Warum ist das Leben in Hiroshima möglich?

9 Antworten

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Vorweg: Hiroshima ist praktisch strahlungsfrei. Dort kann man ganz normal leben und setzt sich keiner erhöhten Strahlung aus.

Die Gründe dafür sind einfach:

Die Atombombe war mit kurzlebigen Isotopen bestückt. Diese strahlen wesentlich kürzer, als zum Beispiel Plutonium. Dazu kommt, dass die Bombe weit oberhalb der Stadt gezündet wurde und sich das radioaktive Material so über ein großes Gebiet verteilt hat. Die eigentlichen Todesopfer entstanden durch die Druckwelle, nicht direkt durch die freigesetzte Strahlung.

Außerdem hat ein Taifun einen Monat nach dem Bombenabwurf die Stadt sozusagen "saubergewaschen". Das verbliebene radioaktive Material wurde einfach weggewaschen. Über die Jahre wurden verbliebene Elemente durch manuelle Reinigung entfernt oder in den Boden gewaschen. Das strahlt dann nicht mehr so, dass man körperlich davon betroffen ist.

Krebsfälle betreffen praktisch nur Personen, die zum Zeitpunkt des Bombenabwurfes in der Stadt und Umgebung waren.

Hinzu kommt, dass die Menge radioaktiven Materials recht klein war. Immerhin reichen für eine Atombombe dieser Art etwa 50 Kilo radioaktives Material. Ein Reaktorunfall setzt teilweise ein vielfaches an Material frei und dazu auch noch Elemente, die sehr lange brauchen, bis sie zerfallen sind.

XpressMak123  08.09.2020, 20:08

Interessant. Danke für die aufschlussreiche Antwort!

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Ich vermute mal, dass die japanische Bevölkerung in den vergangenen Jahrzehnten wissenschaftlich / medizinisch bereits selbst hinreichende Forschung dahingehend anstrengte, wie man diese beiden Landstriche entsprechend ihrer Historie wiederbevölkern konnte.

Rund um z.B. Fukushima werden sie leider erneut auf eine harte Probe gestellg, wo man aber durchaus etwas in der japanischen Art nachvollziehen kann.

Die bewegen notfalls z.B. echt tausende bis Millionen Kubikkilometer Material zur re-urbanisierung....

Parhalia2  11.04.2018, 02:44

Die machen im Endeffekt mit anderem Aufwand nicht sonderlich anders, als wir in der Jagd nach Braunkohle.

Somit ist "nichts unmöglich"....

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Weil die tatsächliche abgegebene Strahlung im Vergleich zu einen AKW eher gering und kurzfristig war.

Und die Wiederaufbau, sammt Entfernung des verstrahlte Material, auf die Dauer die radioaktive Quellen verschwinden läßt, sammt Strahlungsgefahr.

Die Überlebenden des Explosion, und ihre Nachkommen, stellen einen Gruppe mit erhöhtem gesundheitliche Risiko an typische Krankheiten zu leiden (Verchiedene Krebs, Kreislauf).

Starjuice 
Fragesteller
 11.04.2018, 02:52

Danke auch für die Antwort. Hmm, ich wußte nicht dass es einen unterschied macht ob es sich nun um ein AKW oder eine Atombombe handelt.

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fernandoHuart  11.04.2018, 03:14
@Starjuice

Stelle es dir so vor: Ein Atombombe ist ein Knallkörper, ein AKW-Schmelze ein brennende Feuer. Bei einen ist der Strahleffekt kruzfristig und die Entfernung der Resten einfacher als brennende Kohle aus dem Ofen.

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Da sieht man mal, dass nicht alles was "man sagt" richtig ist. Es ist eben NICHT so, dass nach einer Atomdetonation das Land ewig unbewohnbar ist.

Die Strahlung nimmt tatsächlich sehr schnell ab. Dazu gibt es die Siebener-Regel. (Nach 7 Stunden noch 1/10tel , nach 7x7 Stunden noch ein 1/100stel, nach 7x7x7 Stunden noch 1/1000stel. usw.) Der User Otto70 hat das mal schön erklärt:

https://www.gutefrage.net/frage/wie-lange-verseucht-eine-atombombe-ein-gebiet

Starjuice 
Fragesteller
 11.04.2018, 06:52

Danke, hab ich mir vorhin durchgelesen. TOP Antwort muss man sagen. Also wie ich das Richtig verstanden habe jetzt, die Radioaktivität in der luft klingt schnell ab, aber der Boden bleibt für lange Zeit unfruchtbar, ja?

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exxonvaldez  11.04.2018, 07:04
@Starjuice

Nein, das stimmt so nicht.

Die Strahlung geht von radioaktivem Material aus, welches bei der Explosion in der Luft verteilt wird. Spätestens beim nächsten Regen schlägt es sich nieder. Das nennt man Fallout. Dann ist praktisch nichts mehr in der Luft.

Es geht hier um die Halbwertszeiten der verschiedenen Elemente und in grober Annäherung lässt sich daraus die Siebener-Regel ableiten.

Wenn es stimmen würde, wäre die Gegend unbewohnbar, weil immer wieder Staub aufgewirbelt und eingeatmet werden würde.

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Ontario  19.07.2020, 09:15

Ich hoffe, dass du das nicht selber glaubst, was du da von dir gibst. Auch heute noch Jahrzehnte nach dem Supergau in Tschernobyl ist die Strahlung messbar und immer noch so hoch, dass das Gebiet um diesen Reaktor nicht besiedelbar ist.

Wer sich da niederlassen würde, müsste damit rechnen große gesundheitliche Schäden davonzutragen. Auch heute noch gibt es dort eine Sperrzone, die nicht betreten werden darf. Warum wohl ?

Sicher baut sich die Strahlung ab, das aber dauert lange Zeit

Wenn diese Siebener Regel da zutreffen würde, wäre das Gebiet um Tschernobyl strahlungsfrei , was aber mitnichten der Fall ist.

Solange die Strahlung noch messbar ist, kannst du all diese Theorien vergessen.

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exxonvaldez  19.07.2020, 09:19
@Ontario

Du darfst die Explosion einer Atombombe nicht mit einem Unfall eines Kernkraftwerks gleich setzen!

Die Spaltprodukte einer Bombe sind viel kurzlebiger. Deswegen sind Hiroshima und Nagasaki auch immer noch bewohnbar.

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weil nur ein geringer bruchteil der isotope eben länger als 2 jahre durchhält und diese sich zudem dann noch schön verteilen. die konzentration ist dennoch höher als woanders, da aber der menschliche körper das 1000-fache aushalten kann vom normalwert önnen die trotzdem noch leben. es wird jedoch wohl trotzdem noch mehr leute geben die an krebs sterben als woanders.

das größte problem ist zudem die aufnahme der radioaktiven isotope mit der nahrung oder trinken. irgendwann hat sich das im wasser und der erde so sehr verteilt, dass dies kaum noch belastet ist.