Warum immer Afghanen oder Syrer?
Ernst gemeinte Frage die mich schon länger beschäftigt. Warum sind es bei den Anschlägen oder Messerangriffen immer irgendwelche Afghanen oder Syrer? Ich verstehe das einfach nicht, es kamen doch auch eine Millionen Ukrainer nach Deutschland und von denen verübt keiner solche Taten aber bei solchen Sachen sind es irgendwie immer Syrer oder Afghanen. Womit hängt das zusammen?
29 Antworten
In beiden Fällen (Afghanen und Syrer) sind sie nicht vor einem äußeren Angreifer, sondern vor einem Regime geflohen, das die Menschenrechte nicht achtete, und in beiden Fällen stand der Versuch, dieses Regime abzuschaffen, am Anfang.
Bei den Afghanen stand am Anfang, dass Deutschland sich "am Hindukusch verteidigt" hat. In Syrien stand am Anfang der Arabische Frühling, wo in vielen arabischen (und islamischen) Staaten sich die Bevölkerung gegen autoritäre Regime gewehrt hat. Es gab, aufs Ganze gesehen, dabei nur kurzfristige Erfolge. In Syrien wollten die Protestierenden nicht aufgeben; deshalb kam es zur Massenflucht, als Russland den Diktator Assad an der Macht hielt. Bei dieser Massenflucht ist es nicht gelungen, die Fliehenden einzeln zu kontrollieren. So sind viele Verzweifelte ins Land gekommen, die nicht die Absicht hatten, dauerhaft in Deutschland zu bleiben. Noch immer ist die Rückkehr nach Syrien wegen der fortdauernden Kämpfe lebensgefährlich.
Ob es wirklich "immer nur Afghanen oder Syrer" sind, die Mordanschläge verüben, dessen bin ich mir allerdings nicht sicher.
Warum sind es bei den Anschlägen oder Messerangriffen immer irgendwelche Afghanen oder Syrer?
Das sind nicht immer Afghanen oder Syrer. Die meisten Menschen, die in Deutschland Angriffe mit Messern begehen sind weder afghanische noch syrische Staatsbürger.
Alex
Das hat vielfältige Gründe. Nachgewiesen ist bspw., dass Menschen, die in ihrer Kindheit/Jugend viel Gewalt erfahren haben, als Erwachsene eher dazu neigen, selbst Gewalt anzuwenden (trifft aber nicht auf alle Menschen zu). Weitere Faktoren sind Armut, soziale Isolation und Perspektivlosigkeit.
Ich habe selbst einige Jahre mit Geflüchteten gearbeitet und muss sagen, dass die große Mehrheit von ihnen ziemlich unauffällig war. Ich hatte auch sehr kluge und umsichtige Kolleg:innen aus Syrien, Ägypten, dem Iran, Tunesien und dem Irak.
Allerdings habe ich auch Jugendliche betreut, die schwere Straftaten begangen haben. Dazu muss ich aber sagen, dass die anderen Jugendlichen (die aus denselben Ländern kamen) große Angst vor ihnen hatten und uns regelmäßig erklärt, wie gefährlich diese Leute sind. Wir konnten leider nichts machen und mussten sie weiter betreuen. Dazu kam, dass sie viele Straftaten begehen konnten, ohne dass es irgendwelche Konsequenzen hatte und sie lange mit Verwarnungen, Geldstrafen, später Bewährungsstrafen davon kamen. Wenn doch mal jemand ins Gefängnis musste, wurde er nach kurzer Zeit wieder entlassen, auch wenn noch weitere Verfahren wegen Körperverletzung, Raub, Drogenbesitz, etc. am Laufen waren. Diese Erfahrung habe ich aber auch mit Jugendlichen ohne Fluchthintergrund gemacht. Bis die Justiz ernsthaft eingreift, muss schon viel zusammenkommen. Bei Jugendlichen unter 14 passiert gar nichts, selbst wenn sie Autos stehlen und diese unter Drogeneinfluss fahren (ich habe Jugendliche betreut, die das gemacht haben, übrigens keine Flüchtlinge)
Meiner Erfahrung nach hätte man vor Jahren genau das umsetzen sollen, was linke Parteien immer gefordert haben: Menschenwürdige Unterbringung, psychologische und psychotherapeutische Versorgung, schnelle Asylverfahren, kostenlose Deutschkurse, Integrationsangebote, Integration in den Arbeitsmarkt, bzw. vorher in das Bildungssystem. Und natürlich nicht zuletzt Bekämpfung von Fluchtursachen und Unterstützung von Ländern wie Jordanien, die besonders viele Flüchtlinge aufnehmen. Andererseits würde ich diese Punkte auch um solche ergänzen, die nicht "klassisch links" sind, nämlich mehr Personal für Polizei und Justiz, sowie ein schärferes Vorgehen gegen die Verbreitung islamistischer, antisemitischer und antiliberaler Ideologie wie bspw. durch Ditib. Für mich endet Religionsfreiheit, wenn Hass gepredigt, oder zu Gewalt oder anderen Straftaten aufgerufen wird. Moscheen, in denen solche Überzeugungen propagiert, oder auch nur toleriert werden, sollten konsequent geschlossen und die Hassprediger hart bestraft werden.
Es ist einfach traurig, dass heute so getan wird, als hätten wir in den letzten Jahrzehnten eine "linke" Migrationspoltik gehabt, während die Bedingungen, unter denen Geflüchtete leben mussten, auf das genaue Gegenteil schließen lassen.
Klasse Statement eines Insiders!! Hatte von 2015-2020 auch in einer UMF-Gruppe gearbeitet und kann Deine Sichtweise in allen Belangen bestätigen. Wenn man diesen Menschen ein Angebot zur Integration macht, dann nehmen das 90% + X an und man bekommt die besser auf den Schirm, die empfänglich sind für radikale Vorstellungen. Junge Afghanen sind mehr als andere traumatisiert durch die Erfahrungen mit Taliban, die nachts in ihre Dörfer kamen und dort grausam Gericht hielten.
Ich würde eher sagen, wer hier gegen das Gesetz verstößt, sollte bestraft werden, egal woher er/sie kommt und das nicht erst nach der fünften oder sechsten Straftat oder ein halbes Jahr nach der Tat, sondern bald darauf. Deshalb mehr Personal für Polizei und Justiz. Mörder und Vergewaltiger sollten meiner Meinung nach lebenslänglich bekommen und nur unter besonderen Umständen vorzeitig entlassen werden. Daher halte ich in diesen Fällen auch Abschiebungen nicht für sinnvoll.
Das ist auch eine verständliche Forderung. und ja, da bin ich ganz bei dir, lebenslang sollte auch lebenslang bedeuten. nur bin und bleibe ich der Ansicht, dass es ein klares Zeichen setzen würde, wenn wir unsere Gäste die sich so massiv daneben benehmen hinaus werfen.
Vielleicht wäre es ja auch ein Komrpomiss zu sagen einen Geflüchteten, der einen Mord begangen hat, hier zu inhaftieren und so bald sichergestellt ist, dass sein Herkunftsland "sicher ist" dann von der Haft aus eine Abschiebung zu organisieren.
Naja, dann wäre die Frage, wie das Land dann mit ihm umgeht. Wenn der Täter beispielsweise aus islamistischer Gesinnung heraus jemanden umgebracht hat, hätte er in Afghanistan von den Taliban nicht viel zu befürchten und würde vielleicht sogar für diese weiter morden...
Syrien und danach Afghanistan sind die Spitzenländer in DE mit den meisten Asylanten.
Gewalt ist in deren Kultur ein legitimes Mittel zur Beseitigung von Differenzen.
Endlich mal eine realistische Sichtweise. Das ändert aber nichts an meiner Forderung, dass wer sich hier so massiv danebenbenimmt einfach nicht verdient hat, von uns als Gast aufgenommen zu werden.