Warum finden viele Deutsche, dass Deutsch schlechter als Englisch klingt?

Englisch ist einfach in ;) 67%
Englisch hat einen schöneren Klang 33%

6 Stimmen

SchakKlusoh  28.10.2023, 14:14

Wer sagt das?

GeschichteEgo 
Beitragsersteller
 28.10.2023, 14:47

Dass viele Anglizismen genutzt werden ist Dir sicherlich schon

9 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Ja, ich glaube auch, weil Englisch die „Lingua Franca“ ist 😊

PS: Cool, du kannst ja sogar Latein 😉


GeschichteEgo 
Beitragsersteller
 28.10.2023, 02:15

Latein ist immer gut, wenn man sich Namen für eigene Fantasy-Romanfiguren ausdenken möchte ;)

Als deutsche Muttersprachlerin kann ich nur schwer beurteilen, wie die eigene Sprache für irgendeinen Ausländer klingt, der keinen Dialog in einem deutschen Film versteht, sondern nur die Laute hört und evtl. lediglich an Gestik und Mimik der Darsteller erkennt, ob es sich um ein x-beliebiges Blabla-Gespräch oder einen Streit handelt oder ob z. B. jemand eine andere Person umgarnen und zu etwas überreden will.

Ich selbst kann nur grob anhand der im Englischen und Deutschen vorhandenen Laute sagen, dass das Englische für mich einerseits weicher, geschmeidiger klingt, andererseits aber auch -zumindest das amerikanische Englisch - verwaschener und intonationsärmer. Bei manch einem Engländer dagegen kann man von Intonationsarmut allerdings gar nicht sprechen, eher im Gegenteil.

Das Deutsche kommt etwas grob daher. Das liegt m. E. hauptsächlich an den Rachenlauten ch und r (z. B. in "Drachen"). Auch das palatale ch klingt nicht sehr angenehm (z.B. in "Eichhörnchen"). Das "r" nach egal welchem Konsonanten klingt sehr rau ("trocken, kriechen"). Wenn dann noch "ch" und "z" o.ä. hinterher kommen, klingt es rau und scharf ("kchzen"). Überhaupt die Schärfe, die in den vielen Wörtern mit Zischlauten liegt! ("Spruch, Streifschuss, Schornstein, zwitschern, zweisprachig") Und dann noch r und ch kurz danach, das ist schon eine Herausforderung!

Aber im Englischen gibt es auch derbe Laute, z. B. das stimmlose th und das gutturale l ("thing, through hell, thrill")Das sind aber eigentlich schon alle. Zwar haben wir auch im Englischen Zischlaute ("shrink, fishing, which, witch, church"), jedoch ist ihre lautliche Umgebung meistens weicher als im Deutschen. Das r beispielsweise ist immer ein angenehm weicher Laut. Und das Englische hat noch einen großen Vorteil in der Aussprache, der besonders auch im Gesang zum Tragen kommt: Man / isoliert / die / Wörter / in / einem / Satz / nicht / voneinander / wie / im / Deutschen,/ sondern / spricht / eher / so: "Manisoliert / die / Wörterineinem / Satz / nicht / voneinander / wieim / Deutschen, / sondern / sprichteher / so." / Man verbindetalso / die / Wörter / dort, / woes / leicht /geht, / z. B. / wenn / daseine / Wort / miteinem / Konsonantenendetund / dasandere / miteinem / Vokalanfängt." Dadurch wird die Sprache auch wieder weicher.

Vielleicht ist das einer der Gründe, weshalb manchen Deutschen das Englische besser gefällt als ihre Muttersprache. Manche, vor allem Jugendliche und bestimmte junge Leute, scheinen es aber einfach nur chic zu finden, viele englische Ausdrücke ins Deutsche zu übernehmen, obwohl es dafür genauso treffende und manchmal auch passendere deutsche Ausdrücke gibt. Man kommt sich damit ja sooo international vor 🤣. Es ist tatsächlich eher lächerlich und z.T. sogar ein Zeichen mangelnder Ausdrucksfähigkeit im Deutschen.

Im IT-Bereich ist Englisch sicher zweckmäßiger und in einigen Branchen (Werbesprache, Medien etc.) haben sich viele englische Ausdrücke - nicht immer korrekt - im Laufe der Zeit durchgesetzt.

Niederländisch, Schwyzerdütsch und Arabisch sind aber noch derber als Deutsch, haha😂, finde ich.

Englisch ist einfach in ;)

Englisch lässt sich besser singen, da vieles mit weniger und kürzeren Wörtern ausgedrückt werden kann, als im Deutschen. Es gibt rund 620.000 englische Wörter, wohingegen die deutsche Sprache lt. Duden sage und schreibe 23 Mio. Wörter hat. Klar, da kommen die ganzen Dialekte hinzu. Wer weiß schon, was ein "Kehrwisch" oder eine "Handeule" ist. Zudem war und ist Deutschland "Durchgangsland" und hat aus vielen Sprachen Wörter aufgenommen.

Deutsch ist eine unglaublich präzise Sprache und eine selbsterklärende dazu. Ich persönlich finde nicht, dass sich Englisch melodischer anhört. Aber Englisch ist eben einfach "in".


spanferkel14  10.01.2024, 17:01

Wie viele Wörter eine Sprache hat, ist immer von der Art und Weise abhängig, wie man die Wörter zählt. Meines Wissens hatte und hat Englisch immer noch die größte Anzahl von Wörtern.

Ein Kehrwisch ist möglicherweise ein Feudel. Das könnte ich mir jedenfalls vorstellen. Eine Handeule gehört, da bin ich mir ganz sicher, zu einer Schaufel. Jedenfalls sprach meine Großmutter immer von Schaufel & Eule, wenn sie eine Kehrschaufel und den dazugehörigen Handfeger meinte.

Hier übrigens ein Link zum engl. und dt. Wortschatz: https://lingvist.com/de/blog/wie-viele-worter-gibt-es-in-der-englischen-sprache/

SchakKlusoh  28.10.2023, 14:27
Englisch lässt sich besser singen

Tausende deutsche Lieder zeigen das Gegenteil.

da vieles mit weniger und kürzeren Wörtern ausgedrückt werden kann, als im Deutschen.

Das stimmt für "Gesangswörter". Gutes Englisch kennt auch jede Menge komplizierter Wörter.

Nach der Logik müßten alle japanisch singen, da fast alle japnaischen Wörter nach dem Muster Konsonant-Vokal-Konsonant-Vokal oder Vokal-Konsonant-Vokal gebaut sind.

Hitohira no hanabira ga jurete iru boku tenari de ima

Machigata kotoba ni sonna koto omo itaku wa na-i

https://www.youtube.com/watch?v=vYV-XJdzupY

Die meisten, die das sagen, sprechen weder ein gutes Deutsch noch ein gutes Englisch. Das fängt damit an, dass sie meinen, sie müßten alle deutschen Worte durch englische ersetzen.

Mann will halt edgy und Special sein.

Dann talkt man halt a little bit anders weil deutsch voll Mainstream and based ist I guess

Period.

https://youtu.be/k1hTgEg8XWo?si=uA9rYJmLbQipuyIh

xRemuzx  28.10.2023, 14:00

Aber sag Mal wie talkst du eigentlich?