Warum wird behauptet, die AfD sei rechtsradikal?
Obwohl die AfD so ist, wie die CDU vor 20 Jahren. Was ist daran rechtsradikal?
6 Antworten
Die AFD ist rechtsradikal, weil sich deren Aussagen teilweise 1:1 mit dem NSDAP-Programm decken. Sie arbeiten mit Ausgrenzung und dem Erzeugen von Hass: Minderheiten stigmatisieren und verbal oder manchmal auch körperlich draufhauen. Ihr Parteiprogramm bedeutet einen Rückschritt in braune Zeiten. Zusätzlich gibt es eine unverhohlene Bewunderung für das dritte Reich und eine Verleugnung der Befreiung. Ja, die CDU war in Teilen auch rechtsradikal und hat gern mit rechtem Hass geflirtet. Sie hat so zur Gründung der AFD beigetragen. Mit dem wichtigen Unterschied, dass sich die Mehrheit der CDU-Mitglieder zur Demokratie bekennt und das dritte Reich ablehnt. Das ist bei der Mehrheit der AFD-Mitglieder nicht der Fall.
Schaue Dir mal die Reden der AfD auf phoenix im Bundestag an, dann weißt Du, woher der Wind weht. Allerdings sind diese zum größten Teil Show, Provokationen und Störungen für die eigenen Klientel, also Populismus im negativen Sinne (bei den alten Griechen war Polulismus durchaus nicht negativ angesehen, da man damit auch sinnvolle Botschaften verbreiten kann. Man kann halt eben fast alles gebrauchen oder mißbrauchen).
Ich empfehle Dir, auch über die "AfD Leaks" etwas mehr in den Hintergrund der AdD zu schauen. Außerdem wird z.B. eine weitere Dokumentation angekündigt, bei der ein Dokumentarfilmer die AfD seit 2017 (Einzug in den Bundestag) beobachtet hat. Bin selbst schon sehr neugierig auf diese Doku ;-). Diese kommt meines Wissens aber zuerst in die Kinos.
In der Mediathek kannst Du z.Z. den Beitrag "AfD-Leaks: Die geheimen Chats der Bundestagsfraktion" ansehen oder downloaden, die Ankündigung zur Doku "Volksvertreter - Einblicke in Alltag von AfD-Politikern" ebenfalls.
Weil man z.B. ungestraft sagen kann, das Höcke ein Faschist ist. Von einem deutschen Gericht bestätigt. Und dieser Mensch? hat auch eine Führungsrolle in der AFD.
Wenn ein Mann -Gauland- das dritte Reich einen Vogelschiss der Geschichte nennt... und damit die Verbrechen im dritten Reich relativiert. Als wenn 60.000.000 Tote als Folge des "Vogelschisses" eine Erwähnung nicht wert wären... Was willst Du noch hören? oder lesen? Die AFD ist rechts außen. Und fremdenfeindlich.
Dann habe ich den nachfolgenden Satz missverstanden. Für mich kam es so rüber, als würde sich das bestätigt auf Faschist beziehen. Wenn dem nicht so ist, nichts für ungut.
LG medmonk
Teile der heutigen AfD sind tatsächlich rechtsradikal. Die AfD der Gründungsphase von 2013/14 hingegen - die zu weiten Teilen aus konservativen CDU-/CSU-Abtrünnigen bestand, denen die CDU zu links geworden war, konnte man programmatisch tatsächlich teilweise mit der CDU der späten 80er vergleichen.
Übrigens wiederholte sich da nur die Geschichte: 1983 hatten CSU-Abtrünnige um Franz Schönhuber, denen die CSU nicht mehr bayrisch-konservativ genug gewesen war, die Republikaner gegründet. Die waren anfänglich ein wenig rückständig, aber ungefährlich, ehe sie ab Ende der 80er zur rechtslastigen und teilweise offen gefährlichen Partei wurden.
Die AfD ist eben nicht wie die Union vor zwanzig Jahren. Sie ist ein Verdachtsfall beim Verfassungsschutz und der berüchtigte Flügel gilt als "erwiesen extremistisch" (S. 93-94). Du kannst dir ja gerne mal ein älteres Gutachten zur AfD durchlesen. Das war vor über drei Jahren.
Du solltest vielleicht erst einmal das Urteil gelesen haben, bevor du es hier als Argument aufführst. Das Gericht hat eben nicht bestätigt, dass Höcke ein Faschist sei, sondern bloß, dass die Aussage juristisch betrachtet zulässig ist.
Ein Gericht bestätigt keine Begriffe, sondern klärt lediglich deren Zulässigkeit. Sei es im Sinne der Meinungs- und Pressefreiheit oder aus anderen Gründen.