Warum arbeitet ihr nicht bei der Bundeswehr?

Das Ergebnis basiert auf 29 Abstimmungen

Ich möchte nicht töten 41%
Ich möchte nicht sterben 17%
Ich bin unsportlich 14%
Mir gefallen die Umgangsformen nicht 14%
Das Gehalt ist zu schlecht 7%
Ich möchte mich nicht so lange verpflichten 3%
Die Arbeitszeiten sind schlecht 3%
pendejo  23.08.2021, 13:07

Fehlt da nicht noch "andere Gründe", z. B. für:
Möglicher Dienstort ist nicht Heimatnah, Heimatverteidigung wäre o.k., ich will aber nicht in Auslandseinsätze...?

J0T4T4 
Fragesteller
 23.08.2021, 13:12

Man kann die Gründe ja auch ohne abzustimmen in eine Antwort schreiben, ich hatte einfach keinen Platz für alle Optionen 😅

20 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Ich möchte nicht töten

Hey J0T4T4,

da weiß ich gar nicht so recht, wo ich anfangen soll.

Zu aller erst sind es aber ethische Gründe. Ich möchte nicht mit Waffen auf Menschen oder andere Gegenstände schießen, geschweige denn mein Leben für Unbekannte Menschen geben. Zumal es in der heutigen Welt in dem Ausmaß überhaupt nicht mehr nötig ist.

Zudem finde ich, dass die Bundeswehr als solches auch nur noch eine geringe Daseinsberechtigung hat. Die meisten Konflikte und Probleme können und werden diplomatisch gelöst - zum Glück!

Das Arbeiten im Dreck ist nicht meins. Ich hätte keine Lust wochenlang auf Manöver oder ähnliches zu fahren.

By the way sind/waren meine beiden jüngeren Brüder bei der Bundeswehr. Der eine hat nur seinen Wehrdienst geleistet, der andere ist Panzergrenadier.

Außerdem liebe ich die Freiheit und meine geregelte Arbeitszeit. 2 Wochen arbeiten für 2 Tage frei? Nein, Danke. Zudem die viele Langeweile während der Arbeit wären nichts für mich. Erfahrungsberichte meiner Brüder waren oftmals, dass sie mehrere Wochen am Stück auf der Stube waren, weil die Gerätschaften nicht einsatzbereit waren, es nichts zu tun gab oder irgendwelche Bereitschaften zu leisten waren.

Traurig ist auch, dass die Bundeswehr Millionen von Steuergeldern für Werbekampagnen und Imagefilme investiert, die nicht die Wahrheit widerspiegeln statt die Kohle in vernünftige Ausrüstung unserer vorhanden Soldatinnen und Soldaten zu investieren.

Zu guter Letzt sind dann noch unzählige Fälle von Rechtsextremismus in der Bundeswehr für mich ein ausschlaggebender Punkt nicht bei dieser Institution meine Brötchen zu verdienen.

Achja, der Umgangston/Befehlston ist auch nichts für mich. Ich pflege bei meiner Arbeit gerne gegenseitigen Respekt und Gespräche auf Augenhöhe.

Was ein Pamphlet.

Schönen Abend noch!

emesvau

emesvau  16.11.2021, 08:10

Lieben Dank für den Stern! :-)

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Naja wenn man nicht gerade im Einsatz oder auf Übung ist, unterscheiden sich ja die Arbeitszeiten nicht von groß von anderen Jobs.

Und was die Bezahlung angeht, kommt es halt sehr auf die gewählte Laufbahn an. Klar kann man je nach Bereich draußen mehr verdienen, aber halt auch deutlich weniger.

Kann nur für mich sagen das ich nach mittlerweile über 13 Jahren mir kaum noch vorstellen kann in der freien Wirtschaft zu arbeiten.

hat die Bundeswehr als Arbeitgeber für euch persönlich besonders unattraktiv gemacht?

Ich drehe das um: Was hat die Bundeswehr für mich besonders attraktiv gemacht?

  • Angemessene Bezahlung
  • Keine Jobangst
  • Beste medizinische Versorgung
  • Hohe Pension
  • Früher Eintritt in die Pension

Ich bin mit 50 Jahren nach 30 Dienstjahren als Hauptmann in Pension gegangen, mit 75% meiner letzten Bruttobezüge, jetzt aber Netto. Incl. ruhegehaltsfähiger höchstmöglicher Zulage.

Das wird für manch einen Abiturienten, der durch die Tatsache, dass viele von denen, weil es zu viele gibt, schlechte Arbeit annehmen müssen, schwer, das zu toppen.

Dei Laufbahnen die mich interessiert hätten, waren teils nicht mit dem gewünshten Stduium kompatibel und bei mir spielt die gesundheitliche Komponente eine Rolle.

Zudem ist, solange man noch die unteren Ränge hat, die Umgangsform auch nichts worauf ich dauerhaft Lust gehabt hätte. Wenn auch durch das Studium mit der Option, dort ja zeitnah weiter auf zu steigen.

Ohne die Vorerkrankungen wäre das, gerade im Hinblick auf meine damalige sportliche Karriere, durchaus interessant gewesen.

Man muss bei GF immer differenzieren, die selbsternannten Pazifisten, die sich hier zum Thema regelmäßig zu Wort meldeten, von denen nur wenige oft nur kaum mehr als eine Handvoll Monate Wehrdienst geleistet haben, von denen kann man keine objektiven Antworten erwarten. Das liegt in der Natur der Sache, da in diesem kurzen Zeitraum kein wirklicher Einblick erlangt werden kann.

Man kennt seine Pappenheimer ja, so sollte man diese Ausführungen z.T. nicht vollständig für bare Münze nehmen.

Ich hatte für mich damals beschlossen, dass 12 Jahre Dienst ausreichen. Die Dienstzeit bei der Marine war allerdings eher mit einem Job in der freien Wirtschaft vergleichbar, bis auf einige Ausnahmen. Auch wenns kaum jemand glauben mag, Schusswaffen musste ich in den 12 Jahren kaum händeln, obligatorisch auf den Schießstand, einmal im Jahr, das wars dann auch fast.

Nach der aktiven Dienstzeit leistete ich freiwillig Reservedienst, da die Tätigkeit bei der Marine mir stets Spaß bereitet hat. Damit ist aber Schluss, die Bundeswehr ist Geschichte. Wenn Not am Mann ist, bin ich noch für den Reservistenbund (Reservistenkameradschaft) tätig, jedoch eher sporadisch.