Warum sind manche Christen so weltabgewand und gegen Fröhlichkeit?


27.05.2025, 17:05

PS: Ich rede von einer kleinen Gruppe innerhalb des Christentums, nicht von Christen generell! Sonst würde ich ja selber auch dazu gehören. 😉

10 Antworten

Was manche Menschen tun und was ihre Motivation dabei ist, kann ich natürlich nicht wissen. Ich wurde auch schon als Spaßbremse bezeichnet, weil ich bei bestimmter Musik "Death Metal" das Empfinden habe, nicht dem Guten zu dienen. Beim hören der Texte werde ich oftmals bestätigt, dass sie mich weder zu Guten noch zum Glauben an Gott führen. Des weiteren, aber das ist nur meine persönliche Empfindung, ist das Hören dieser Musik nicht erbaulich, ich fühle mich zwar aufgeputscht aber nicht gestärkt.

Ich versuche auf dieses mein Empfinden zu hören und danach zu Handeln. Trotzdem gehe ich auf Konzerte und habe jede Menge Spaß. Es ist ein Abwägen.

Im wesentlichen sind dafür zwei Wellen verantwortlich, die sich bei dieser Handhabung aber sehr ähneln: Der Pietismus und die Heiligungsbewegung. Beide haben die Forderung sich von allem was sie als weltlich einschätzen abzukehren, aber auch ja nicht mehr zu sündigen, weshalb bereits alles was eventuell zur Sünde verführen könnte schon verteufelt wird.

"Ausgehen ist vom Teufel" hab ich mal in einer Pfingstgemeinde gehört, "Tanzen verboten" auf einer Hochzeit einer Spätaussiedler-Gemeinde. Als ich Kind war haben wir an Silvester in Karlsruhe mal eine Gemeinde besucht, die hat über Mitternacht Gottesdienst gefeiert und sämtliche Türen zu gesperrt, damit ja keiner raus zum Feuerwerk kann.

Könnte stundenlang weiter erzählen..

Ich mag z.B. den Song hier und die Band

Gibt eine sehr gute, ausgeprägte christliche Metalszene. Großteil meiner Gemeinde ist da dabei.


JesusIstRettung 
Beitragsersteller
 27.05.2025, 17:24

Vielen Dank. Ich bin auch Fan von Skillet 😁 Kannst du mir Bands empfehlen?

BillyShears  27.05.2025, 17:27
@JesusIstRettung

Ich hab's mehr mit christlichem Metalcore 😉

Aber gib mal bei Spotify sowas ein wie "christian metal", dann spuckt er dir ein paar Playlists aus mit mehreren Stunden Laufzeit.

Unsicherheit, Unwissenheit und Ängste, führen ggf. zu einer Gesetzlichkeit, in der auch Fröhlichkeit abgelehnt wird. Man denkt sich einen Grund aus, der gegen Freude und Fröhlichkeit spricht. Der Widerspruch: Gerade Jesus war Freude - auch schon jetzt und hier - sehr wichtig.

Christen leben und lieben das Wort Gottes - die Bibel. Und die sagt Folgendes:

„Denn das Fleisch gelüstet gegen den Geist und der Geist gegen das Fleisch; und diese widerstreben einander, sodass ihr nicht das tut, was ihr wollt. Offenbar sind aber die Werke des Fleisches, welche sind: Ehebruch, Unzucht, Unreinheit, Zügellosigkeit; Götzendienst, Zauberei, Feindschaft, Streit, Eifersucht, Zorn, Selbstsucht, Zwietracht, Parteiungen; Neid, Mord, Trunkenheit, Gelage und dergleichen, wovon ich euch voraussage, wie ich schon zuvor gesagt habe, dass die, welche solche Dinge tun, das Reich Gottes nicht erben werden. Die aber Christus angehören, die haben das Fleisch gekreuzigt samt den Leidenschaften und Lüsten.“

‭‭Galaterbrief‬ ‭5‬:‭17‬, ‭19‬-‭21‬, ‭24‬ ‭ https://bible.com/bible/157/gal.5.17-24.SCH2000


Pfefferprinz  27.05.2025, 21:59

Jesus himself hat gefeiert, getrunken und gegessen. Er ließ es sogar zu, daß ihn eine Frau mit sehr wertvollem Öl verwöhnte.

Das liegt an einer Denkweise, die original dem Mittelalter entstammt.

Im Frühmittelalter wurde dem Klosterpersonal eingebläut, man dürfe als guter Christ nicht fröhlich sein. Begründet wurde dies - wie sollte es anders sein - mit der Bibel: an vielen Stellen wird beschrieben, dass Jesus traurig war, aber nirgendwo, dass er einmal gelacht hätte. Und überhaupt: wie kann man als guter Christ ein fröhliches Leben führen, wo doch der Herr unseretwegen am Kreuz leiden musste?! Unerhört!!!

Diese reichlich primitive Denkweise scheint bei einigen Christen bis heute überlebt zu haben.