Reicht der Glaube an Jesus Christus um gerettet zu werden?

Thomas021  17.12.2024, 03:48

Von einer "Verdammnis" offenbart die Bibel nichts. Steht nicht im Grundtext das Wort. Die Bibel offenbart JESU Gericht. Woher hast Du die unbiblische Lehre einer Verdammnis?

Hoerli79 
Beitragsersteller
 17.12.2024, 09:32

steht in der Bibel, was steht bei dir?

10 Antworten

Die „Rettung“ zählt im Christentum mit zu den zentralsten Glaubenselementen und so wird seit jeher eifrig darüber diskutiert, ob es ausreicht einfach zur an GOTT zu glauben oder ob Gnade allein ausreicht oder gar doch das Werk eines jeden eine relevante Rolle spielt.

Bis zum 31. Oktober 1517 herrschte hier trotz der eigenen fragwürdigen Interpretation der katholischen Kirche was die Rettung angeht soweit Einigkeit, sieht man über die Ablasszahlungen und andere unbiblischen Gegebenheiten hinweg. Doch durch Martin Luther, der als Mönch die Reformation einleitete, änderte sich dies.

So richtig und wichtig die Reformation war und viel Gutes mitbrachte, allem voran das „jeder“ gläubige Christ nun selbst zum wahren Glauben zurückfinden konnte, so brachte sie auch einige Probleme und auch wieder Irrlehren mit, die sich in der Glaubensauslegung verankerten. Wie z.B. die Frage nach der „Rettung“.

Für Luther war die Sache klar, das man einzig und allein nur aus Gnade gerettet werden kann, durch nichts anderes und schon gar nicht durch Werke. So hatte Luther am 1. August 1521 einen Brief an seinen Freund Philipp Melanchthon geschrieben, indem folgende Aufforderung gestanden haben soll „Sündige tapfer, aber tapferer Glaube!

Natürlich ließe sich diese Deutlichkeit der Worte auf Epheser 2, 8-9beziehen.

Epheser 2, 8-9 Denn aus Gnade seid ihr durch den Glauben gerettet, nicht aus eigener Kraft – Gott hat es geschenkt -, nicht aus Werken, damit keiner sich rühmen kann.

Die Idee davon, dass der einzige Weg der Rettung ausschließlich durch „Gnade“ geschieht (sola gratia) ist erst mit Luther und der Reformation entstanden. Dem Ur-Glauben und auch der katholischen Kirche war diese geschmälerte Auslegung fremd.

Neben sola gratia listete Luther darauf noch sola fide (allein aus Glaube), sola scriptura (allein durch die Schrift) und solus Christus (allein durch Christus) mit auf. Die sola opera (allein aus Werk) wurde aufgrund Epheser 2, 8-9 nicht mit eingezogen.

Ebenfalls Epheser 2,10 wurde damals offensichtlich ignoriert, aus dem hervorgeht, was Vers 8 und 9 eigentlich meint.

Epheser 2,10 Denn seine Geschöpfe sind wir, in Christus Jesus zu guten Werken erschaffen, die Gott für uns im Voraus bestimmt hat, damit wir mit ihnen unser Leben gestalten.

Es ist immer wichtig die Verse im Kontext zu lesen! Vereinfacht geht es im Epheser 2,8-9 darum, das GOTT uns „Gnade“ schenkte, das wir trotz aller Sünden an ihn „Glauben“ dürfen. Dieser Vers bezieht sich allegorisch auf Adam und Eva und den Sündenfall. Es war Gottes Gnade, das er uns nicht aufgegeben und verworfen hat. Es ist die Gnade, das wir durch Glaube an Ihn gerettet werden können. Zu verstehen als gnädiges Angebot, eine Generosität aus Liebe zu seiner Schöpfung. Aus eigenen Werken wäre dies nicht möglich, da wir uns gemäß Römer 14,7 nicht selbst gehören.

Im Epheser 2,10, also einen Vers weiter bekommen wir bestätigt, das noch bevor es uns gab, GOTT für jeden einzelnen Menschen einen bestimmten Plan hat, sodass er uns mit allen nötigen Fähigkeiten ausgestattet hat, um“ gute Werke“ im Leben zu tun und es mit dem Glauben an Jesus gerecht zu gestalten.

Römer 6,1 Was sollen wir nun sagen? Sollen wir an der Sünde festhalten, damit die Gnade umso mächtiger werde?

Diese Verse sagen also nicht aus, das man „allein aus Gnade“ gerettet wird!

Diese Art Theologie, käme nämlich einem „Freifahrtschein“ zum sündigen gleich, die durch einen Fatalismus begründet wird. Diese Art Glaubensauslegung ist nicht nur kontraproduktiv, sondern definitiv eine Irrlehre die so nicht in den heiligen Schriften steht. Deutlich wird dieses auch noch mal bei Jakobus 2,24-26.

Jakobus 2,24-26 Ihr seht, dass der Mensch aus Werken gerechtfertigt wird und nicht aus Glauben allein. Wurde nicht ebenso auch die Dirne Rahab durch ihre Werke als gerecht anerkannt, weil sie die Boten bei sich aufnahm und dann auf einem anderen Weg entkommen ließ? Denn wie der Körper ohne den Geist tot ist, so ist auch der Glaube ohne Werke tot.

Wie essenziell wichtig es ist auch gute Taten zu vollbringen und dadurch Pluspunkte zu sammeln, wird im Römer 2,6-7 und im Titus 3,8 ersichtlich.

Römer 2,6-7 Er wird jedem vergelten, wie es seine Taten verdienen: Denen, die beharrlich Gutes tun und Herrlichkeit, Ehre und Unvergänglichkeit erstreben, gibt er ewiges Leben.
Titus 3,8 Dieses Wort ist glaubwürdig und ich will, dass du nachdrücklich dafür eintrittst, damit alle, die zum Glauben an Gott gekommen sind, darauf bedacht sind, sich in guten Werken hervorzutun. Das ist gut und für die Menschen nützlich.

Noch klarer und eindeutiger geht es nicht!

Der kirchliche Hauptgrund das man im Kontext der Rechtfertigungslehre gerne die „guten Werke“ in der Bibel übersieht, hat etwas mit dem Ursprung dieser Lehre zu tun, die das frühe Judentum / Christentum aus älteren Religionen und ihren Schriften annektiert hat.

Stichwort der biblischen Tugend-Laster Bilanz, die in den Büchern des Lebens geschrieben stehen. Würde man nur aus Gnade oder Glaube gerettet werden, dann hätte all das was in der Bibel steht und vor allem in den alten Urtexten in diesem Kontext keine Bedeutung.  Luther tat gut daran die Sola ecclesia zu verdrängen, doch schlecht daran die Sola virtus aus der Bibel außer acht zu lassen.

Zusammenfassend läßt sich also im Kontext der Rechtfertigungslehre festhalten das für uns Christen 1. die Erkenntnis, 2. der Glaube, 3. die Gnade wie auch 4. das Werk und 5. die Schrift gleichermaßen entscheidend für unsere „Rettung“ ist und ohne Jesus als Retter von vornherein keine Rettung möglich ist.

Johannes 14,6 Jesus sagte zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater außer durch mich.

 Glaubt man der Bibel, reicht Glaube allein nicht aus.

 

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Praktizierend im christlich spirituellen Glauben

Hoerli79 
Beitragsersteller
 16.12.2024, 20:43

Wenn ich glaube dann tue ich aus Liebe automatisch Werke, das meinte jakobus.

Neugeistler  16.12.2024, 20:48
@Hoerli79

Ob automatisch oder manuell, spielt keine Rolle. Entscheidend ist das "Werk" selbst. Wozu sollten sonst die Bücher des Lebens mit den guten und schlechten Taten bei Gott geschrieben und geöffnet werden? Sie werden bei Gericht offenbart. Wäre dem nicht so, gäbe das theologisch keinen Sinn. Das meinte ich damit. Nur aus Werk geht genauso wenig, wie nur aus Glaube.  

Neugeistler  16.12.2024, 20:52
@Hoerli79
1.Korinther 3,13-15 Das Werk eines jeden wird offenbar werden; denn der Tag wird es sichtbar machen, weil er sich mit Feuer offenbart. Und wie das Werk eines jeden beschaffen ist, wird das Feuer prüfen. Hält das Werk stand, das er aufgebaut hat, so empfängt er Lohn. Brennt es nieder, dann muss er den Verlust tragen. Er selbst aber wird gerettet werden, doch so wie durch Feuer hindurch.

Hier der passende Vers der das bestätigt.

Offenbarung 20,12 Ich sah die Toten vor dem Thron stehen, die Großen und die Kleinen. Und Bücher wurden aufgeschlagen; und ein anderes Buch, das Buch des Lebens, wurde geöffnet. Die Toten wurden gerichtet, nach dem, was in den Büchern aufgeschrieben war, nach ihren Taten.

Und hier sogar aus der Offenbarung selbst ...

Hoerli79 
Beitragsersteller
 16.12.2024, 20:54
@Neugeistler

Das eine ist die Belohnung im 1000 jährigen Reich für gläubige das andere für die ungläubigen.

Hoerli79 
Beitragsersteller
 16.12.2024, 21:44
@Neugeistler

gilt das für die gläubigen?Oder die ungläubigen? Das ist doch ein Unterschied,

Römerbrief 14:10 SCH2000

[10] Du aber, was richtest du deinen Bruder? Oder du, was verachtest du deinen Bruder? Wir werden ja alle vor dem Richterstuhl des Christus

user0001a  16.12.2024, 21:45
@Hoerli79
Wenn ich glaube dann tue ich aus Liebe automatisch Werke, das meinte jakobus.

Genau. Aber die sind nicht heilsentscheidend.

Neugeistler  16.12.2024, 22:06
@Hoerli79

Das gilt für alle, unabhängig davon. Nicht vergessen auch wir Christen müssen vor Gericht und für unsere Taten gerade stehen.

Hoerli79 
Beitragsersteller
 16.12.2024, 22:09
@Neugeistler

ja ewiges Leben und Belohnung das andere ist die Höhe der Strafe der ungläubigen

Hoerli79 
Beitragsersteller
 17.12.2024, 09:48
@Neugeistler

Gericht Christi erste auferstehung Gericht nach den 1000 Jahren für alle ungläubigen da sind keine gläubigen mehr dabei

Neugeistler  17.12.2024, 15:48
@Hoerli79

Ja klar, ich bin ungetauft, aber katholisch in der Kindheit aufgewachsen. Als Erwachsener fühle ich mich der US Neugeist Gemeinden zugehörig.

Neugeistler  17.12.2024, 17:20
@Hoerli79

Die kennen ich auch, paar mal ganz nett mit denen über den Glaube ausgetauscht. Grundsätzlich bin ich erst einmal für alles offen, stimme aber bei solch Themen nur zu, wenn das mit meinem Glauebnsverständnis übereinstimmt. Und da hatte ich mit den ZJ ein paar Punkte, die nicht harmonierten.  

Hoerli79 
Beitragsersteller
 17.12.2024, 17:39
@Neugeistler

trifft das auf dich zu

Die Lehre wurde zudem stark von der Transzendentalen Philosophie Ralph Waldo Emersons inspiriert. Menschen seien demnach nicht nur nach dem Bilde Gottes geschaffen, sondern auch mit göttlicher Macht ausgestattet

Neugeistler  17.12.2024, 17:47
@Hoerli79

Sehr interessant ... Aber mal zu deiner Antwort zurück, das interessiert mich was du geschrieben hast.

Du bist also der Überzeugung, das im Gericht vor dem großen weißen Thron (Jüngste Gericht) Offenbarung 20,11-15 "ausschließlich" ungläubige gerichtet werden. Habe ich das richtig verstanden? Wenn ja, wie kommst du darauf?

Hoerli79 
Beitragsersteller
 17.12.2024, 18:41
@Neugeistler

Das Gericht Christi ist für die gläubigen und jeder bekommt seinen Lohn im 1000 jährigen Reich für seine Taten. Das ewige Leben bekommen sie alle, aber wie gesagt geht's um den Lohn. Das endgericht nach den tausend Jahren, ist das Gericht für die ungläubigen und da werden Bücher aufgeschlagen und sie werden. nach ihren Taten (sie bekommen keinen Freispruch da sie ja nicht glaubten) werden sie beurteilt und verurteilt.

Hierzu auszugsweise ein Text. Und da gibts viele

2. Petrus 2:9 SCH2000

[9] so weiß der Herr die Gottesfürchtigen aus der Versuchung zu erretten, die Ungerechten aber zur Bestrafung aufzubewahren für den Tag des Gerichts. 

aufzubewahren für das Gericht?

Richterstuhl Christi? Kann nicht sein

weisse thron nach den 1000 Jahren? bingo

Neugeistler  17.12.2024, 18:46
@Hoerli79

Danke, ich habe dazu mal eine Diskussion gestartet, da ich diesbezüglich theologisch ein Problem sehe. Mal sehen wie das gängige Meinungsbild ist. Theologisch haben wir es damals so gelernt, das alle Gerichtet werden nach den 1000 Jahren. Da es sonst zu Widersprüchen kommt mit Matthäus 25,31-46 und Johannes 5,28-29

Hoerli79 
Beitragsersteller
 17.12.2024, 19:38
@Neugeistler

In Johannes 5 erwähnt jesus keine Zeitspanne. Matthäus 25 ist interessant. Dazu eine frage: Was taten die gläubigen und wussten es nicht, klingt als wären sie überrascht

Matthäus 25:37 SCH2000

[37] Dann werden ihm die Gerechten antworten und sagen: Herr, wann haben wir dich hungrig gesehen und haben dich gespeist, oder durstig, und haben dir zu trinken gegeben? 

fragt so ein wahrer gläubiger der ständig in der Erwartung des Herrn ist?

So spricht ein wahrer gläubiger wie Johannes

1. Johannes 5:11-12 SCH2000

[11] Und darin besteht das Zeugnis, dass Gott uns ewiges Leben gegeben hat, und dieses Leben ist in seinem Sohn. [12] Wer den Sohn hat, der hat das Leben; wer den Sohn Gottes nicht hat, der hat das Leben nicht.

Nicht jeder, der zu mir sagt: ‚Herr, Herr!‘, wird in das Königreich des Himmels kommen, sondern nur, wer das tut, was mein Vater im Himmel will. An jenem Tag werden viele zu mir sagen: ‚Herr, Herr! Haben wir nicht in deinem Namen prophezeit und in deinem Namen Dämọnen ausgetrieben und in deinem Namen viele mächtige Taten vollbracht?‘ Aber ich sage ihnen dann: ‚Ich habe euch nie gekannt! Verschwindet, ihr Gesetzlosen!‘

Wichtig ist den Willen Gottes kennenzulernen und ihn auch zu tun.

Ja, auf jeden Fall!

Die Bibel macht an vielen Stellen deutlich, dass ein Mensch allein aus Glauben errettet wird (Johannes 3,14-19; 5,24; Apostelgeschichte 16,31; Römer 3,21-26, Römer 6,23 u.a.) und nicht aus eigenen Werken (Epheser 2,8-9; Römer 3,20; 4,5; Galater 2,16 u.a.).

Alle Menschen sind Sünder und werden vor Gott in Worten, Taten und Gedanken schuldig. Da Gott rein, heilig und gerecht ist, kann er Sünde nicht tolerieren. Deshalb müssten eigentlich alle Menschen in die Hölle kommen, da niemand ein völlig sündloses Leben geführt hat.

Doch Gott hat uns einen Rettungsanker ausgeworfen. Er ist selbst in Jesus Mensch geworden, hat Versuchungen erlebt und hat als einziger jemals ein völlig sündloses Leben geführt. Deshalb konnte er am Kreuz als reines und makelloses Opfer zur Vergebung unserer Sünden sterben. Wenn wir dieses Opfer für uns in Anspruch nehmen, bekommen wir die Vergebung unserer Sünden und können reingewaschen und geheiligt vor Gott stehen. Nach der Bibel gibt es nur diesen einen Weg.

Ein paar Bibelstellen dazu:

  • "Ohne Glauben aber ist es unmöglich, Gott wohlzugefallen" (Hebräer 11,6).
  • "Denn der Lohn der Sünde ist der Tod; aber die Gnadengabe Gottes ist das ewige Leben in Christus Jesus, unserem Herrn" (Römer 6,23).
  • "So kommen wir nun zu dem Schluss, dass der Mensch durch den Glauben gerechtfertigt wird, ohne Werke des Gesetzes" (Römer 3,28).
  • "Denn aus Gnade seid ihr errettet durch den Glauben, und das nicht aus euch - Gottes Gabe ist es" (Epheser 3,28).
  • "Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer mein Wort hört und dem glaubt, der mich gesandt hat, der hat ewiges Leben und kommt nicht ins Gericht, sondern er ist vom Tod zum Leben hindurchgedrungen" (Johannes 5,24).
  • "Denn so sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verlorengeht, sondern ewiges Leben hat" (Johannes 3,16).

Allerdings sollte Glaube automatisch zu guten und gottwohlgefälligen Werken führen. Ansonsten ist es fragwürdig, ob der Glaube echt ist, wenn keine Werke folgen. Deshalb schreibt Jakobus, dass Glaube ohne Werke tot ist (Jakobus 2,20.26).

Wir werden gerettet durch Glauben und NICHT durch das Tun von Werken.

Nein, das reicht nicht.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Praktizierender Katholik. Lese viel zu Glaubensfragen.

Hoerli79 
Beitragsersteller
 16.12.2024, 19:17

Was muss ich noch tun?

Athanasius71  16.12.2024, 21:07
@Hoerli79

Die Sünde meiden, die Tugend üben. Beten. Am kirchlichen Leben teilnehmen, vor allem an den Sakramenten. Zumindest alle schweren Sünden beichten.

user0001a  16.12.2024, 21:41
@Athanasius71
Die Sünde meiden, die Tugend üben. Beten. Am kirchlichen Leben teilnehmen, vor allem an den Sakramenten. Zumindest alle schweren Sünden beichten.

Das sind Werke und die sind nicht heilsentscheidend.

Lies deine Bibel.

Wir werden gerettet durch Glauben und NICHT durch das Tun von Werken.

Hoerli79 
Beitragsersteller
 17.12.2024, 15:28
@Athanasius71

Also bist du katholisch nehm ich an. Mein Priester ist sogar Hohepriester und ist im himmel