Warum ist laut Bibel der Hase ein Wiederkäuer?

7 Antworten

Ein Kaninchen frisst Teile seines Kots. Damals hat man es irgendwie bezeichnet bzw. den Vorgang der erneuten Verdauung mit einem Wort beschrieben. 3500 Jahre später hat man in der Übersetzung das Wort Wiederkäuen verwendet, "so what?".

Das Kaninchen verdaut erneut, also nicht Koscher. Wenn man nachdenkt muss einem das doch ins Auge springen. Die Bibel wurde ins Deutsche übersetzt und das zum Teil aus einer Sprache die man vor 3500 Jahren verwendete. Die Menschen haben damals Dinge anders kategorisiert und das ist nicht schlimm. Die Übersetzer haben nach besten Wissen und Gewissen versucht ein heutiges Wort zu finden.

Zur Zeit der Römer z.B. betrachtete man die Handgelenke als Teile der Hand. Was bedeutet, dass wenn z.B. geschrieben steht, dass die Hände von Jesus durchbohrt wurden eben die Handgelenke durchgraben wurden, weil die Römer die Nägel durch die Handgelenke getrieben haben.

Heute teilt man anders ein. Das ist halt so.

Mag sein, dass der Hase kein Wiederkäuer ist (das sagt die Bibel auch gar nicht, aber dazu gleich mehr). Der Mensch aber offensichtlich schon, wie die sich ständig wiederholenden Fragen dieser Art beweisen.

Der hebräische Ausdruck lautet ma^aleh gerah, wörtlich ,,Hinaufbringer von Gekautem". Über die Art und Weise dieses Hinaufbringens wird nichts ausgesagt. Teile und Abwandlungen des Ausdrucks kommen über die ganze Bibel verteilt recht häufig vor, meist im Sinne von Aufsteigen, Hochziehen, in welcher Weise auch immer. Schon deshalb ist die Übersetzung mit ,,Wiederkäuer" im Sinne eines Rinds falsch, da viel zu spezifisch. Außerdem kommt diese Wortgruppe an keiner Stelle dem Vorgang des ,,Wiederkäuens" im engeren Sinne auch nur nahe.

Woher ich das weiß:Recherche

Der Hase ist ein Wiederkäuer. Denn er frisst seine nur halb verdauten Exkremente. Somit ist er ein Wiederkäuer.

Im mosaischen Gesetz wurde der Hase als Wiederkäuer bezeichnet, durfte aber nicht gegessen werden (3Mo 11:4, 6; 5Mo 14:7). Hasen und Kaninchen haben selbstverständlich keinen mehrteiligen Magen und bringen das Futter nicht aus dem Magen ins Maul zurück, um es nochmals zu kauen — Merkmale, die zur wissenschaftlichen Klassifizierung der Ruminantia oder Wiederkäuer dienen. Obwohl der hebräische Ausdruck, der hier für ‘wiederkäuen’ verwendet wird, wörtlich „[Gekautes] heraufbringen“ bedeutet, ist die moderne wissenschaftliche Klassifizierung nicht die Grundlage für das, was die Israeliten in den Tagen Mose unter „wiederkäuen“ verstanden. Es gibt daher keinen berechtigten Grund dafür, die Zuverlässigkeit der erwähnten biblischen Aussage anhand dieser engbegrenzten, verhältnismäßig neuen Vorstellung von Wiederkäuern zu beurteilen, wie viele Kritiker es tun.

Gewisse englische Wissenschaftler dieses Jahrhunderts beobachteten gründlich und unter sorgfältiger Kontrolle die Angewohnheiten der Hasen, und ihre Ergebnisse wurden in Proceedings of the Zoological Society of London, 1940, Bd. 110, S. 159 bis 163 veröffentlicht. Kurz gesagt, nimmt der Hase die Nahrung auf folgende Weise wieder zu sich: Frißt er morgens Frischfutter, wandert dieses durch den Magen in den Dünndarm; in der Cardiaregion im Magen werden jedoch etwa 40 bis 50 Gramm kleiner Kügelchen zurückgelassen, die sich dort bereits befanden, als der Hase das Frischfutter aufnahm. Vom Dünndarm gelangt das Morgenfutter in den Blinddarm und bleibt dort eine gewisse Zeit. Im Laufe des Tages wandern die Kügelchen weiter nach unten, und in den Därmen wird das in ihnen enthaltene bakterielle Protein verdaut. Erreichen sie den Dickdarm, gehen sie am Inhalt des Blinddarms vorbei und wandern im Dickdarm weiter, wo dann die überschüssige Feuchtigkeit absorbiert wird, um die gewöhnlichen trockenen Kugeln zu erzeugen, die ausgeschieden werden. Ist dieser Vorgang abgeschlossen, geht der zurückbehaltene Inhalt des Blinddarms als nächstes in den Dickdarm, doch wird die Feuchtigkeit nicht völlig absorbiert, sondern die verdaute Nahrung erreicht den Anus in einem ziemlich weichen Zustand. Sie hat die Form von Kügelchen, von denen jedes mit einer zähen Schleimschicht überzogen ist, um ein Aneinanderkleben zu verhindern. Erreichen die Kügelchen den Anus, werden sie nicht normal ausgeschieden, sondern der Hase krümmt sich, nimmt sie sofort auf und sammelt sie in der Cardiaregion, bis er erneut etwas frißt. Auf diese Weise schließt sich der besondere Kreis, und ein Großteil der Nahrung ist ein zweites Mal durch den Verdauungstrakt gegangen.

Vielleicht ist es ein Übersetzungsfehler?

Es betrifft "Shafan" "arnevet" und noch ein Tier, das gewöhnlich mit "Klippdachs" übersetzt wird...

Die Bibel lügt nicht:) Das Geheimnis der grünen Kugeln

Haben die Hasen ihre Nahrung gekaut, scheiden sie diese als grüne Kügelchen aus, wie unter anderem der berühmte Tierforscher Professor Bernhard Grzimek berichtete. Diese grünen Kügelchen sind nun aber nicht Kot, sondern Vitamin-B1-Bomben. Umgehend nehmen sie diese wieder auf, fressen diesen Nahrungsteil also ein zweites Mal und schicken ihn erneut in den Verdauungstrakt – gegenüber dem normalen Kot haben diese «Vitaminpillen» das bis zu fünffache an Vitaminen.

Oft geschieht dieser Prozess in der Nacht. Gegenüber der biblisch korrekten Darstellung hatte die Biologie – und die Volksmeinung – in diesem Falle einen Rückstand von mehreren tausend Jahren.

Ähnlich wie Galileo Galilei, der leise sagte «Und sie dreht sich doch» (was in der Bibel korrekt wiedergegeben ist), kann betreffend diesem angeblichen Irrtum mit der Wissenschaft im Rücken wiedergegeben werden: «Und er wiederkäut doch!»

Woher ich das weiß:Recherche