Warum akzeptieren Christen Widersprüche und Fehler in der Bibel?

11 Antworten

Nebst dem, was bereits gesagt wurde: Was mich betrifft, ich sehe vieles, was andere bemängeln, nicht als Widerspruch.

Das meiste davon hat sich mit der Zeit aufgelöst, und was für mich als Widerspruch geblieben ist, wird sich auch irgendwann noch erklären.

Gott ist so groß. Ich habe nicht den Anspruch, alles auf Anhieb zu verstehen.

Woher ich das weiß:Hobby – Bibelschule, gute Predigten, Bibellesen, Austausch

Entscheidend am christlichen Glauben ist der Glaube an unseren Herrn Jesus. In den Glaubensbekenntnissen der Bibel oder auch im apostolischen Glaubensbekenntnis gibt es nirgendwo ein Bekenntnis zur Bibel.

Um an Jesus Christus zu glauben ist es nicht notwendig alles in der Bibel für wahr oder historisch zuverlässig zu halten. Die Bibel enthält Wahrheiten zu unserem christlichen und zum jüdischen Glauben. Sie muss daher weder irrtumslos oder widerspruchsfrei sein. Im Gegenteil, machen Irrtümer und Widersprüche die Bibel für mich glaubwürdiger. Ebenso muss sie auch nicht in allen Fragen der Naturwissenschaften korrekt sein.

Die Bibel ist kein auf Goldplatten vom Himmel gefallenes oder von einem Engel in einer Höhle diktiertes Buch, sondern eine Sammlung von Texten die sich mit Gott beschäftigen - und genau darin hat sie ihren unermesslichen Wert, deswegen beschäftige ich mich so gerne mit ihr.

Von Experte BillyShears bestätigt

Die Bibel ist nicht als fertiger Text vom Himmel gefallen. Sie enthält eine bunte Vielfalt von Texten, neben einigen historischen Berichten, Gesetzestexten, Kultvorschriften, Gebeten usw. auch Sagen, Mythen und Legenden. Sie alle sind von Menschen niedergeschrieben worden, z. T. nachdem sie über Generationen mündlich weitererzählt wurden. Sie behandeln die Beziehung der Menschen zu Gott. Und zwar zu sehr unterschiedlichen Zeiten, in unterschiedlichem kulturgeschichtlichen und auch politischem Kontext. Daraus erklärt sich das, was du als Widersprüche wahrnimmst. Aber die Geschichte der Menschen ist ein steter Wandel und ebenso ihr Verhältnis zu Gott.

Für mich ist das ein wertvoller Erfahrungsschatz aus vielen Jahrhunderten, den ich nicht missen möchte, auch wenn längst nicht alles wörtlich zu verstehen ist. Ein langer Strom der Tradition, in der ich als Christin stehe.

Die Botschaft von Jesus Christus ist rund um die Welt gegangen, auch wenn er selbst nur sehr kurze Zeit in Israel wirkte. Das wäre nicht denkbar, wenn die Zeugnisse über ihn nicht in der Bibel überliefert worden wären.

Ich bin sicher, Gott spricht auch heute noch zu uns. Nur eben anders als wie es von den alten Propheten geschildert wird. Ich glaube, dass wir den Willen und die Nähe Gottes erspüren können, wenn wir nur aufmerksam genug sind. Die Bibel kann uns dabei die Sinne schärfen und auf die richtige Spur bringen. Deswegen ist sie auch heute noch wertvoll.

Zu Widersprüchen in der Bibel:

Zu Jesus letzten Worten am Kreuz: Die Evangelisten haben unterschiedliche Worte überliefert. Für mich ist das kein Problem, ich sehe darin sogar einen Vorteil: Wenn die Bibel verfälscht worden wäre, dann hätte man doch sicherlich alles vereinheitlicht, also das in allen Evangelien die letzten Worte gleich wären. Aber das ist nicht passiert, was meiner Ansicht nach dafür spricht, dass es keine Verfälschung gab. Man hat die Evangelien so gelassen, wie sie waren.

Im Christentum hat man von Anfang an verschiedene Evangelien genutzt. Von Anfang an war klar, dass diese einige Sachen unterschiedlich berichten. Das wurde in der 2000 jährigen Geschichte des Christentums nie als Problem wahrgenommen.

Wenn auf der Straße ein Unfall mit Fahrerflucht passiert, dann kann es sein, dass drei Zeugen drei unterschiedliche Aussagen machen. Der eine meint beispielsweise, dass das Auto rot wäre, der andere meinte, dass es blau gewesen sei. Dies ist normal. Die Polizei weiß also nicht genau, welche Farbe das Auto hat, aber deswegen sagt die Polizei nicht, dass die ganze Geschichte erfunden wurde und das es den Unfall nie gegeben hat. Alle drei Zeugen sagen, dass es den Unfall gegeben hat. So ist es auch mit der Bibel: Alle sagen, dass es die Kreuzigung und Auferstehung gegeben hat.

Ich glaube an Gott, ich bin Christ. Wenn Du einiges wissen möchtest, was mich vom Christentum überzeugt, dann kannst Du mich z.b. fragen oder auf mein Profil gehen.

Weil sie meist durch Indoktrination gelernt haben, Widersprüche entweder zu leugnen oder schönzureden. Etwa mit Floskeln wie...

  • "Gottes" Wege sind unergründlich!
  • Wenn ich in der Bibel etwas nicht verstehe, dann liegt es immer an mir, nie an der Bibel selbst!
  • Man braucht den "Heiligen Geist", um die Lehre "Gottes" wirklich zu erkennen!

...und ähnliche.