Warum halten Erwachsene Minderjährige für unreif?
Minderjährige werden oft nicht ernst genommen, sie werden oft unterschätzt. Ich weiß, dass die meisten sagen, Minderjährige haben noch nicht genug Erfahrung gesammelt, aber in manchen Fällen sind Minderjährige erfahrener als Erwachsene.
Oft wird auch gesagt : "Du bist ein Kind, das verstehst du noch nicht" und dann verstehen es die Minderjährigen mehr als die Erwachsenen.
Sie werden für unreif gehalten, für unerfahren und leider denken viele Erwachsene, dass jeder Minderjähriger so ist.
Warum ist das so?
(Ich schreibe hier Minderjährige, weil ich ein Kind und einen Jugendlichen nicht gleich in einen Topf schmeißen will (Meine Ansicht))
Mit minderjährig meinst du bis 18, oder?
Ja
20 Antworten
Minderjährige sind nun mal wenig lebenserfahren und teilweise unwissend - drum denken sie oft in die verkehrte Richtung oder ziehen falsche Schlüsse.
Ein vernünftiger Erwachsener hört ihnen zu und erklärt, was Sache ist - nimmt also die Gedanken des Kindes ernst.
Natürlich können Jugendliche manches besser, wenn es sich um Dinge dreht, die es früher nicht gab. Oder sie lernen in der Schule Sachen, die zu Zeiten ihrer Eltern / Großeltern noch gar nicht erforscht waren. Das sollte aber keinen dazu verleiten, sich generell für klüger zu halten und ist auch kein Freibrief, die Nase hoch zu tragen und überhebliche Sprüche zu klopfen.
Das gilt auch für junge Erwachsene, wenn sie mit Senioren umgehen. Alte sind nicht generell senil und verfügen über einen umfangreichen Erfahrungsschatz, wenn sie im Laufe ihres Lebens vielerlei gemacht und gründlich bedacht haben.
Wenn die Kinder klein sind, finden die Eltern alles toll und loben über den grünen Klee, obwohl eine Leistung nur unteres Mittelmaß ist. Sie wollen das Kind bestärken. Wird aus dem Kind ein pubertärer Jugendlicher, leidet dieser folglich an Selbstüberschätzung. Man hat ihn nie realistisch gespiegelt. Nun kommen die Eltern in den Genuss ihrer Saat und wollen korrigieren, was natürlich nicht mehr auf fruchtbaren Boden fällt. Wie auch? Sie sind einfach unglaubwürdig.
Das müssen Eltern aussitzen und dann dürfen die lieben Kinderlein ausziehen und sich ihre Flügel von der Gesellschaft stutzen lassen. So nach und nach entwickelt sich dann im günstigen Fall eine gereifte Persönlichkeit.
Ich glaube, dass es genügt, bessere Vorschläge zu machen, Wege aufzuzeigen, die ein besseres Ergebnis bringen, was auch überzeugt. So wird die Kreativität angeregt und es erschließen sich neue Vernetzungen im Gehirn.
Manchmal muss man deutlich sagen, dass ein Verhalten unmöglich war (beispielsweise, wenn jemand verletzt oder gefährdet wurde) - aber sowas tun Kinder meist nur, wenn es die Eltern versäumt haben, ihnen im Vorfeld richtige Anweisungen zu geben...
Es gibt aber euch renitent eigensinnige Halbwüchsige, die sich grundsätzlich nichts sagen lassen wollen - da muss man dann härter durchgreifen...
Nein! Mit Liebe erreicht man Ziele, nicht mit Härte. Härte erzeugt nur Angst.
Also ich würde ihnen nicht absprechen, das sie die ein oder andere Situation mal besser Einschätzen können. Der Unterschied ist halt, sie tragen keine Verantwortung, können deswegen schnell Entscheidungen treffen, weil sie die Konsequenzen nicht ausbaden müssen.
Das liegt an Statistik und Erfahrung.
Prozentual haben junge Menschen von mehr Sachen weniger Ahnung als Ältere.
Ältere Menschen leben viel mit "Erfahrung" - man überlegt nicht: Kann ich das, kann ich das nicht. Man hat eine gute Ahnung davon obs geht oder nicht.
Bin 57.
Ich gebe dir Recht. Generell fühlen sich Erwachsene meistens sehr überlegen gegenüber Kinder und Jugendlichen und meinen alles besser zu wissen, dabei generalisieren sie zu sehr, denken nur an ihre eigene Zeit zurück und kennen gar nicht die Ausnahmen. Wenn ich nochmal jung wäre würde ich versuchen mich von solchen Erwachsenen einfach nicht runtermachen zu lassen, es gibt da draußen save einige, die nicht so sind (z b meine alte Pädagogik Lehrerin, die hat immer zugegeben, dass Jugendliche sich in vielen Sachen besser auskennen als sie selbst)
Sich in Sachen auskennen ist nicht gleichbedeutend mit menschlicher Reife!
Letztere hat was mit Umgangsformen und Konfliktverhalten zu tun.
Aber wenn die Eltern unausgegoren sind, lernen es die Kinder auch nicht - und in den Schulen wird genau das ja nicht gelehrt, sondern meist ignoriert oder sanktioniert. Unserem Bildungs-System fehlt die soziale Komponente!
Ja aber die menschliche Reife ist nicht von Alter abhängig :) es gibt 15 Jährige die sich schlauer benehmen als einige 40 Jährige :)
Ausnahmen bestätigen die Regel - und schlau ist nicht gleich ausgereift...
Tja, das ist das Negativ-Beispiel - ich wurde als Pädagogin schon angefeindet, wenn ich mir erlaubte, gedankenlose Kinder zu kritisieren...
Wie sollen die denn lernen, die Dinge richtig zu machen, wenn man ihnen nicht sagt, was sie falsch machen?