Warum muss man Arabisch können im Islam?

9 Antworten

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Die wenigsten Moslems, die nicht in einem arabischen Land aufgewachsen sind, können Arabisch. Die lernen mühsamst, den Koran in Arabisch zu lesen und zu sprechen. Das allerdings ist Pflicht.

critter  14.02.2024, 22:09
@TheRealName

Klar gibt es den Koran in Deutsch, aber sie sind verpflichtet, ihn in der Originalsprache zu lesen, weil das die Sprache Mohammeds war.

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WhiteGoku  14.02.2024, 22:57
@TheRealName

Ich habe Bücher der Übersetzungswissenschaft gelesen und weiß ganz klar, dass Übersetzungen keine absolute Äquivalenz also Gleichheit in der Bedeutung besitzen. Daher kommt die deutsche Übersetzung nichtmal auch nur im Geringsten auf das Level des arabischen originalen Koran an.

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critter  14.02.2024, 23:04
@WhiteGoku

Wie du dann sicher auch weißt, gibt es etliche verschiedene deutsche Übersetzungen des Korans (sicher auch in anderen Sprachen). Diese unterschiedlichen Bücher liegen in den Moscheen aus. Und wie ich von unserem örtlichen Imam weiß, hat selbst er Schwierigkeiten, welche Übersetzung dem Arabischen am nächsten kommt, da viele Passagen nicht eindeutig in DER einen Übersetzung festgelegt werden kann. Die arabische Sprache, besonders in dieser alten Form, kann an vielen Stellen unterschiedlich interpretiert werden.

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WhiteGoku  15.02.2024, 00:10
@critter

Ich weiß nicht worauf du hinaus willst.

Sehr wohl gibt es unterschiedliche Interpretationen für einen Vers. Dies kommt von der reichen Bedeutubgsvielfalt und dem Tiefsinn des Verses daher. Sagen wir mal es gibt 70 Stufen in der Bedeutung eines Verses. Eine Übersetzung kann gerade mal die erste Stufe wiedergeben. Um das zu verstehen muss man dir eine und andere gute Stelle aus einem Tefsir gelesen haben. Beispielsweise:

Zum Beispiel:

ﻭَﻟَﺌِﻦْ ﻣَﺴَّﺘْﻬُﻢْ ﻧَﻔْﺤَﺔٌ ﻣِﻦْ ﻋَﺬَﺍﺏِ ﺭَﺑِّﻚَ

{"Wenn aber auch nur ein Hauch der Strafe deines Herrn sie berührt,..." (Sure 21,46)}

Um die Fürchterlichkeit der Strafe zu zeigen, wird in diesem Satz die heftige Wirkung auch der geringsten Strafe angedeutet. Das heißt, es sollen sich auch alle Formen in einem Satz, die eine Minimierung aussagen sollen, nach dieser Minimierung richten und sie verstärken. So lässt das Wort ﻟَﺌِﻦْ{"wenn aber"} Verdacht schöpfen. Der Verdacht bezieht sich auch auf die Verminderung. Das Wort ﻣَﺲَّ{"berühren"} heißt: ein wenig berühren. Wiederum drückt das die Verminderung aus. Das Wort ﻧَﻔْﺤَﺔٌ{"Hauch"} bedeutet wörtlich: ein einziger, ganz kleiner Hauch, und drückt die Verminderung aus, wobei seine Verbalform auf das "einmalige" hinweist. Masdar-i merre, Infinitiv einer einmaligen Handlung, bedeutet nach der Wortbildungslehre "einzig". Das drückt die Verminderung aus. Die Nunation in dem Wort ﻧَﻔْﺤَﺔٌ{"Hauch"} findet sich dort wegen der Verminderung und bedeutet, dass man ihn wegen seiner Leichtigkeit kaum wahrnehmen kann. Das Wort ﻣِﻦْ{"von"} ist ein Verhältniswort und bedeutet "ein Stück" und drückt die Verminderung aus. Das Wort ﻋَﺬَﺍﺏِ{"Strafe"} bedeutet im Vergleich zu "neqal" und "'iqab" eine mildere Art Strafe, was auf die Minimierung hinweist. Das Wort ﺭَﺑِّﻚَ{"dein Herr"} lässt anstelle von "Qahhar (der Vernichter)", "Djebbar (der Zwingende)", "Muntaqim (der Rächer)" wiederum die Zärtlichkeit spüren, womit es auf die Minimierung hindeutet.

Hier soll ausgedrückt werden, dass man vergleichen kann, wie fürchterlich die Strafe "'iqab" Gottes ist, wenn ein bisschen Strafe "'adhab" unter so vielfacher Verminderung noch derart wirksam ist. So sind alle diese kleinen Bausteine dieses Satzes einander zugewandt und unterstützen sich gegenseitig. Jede verstärkt mit ihrer eigenen Ausdrucksweise das allgemeine Ziel. In diesem Beispiel handelt es sich in gewissem Grade um die Wortwahl und das Ziel.

Zweites Beispiel:

ﻭَﻣِﻤَّﺎ ﺭَﺯَﻗْﻨَﺎﻫُﻢْ ﻳُﻨْﻔِﻘُﻮﻥَ

{"...von dem, was wir ihnen an Gut beschert haben, Spenden (Almosen, Armensteuer, Sadaqa, Zekat) geben." (Sure 2, 3)}

Die Satzformen weisen hier auf die fünf Bedingungen für die Gültigkeit der "Sadaqa" hin.

Erste Bedingung:

Man darf Sadaqa nur in dem Maß geben, wie man selbst nicht dessen bedürftig ist. Mit dem Verhältniswort ﻣِﻦْ{"von"} aus der Aussage ﻭَﻣِﻤَّﺎ{"und von dem"} wird diese Bedingung ausgedrückt.

Zweite Bedingung:

Man darf nicht von Ali etwas nehmen, um es Veli zu geben, sondern muss vielmehr etwas aus seinem eigenen Besitztum geben. Diese Bedingung drückt das Wort ﺭَﺯَﻗْﻨَﺎﻫُﻢْ{"was wir ihnen an Gut beschert haben"} aus. Das heißt: "Ihr sollt von eurem Lebensunterhalt geben!"

Dritte Bedingung:

Sadaqa schuldet keinen Dank. Auf diese Bedingung weist das besitzanzeigende Fürwort ﻧَﺎ{"unser"} aus der Aussage ﺭَﺯَﻗْﻨَﺎ{"was wir... beschert haben"} hin. Das heißt: "Ich gebe euch den Unterhalt.

Die anderen Bedingungen passen leider nicht mehr in den Kommentar rein.

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WhiteGoku  15.02.2024, 00:12
@critter

Wie du in dem ersten Beispiel siehst, steckt allein in der geschriebenen Weise eines Wortes (der Nunation) eine reiche Bedeutung und Lehre. Diese kann man kaum in der deutschen Sprache verständlich wiedergeben. Die originale Schrift des Koran Tefsir ist deutlich verständlicher und reicher an Bedeutung. Die Übersetzung erfüllt jedoch dennoch seinen Zweck und lehrt den Menschen den Islam näher.

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critter  15.02.2024, 00:48
@WhiteGoku

Genau das meinte ich. Du hast gute Beispiele gegeben.

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Die arabische Sprache ist am besten dafür geeignet. Sie ist die beste Sprache. Man kann der Koran Rezition stundenlang zuhören ohne dass man davon genervt ist. Dies ist in keiner anderen Sprache möglich. Keiner würde sich stundenlang die selben Textstellen auf deutsch sich anhören. Gehe auf Youtube und höre dir einige Koran Rezitionen an, dann siehst du den gigantischen Unterschied.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Risale-i Nur
saleh07  15.02.2024, 13:23

Man wird so oder so nicht genervt

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Ein Muslim muss nicht unbedingt arabisch können, um Muslime zu sein. Jedoch ist es sehr empfohlen, da man den Qur'an dann besser versteht + die ganzen Bücher der Gelehrten und Hadithe.

Aber das rituelle Gebet muss man auf arabisch beten, sowohl die Suren aus dem Qur'an als auch die restlichen Gebete und Dhikr.

Das hat Allah s.w.t so entschieden und er ist der Allweise.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Praktizierender Muslime 🕋
Von Experte 7veren bestätigt

Man muss kein Arabisch können, um Muslim zu sein. Man muss nur die arabische Aussprache beherrschen können, um Suren aus dem Qur´an, Tahiyyat, den Salah für den Propheten, die Takbirah und den Salam richtig aussprechen zu können, um korrekt zu beten. Das war es dann aber auch.

Das hört sich jetzt viel an, ist es aber nicht.

Hoffe, konnte weiterhelfen

Viele Grüße,

Dumby

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Bin Muslim
Rider214  14.02.2024, 22:13

Alles in allem sind das die Hälfte bis 75 % einer D4-Seite

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Muss man nicht unbedingt

Es reicht nur wenn man auf arabisch beten kann

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Und Allah ﷻ weiß es besser
TheRealName 
Fragesteller
 14.02.2024, 22:08

Aber Gott kann doch alle sprachen oder?

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