Warum fragen Leute bei eBay Kleinanzeigen nach Telefonnummer?
Leute, die ihr Nutzerkonto erst frisch eröffnet haben, fragen nach einer Telefonnummer um den Kauf abwicklen zu können (z.B. "mein Mann würde sich gerne mit Ihnen über den Kauf unterhalten, dafür braucht er Ihre Telefonnumer" blablaba)
Was für eine Form von Betrug haben die denn vor?
2 Antworten
Das ist vollkommen harmlos.
Als erfahrener Verkäufer kann ich dir sagen, dass das meist Leute sind, die unsicher sind und noch fragen haben.
Mit deiner Telefonnummer kann man eigentlich kaum etwas böses anfangen. Es sei denn du würdest auf solche Maschen reinfallen, dass du einer SMS glaubst, das Geld sei auf deinem Konto eingetroffen.
Sprich ruhig mit den Leuten. Wenn du willst kannst du ja einfach nach deren Nummer Fragen und dann anonym anrufen.
Bei einem Versandgeschäfft lässt du dir einfach das Geld auf dein Konto überweisen. Und du versendest erst, wenn das Geld auf deinem Konto sichtbar ist.
Denke daran immer versichert zu versenden und schicke deinem Käufer auch die Trackingnummer über das Nachrichtensystem von EK.
Die Frage nach einer Telefonnummer oder einer Mailadresse dient nur einem einzigen Zweck:
Du wirst eine gefälschte Nachricht erhalten, die angeblich von PayPal oder einer Bank stammt, dass das Geld überwiesen wurde und Du es in dem Moment bekommst, in dem Du eine Paket-Tracking-Nummer postest oder ein angeblicher Kurier die Ware abgeholt hat.
Alles gefälscht. Keine Bank der Welt macht solche Geschäfte. Es gehört nicht zum Aufgabengebiet von Banken, den Versand zu überprüfen.
Das läuft immer so. Das ist eine alte Betrugsmasche. Gutgläubige Verkäufer schicken dann los oder geben ihre Ware raus ohne zu merken, dass sie betrogen wurden. Und das war’s dann - Du hörst nie wieder was, Geld kommt nie und Deinen Artikel bist Du los.
Am sichersten ist immer noch die Kombination Barzahlung bei Abholung.
Die Einzelheiten dazu klärt man ausschließlich (!) über das Nachrichtensystem von eBay Kleinanzeigen und man gibt auch niemals (!) seine Handynummer oder seine Mailadresse an.
Und wenn Du dennoch unbedingt verschicken willst:
- Nur Zahlung per SEPA-Überweisung auf Dein Girokonto anbieten.
- Keine „Sicher bezahlen“-Funktion anbieten.
- Kein PayPal anbieten; nicht per Waren und Dienstleistungen, nicht per Family & Friends, gar nicht.
- Die Sachmängelhaftung (nicht die „Garantie“) wirksam ausschließen.
- Nicht auf angebliche Mails von Banken reagieren, sondern erst verschicken, nachdem Du Dich selbst davon überzeugt hast, dass das Geld auch tatsächlich auf Deinem Konto eingegangen ist.
- Nur sendungsverfolgt verschicken.
Ganz einfach:
Lässt Du Dir Waren oder Dienstleistungen per PayPal Family & Friends bezahlen und PayPal bekommt das mit, dann sieht PayPal das zu Recht als Gebührenumgehung an und kann Dich deswegen auch rausschmeißen:
So wie bei diesem Kollegen hier:
Die Sache ist dass wenn man niemanden seine IBAN geben will, da bleibt nur PayPal übrig als Zahlungsmethode oder?
Seufz...
Es gibt für Dich als Verkäufer nichts Sichereres als eine SEPA-Überweisung auf Dein Girokonto:
Ist das Geld erstmal auf Deinem Konto, dann kommt da außer Dir niemand mehr dran.
Es kann auch niemand etwas mit Deiner Bankverbindung anfangen, auch wenn von Unwissenden immer wieder was anderes behauptet wird.
Und falls doch jemand eine Abbuchung versuchen sollte - was extrem unwahrscheinlich ist - dann kannst Du unberechtigte Lastschriften innerhalb einer Frist von 13 Monaten zurückgeben:
https://www.sparkasse.de/geld-leichter-verstehen/t/tun-bei-unberechtigten-abbuchungen.html
Glaub mir, ich weiß ziemlich gut, von was ich hier schreibe und warum man Verkäufern nur von PayPal abraten kann.
Und wie ist dass wenn man als Verkäufer PayPal Verkauf nutzt statt Freunde? Wenn nein, warum? Wenn ja, warum?
Darf man fragen, warum Du als Privatverkäufer unbedingt freiwillig (!) PayPal anbieten willst, obwohl das nur Nachteile für Dich hat?
- Ist Dir ein Luxemburger Zahlungsdienstleister wirklich lieber als das Geld auf Deinem Girokonto, das Dir dort niemand mehr wegnehmen kann?
- Du weißt, dass PayPal Dein Geld bis zu 21 Tage einbehalten kann?
- Du weißt, dass Du ausschließlich sendungsverfolgt an die bei PayPal hinterlegte Adresse verschicken darfst?
- Du weißt, dass PayPal Dein Geld einfriert oder gar zurückbucht, wenn ein unzufriedener Käufer innerhalb von 180 Tagen (!) nach dem Kauf einen Käuferschutzfall eröffnet?
- Du weißt, dass immer die Käuferschutzbedingungen des Käuferlandes gelten; und die unterscheiden sich zum Teil erheblich von denen bei PayPal.de, kennst Du die alle?
- Du weißt, dass Käuferschutzfälle zu 99,9% auch tatsächlich zugunsten des Käufers entschieden werden?
- Und Du zahlst als Verkäufer auch noch gerne dafür die Gebühren?
Und damit bin ich dann auch hier raus, einen schönen Sonntag noch.
Es kann auch niemand etwas mit Deiner Bankverbindung anfangen,
Genausowenig wie mit deiner Telefonnummer übrigens (wie ich ja schon ausführlich schrieb)
Verständnisfrage: Warum nicht per PayPal Friends?