Warum ist Deutschland immer gefühlt schuld gewesen beim 1. Und 2. Weltkrieg

5 Antworten

Angedichtet? Interessante Feststellung deinerseits!

Erster Weltkrieg

Man muss zu dem Ergebnis kommen, dass keiner Regierung der Vorwurf gemacht werden kann, sie habe bewusst auf einen allgemeinen Krieg hingearbeitet. Die deutsche Politik zielte 1914 nicht auf die Entfesselung eines europäischen Krieges, sie war in erster Linie bedingt durch die Bündnisverpflichtung gegenüber Österreich-Ungarn. Um der als gefährlich empfundenen Auflösung dieses Staates entgegenzuwirken, hat man der Wiener Regierung Zusicherungen gegeben, die einer Blankovollmacht gleichkamen. Die deutsche Regierung war von der Vorstellung beherrscht, eine Lokalisierung des Konfliktes mit Serbien würde wie 1908/09 möglich sein; gleichwohl war sie bereit, nötigenfalls die Gefahr eines europäischen Krieges auf sich zu nehmen. Infolgedessen hat sie es versäumt, rechtzeitig mäßigend auf die Politik Österreichs einzuwirken. Unter dem Eindruck, dass der europäische Konflikt unvermeidlich sei, hat Moltke dagegen als Chef des Generalstabes am 30. Juli aus rein militärischen Erwägungen auf beschleunigte Anordnung der allgemeinen Mobilmachung in Österreich-Ungarn gedrängt.

Der Ausbruch des Krieges im August 1914 ist bei allen beteiligten Mächten als Lösung einer unerträglichen Spannung empfunden worden. Es war eine Spannung, die sich immer wieder in vordergründigen zwischenstaatlichen Konflikten entlud, aber ihre tieferen sozialen, wirtschaftlichen und politischen Ursachen hatte.

Zusammenfassend kann man über das deutsch-englische und das deutsch-französische Verhältnis sagen, dass beide keine akute, aber eine latente Kriegsgefahr in sich schlossen. Der deutsch-französische Gegensatz betraf das Machtverhältnis innerhalb des europäischen Staatensystems, der deutsch-englische im Gegensatz das Machtverhältnis innerhalb eines Weltstaaten-Systems. Dabei ist kein Zweifel, dass Deutschland so wenig wie Frankreich und England eigentlich den Krieg wollte. Im Gegenteil schien das Jahr 1914 nach den heftigen politischen Krisen des letzten Jahrzehnts eher eine Entspannung im Verhältnis zwischen Deutschland und den Westmächten bringen zu sollen. Auch zwischen England und Deutschland schien sich das Verhältnis gerade damals zu bessern. So wurde im Frühjahr 1914 eine freundschaftliche Vereinbarung über die Bagdadbahn und die portugiesischen Kolonien getroffen. Im Juni weilte ein Geschwader britischer Schlachtschiffe zu einem Freundschaftsbesuch in Kiel. Dass dennoch die eher abklingenden als sich verschärfenden Spannungen des zwischen Deutschland, England und Frankreich sich tatsächlich in einem Weltkrieg entluden, findet seine Erklärung in der Verklammerung des deutsch-englischen und des deutsch-französischen Gegensatzes mit dem Spannungsfeld in Südosteuropa.

2 Weltkrieg

Außer Hitler wollte niemand Krieg, sei es in der internationalen Politik oder in den Reihen der restlichen Bevölkerung, das kann man sicherlich niemanden vorwerfen. Man war also zunächst einmal bemüht alles zu unternehmen, um einer ungewollten Konfrontation aus dem Weg zu gehen, dafür machte man auch Eingeständnisse die so vermutlich nicht einfach gemacht worden wären und man erlag daher immer wieder Hitlers expansivem Streben. Ich hoffe, er wird irgendwann aufgeben (zufrieden sein) und die "aktuelle Situation" akzeptieren. Man ließ vieles geschehen (Appeasement Politik), in der Hoffnung, dass das Deutsche Reich keine weiteren Forderungen stellen würde, ausschließlich in der Hoffnung den großen Krieg verhindern zu können. Irgendwann war dann aber auch mal gut und man sagte., "bis hierhin und nicht weiter" (Polen), zumal man mit dem "Fall Tschechei" Hitlers wahres Ziel erkennen konnte und abschließend auch sah. Der Einmarsch in Polen brachte letztendlich das Fass zum überlaufen.

In der Nachbetrachtung ist es einfach Dinge anders zu beleuchten und Vorwürfe zu machen, seinerzeit waren allerdings die Entscheidungen nicht völlig verkehrt.

Auch hier eine kleine Vorgeschichte dazu:

Die Haltung Englands bereitet den deutschen Militärs ab dem Jahr 1937 große Sorgen, sah es 1936 doch noch so aus als könne ein freundschaftliches Verhältnis zu London erzielt werden. Man war sich im Jahr 1936 noch einig die Vergangenheit ruhen zu lassen um gemeinsam die Bedrohung Europas durch den aufkommenden Kommunismus zu bekämpfen. Es wurden seitens deutschem Reich Anstrengungen unternommen um ein Bündnis mit Großbritannien zu erzielen, von dem man sich aber im Laufe des Jahres 1937 verabschieden musste, da die Interessen beider Nationen zu unterschiedlich waren. Hitler hoffte aber weiterhin, da er wusste, das viele Aristokraten und Politiker auf der Insel Sympathien für Deutschland hegten. Am 17.11.1937 traf der englische Sonderbotschafter in Berlin ein, um Deutschlands zukünftige außenpolitische Pläne in Erfahrung zu bringen. In einem Gespräch mit Hitler wird diesem vorgeschlagen durch eine engere Zusammenarbeit der beiden Länder einen dauerhaften Frieden in Europa zu sichern. Hitler aber will davon nichts hören und wirft seinem Gegenüber vor immer noch von den Westmächten diskriminiert zu werden. Er erhält seitens England das Eingeständnis, das es auf der Insel sicherlich angenommen werden würde wenn es in Europa zu angemessenen Grenzänderungen kommen würde (Danzig, Österreich, Sudetenland), so lange dieses auf vertretbare Weise, durch Verhandlungen geschehen würde. Der Freifahrtschein für Hitlers weitere Expansionsanstrengungen, den man in englischen Regierungskreisen mitunter für einen verlässlichen Partner hielt, der ebenso auf Frieden fixiert sei wie man selbst.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Geschichte Schwerpunkt Deutsches Reich / Nationalsozialismus

Wieso gefühlt? Deutschland war am zweiten Weltkrieg schuld. Beim ersten Weltkrieg hatten auch die Österreicher ein Wörtchen mitzureden. Schuld hatten die Deutschen aber dennoch.

Bezüglich des 1. Weltkriegs könnte man die Schuld verteilen. Aber bezüglich des 2. Weltkriegs, wüsste ich nicht, wer sie sonst haben sollte. Das Argument, dass Hitler kein Deutscher war, zählt nicht.

Beim Zweiten Weltkrieg sind wir eindeutig Schuld das ist unumstrittener Fakt.

Beim Ersten Weltkrieg hat man Deutschland die Schuld gegeben weil wir wohl die einzigen waren die als Staat noch existiert haben Österreich-Ungarn und das Osmainsche Reich wurden ja komplett aufgelöst.

Eigentlich waren es immer die Ösis.

ZauselMimi  10.12.2023, 19:44

Als Anstifter....

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WilliamDeWorde  10.12.2023, 19:52
@ZauselMimi

Deutschland wollte den ersten Weltkrieg nicht - natürlich gab es Befürworter - aber der Zufall hat es gewollt, dass sie sich haben reinziehen lassen. Es stand auf Messers Schneide und dann hat man den Falschen gekillt.

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