Warum haben manche Angst sich mit 200K € oder auch 300K € für eine Immobilie zu verschulden, es steht doch die Immobilie als Gegenwert dagegen?

Man wohnt ja meistens in der Immobilie. Wenn alles schief geht, verliert man sein Zuhause, an dem man emotional hängt. Klar ist sie zwar rechnerisch ein Gegenwert, aber emotional nicht.

Es ist immer ein gewissen Risiko. Heute mag man in der Lage sein, den Kredit zurückzuzahlen. Wer garantiert einem, dass das in ein paar Jahren auch noch so sein wird. Viele Kredit laufen aktuell 40 Jahre und mehr. Das ist eine lange Zeit. Dazu kommt noch, dass man für viele Jahre an dem Ort sesshaft wird. Das kann auch Angst machen.

Zudem kann auch eine Immobilie an Wert verlieren. Heute mag sie noch 200.000€ wert sein. In einem Jahr kann das wieder anders aussehen (in beide Richtungen).

Weil es meist eine Anschaffung fürs Leben ist und ein Haus auch Nebenkosten erzeugt. Reparaturen die anfallen etc. Und der Gedanke zu wissen das man 200-300k Schulden hat und es eventuell auf 30 Jahre oder mehr zurückzahlt. Dann die monatlichen Verpflichtungen und Angst den Job zu verlieren und darauf das Haus. Klar hat man das Haus als Gegenwert und wenn man es verkauft bekommt man das Geld meist auch wieder raus, wenn nicht sogar noch mehr weil Immobilien immer beliebter werden. Aber in der ersten Zeit zahlt man viel Zinsen und die Abtragung sinkt nur wenig.

Weiß ich ehrlich gesagt auch nicht. Wenn man eine feste Einnahmequelle hat und nicht kurz vor der Kündigung steht, dann sollte man ja auch Kreditwürdig sein und so mies wie die Zinsen in den letzten Jahren sind macht es keinen Sinn Geld nur zu horten. Immobilienwerte sind auch schon eine Weile nur am steigen, das einzige was ich mir vorstellen könnte wäre eine Angst davor, dass die Preise wieder anfangen zu sinken.

Viele lassen sich von ihrem Umfeld wie " besorgte Freunde" und Familienmitglieder, die " auf jeden Fall dringend davon abraten", beeinflussen. So nach dem Motto: Bezahl doch weiter 40 Jahre Miete und du bist auf der sicheren Seite. Außerdem gibt es dann noch die selbst ernannten " Experten", die die Meinung vertreten, Immobilien verfallen, was absoluter Quatsch ist.

Diese Rechnungmit der Miete habe ich bereits vor 26 Jahren gemacht mit dem Ergebnis, dass ich bei einer Lebenserwartung von noch 30 Jahren ca. 500.000Euro Miete zahle. Weil ich das nicht eingesehen habe, habe ich mir meine erste Eigentumswohnung gekauft und selbst darin gewohnt.

Selbstverständlich durfte ich mir auch hier ungebetene Ratschläge anhören wie " Kind, du bezahlst da 20 Jahre dran, überlege dir das gut. Und dann die Nebenkosten" ( die ich in einer Mietwohnung genauso habe). Klar habe ich 20 Jahre bezahlt. Aber meine Abzahlung war begrenzt, während andere 60 Jahre oder mehr, Miete zahlen.

Letztendlich habe ich an die Bank bedeutend weniger bezahlt, als vorher meine Miete betragen hat. Diese Wohnung habe ich heute noch im Besitz, allerdings ist die vermietet.

Dann habe ich mir vor ca. 10 Jahren eine Villa als Ferienhaus in Italien in den Kopf gesetzt. Die haben wir auch tatsächlich gefunden und für rund 350.000 Euro gekauft.

Auch hier haben wohlmeinde Freunde und Familie " strikt abgeraten". Ebenfalls nach dem Motto: " Ihr verbringt dort doch nur einige Wochen. Mietet euch lieber in eine Ferienwohnung ein, oder geht in ein Hotel. Das rentiert sich doch nicht. Da bezahlt ihr 20 Jahre, müsst dann jedes Jahr dorthin um das abzuwohnen. Und wofür das Ganze?" Auf die Idee, dass dieses Haus unser Alterswohnsitz wird, kam die liebe Family nicht.

Gehen dir nie andere Fragen durch den Kopf als immer nur Geld, Geld, Geld???