Warum muss man bei einem body recomp Kohlenhydrate essen?
Warum ist das außer protein und fette so wichtig?
3 Antworten
Zwei Gründe.
Körperrekomposition heißt ja, dass du während dem Abnehmen Muskeln aufbaust, ein Paradoxon, das bei ausreichend gefüllten Körperfettspeichern die alte und meist auch korrekte Weisheit "Muskeln aufbauen im Überschuss, Abnehmen im Defizit, beides zusammen geht nicht" außer Kraft setzt. Aber: Normalerweise hast du ja auch alle drei Makros in der Ernährung, Proteine, Fette und Kohlenhydrate (und zwar idealerweise unabhängig von abnehmen, Normalbetrieb oder Massephase in dieser Reihenfolge absteigend und nicht wie in der falschen DGE-Ernährungspyramide in dieser Reihenfolge aufsteigend), aber sie sind alle vorhanden. Du ernährst dich halt noch genauso, nur halt mit weniger. Wenn du Kohlenhydrate ganz weglässt, ja, das kann der Körper auch, aber das ist heftig. Dann stellt sich der Stoffwechsel auf Ketonkörper um, also ketogene Energiegewinnung. So mancher Leistungssportler geht sogar bewusst in den ketogenen Stoffwechsel, weil er festgestellt hat, darin sogar leistungsfähiger zu sein - der Wechsel vom gemischten in den rein-ketogenen Stoffwechsel sollte aber ärztlich begleitet werden, der kann dich für mehrere Wochen richtig krank machen, bis du irgendwann in diesem Modus leistungsfähig unterwegs bist, weil sich der Körper daran gewöhnt hat. Aber egal ob gemischt oder rein ketogen - weiterhin gilt Überschuss ist Überschuss und Defizit ist Defizit. Egal, woher die Kalorien kommen (nur mit dem Unterschied, dass die Aufspaltung von Proteinen und Fett in Energie mehr Energie erfordert, als die Aufspaltung von Kohlenhydraten in Energie, was wiederum heißt, Kalorie ist nicht gleich Kalorie, aber trotzdem kannst du dich auch ketogen fettfressen, genauso wie du gemischt abnehmen kannst). Keto kann, wenn man es richtig gut macht und der Körper damit klar kommt, gut sein, aber man muss es können, und einfacher ist es, wenn du weiter alle drei Makros, aber in einem Defizit und in sinnvoller Zusammenstellung zu dir nimmst. Für den Freizeitsportler hat das null Nachteil, meist eher Vorteile.
Die andere Sache ist: Kohlenhydrate lösen die Insulinausschüttung an. Insulin öffnet die Zellen. Und zwar nicht nur für die Zucker-Energie, sondern auch für alle andere Mikro- und Makronährstoffe. Wenn du nun z.B. dein Post-Workout-Meal zu dir nimmst und das enthält schnelle Proteine, die schnell in der Verdauung in einzelne Aminosäuren aufgespalten und ins Blut gespült wurden sowie Kohlenhydrate, dann regen die Kohlenhydrate an, Insulin auszuschütten, was wiederum die Zellen "aufschließt" und auch die Aminosäuren reinlässt, sodass nach Training und Post-Workout-Meal die Proteinsynthese für die Muskelregeneration sofort mit Vollgas loslaufen kann.
Wahrscheinlich um die Glykogensleicher nach dem Training wieder zu füllen. Kann man machen, muss man aber nicht.
Und wenn dann maßvoll, denn der Überschuss an Kohlehydraten wird dann teilweise in Fett umgewandelt und eingelagert.
Weil nur sie die nötige Energie für's Training liefern. 💁🏻♂️