Warum nimmt die Liebe heutzutage keiner mehr ernst?

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Wie kommst du darauf, dass das so ist? Du kennst nicht die meisten Leute, dass du so etwas behaupten könntest. Das kann höchstens dein persönlicher Eindruck sein. Du kannst gar nicht wissen, was in den meisten Menschen vorgeht oder was zwischen anderen Leuten und zwischen Pärchen alles passiert oder passiert ist.

Irgendwie klingt das ein wenig verwerflich und leichtfertig daher gesagt.

Ich denke auch, dass man sich in einer Beziehung immer um seinen Partner bemühen sollte. Und auch, dass das manchmal Arbeit und Kompromisse bedeutet. Aber wenn die Liebe schwindet, dann bringt sie manchmal auch die allergrößte Mühe nicht zurück. An einer Beziehung, die nicht mehr vor allem durch Liebe und Verliebtsein hält, würde ich auch nicht mehr festhalten. So sehr eine Trennung schmerzen kann. Das hat ja nichts mehr mit Liebe zu tun, wenn diese vorbei ist und man in einer Partnerschaft nicht mehr glücklich ist.

Wie andere Menschen das handhaben, kann dir auch egal sein. Wenn du denkst, dass man bis zum Schluss daran arbeiten sollte, komme was wolle, dann kannst du das für dich gerne probieren, falls dein Partner das mitmacht und genauso sieht. Das ist auch nicht unbedingt etwas, was man nur alleine entscheidet.

Bestimmt empfindet jeder seine Verliebtheit als etwas, das er sehr ernst nimmt. Sogar als Kind mit den allerersten Schmetterlingen im Bauch. Ganz egal wie andere das aufnehmen und wie man selbst später vielleicht einmal darauf zurückblickt. Es hat nicht jeder so viel Glück jemanden zu finden, mit dem er für immer zusammen sein kann. Das bedeutet aber nicht, dass das, was man mal mit jemandem geteilt hat, keine Liebe und nicht schön oder nicht wertvoll war. Auch wenn die vielleicht nicht gehalten hat.

BlackMetalMoon  25.09.2014, 22:46

Wie ich dich für diese Antwort feier!

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Konflikte und Streit gehören zum Leben: In der Kinderfreundschaft, in der Arbeitsbeziehung, bei Eltern und Kindern und auch in der Liebesbeziehung. Und daran muss man arbeiten. IN der Liebe sehe ich das so: Wenn Streit dominiert dann ist es wohl echt besser sich zu trennen. Aber doch nicht gleich.

Das hat schon mit dem Beginn der Industrialisierung angefangen. Mit der Landflucht und der Entstehung des Industrieproletariats lösten sich die großfamiliären Strukturen auf. Die Kleinfamilie war mit der Kindererziehung überlastet und hielt dem Druck nicht stand. Anstatt die Maschinen dem Menschen anzupassen, wurde der Mensch den Maschinen bzw. der Produktion angepasst. Eine Zeit lang wurde das durch die soziale Marktwirtschaft abgefedert. Aber seit das soziale Klima wieder rauer geworden ist, wirkt sich das immer mehr auf die menschlichen Beziehungen aus. Nur um einigen wenigen noch mehr Profit zu verschaffen, wird der Mensch ausgelutscht und dann ausgespuckt. Genauso wie im Sinne des Wirtschaftswachstums immer mehr produziert wird, das dann immer schneller weg geworfen wird. Dieses Prinzip überträgt sich in einer Gesellschaft auch auf die menschlichen Beziehungen. Du solltest aber nicht so abfällig darüber urteilen, wenn Menschen sich etwas Entspannung und Nähe im Bett ihrer Mitmenschen suchen.

Ich kann dich ein wenig trösten...es gibt immer noch viele Paare die bis zu ihrem Tod zusammen sind und sich richtig lieben.

Leider fehlt es heute an der nötigen Erziehung und an guten Vorbildern...

Ich finde deine Ansicht sehr konservativ.Wir sind endlich in einer Gesellschaft angekommen,in der gesellschaftlich akzeptiert wird,wenn man eine Beziehung oder sogar Ehe beendet.Und das ist gut so.Früher haben sich die Menschen ihr ganzes Leben in Beziehungen gequält,die einfach keinen Sinn mehr hatten und an denen man auch nicht mehr arbeiten konnte.

Ich denke,dass die Menschen,die wirklich zusammen bleiben wollen,bis zum Schluss kämpfen.Und diese,die merken,dass es besser für sie ist sich zu trennen,kämpfen eben nicht.Es bringt doch nichts wenn beide sich kaputt machen und es immer und immer wieder versuchen,obwohl sie einfach nicht zusammenpassen. Promiskuität ist außerdem nicht verwerflich.Bitte von diesem mittelalterlichen Gedanken wegkommen.Jeder kann sein Leben so leben wie er möchte

KaeteK  24.09.2014, 11:01

Das sind kein mittelalterlichen Gedanken, sondern ganz normale Wünsche eines normalen Menschen . Liebe ist auch eine Entscheidung, aber wenn ständig Partner gewechselt werden, wird man unfähig zu lieben. Irgendwann wird man abgestumpft und somit unfähig zu lieben und Liebe zu geben. Das wird mal eine ganz einsame Generation im Alter. Kann man heute schon deutlich erkennen - nie zuvor gab es so viele Singles und Menschen die unfähig sind, eine Beziehung zu führen. Das ist nicht normal!

Mir tut das richtig weh von dir zu lesen, wie du eingestellt bist. Ich hoffe nur, dass wir dir nie zum Fallstrick. Du bist zu bedauern.

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Amidala23  24.09.2014, 11:07
@KaeteK

Wenn du für deine Behauptungen repräsentative Studien hast,können wir weiterreden ;) Das es so viele Singles gibt hängt von anderen Faktoren ab,ich empfehle dir dich mal mit Demografie auseinanderzusetzen.Dir das hier zu erklären würde den Rahmen sprengen. Normal ist das absolut,da der Mensch an sich kein monogames Wesen ist.So wie die meisten anderen Säufetiere.

Es ist außerdem ein großer Fehler von einer Meinung auf eine Person zu schließen.Ich selbst bin seit Jahren in einer glücklichen Beziehung,danke der Nachfrage :

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KaeteK  24.09.2014, 11:36
@Amidala23

Wenn man schon länger auf dieser Welt lebt, bekommt sehr viel mit, auch der Wandel, der sich in unser Gesellschaft über Familie, Ehe, Erziehung, Partnerschaft und Sexualität vollzogen hat. Schrecklich kann ich nur sagen...:-( Da sind meine Anforderungen und Werte ganz entgegengesetzt, von dem, was und die Gesellschaft heute weismachen möchte. Wenn ich schon höre "Lebensabschnittspartner" dann fällt mir nichts mehr ein. Leider hört man das immer häufiger. Da muß ich mich nicht mit Studien und Demografie auseinandersetzen. Das bringt das Alter und die Erfahrungen mit sich, aber vor allem auch mein christlicher Glaube, der meine Einstellung zum Leben eine völlig neue Perspektive gegeben hat.

Es freut mich, dass deine Ehe gut läuft und ich hoffe, es bleibt so!

Alles Gute weiterhin!

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Amidala23  24.09.2014, 11:41
@KaeteK

Da fällt mir nichts mehr zu ein.Wie realitätsfern kann man nur sein,um angebliche Alltagsweisheit über Forschung und Wissenschaft zu stellen.Dir auch alles gute weiterhin in deiner christlichen Traumwelt

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YDerKellerY  25.09.2014, 21:32
@Amidala23

Er vertraut also auf seine Erfahrung die er gewonnen hat indem er sich die Welt angeschaut hat. Inwiefern ist das den bitte realitätsfern?

Ich hab übrigens von einer Studie gehört die besagt das 80% der Leute irgendwelchen Blödsinn eher glauben wenn obendran steht "eine Studie belegt". Ich finde das sagt einiges über "realitätsnahe" "wissenschaftliche" Studien aus. Vor allem wenn man sich Studien genauer anschaut sind da zum Teil wirklich hirnrissige Schlussfolgerungen drin. Zum Beispiel (Anzahl tote im Winter - Anzahl Tote im Sommer = Anzahl Grippentote) sowas finde ich allemal realitätsfremder als KaeteKs Erfahrungen.

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Suboptimierer  26.09.2014, 09:23
@YDerKellerY

Ich hab übrigens von einer Studie gehört die besagt das 80% der Leute irgendwelchen Blödsinn eher glauben wenn obendran steht "eine Studie belegt".

Geil! Wenn das die Studie sagt, muss es ja stimmen. Du hast aber "besagt" und nicht "belegt" geschrieben :P

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YDerKellerY  26.09.2014, 19:50
@Suboptimierer

Hab ich mich bis jetzt nicht so geachtet. aber vielleicht denke ich ja dran mal zu achten ob da ein Unterschied zwischen besagenden und belegenden Studien ist:)

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Suboptimierer  26.09.2014, 09:48

Mal ne Frage an dich Amidala23. Du schreibst, dass du schon viele Jahre in einer glücklichen Beziehung steckst.

Nur rein hypothetisch: Meinst du, du würdest deinen Text noch genauso verfassen, wenn dein Partner dich gestern verlassen hätte? Als Begründung würde er liefern, dass er sich lieber auf eine seiner 3 anderen Frauen konzentrieren würde, die er nebenbei so hatte.

Das, was ich nicht verstehe ist, dass du lange Jahre in einer Beziehung steckst, aber so schreibst, als wäre das alles ein Dreck wert und es vollkommen in Ordnung wäre, wenn ein Partner einfach mal Bock dazu hätte, etwas anderes auszuprobieren.

Ehen als unkündbare Verträge sind vielleicht überflüssig, aber der Wunsch nach Sicherheit, Stabilität und einer Mutter-Vater-Kind(er)-Familie sind nicht von außen aufdiktiert. Der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Er will nicht sein Leben lang kämpfen, improvisieren, entdecken. Irgendwann will er sich zur Ruhe setzen und die Früchte seiner Arbeit ernten.

Es gibt Mütter, die ihre Kinder allein erziehen wollen, aber die meisten wollen es mit einem Partner. Die meisten Partner wiederum wollen lieber eigene KInder erziehen als fremde.

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Suboptimierer  26.09.2014, 09:51

Dieses ständige Partnerwechseln, dieses Individuellseinwollen, dieses "Sein-Ding-Machen", das ist es, was von außen aufdiktiert wird.

Es wird gar nicht mehr gefragt, wie individuell man eigentlich sein will. (Wobei es sich aufgrund des Massendrucks ironischer Weise wiederum nur um Scheinindividualität handelt).

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Amidala23  26.09.2014, 16:31
@Suboptimierer

Wenn mein Partner mich verlassen würde,warum sollte ich dann die Schuld darauf schieben? Die Schuld liegt dann einzig und allein in unserer Beziehung,die dann wohl nicht mehr gut lief.Ich hab nie geschrieben,dass irgendwas einen Dreck wert ist.Sondern,dass jeder so leben soll,wie er möchte.Wenn das eine lange Beziehung ist oder eben häufiger Partnerwechsel,so lange er glücklich ist,geht mich das nichts an.

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Suboptimierer  26.09.2014, 18:08
@Amidala23

Verstehe.
Dann liegt aber das Problem darin, dass bei Trennung in der Regel immer nur einer glücklich ist, der andere traurig. Bleibt man zusammen, ist es genauso.

Es gibt einfach Menschen, die etwas Festes, Längeres haben wollen und bereit dafür sind, sich dafür ein Stück selbst aufzugeben. Wäre dem nicht so, würde sich keiner über ständige Partnerwechsel beschweren.

Und wenn es nicht die gegeben hätte, die in ihrer langen Beziehung gelitten hätten, würden wir alle mit einem Partner zusammen kommen und für den Rest des Lebens zusammen leben müssen.

Der Bedarf ist auf beiden Seiten da.
Tja, lange Rede, kurzer Sinn. Nur wenn einer beider Partner mal einmal im Monat schlecht drauf ist, gleich die Beziehung infrage zustellen ist genauso übertrieben wie totunglücklich in einer Beziehung auf den Tod zu warten.

Das, worin wir glaube ich auf jeden Fall übereinstimmen ist, dass heute weniger Zwang besteht und das gut so ist. Die einfache Möglichkeit von Scheidungen machen Hochzeiten obsolet. Die (einfache) Möglichkeit der Trennung ist entscheidend.

Die, die vom ständigen Partnerwechsel die Schnauze voll haben, werden sich entsprechend nach etwas sicherer Scheinendem orientieren. Denen, die es nicht mehr in einer langen Partnerschaft aushalten, stehen Tür und Tor offen.

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