Warum durfte Martin Luther die Bibel verändern?

9 Antworten

Die katholische Kirche wollte nicht, dass Luther und Zwingli die Bibel in die deutsche Sprache übersetzten. Denn dadurch konnte jede und jeder selber überprüfen, wie weit die Kirche nach der Lehre von Jesus und den Geboten Gottes lebte.

https://www.bibleserver.com/LUT.EU/Johannes3

Bis auf die Apokryphen sind die Bibeln identisch. Bzw. ist die eine Uebersetzung leserfreundlicher und die andere näher am Urtext.

https://www.katholisch.de/artikel/24384-apokryphen-was-nicht-in-der-bibel-steht


RStroh  21.05.2024, 20:21

Sagen wir lieber 'deuterokanonische Schriften'. Ist weniger provozierend.

Apokryphen anerkennt die karholische Kirche ja auch nicht.

Luther nahm nur die Teile des AT, die auf Hebräisch vorliegen (Masoretentext), während die katholische Kirche auch jüdische Spätschriften, die nur auf Griechisch existieren (in der LXX) anerkennt.

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BillyShears  21.05.2024, 22:24
@RStroh
Apokryphen anerkennt die karholische Kirche ja auch nicht.

Die Bezeichnung "Apokryphen" für die deuterokanonischen Schriften stammt von Hieronymus, dem Erschaffer der Vulgata.

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BillyShears  22.05.2024, 17:33
@RStroh

Joar, in dem Zeitraum passt es besser ihn als Angehörigen der Westkirche zu bezeichnen.

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Etwas weglassen ist auch verändern.

Wenn es dir dabei also nur um die deuterokanonischen Schriften geht, das war nicht Luthers Idee. Die wurden schon vorher bei den Juden, aber auch bei Athanasius und Hieronymus weggelassen.

Luther hat die Bibel nicht verändert, sondern in die deutsche Sprache übersetzt.

Genau das wollte die damalige Kirche verhindern, dass die Menschen die Bibel selbst lesen können.

Diesbezüglich war Martin Luther sehr wichtig, weil er die Bibel in die Sprache des Volkes übersetzte (aus theologischer Sicht) und dazu noch die Grundlage für eine gemeinsame hochdeutsche Sprache legte (aus sprachwissenschaftlicher Sicht).

Er durfte das genauso wenig wie alle anderen. Niemand darf das. Er hat es eben einfach dreist gemacht.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Praktizierender Katholik. Lese viel zu Glaubensfragen.

BillyShears  21.05.2024, 22:16
Er durfte das genauso wenig wie alle anderen. Niemand darf das. Er hat es eben einfach dreist gemacht.

Wenn ich mir die Liste von Athanasius in seinem 39. Osterbrief anschaue, ist sie näher am protestantischen Kanon als am katholischen.

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SCHARMA  21.05.2024, 22:19

Was hat er denn deiner Meinung nach verändert?

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Athanasius71  22.05.2024, 12:01
@SCHARMA

Etliche Bücher aus dem alten Testament entfernt, sowie zwei aus dem neuen. Dem Römerbrief an einer Stelle ein Wort hinzugefügt, damit es zu Luthers Auffassung passt. Genau diese Stelle war dann sein Hauptargument für seine Lehre.

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Wenn du mit "verändern" übersetzen meinst, dann hat er niemanden um Erlaubnis gefragt. Natürlich geht jede Übersetzung mit einer Veränderung des Ausgangstextes einher, weil man in den seltensten Fällen 1:1 übersetzen kann. Gerade bei alten Sprachen ist das sehr schwierig. Trotzdem wurde der Sinn der Bibeltexte nicht entstellt.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Ich habe Religionspädagogik studiert.