Warum denkt mein Stief"vater" das er mich erziehen könnte?

8 Antworten

Oje, das ist ja richtig hart für dich! Erst den Vater verlieren und dann mir nichts dir nichts in eine neue Familie 'geschubst' zu werden!

Alle sind happy außer dir. Das solltest du nicht einfach so stehen lassen. Vlt eine Familienkonferenz einberufen und vor allen sagen was dich stört. Das wäre meiner Meinung nach das Vernünftigste aber erfordert auch sehr viel Mut!

Wenn du das nicht schaffst, solltest du tatsächlich ein vertrauliches Gespräch mit deiner Mutter suchen. Sie ist es immerhin, die dir diese Situation zugemutet hat. Sie denkt vlt, du bist happy und hat keine Ahnung....

Es muss auf jeden Fall ausgesprochen werden, so oder so! Nur ein klärendes Gespräch kann die Situation verändern!


MrsThalia 
Fragesteller
 13.01.2022, 21:26

Naja eine richtig neue Familie ist das eigentlich nicht, meine Mutter kennt, seine Familie war mir unserer eigentlich immer ganz gut befreundet und auch ich habe sie eigentlich immer gemocht, mein Vater ist halt recht gleichzeitig gestorben als er sich von seiner Frau getrennt hat und ja dann haben meine Mutter und er zusammen gefunden. Sonst war er auch immer nett zu mir aber als Vater irgendwie, ich weiß nicht, er soll mich einfach in Ruhe lassen und gut ist.

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Gretchen911  13.01.2022, 21:28
@MrsThalia

Dann sprich das aus! Du hast einen Vater und der ist verstorben, du brauchst und willst keinen neuen!

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MrsThalia 
Fragesteller
 13.01.2022, 21:38
@Gretchen911

Genau nur irgendwie habe ich dann Angst das er mit wieder vorwüdfe macht wie undankbar ich sei und so, da hat er ja nicht mal unrecht, uns ging es zwar auch ohne meinen Vater finanziell gut, da meine Mutter gut geerbt hat aber naja es ist halt kein konstantes Einkommen gewesen so.

Und jetzt gibt er mir quasi das an Taschengeld was ich will und ja, auf der anderen Seite will ich meine Gefühle nicht für Geld beiseite werfen und dann erzählt er das safe noch meiner Mutter das ich so undankbar, frech und ungläubig bin (letzteres ist meiner Mutter tatsächlich recht wichtig, sie hätte ganz gerne das ich wie sie und mein Vater Russisch Orthodox bin aber naja)

Es ist halt so ich will einfach nicht das meine Mutter wieder unglücklich wird aber gefühlt egal was ich mache irgendwie wird es passieren.

Aber vermutlich wird kein Weg dran vorbei führen meinem "Vater" mal zu sagen das ich ihn nicht als Vater will

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Hallo du Maus. Das ist alles wirklich schwierig u komplexer, als du glauben magst.

Ich bin Mama von 2 Töchtern, die auch einen Stiefvater haben.😉 Ich habe 2Stiefsöhne, von denen einer bei uns lebte. Inzwischen sind aller um die 20.
Ich verstehe irgendwie alle Positionen. Es ist schwer. Es bleibt anspruchsvoll. Sieh euch als Wohngemeinschaft. Rede mit deiner Mutter u deinem Stiefvater. Suche dir einen ruhigen Tag aus, vielleicht nur zu dritt. Leider muss ich dir verraten, dass für Mädchen die Jahre zwischen 15 bis ca. 17/18 sehr viel mit Gefühlschaos zu tun haben. Ihr wohnt alle zusammen. Du brauchst dein Reich. Das musst du mit deinen Eltern klären. So kannst du dich zurückziehen, um zu schimpfen, zu weinen, zu singen….

Wir haben eine Familienberatung gemacht. Waren nur 3 Termine, haben aber einen schönen Weg gefunden für alle…. Für alle!!!!

Erziehen…. Sicher darf dein Stiefvater Grenzen setzen. Erziehen sollte jeder sein Kind/Kinder. Damit sind wir gut gefahren. Die Eltern müssen sich nur einig sein.

Ach ja…. Spiele ab 18 find ich auch nicht gut. Altersbegrenzungen haben einen Sinn. Ich habe das für meinen Stiefsohn auch durchgesetzt. Solange ich Verantwortung dafür trage, …. Rauchen musste er auch bis 18 außerhalb meines Grundstücks…,

Deine Eltern müssen einen gemeinsamen Plan für alle gemeinsam erdenken u meinen es nicht böse mit euch.

Habe Geduld. Teile dich mit, denke nach, versetze dich in den anderen. Die Chance hast du schon erkannt: Deine Mutter ist glücklich. Du kannst es auch wieder werden. Gemeinsam mit der ganzen Meute.
Ich würde dir so gern mehr helfen.

Alles Gute dir u deiner Familie 🤗


UnknownIdent816  14.01.2022, 07:00

Aber an sich sind das ja keine Altersbegrenzungen, sondern Empfehlungen an die man sich halten kann wenn man halt noch nicht reif genug dafür ist oder man spielt die Spiele halt trz wenn man denkt dass man die passende Reife dafür hat.

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archibaldesel  14.01.2022, 07:57
@UnknownIdent816

Nein, es sind Altersbegrenzungen. Der Verkauf an Jugendliche ist schlicht verboten und keine Empfehlung.

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So leid es mir tut, er darf das, wenn deine Mutter es ihm erlaubt.

Dass die Kleinen an deine Sachen gehen, geht gar nicht.

Es ist von deiner Mutter absolut nicht in Ordnung, sich nicht für deine Belange einzusetzen.

Leider tun das was deine Mutter tut, viele Frauen, sobald sie einen neuen Partner haben.

Dein Stiefvater hat nur Erfahrung mit kleinen Kindern, du bist jedoch leider die Älteste. Von deinem Alter hat er keine Ahnung.

Es geht auch nicht, dass er seine Kinder bevorzugt und sich vor sie stellt, wenn sie dich bedrängen und deine Privatsphäre verletzen.

Du tust gut daran, deine Mutter zu konfrontieren und sie aufzufordern die Fronten zu klären und dich für dich einzusetzen.

Deine Mutter verhält sich sehr feige.
Womöglich hilft es dir, mit einem Lehrer zu sprechen.

In der Schweiz gibt es das Schlupfhuus in diversen Kantonen. Da kannst du ganz niederschwellig Hilfe und Beratung bekommen. Die Leute die da arbeiten sind recht gut in der Vermittlung zwischen Eltern und Kindern.

Im allerschlimmsten Fall kann man da als Jugendliche unkompliziert unter kommen.

So weit ist es bei dir zum Glück ja noch nicht.

Vielleicht kannst du deine Mutter und deinen Stiefvater selber dazu überreden, zusammen eine Erziehungsberatungsstelle oder einen Jugendpsychologen aufzusuchen.

Die andere Möglichkeit wäre, dass deine Mutter mit dir wieder auszieht. Das wäre wohl das Vernünftigste.


MrsThalia 
Fragesteller
 15.01.2022, 21:50
Womöglich hilft es dir, mit einem Lehrer zu sprechen.

Hnm ja vielleicht, kenne die halt nur erst seit 2 Wochen durch den Umzug bedingt, haben vorher in DE gewohnt und ja jetzt halt in der Schweiz.

Die andere Möglichkeit wäre, dass deine Mutter mit dir wieder auszieht. Das wäre wohl das Vernünftigste.

Ja also irgendwie fänd ich das nicht schlecht aber dann wäre meine Mutter halt wieder so mega sad, das will ich nicht.

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Ihr solltet ein Familiengespräch abhalten und klären, wie das Zusammenleben ablaufen soll und welche Regeln für wen gelten etc.

Wenn Du darüber mit Deiner Mutter sprichst, ist das keine Beschwerde.

Oh weh, das sind viele Sachen auf einmal.

Zunächst einmal die "neuen Geschwister". Du warst bisher Einzelkind, wie sich das anhört.

Du bist es nicht gewohnt, dass da noch andere sind, im selben Rang wie Du und Dich herum und bislang waren die auch nett, da habt ihr euch auch mal hier und da getroffen. Ansonsten hatten die ihr Leben und Du Deines und nach einer Weile Gemeinsamkeit und Besuch war jeder wieder in seinem eigenen Ding.

Aber jetzt wird zusammengelebt, das funktioniert total anders. Jetzt hockt man dauerhaft aufeinander.

Der Kleine scheint Dich wirklich gern zu haben und Dich bereits als eine große Schwester zu sehen (nicht als Mamiersatz). Drum will der auch immer was mit Dir machen und bei Dir sein. Der hat nun einen neuen Bezugspunkt, wo er bislang nur den Vater hatte.

Der hatte zudem bislang nur seinen Bruder dafür, Jungs untereinander sind anders, die kappeln sich mehr, als dass sie kuscheln. Aber jetzt hat er eine Schwester, groß und nett und ja, dem gefällt es bei Dir.

Der große der beiden ist mit 9 schon anders drauf - auch das ist normal bei Jungs - der will eher bei Dir gamen und testet schonmal seine Grenzen aus, nicht nur bei den Eltern, sondern auch bei Dir. Siehs ihm nach, Jungs sind so. Ändere Dein Rechnerpasswort und halte es in Zukunft wirklich geheim und auch Dein Handy sichere ab.

Mein Rat, lass ihn ab und zu was spielen, verschiebe sehr private Daten und Apps in einen sicheren Ordner, an den er auch dann nicht rankommt, wenn Du ihn mal an Dein Handy lässt, dann geht das völlig probemlos und der Kleine frisst Dir aus der Hand.

Klar ist das neu und kann nerven. Aber sehr viel von der Nervigkeit liegt daran, Du hattest bislang keine Geschwister und bis das nicht gewohnt. Wärt ihr schon immer zusammen gewesen, wärs normaler für Dich.

Was Deinen neuen Stiefvater angeht, der wird jetzt bei Zusammenleben auch zu Deinem Vater und scheint Dich auch als sein Kind zu sehen. Er empfindet, wie sich das liest was Du schreibst, eine Verantwortung auch für Dich.

Und so kommt es, der sieht ein paar Sachen ganz anders als Dein Vater (mein Beileid) oder Deine Mutter. Sei es das mit der Katze (auch die ist Familienmitglied und auch für sie ist das jetzt anders) oder den Spielen ab 18 und reagiert darauf entsprechend, er hätte dies bei seinen leiblichen Kindern so nicht zugelassen und bezieht Dich nun in diese Sichtweise als ab jetzt auch eigenes Kind ein. Es ist nicht automatisch alles richtig, was früher anders war - aber auch nicht falsch, es wird nur anders gesehen.

Klar kommt der Dir damit erstmal blöd vor, weil es einige Änderungen dadurch gibt, die vorher so nicht bestanden und an welche Du dich erstmal gewöhnen musst. Das macht der jedoch nicht aus Bosheit, sondern wie gesagt, der gute Mann wird nun als zusammenlebender Partner Deiner Mutter zu so etwas wie einem erwachsenen Familienmitglied mit Erziehungs - und Fürsorgeauftrag und scheint das auch ernst zu nehmen und ausfüllen zu wollen.

Es wäre andersrum nicht zuträglich, wenn der seine leiblichen Kiddies erzieht und Du ihm völligst egal wärst. Zudem sieh auch ihm mal was nach, er hat keine Übung und Erfahrung im Umgang mit einer Tochter - Mädels sind auch anders - und auch nicht im Alter von 15 mit Pubertätshintergrund. Auch für den ist das neu.

Du selbst hast auch eine neue Rolle. Du bist nun die große Schwester zweier Jungs, der eine mehr Rabauke vielleicht und der andere scheint ja geradezu vernarrt in Dich als Schwester zu sein. Eine Rolle, welche Dir völlig unbekannt ist und in Du sebst auch erstmal reinfinden musst. Du bist nun einerseits Vorbild für zwei kleine Jungs, andererseits im Idealfall sowas wie eine große Freundin, zu der man kommen kann, wenn irgendwas nicht stimmt.

Dummerweise geschieht das alles recht schnell und nicht nach und nach. Es beginnt bei Zusammenzug zu 100% und hat sehr wenig Zeit, sich zu entwickeln.

Klar nervt das - gar keine Frage.

Jedoch wirst Du einen "Vorzusammenzugsstandart" nicht halten können. Das kann im Übrigen niemand dabei. Es bleibt allen Beteiligten gleichermaßen nichts anderes übrig, als sich jeweils in eine veränderte Situation einzufinden.

Achso, darf mein neuer "Vater" mir überhaupt so Sachen vorschreiben und Regeln vorgeben

Das hängt rechtlich gesehen von Deiner Mutter ab. Wenn sie ihn als vollwertigen Partner akzeptiert, spricht er quasi im Auftrag Deiner utter und ist damit selbstverständich in der Lage, Regen aufzustellen und erzieherische Maßnahmen zu ergreifen.

Praktisch gesehen sowieso.

oder geht das nicht weil er ja nicht mein Vater ist?

"Vater" im eigentlichen Sinne ist man nicht durch Zeugung eines Kindes - man ist dann Erzeuger. Vater ist man letzlich durch Fürsorge, Erziehung und Zuneigung. Es ist gewissermaßen ein Ehrentitel, verliehen durch Taten und Vorbildfunktion.

Und der neue Partner Deiner Mutter scheint gewillt, dies auch so auszufüllen.

ich weiß nicht, er soll mich einfach in Ruhe lassen und gut ist.

Das wird nicht passieren. Ihr beide müsst euch nun zusammenraufen und einen gemeinsamen Nenner finden. Ein zurück zu vorher ist nicht mehr möglich.

Sonst war er auch immer nett zu mir aber als Vater irgendwie, ich weiß nicht

Genau. Er eigentlich auch nicht. Das bedeutet, jeder muss es jetzt irgendwie hinbekommen.

Er hat natürlich auch als Vater ein massives Problem. Er hätte seinen leiblichen Kindern z.B. niemals erlaubt, Spiele ab 18 zu spielen. Und da ihr nun eine Familie seid, kann er Dir als große Schwester nicht durchgehen lassen, was er den kleinen Brüdern zu untersagen gedenkt.

Das würde zu einer Ungleichbehandlung führen, weil ihm bei entsprechendem Verbot der Jungs, wärend Du das darfst, diese natürlich (auch noch in Jahren) ihm daraufhin Ungerechtigeit vorwerfen könnten und auch sofort würden.

Dieses "gleiches Recht für alle" ("seiner Kinder"), der Versuch und auch die Aufgabe, fair zu sein, stellt ihn genau jetzt vor ein riesiges Problem. Er muss Dir was verbieten, was Du bislang als normal kanntest, weil er es später den anderen beiden auch untersagen muss.

Lösung:

Viele Einzelgespräche und auch Familiengespräche, in welchen ihr jedoch zueinander nicht vorwurfsvoll (und schon gar nicht mit "Du bist nicht mein Vater" oder "Du hast mir mal gar nichts..." kommen solltet) sondern eher mit Verständnis aufeinander zugehen solltet. Irgendwie muss ein gemeinsamer Nenner gefunden werden.

Das erfordert von jedem jedoch auch Zugeständnisse, es kann nicht jeder nur seins haben oder behalten.

Und es muss sich einspielen, jeder von euch muss da durch.

Und es bedeutet, jeder hat eine neue Rolle. Diese sollte akzeptiert werden.

Und ja, einfach ist anders und nerven kann das, keine Frage. Aber ihr alle müsst da jetzt durch. Das ist der Lauf der Welt und nennt sich Leben. Es bleibt nicht so, wie es ist, es wird sich immer irgendwas ändern. Das passiert jetzt ganz genau so wie, Du wirst in einigen Jahren einen Partner (oder eine Partnerin) finden. Und irgendwann wird man zusammenziehen und auch das ist genau so wie jetzt auch, die Aufgabe alter und das Annehmen neuer Eigenheiten von jemand anderes.

Am Morgen aufstehen und die Socken das anderen liegen mitten im Bad... reicht schon, kann bereits nerven.

Es bleibt nie auf Dauer alles so, wie es im Moment ist.

Viel Glück.