Warum sagt Jakobus das wir durch Werke...?

6 Antworten

Weil beides untrennbar zusammengehört.

Das ist auch logisch. Denn man kann doch nicht sagen, dass man an Jesus glaubt, Ihm vertraut, Ihn liebt und Ihm folgen möchte und dann das Gegenteil von dem tun, was Jesus gelehrt hat.

Man spielt ja auch nicht Basketball, wenn man bei einem Fußballspiel auf dem Platz steht oder wird als Veganer Metzger für "Billigfleisch".

Wenn man an Jesus glaubt, möchte man sich doch verhalten, wie es Gott wohlgefällig ist.

Das aber nicht aus Zwang, da Jesus bereits alles getan hat, das für unsere Errettung notwendig ist (vgl. Johannes 3,16-18 und Johannes 5,24), sondern freiwillig und aus Liebe!

Das sagt nicht nur Jakobus, das sagt an vielen Stellen auch Paulus und Christus selbst bestätigt das durch das Gleichnis vom Endgericht. Nicht alle, die glauben, werden gerettet und nicht alle, die nicht glauben, gehen verloren. Es ist eine Grundwahrheit des christlichen Glaubens: Gott ist ein gerechter Richter, der das Gute belohnt und das Böse bestraft. In Gleichnissen von den Talenten ist es nicht egal, wie wir auf Erden damit "gewirtschaftet" haben und sie im Wirken für das Reich Gottes eingesetzt haben. Ohne Gottes Gnade können wir nichts tun, aber: Es ist Gottes Wille, dass wir mit der Gnade mitwirken !

Die Stellen, wo Paulus dem Glauben den Vorrang gibt, ist an die Judenchristen gerichtet. Im Judentum war stark verbreitet, dass der Mensch durch die Werke des Gesetzes gerecht gesprochen würde, auch was äußere Rituale wie Reinigungsvorschriften und Speisegesetze betraf. Durch Befolgen von Buchstgaben des Gesetzes wird man nicht gerettet. Zum anderen eröffnet der Glaube letztlich allen Menschen den Zugang zu Gott. Glaube ist schließlich jedem möglich und nicht auf die Zugehörigkeit zu einem Volk mit dessen Gesetzen beschränkt.

    Nach dem Evangelium der Beschneidung für Israel (Gal 2,7) wurde man durch Glauben und Werke gerechtfertigt (Jak 2,24, Mt 5,20; Mt 7,21). Durch edle Werke mussten der Glaube, die Berufung und die Auserwählung bestätigt werden, um in das tausendjährige Königreich Israels auf der Erde hineinzukommen
    (2 Petr 1,10.11). Man konnte die Rettung auch verlieren (2 Petr 2,20-22; Hebr 6,4-6, Offb 3,16).

    Nach dem dem Apostel Paulus eigens für die gegenwärtige Gemeinde, die Christi Körper ist (Eph 1,22.23; Leibesgemeinde), enthüllten "Evangelium der Unbeschnittenheit" (Gal 2,7) wird man allein durch Glauben gerechtfertigt (Röm 3,28; 4,3; 23-25), damit es der Gnade gemäß sei (Röm 4,16). Wir leben in der dem Paulus gegebenen oikonomia, Verwaltung, Haushaltung, Verfahrensordnung der Gnade (Eph 3,2, 6-9). Die Segnungen und Verheißungen für Israel und die uns gegebenen Segnungen und Verheißungen darf man nicht vermischen. Wird Israel doch in den beiden kommenden Äonen (tausendjährige Königreich auf der Erde und dann im Reich auf der neuen Erde) auf der Erde segensreich wirken (Mt 28,19), während wir im Himmel niederrgesetzt sind (Eph 2,6.7).

    Die meisten Irrtümer unter den Gläubigen heute rühren ja daher, dass man nicht zwischen den Worten an Israel und denen an uns unterscheidet, obwohl wir aufgefordert sind, das Wort der Wahrheit richtig zu schneiden, zu unterscheiden, zuzuordnen (2 Tim 2,15). Die Folge ist Chaos.

    Es gilt und bleibt dabei: Allein durch Glauben, allein in der Gnade!

    Wir können unsere Rettung nicht verlieren, weil wir mit dem Geist Gottes versiegelt sind (Eph 1,13; 2 Kor 1,22). Welch eine Gnade! Mögen wir das Wort unseres Herrn Jesus Christus, das Er speziell dem Paulus -- und mithin auch uns -- geoffenbart hat, nicht ignorieren.

    Diese Gnade kräftigt uns (2 Tim 2,1); diese Gnade erzieht uns, zur Verherrlichung "des Gottes unseres Herrn Jesus Christus, des Vaters der Herrlichkeit" (Eph 1,17), zu leben.

    Er sagt das, weil es stimmt. Weil es schon damals Menschen, die dem schlimmen Irrtum verfallen waren, die sogenannten Werke seien unwichtig. Deshalb hielt es Jakobus für richtig, dies klarzustellen. Aus demselben Grund hat Luther den Jakobusbrief kurzerhand aus der Bibel rausgeworfen.

    Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Praktizierender Katholik. Lese viel zu Glaubensfragen.
    BillyShears  04.12.2023, 20:18
    Aus demselben Grund hat Luther den Jakobusbrief kurzerhand aus der Bibel rausgeworfen.

    Blödsinn.

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    So seht ihr nun, dass der Mensch durch Werke gerechtfertigt wird und nicht durch den Glauben allein.

    Der Schlüssel dazu steckt in Vers 18: "Zeige mir deinen Glauben ohne Werke, und ich werde dir aus meinen Werken den Glauben zeigen!"

    Im Kern geht es Jak durchaus um den Glauben, der sich in den Werken zeigt. Vgl. Mt 7,20 "an ihren Früchten werdet ihr sie erkennen"

    Nicht durch glauben allein, ok, aber andere Verse sagen doch, das wir NICHT durch Werke gerettet sind.

    Aber auch dort spielen die Werke eine bestimmte Rolle, siehe Eph 2,10: "Denn wir sind sein Gebilde, in Christus Jesus geschaffen zu guten Werken, die Gott vorher bereitet hat, damit wir in ihnen wandeln sollen."