Warum löst FI trotz abgeschalteter Sicherung aus?

7 Antworten

Hattest Du vielleicht die Erdung vom Kochfeld grade abgeklemmt und das selbige in der Hand gehabt? Irgend so eine Kleinigkeit kann ja schon ausreichen für einen kleinen Fehlerstrom. Schliess nochmal alles wieder richtig fest an, und dann versuch nochmal ob der FI hält, das er funktioniert hat er ja schon bewiesen.

Woher ich das weiß:Hobby

Du hast zwar die Sicherungen / LS-Schalter rausgenommen (schon mal Ok), aber das ist nur die halbe Miete.

dort auch kein Strom zu finden

da hast du nicht an der richtigen Stelle gesucht (kommt gleich). Wir reden von Wechselstrom - der kommt nicht aus dem Leiter L1/2/3 "raus", sondern der wechselt pro Sekunde die Richtung immer wieder.

Sämtliche Null-Leiter und "Erde"/PE (grün-gelb) sind im Haus gebrückt und dürfen nicht geschaltet werden. Bedeutet: wenn irgendwo im Haus ein Strom-Abnehmer aktiv ist (evtl. ein Radiowecker oder so) und du berührst Null (blau), dann schaltest du dich in den Stromkreis blau - Erde rein. Oder: du schaffst eine Verbindung N/PE. Das merkt der FI und schaltet alles ab.

Für dich: besorg dir einen zugelassenen zweipoligen Spannungsprüfer (keinen Phasenprüfer / Lügenstift), nimm das nächste mal selbst gleich den FI raus. Dazu aber noch: Die fünf Elektriker-Sicherheits-Regeln beachten.

oder

lass es einen Elektriker machen

Der FI misst den Differenzstrom zwischen allen Phasen und N. Solange kein Strom über den PE abfließt ist die Summe aller Ströme im FI Null (es geht sozusagen genauso viel Strom rein wie raus) und der FI löst nicht aus.

Du hast wahrscheinlich für einen kurzen Moment den N gegen den PE oder das geerdete Gehäuse kommen lassen. Und warum hat das zum auslösen geführt wenn doch die Sicherung von Herd aus war?

Jetzt muss man wissen: Alle N-Leiter im Haus sind an einer Sammelschiene miteinander verbunden. Von da aus geht der N zusammen mit den drei Phasen durch den FI. Der PE geht nicht durch den FI.

Und darum löst der FI aus: Du hast im Haus sicherlich noch andere aktive Stromkreise. Bei denen fließt der Strom durch ihren N zur Sammelschiene und weiter durch den FI. Als du nun am Herd dessen N an die Erde gehalten hast, hast du eine Parallelschaltung aufgebaut. Ein Teil des Stroms ist von der Sammelschiene durch den FI gegangen. Der andere Teil ist von der Sammelschiene in den N zum Herd, von da zur Erde und von dort am FI vorbei geflossen. Die Summe aller Ströme im FI ist nicht mehr null und er löst aus.

Gefährlich ist das nicht, selbst wenn du den N angefasst hättest und gut geerdet wärst. Denn dein Körperwiderstand ist im Vergleich zum Leiterwiderstand durch den FI riesig. Zudem ist das Potenzial am N ja praktisch schon Null. Ergo gemäß I = U/R: Durch deinen Körper fließt praktisch kein Strom, wenn man den N berührt und dabei geerdet ist. Und sollte der Strom doch zu groß sein, löst der FI aus.

Trotzdem und auch wenn du die Belehrung nicht hören willst: Strom ist eine ernste Sache. Da sollte man nur den Fachmann ranlassen.

Hallo

Da wurde der Schutzleiter und der Nullleiter verbunden

Gruß HobbyTfz

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – War 37 Jahre lang Servicetechniker für Weißwaren-Geräte

Ich versuche es mal zu erklären.

Jeder Leiter ist ein Widerstand. und wenn Strom über einen Widerstand fließt, dann entsteht quasi eine Spannung.

Nehmen wir einfach mal an, das Kabel vom Zähler zur Unterveteilung ist 12 Meter lang und hat einen Querschnitt von 10 mm² dann bedeutet das, der Neutralleiter hat einen Widerstand von 0,02 Ohm.

Wenn der Neutralleiter jezt mit sagen wir 5 Ampere belastet ist, dann bedeutet das, dass die Spannung auf dem belasteten Neutralleiter um 0,1 Volt abweicht.

Klar, das klingt nicht nach viel. aber erstens reicht das und zweitens gibts da noch mehr Einflüsse.

ein, zwei Volt oder etwas mehr auf dem Neutralleiter als auf der Erdung sind duchaus keine Seltenheit.

Wenn nun der PE und der N hinter dem FI zusammen kommen, kann das duchaus reichen, um die für das Auslösen des RCD nötigen 0,03 Ampere fließen zu lassen.