Warum freue ich mich auf die Arbeit?
Hallo Ich bin 23 Jahre und Erzieher in einem Kindergarten. Nach 3 Wochen Urlaub freue ich mich am Montag wieder arbeiten zu gehen. Unter anderem weil ich mein Lieblings Kind wieder sehe, der in meiner Gruppe ist. Ich hab auch keine perversen Neigungen. Nur wechsel ich in 2 Wochen den Arbeitsplatz, da mein Vertrag dort ausläuft. Dazu muss ich sagen, dass dieses Kind ein vertrauendes Verhältnis zu mir hat. Er ist oft bei mir (5 Jahre) Warum freue ich mich auf die Arbeit? Muss ich mir Sorgen machen?
14 Antworten
- Es ist doch prima wenn man sich auf die Arbeit freut.
- Es macht nichts wenn man bei den zu Betreuenden "Lieblinge" hat. Hauptsache, man lässt dies nicht durchblicken und bevorzugt diese Person dadurch auch nicht. Denn diese Person ist wie jede andere zu betreuende Person und gehört nicht auf ein Podest.
- Es ist völlig normal das zu Betreuende ihre Bezungspersonen im Betreuungsverhältnis ab und an verlieren. Der eine Betreuer geht in Rente, der andere wechselt den Arbeitgeber oder die Gruppe, der nächste fährt eine andere Busroute, und und und.... Das ist im Kindergarten genauso wie in der Schule, im Hort, im Heim, ....
Es ist also in Ordnung sich auf die Arbeit zu freuen. Das bedeutet in erster Linie das man sich dort gut aufgehoben fühlt, die Arbeit gerne ausführt, den dortigen Stress und Arbeitsalltag gut wegstecken kann (und aus diesem sogar etwas Positives gewinnen kann?).
So ging es mir im Anerkennungsjahr, so ging es mir bei der Stadtranderholung, so ging es mir bei einem bestimmten Praktikum vor Jahrzehnten.
Das war wesentlich angenehmer als das Gegenteil (mit Bauchschmerzen und einem unwohlen Gefühl zur Arbeit gehen, sich dort unwohl fühlen, über jede Mittagspause froh sein, von Wochenende zu Wochenende leben.... heulen weil man bald wieder arbeiten muss....)
Das wird die Zeit zeigen. Vergiss bei all der Zuneigung folgendes nicht: Du warst nur ein Betreuer auf Zeit/ ein Wegbegleiter. Nicht mehr und nicht weniger.
Vielleicht wird sich das Kind noch eine Zeit an dich erinnern können, vielleicht nur wenige Wochen oder Monate, vielleicht über Jahre und Jahrzehnte hinweg. Vielleicht wird das Kind sich irgendwann nur noch an Details oder kleine Begebenheiten erinnern die mit dir zusammenhingen.
Aber so oder so.... du hast dieses Kind einen Teil des Lebensweges begleitet. Das ist doch prima.
Ob du das Kind irgendwann vergisst, oder aber ein paar Details immer im Gedächtnis behältst, das wird die Zeit zeigen. Ich kann mich an ein paar Kinder aus meinem Vorpraktikum noch immer erinnern. Zwar nicht an alle Details, aber an manche Vornamen, Hintergründe, Besonderheiten dieser Kinder. Bei einigen erinnere ich mich an ältere Geschwister, bei manchen erinnere ich mich an kleine Situationen die ich mit ihnen während dieses Praktikums erlebt habe. Das reicht völlig, ich brauche keinen Schrein voller Fotos, gemalter Bilder, schriftlich festgehaltener Details um mich zu erinnern/ um gern an die Zeit zurück zu denken. Diese Kinder von damals sind mittlerweile schon lange erwachsen, haben Ausbildungen gemacht, haben teils sicherlich mittlerweile selbst Familien gegründet. Ich frag mich auch nicht ob sie sich an mich erinnern können, das ist nicht wichtig.
Trotzdem werde ich traurig sein, wenn ich weg bin. Wie lange ich traurig bin, weiß ich nicht
Klar solltest du dir Sorgen machen: um deine professionelle Einstellung und die Qualität deiner Arbeit.
Es geht gar nicht so darum, ob man mit bestimmten Kindern lieber was macht als mit anderen....solange man das nicht raus hängen lässt und selbst die professionelle Distanz wahrt.
Es gibt immer Kinder mit denen man besser klar kommt als andere.
Aber: es ist als Erzieher nicht deine Aufgabe ein Kind an dich zu binden, sondern ihm zu helfen in die Gruppe rein zu kommen. Wenn er so oft bei dir ist, würde ich mich eher fragen, ob er Schwierigkeiten hat Anschluss zu finden, bzw Freunde in der Kita zu finden. Kinder, die Freunde in der Kita haben, haben ein weit geringeres Bedürfnis sich an den Erzieher zu hängen.
Vielleicht solltest du in deiner nächsten Stelle besser darauf achten dich selbst zu reflektieren und solche Sachen wie "ich freue mich auf mein Lieblingskind, das ist so oft bei mir" mal rechtzeitig abblocken....und zwar bei dir selbst.
Statt dessen guck doch lieber mal, welche Kinder davon profitieren würden wenn du ihnen gezielte Kleingruppenaktivitäte anbietest. Das sind übrigens fast nie die netten, angenehmen Lieblingskinder. ^^
Ich hab mich falsch ausgedrückt. Das Kind hat schon Freunde. Aber das Kind kommt dann eher zu mir als zu anderen Erzieher
Na ja...vielleicht mag es dich einfach... soll ja vorkommen 👍
Darum geht's aber gar nicht. Natürlich haben die Kinder ihre Lieblingserzieher. Fraglich ist nur, warum ein Erzieher so auf ein Kind fixiert ist, dass er hier Threads darüber eröffnet (und nicht nur einen) und es ihm so wichtig ist, dass das Kind gerne zu ihm kommt. Und wenn ein einzelnes Kind der Grund ist, warum er sich auf das Ende des Urlaubs freut, hat das für mich mit "naja gibt halt Kinder mit denen man besser kann als mit anderen" nichts mehr zu tun.
Das wirkt irgendwie alles so als würde es gar nicht um das Kind gehen, sondern darum, dass sich der Fragesteller irgendeine Art von Selbstwertbestätigung über das Kind holt.
so genau habe ich den FS jetzt nicht "durchleuchtet" 🤔
Das wirft aber durchaus ein anderes Licht auf den Thread, wenn man diese Infos von dir berücksichtigt.
Nur weil man ein Kind mag, ist das nicht gleich pervers oder ähnliches.
Wenn du dich auf deine Arbeit freust, ist das doch ein gutes Zeichen.
Sollte dich das Kind allerdings ins irgendeiner Form erregen oder anziehen, sieht das schon wieder anders aus. Dann solltest du dich wohl mal schleunigst in professionelle Hände begeben.
So wie du es beschreibst, kann ich da zunächst nichts "verdächtiges" oder unnormales erkennen.
Und manche Kinder hat man eben lieber als andere. Ist auch normal. Solange man Gleichberechtigung walten lässt, ist das auch kein Problem. Alles andere wäre sehr unprofessionell, da es zu deinem Job gehört die Kinder gleich zu behandeln.
Nein pervers bin ich nicht. Was ich an ihn mag ist, dass er einfach nett, hilfsbereit und ehrlich zu mir ist
Das sind doch durchaus lobenswerte Eigenschaften, die absolut sympathisch machen.
Ich wollte dir auch keine Perversionen unterstellen 😉
Das ist völlig normal, dass einem manche Menschen besonders sympatisch sind und man sich zu ihnen, auf Grund der Persönlichkeit, hingezogen fühlt. Das kann auch Kind sein, und man muss deswegen nicht direkt irgendwas unnatürliches unterstellen.
Das gleiche kann einem auch auf anderen Arbeitsplätzen passieren, in denen man intensiv mit Menschen arbeitet.
In der Freizeit würde man das ganz einfach mit "Die Chemie stimmt" umschreiben und sich darüber freuen!
Es ist nicht schlimm, dass du ein Lieblings Kinder hast, solltest aber aufpassen, dass du dieses Kind nicht bevorzugst. Dass du dich auf die Arbeit freust ist doch gut ^^
Was glaubst du wie lange es dauern wird bis ich nicht mehr an mein Lieblings Kind so oft zu denken und werde ich dieses Kind vergessen? Ich will das Kind nicht vergessen