Warum hat ein Kind Autismus / ADS, das andere nicht?

6 Antworten

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Das ist erblich. Ich habe das. Mein erstes Kind hat das ( habe insgesamt 3). Ein von meinen 4 Neffen hat das. Wir alle leben fröhlich damit und glauben nicht, dass wir darunter leiden. Ja, die Kombination bringt auch Probleme, aber andere Leute haben andere Probleme, das ist alles. Es gibt viel schlimmeres.

blubblub1912  02.05.2024, 07:44

Ich keine niemand der es in meiner Familie hat daher trifft deine Aussage nicht so zu

Es hieß zu mir . Bei denen die in der Schwangerschaft Probleme hatten oder bei der Geburt (ich bei der Geburt) haben diese Kinder häufiger Autismus

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Die Chancen stehen zwar höher, dass Kind B Autismus hat, wenn Kind A es auch hat, aber sie stehen eben nicht bei 100%. Selbst bei eineiigen Zwillingen sind es "nur" bis 90%.

Symptome sind psychisch

Neurologisch. Autismus ist eine neurologische Entwicklungsabweichung.

Warum betrifft die Krankheit

Welche Krankheit? Dein Nutzername kommt mir bekannt vor. Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich dir schon mal auf eine Frage geantwortet und erklärt habe, dass Autismus keine Krankheit ist. Vielleicht verwechsle ich dich, denn ich muss das mehrmals die Woche erwähnen, aber ich denke wirklich, ich habe dir das erklärt.

Also hier nochmal:

Autismus ist - laut ICD-11 und DSM-5 - eine neurologische Entwicklungsstörung/neurodevelopmental disorder.

Im ICD sowie DSM stehen alle Störungen und Krankheiten, welche derzeit diagnostiziert werden können, damit sie diagnostiziert werden können. Steht sie nicht im ICD/DSM, kann sie nicht diagnostiziert werden.

Einer der Unterschiede zwischen einer Entwicklungsstörung und einer Krankheit ist der, dass eine Entwicklungsstörung immer angeboren ist oder sich allerspätestens innerhalb der ersten 18 Jahre - in den meisten Fällen aber in frühester Kindheit oder eben noch vor der Geburt - entwickelt.

Eine Krankheit kann zu jedem Zeitpunkt im Leben auftreten und ist nicht auf die ersten paar Jahre beschränkt.

Nicht jeder, der anders ist, ist krank. Ja, Autismus kann eine Behinderung sein, aber nicht jede Behinderung ist eine Krankheit. Es ist nur so, dass viele Krankheiten, wenn man sie lange genug hatte (mindestens 6 Monate, wenn mich nichts täuscht), auch Behinderungen sein können. Aber nicht jede Behinderung ist eine Krankheit.

Du magst vielleicht denken, das sind doch nur Wörter und die machen keinen Unterschied, aber das tun sie.

Also wirklich ... Da hört mir ja die Wand mehr zu! So, entschuldige, weiter im Text.

nur den jüngeren Sohn, während der ältere Sohn das nicht hat und kerngesund ist ?

Nochmal: Autismus ist keine Krankheit, daher sind perse erstmal beide Kinder kerngesund.

Wurde der ältere Sohn bereits zur Diagnostik bei einem Neurologen oder wahlweise auch Psychiater mit Fachrichtung Autismus geschickt?

Es kann sein, dass der Sohn Masking betreibt oder dass seine autistischen Merkmale, in der Lebenssituation, in der er aktuell ist, einfach nicht so präsent ist. Wir Autisten sind alle verschieden und auch zwei Geschwister sind nicht ein und die selbe Person.

Es kann selbstverständlich auch sein, dass der ältere Sohn einfach kein Autist ist. So ist das eben manchmal. Nur, weil Autismus genetisch bedingt ist, heißt das nicht, dass jeder in der Familie ein Autist/eine Autistin ist/sein wird. Vielleicht wird der nächste Sohn Autismus haben oder später das Kind von einem der Söhne. Autismus kann auch mal ne Generation überspringen.

Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit wenn ich Kinder kriege das die auch an meiner Krankheit dann leiden

Schau, ich will dir nicht absprechen, dass du an deinem Autismus leidest. Das kann ich auch nicht. Aber du musst lernen, dass nur, weil dein Autismus dich behindert - was meiner übrigens teilweise auch tut -, du deshalb nicht krank bist. Für dich, für uns alle. Es lässt sich viel besser leben, wenn man weiß, dass das eigene Gehirn eben nicht krank ist.

Hast du jemals überlegt, ob du nicht noch mehr haben könntest, als Autismus? Wir Autisten sind sehr anfällig für Komorbiditäten - Für diverse Störungen, Behinderungen, Krankheiten. Ich habe beispielsweise auch eine Sozialphobie, drei spezifische Phobien und wahrscheinlich noch mehr, was nie diagnostiziert wurde.

Ich denke fast wirklich, da ist noch mehr. Angeboren oder über die Jahre hinzugekommen.

und sollte ich dann deshalb keine Kinder kriegen?

Die Sorge, dass deine potenziellen Kinder als Autisten auf die Welt kommen könnten, werde ich niemals verstehen. Deine Kinder könnten mit wirklich schlimmen, lebensbedrohlichen Krankheiten geboren werden, aber ... Autismus ist deine Sorge?

Denkst du nicht, dass es mehr Sinn ergibt, die Welt nach und nach so zu formen, dass wir Autisten in ihr aufblühen und uns in ihr wohlfühlen können?

Wie soll das gelingen, wenn wir versuchen, Autismus nach und nach auszulöschen/extrem zu minimieren? Wie sollen die neurotypischen Menschen dann über Autismus aufgeklärt werden, wenn es uns nicht mehr gibt?

Realistisch betrachtet wird Autismus nie zu 100% verschwinden, also wäre es nicht besser, Schritt für Schritt auf eine bessere Welt für uns (alle) hinzuarbeiten? Was bringt es der Fiona in 50 Jahren, wenn sie im Alter von 10 Jahren noch immer diskriminiert wird, aufgrund ihres Autismus? Nichts wird sich verändern in dieser Welt. Wir denken höchstens bis zu unseren (potenziellen) Kindern, aber wir müssen auch mal mehrere Generationen vorausschauen.

Neurologische Vielfalt ist viel wichtiger, als man es sich eingestehen will.

Ich will selber keine Kinder bekommen. Das steht bei mir fest. Nur ist die "Sorge", dass diese Kinder Autismus haben könnten, nicht vorhanden. Meine Liste der Gründe, weshalb ich niemals Kinder haben möchte, ist lang - Autismus? Autismus wird dort mit keinem Wort erwähnt. Womöglich wäre es für mich sogar ein Segen, hätten sie Autismus. Zwei gleiche/sehr ähnliche Gehirne verstehen sich gegenseitig besser, als zwei völlig unterschiedliche (Anspielung auf das Double-Empathy-Problem).

Es ist auf Dauer besser, dafür zu sorgen, dass die autistischen Kinder von Später sich hier wohl fühlen können, wenn wir Autisten von Heute es schon nicht können.

Darüber hinaus kannst du nicht wissen, wie deine potenziellen Kinder, wenn sie denn Autismus haben werden, damit umgehen werden. Du weißt nicht, wie sie sich damit fühlen werden und wie sie sich damit fühlen werden, kann sich auch über die Jahre verändern.

Also: Doch, du solltest Kinder bekommen. Zumindest solange du sie bedingungslos liebst, sie versorgen kannst, du finanziell abgesichert bist, du sie und ihre Grenzen respektierst, du selber deine eigenen Grenzen respektierst und solange du wirklich, aus tiefstem Herzen, Kinder haben möchtest.

Denn wenn der Kinderwunsch so stark ist, dann sollte Autismus kein Problem sein.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich bin diagnostizierte Autistin (Keine Selbstdiagnose)👽

Es wird sehr vieles vererbt. Das siehst du schon an Äußerlichkeiten.

Die Haar- und Augenfarbe wird vererbt. Wenn Vererbung heißt, dass es alle Kinder oder keines der Kinder abbekommt, müssten ja alle Geschwister gleich aussehen. Stimmt aber nicht, es gibt viele Geschwister, die verschiedene Haar- und Augenfarben haben.

Vererbung kann dominant oder rezessiv erfolgen. Vererbung kann eine Generation überspringen und erst bei den Enkeln auftauchen.

Kein Kind ist die komplette Kopie seiner Mutter oder seines Vaters.

Vererbt werden können auch Traumata: Traumata, weil die Mutter vor der Schwangerschaft oder vor der Geburt Angst hatte, was Autismus wiederum begünstigt. Traumata aus dem Leben der Mutter, oder sogar transgenerationale Traumata, welche schon von den Großeltern kommen und in den Genen der Eltern stecken.