War Hitlers Ernennung zum Reichskanzler unvermeidlich?

8 Antworten

Unvermeidlich ist in der Geschichte generell nie etwas gewesen.

Mehrheiten hatte Hitler keine.

Maßgeblich begünstigt wurden sein politischerAufstieg durch:

  • Hindenburgs Missbrauch seines Amtes durch vollkommen unnötige Auflösungen des Reichstags, weil ihm dessen Zusammensetzung nicht gefiel. Hätte er sich dessen nicht 2 x im Jahr 1932 bedient, wäre die nächste Wahl in 1934 fällig gewesen, da hätte sich die wirtschaftliche Lage deutlich erholt gehabt und mit dem Wahlergebnis von 1930 war Hitler ziemlich weit davon weg Kanzler zu sein.
  • Durch die Weigerung von KPD und Zentrum miteinander zusammen zu arbeiten und im Sinne eines Zweckbündnisses zusammen mit der SPD eine Regierungskoalition zusammen zu stellen dadurch eine parlamentarische Mehrheit zustande zu bringenn und das System der Präsidialregierungen und Sondervoerordnungen damit auszuhebeln.

Es mussten wirklich einige, die auch eine andere Wahl gehabt hätten so handeln, wie sie handelten, damit Hitler Kanzler werden konnte. Ausgemacht war das nicht.

Unvermeidlich...vielleicht..., denn wäre am 27. März 1930 nicht die letzte parlamentarische Mehrheitsregierung der Weimarer Republik zerbrochen, wäre Hitlers Splittergruppe bei den Neuwahlen nicht zur zweitstärksten Partei aufgestiegen und der Verlauf der Geschichte somit vielleicht ein anderer gewesen.

...wer weiß?!

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Geschichte Schwerpunkt Deutsches Reich / Nationalsozialismus

Nein, denn sie lag ja im Ermessen des Reichspräsidenten. Dieser hatte das alleinige Recht einen Kanzler zu ernennen und zu entlassen. Im Gegensatz zu heute musste nämlich keine Koalition gebildet und im Reichstag eine Mehrheit gesucht werden.

Mei den Mandatsverhältnissen im Reichtag war Hitlers NSDAP zwar die stärkste Fraktion, aber selbst zusammen mit der DNVP hätte es nicht zur Mehrheit gereicht.

Faktisch war natürlich der Reichstag ohnehin nicht mehr handlungsfähig, da sich auch die anderen größeren Parteien wie SPD, KPD und Zentrum spinnefeind waren.

idontknow3526 
Fragesteller
 21.11.2021, 14:48

Was wäre denn, wenn Hitler kein Reichskanzler geworden wäre?

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Gaby1995  26.03.2022, 17:18
@idontknow3526

Wer dann fragt man sich,die KPD hätte wohl gerne Thälmann genommen. Hätte auch eine Diktatur gegeben, vielleicht nicht so judenfeindlich wie der Holocaust aber Ambitionen, militärisch zu agieren, wäre geblieben. Moskau hätte sich gefreut aber Thälmann nicht lange unterstützt, immerhin hat sie 1944 ein Angebot Hitlers ausgeschlagen, ihn auszutauschen und in die SU gehen zu lassen. Er war zu wenig stalinistisch. Er wäre wohl auch der Säuberung der damaligen Zeit zum Opfer gefallen, Ulbricht war noch zu nung, höchstens Pieck. Sie haben damals seine Ermordung wissenlich in Kauf genommen.

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Otaku19995  21.11.2021, 14:58
Mei den Mandatsverhältnissen im Reichtag war Hitlers NSDAP zwar die stärkste Fraktion,

Allerdings erst nachdem Hindenburg vollkommen unnötig in den politischen Prozess eingegriffen und 1932 den Reichstag aufgelöst hatte, obwohl demokratische Mehrheiten noch zu bilden gewesen wären, mit dem einzigen Ziel einen maßgeschneiderten Reichstag für seinen Protégé Franz von Papen zurechtwählen zu lassen.

Es war 1930 gewählt worden und mit dem Wahlergebnis hätte es trotz Weltwirtschaftskrise weitergehen können, das erlaubte durchaus noch Mehrheitsbildungen, somit wären die regulären Wahlen erst 1934 drann gesen.

Das sich 1932 keine demokratischen Mehrheiten mehr fanden ist richtig, aber damit es dazu erstmal kommen konnte musste Hindenburg in einer Weise agieren zu der er durchaus nicht gezwungen war und die ziemlich knapp vor klarem Verfassungsbruch war.

Und natürlich waren sich KPD, SPD und Zentrum nicht einig, aber es hätte durchaus in ihrer Macht gestanden über ihen Schatten zu springen und wenigstens zeitweise zusammen zu arbeiten um Hitler zu verhindern.

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Nein, Hindenburg hatte allerdings keine Alternative, die NSDAP meldete durch ihre meisten Stimmen bei der Reichstagswahl 1932 an und machte auf den alten Mann Druck.

Dann hatte sie noch die Katholische Zentrumspartei als Beistand, somit auch eine absolute Mehrheit, um regieren zu können.

https://www.dhm.de/lemo/kapitel/weimarer-republik/innenpolitik/nsdap.html

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Nein. Aber nachdem die NSDAP drei aufeinanderfolgende Wahlen gewonnen hatte, wäre es nicht logisch und nicht demokratisch gewesen, sie nicht mit der Regierungsbildung zu beauftragen.

d.h. Vermeiden hätte man die NSDAP nur können, wenn nicht so viele Deutsche NSDAP gewählt hätte. Wäre die NSDAP bei unter 5% geblieben, so hätte man sie nicht gross zur Kenntnis nehmen müssen.