Warum kann ich keine Liebe und Empathie mehr zeigen?

2 Antworten

Was ich dazu zu sagen habe: Alle Fragen nach dem "Warum" sind nur Futter für den Kopf, das dein Leben in keiner Weise ändert. Es macht Sinn, seine kostbare Lebenszeit nicht mit solchen Fragestellungen zu vergeuden.
Was wäre sinnvoller? Das möchte ich dir als Antwort geben. Eine Antwort darauf musst du selbst finden.

Rainfallcoco 
Fragesteller
 30.11.2023, 20:32

Macht keinen Sinn finde ich, nach einem warum zu hinterfragen kann einen zu den Ursprüngen solcher Zustände führen, woraufhin man weiter analysieren kann und vermutlich auch eine Gedankenumstrukturierung weiterleiten kann.

Oder was denkst du muss ein depressiver machen um da raus zu kommen?

Das Mindset ändern, und wie? In dem er nach dem warum sucht.

1
Reigel  01.12.2023, 11:37
@Rainfallcoco

Du versuchst ein emotionales Problem durch "richtiges" Denken zu lösen. Bitte schreib' mir nach einiger zeit mal, ob das geklappt hat. Es würde mich echt interessieren.

0
Rainfallcoco 
Fragesteller
 01.12.2023, 16:00
@Reigel

Dann erkläre mir doch mal wie man ein emotionales Problem denn ohne die Betrachtung der Gedanken löst, ich bin einfach nur neugierig darüber wie du das ganze siehst. Denn wie soll man ein emotionales Problem und dessen auswirkung-/Ursprung lösen und heilen ohne dabei die jetzigen Auswirkungen dessen zu bearbeiten?

Die frage meine ich ernst, weil ich nicht verstehe wie du das meinst und wie du dir das vorstellst. Natürlich sind ab einem gewissen Punkt die Fragen wie warum einfach nur weitere Last, aber mancjes...

Mit Emotionen wie Liebe zu handeln und weiterzugeben heilt natürlich auch, aber diese bringt nicht wirklich was wenn deine Gedanken die Gefühle blockieren, auch wenn es sowas banales wäre wie : ,,Ich bin zu wertlos um geliebt zu werden"

Auswirkung: Keine Liebe annehmen, garnicht erst jemanden nahe kommen.

Emotionen und Gedanken gehen ja mit einher, Emotionen werden mitunter durch Gedanken gesteuert, oder wie siehst du das?

Natürlich ist es ein emotionales Problem, das wandelt sich aber in Gedanken um und geht mit einem Teufelskreis aus Verhalten und und und weiter.

Wenn man ganz tief schaut kann man natürlich auch sehen es, es fehlte Liebe z.b., es fehlte dies und das. Das kompensieren wir aber mit Gedanken wie: Es ist passiert, ich würde gerne das kleine Kind umarmen und geben was es gebraucht hat, wir können die Vergangenheit nicht ändern, aber die Zukunft, mit Selbstarbeit und dem erkennen das Fehlende produktiv zu füllen und zu heilen, akzeptieren."

Was dann umgänglich ein Gefühl wie z.b. Sicherheit weitergibt, Mut oder was auch immer.

1
Reigel  02.12.2023, 13:27
@Rainfallcoco

Zuerst eine Frage: Du hattest früher geschrieben, dass du eine k-ptbs hast. machst du deswegen eine Traumatherapie?

Denn wie soll man ein emotionales Problem und dessen auswirkung-/Ursprung lösen und heilen ohne dabei die jetzigen Auswirkungen dessen zu bearbeiten?

Da besteht ein Missverständnis. Das Problem wird u. a. dadurch aufgelöst, dass die jetzigen Auswirkungen bearbeitet werden. Das kann man aber nicht alleine. Dafür braucht man eine Vertrauensperson, mit der die Erfahrung gemacht wird, dass diese Auswirkungen nicht bewertet und liebevoll angenommen werden. Man braucht einen äußeren geschützten Rahmen, dem man sich vertrauensvoll hingibt. In diesem nicht-wertenden liebevollem setting bekommst du die Chance mehr Selbstliebe zu entwickeln. Das muss man dann alleine weiter üben damit sich die neuen neuronalen Bahnen im Hirn stabilisieren. Wenn man nie die Erfahrung gemacht hat, dass auf ein emotionales Problem mit Liebe reagiert wird, kann man diese Selbstliebe nicht aus sich selbst hervorbringen, insbesondere nicht wenn die Ursache ein frühkindliches Trauma ist. Meine frühere Traumatherapeutin hatte mir mal gesagt: "Ein Trauma kann man nicht alleine heilen." Liebe kannst du nicht denken! Du kannst denken: "Ich will jetzt mal liebevoll reagieren", aber wenn du Liebe nicht in dir fühlst, dann nutzt dir der Gedanke nichts. Probier's aus!

... es fehlte Liebe z.b., es fehlte dies und das. Das kompensieren wir aber mit Gedanken

Es ist der Versuch, fehlende Liebe zu kompensieren.

Und noch einen Hinweis auf die Initiative von Prof. Gerald Hüther https://liebevoll.jetzt

0
Rainfallcoco 
Fragesteller
 02.12.2023, 14:53
@Reigel

Erstmal zu der Frage, ja ich mache gerade eine stationäre Trauma & Borderline therapie.

Zu dem anderen Text, ich glaube da haben wir uns etwas falsch verstanden, denn natürlich kannst du manches nicht mit deinen Gedanken "behandeln", sondern da gehört einfach Liebe und Akzeptanz einer nahestehenden Person dazu. Diese Auswirkungen die man aber im hier und jetzt sieht können automatisiertes Verhalten sein, was oft mit einem oder mehreren Gedanken kombiniert ist. Das wird immer wieder auftauchen, wenn es so tiefgehend ist und da hilft dann jetzige Liebe dementsprechend auch nur vorübergehend.

Was ich damit sagen will, ist das du zum Teil (für mich persönlich) schon Recht hast, aber dazu gehört eben auch das arbeiten an den Gedanken, denn sie sind mitunter ein Auslöser für gewisse Verhaltensweisen. Ich denke da ist es flexibel zu betrachten und zu handeln, hat eine Person beispielsweise ein gewisses Misstrauen, was sie eben zeigt, ist es natürlich gut ihr immer und immer wieder ein Endergebnis zu geben, was friedlicher verläuft als das was ihr Kopf befürchtet.

Gleichzeitig sind aber da auch wieder Gefühle, Gedanken und Perspektiven im Spiel, die natürlich durch anderes Verhalten minimiert werden können wenn man über Misstrauen redet, bei vielen anderen Dingen ist es aber ein Automatismus indem eben eine Gedankenumstrukturierung viel Sinn hat.

Hab ich was ausgelassen?

0
Rainfallcoco 
Fragesteller
 02.12.2023, 14:54
@Rainfallcoco

Mit ,durch anderes Verhalten minimiert" meinte ich übrigens auf das misstrauen bezogen, indem man ihr eben mit einem anderen Verhalten, Liebe miteingeachlossen ein anderes Ergebnis zeigt

0
Rainfallcoco 
Fragesteller
 02.12.2023, 14:58
@Reigel

Das letzte, da bin ich vollkommen bei dir. Du kannst dir nicht Liebe erdenken und das wäre auch völliger Schwachsinn, aber man kann sich gewisse Gedanken kreiieren, wenn man beispielsweise eine Person mit Wut behandelt, weil man gerade selber wütend ist. Ein gewisses Bewusstsein und die Perspektiven im denken zu betrachten, kann dazu führen ein bisschen weniger die Dinge an die Person auszuführen, oder eben dann im Fokus zu haben; Sie kann nichts für meine Wut (ZB), was dann meistens die reaktion hätte die Wut erstmal drin zu lassen und sie passend auszulassen, eben wenn es gerade Menschen sind die sie nicht auffangen können

0
Rainfallcoco 
Fragesteller
 02.12.2023, 15:03
@Rainfallcoco

Liebe und Selbstliebe kann natürlich heilen, aber darin sind viele Gedanken versunken die dir das verbieten, natürlich auch die Ursprünge und die negativen Gefühle, blockierte Gehirnareale. Dennoch ist der Kopf ein mächtiges Instrument, das mitunter die Realität beeinflusst.

Also frage ich dich: Wie soll man ein emotionales Problem nur mit Emotionen lösen, ohne die Gedanken weitgehend zu verändern?

(Natürlich verändern sich Gedanken auch mit den Erlebnissen, somit mit den guten Erlebnissen) Aber ganz so einseitig ist haot die Lösung für das vielfältige Problem eben nicht möglich, oder?

0
Rainfallcoco 
Fragesteller
 02.12.2023, 15:27
@Reigel

Ich habe gerade ein perfektes Beispiel gefunden:

Im Entzug: Da war ein Mann der ständig sagte er hasst Menschen, er hasst Menschen und und umd.

Seine Frage: Wie kann ich weniger Menschen hassen?

Da war meine erste Antwort: Gute Erfahrungen mit Menschen zu machen

Denn das löst die Gefühle etwas, das löst gewisse Verbindungen im Kopf gegenüber Menschen.

Gleichzeitig ist es aber auch eine Arbeit mit dem Kopf, mit dem Denken, der Perspektive.

Verstehst du? Gerne die diskussion weiterführen:')

0
Rainfallcoco 
Fragesteller
 02.12.2023, 15:07

Beispiel: Warum konnte ich das Kompliment gerade nicht annehmen?

Kopf: *Antworten | Findet heraus woran es mangelt, Beispielweise Selbstliebe.

Die Antwort kann man natürlich nicht nur mit Gedanken bearbeiten, sondern da gehören auch Gefühle mit dazu die das ganze eben real werden lassen. Aber ich hab dich so verstanden als würdest du der Meinung sein emotionale Probleme nur mit Emotionen zu lösen.

0
Reigel  02.12.2023, 16:57
@Rainfallcoco

Ich bin der Ansicht, dass emotionale Probleme mit Achtsamkeit und liebevolles Annehmen aufzulösen sind. Um das selbst zu können, braucht man andere Menschen von denen man es lernt.
Du schreibst ziemlich fachkundig, deshalb wundert mich jetzt die oben gestellte Frage. Beim Entwicklungstrauma wird Leiden verdrängt und durch Gedanken ersetzt, die die Situation rechtfertigend ausdeuten. Das Verdrängen und Denken hast du jahre- oder schon jahrzehntelang geübt. Das läuft jetzt automatisch ab wenn du ein leidendes Wesen siehst. Ein mitfühlendes Herz braucht aber gefühltes Leiden, worauf es mit Mitgefühl reagieren kann. Deshalb kann sich Mitgefühl und Empathie nur in Verbindung mit dem Zulassen von Schmerz entwickeln. (Bei einer erfolgreichen guten Psychotherapie geschieht das.) Das Zulassen von Emotionen aller Art schützt auch vor dem sog. "Idiotenmitgefühl" wie die Psychologin Frau Dr. Christine Brähler es nennt. (In ihren podcasts spricht sie öfter davon.) Denken kann dazu dienen, um nicht zu fühlen. Gedanken - und seien sie auch gut gemeint - sind das Problem, das Empathie verhindert.
Frau Dr. Brähler hat auf ihrer Homepage und bei youtube eine hilfreiche Übung eingesprochen. Der Titel ist Raus aus dem Kopf, rein ins Spüren - 22 Minuten Body Scan Alles Gute!

0
Reigel  02.12.2023, 17:00
@Rainfallcoco

.. und kannst du nun aufgrund der Antwort, die dein Kopf gefunden hat, zukünftige Komplimente annehmen?

0
Rainfallcoco 
Fragesteller
 02.12.2023, 17:52
@Reigel

Also bist du quasi der Meinung, das jedes Problem GANZ ohne Hilfe des Kopfes/Gedanken ausgelöscht werden kann?

0
Rainfallcoco 
Fragesteller
 02.12.2023, 17:54
@Reigel

Tatsächlich ja, es hat mir geholfen nicht so negativ darauf zu reagieren. Die Gefühle sind dennoch da aber der Part mit dem zweifeln und der Gefühle die dennoch darauf erfolgen, muss eben mit Erfahrungen, Liebe, Akzeptanz und und und geheilt werden. Dennoch helfen Gedanken und das bewusste reflektieren/Gedanken anschauen.

0
Rainfallcoco 
Fragesteller
 02.12.2023, 18:01
@Reigel

Tatsächlich bin ich nicht soo empathielos wie du da beschreibst, es sind wohl eher bestimmte Sotuationen. Heute beispielsweise weinte eine Patientin, da sie sich hilflos fühlte den ganzen Tag, ich habe nur gefragt ob sie die letzten Tage öfter an Erlebnisse dachte indenen sie sich hilflos fühlte, weil sie nicht wusste wieso. Sie meinte ja. Daraufhin kriegte sie eben eine Umarmung und eben das sagen, dass sie sich bis hier her helfen konnte usw.

Ich denke nur das unsere Gedanken einen großteil ausmachen. Beispiel die Sicht mit, man tritt auf Hundekacke und was man daraufhin denkt, bestimmt eben auch das Gefühl. Haben wir aber davor glücklicke Gefühle ist es gleichzeitig auch so das es einen weniger affektiert.

Die Perspektive auf viele Dinge machen eben viel aus, deswegen ist doch etwas Arbeit mit dem Kopf auch gut, oder wie entsteht sonst Selbstreflexion? In der Tiefenpsychologie zum Beispiel nutzt man auch die Gedanken, genauso wie in der DBT-Behandlung.

Oder was ist denn deine Theorie dazu?

Was denkst du denn sollte man tun wenn man nur mit negativen Gedanken belagert ist? Nicht irgendwie mal veruchen die positive Perspektive dessen rauszuholen?

0
Rainfallcoco 
Fragesteller
 02.12.2023, 18:14
@Reigel

Zu dem fachkundig, weiß ich jetzt nicht wirklich was du meinst. Also bezüglich Gedanken war es so das ich mit 13 nach dem hineinblicken meines Tagebuchs entdeckt habe, wieso ich ständig so lache. Ich habe nur noch hin und her gelacht, wo ich mich fragte: Wo ist meine Kälte hin? Wieso?

Dann blickte ich hinein und sag Seiten vollgeschrieben mit ich muss glücklicher sein. Da hab ich erkannt wie mächtig die Gedanken sind, deshalb, was denkst du denn über die Gedanken?

(Es kann ja auch täuschen) aber du wirkst irgendwie so als würdest du den Gedanken wirklich 0 Gewicht geben, wenn dann sollten Gedanken und Herz im Einklang sein, aber dennoch sollte man doch irgendwie seinen Kopf benutzen in gewissen Situationen.

Noch eine Frage: Wie soll man es hinkriegen wenn im Umfeld garkeine Leute sind, die das geben was du geschrieben hast was man bräuchte? :)

Und wenn es das mal gab, warum gibt es dann immer noch manche Menschen, die das was man ihnen gibt, wo du sagtest man bräuchte es um es aufzulösen, dennoch es nicht annehmen können/auflöst? 🤔

Das ist nämlich für viele Menschen so.

0
Rainfallcoco 
Fragesteller
 02.12.2023, 18:17
@Reigel

Ist es nicht ein wichtiger Baustein zu reflektieren und zu fragen: Warum verhalte ich mich wie ich mich verhalte?

0

Wenn du deine "Liebe" den richtigen Menschen zum richtigen Zeitpunkt gibst, wirst du ernten, was du davon erhoffst. Ansonsten hast du die falschen Entscheidungen getroffen.

Rainfallcoco 
Fragesteller
 26.11.2023, 21:23

Mhm 🤔 Wie soll das jetzt psychologisch verbindbar sein?

Denn drum herum sind ja vielleicht noch Dinge die man erstmal "überwinden" muss, beispielsweise Angst.

Inwiefern die falschen Entscheidungen getroffen? Beispiele wären gut

0
Vierjahreszeit  26.11.2023, 21:25
@Rainfallcoco

Die Misserfolge sind der Beweis dafür, dass deine Entscheidungen nicht gut genug waren. Es ist deine Aufgabe, die Frage nach dem "warum" zu stellen.

0
Rainfallcoco 
Fragesteller
 02.12.2023, 15:04
@Vierjahreszeit

Naja, schonmal was von automatisierte Verhaltensweisen gehört? Die Aussage : Die entscheidungen waren nicht gut genug gibt keinen Weg für eine Besserung auf, weswegen dein Kommentar eigentlich unverständlich ist

0
Rainfallcoco 
Fragesteller
 02.12.2023, 22:10
@Vierjahreszeit

Macht auch Sinn, dennoch ist es automatisiertes Verhalten wo doch wohl eher die Selbstarbeit im Fokus stehen sollte, als der Fokus darauf nicht die richtigen entscheidungen getroffen zu haben. Ohne das wird auch das immer auftauchen, deshalb bleib ich dabei

0