War der Aufbau der Pyramiden in Kairo dumm?
Also der King da wollte Grab.
20 Jahre Bauzeit und tausende Bauarbeiter.
Das ist RessourcenVerschwendung nur um Grab fuer den Kind zu bauen.
Man konnte die Ressourcen anders und sinnvoller investieren.
11 Antworten
Die Herrscher Ägyptens haben bald selbst herausgefunden, daß ihnen andere Vorhaben wichtiger waren. Die mit Abstand größten Pyramiden sind die drei von Gizeh bei Kairo. Entstanden sind sie während einer relativ kurzen Zeit von etwa 120 Jahren in der 4. Dynastie des Alten Reiches. Vorher wurde einige Zeit mit Pyramidenbauten experimentiert und hinterher wurden zwar noch zahlreiche, aber viel kleinere Pyramiden gebaut. Ressourcen wurden stattdessen in die Tempel und in das Militär investiert.
Schau hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_ägyptischen_Pyramiden
Nein, war nicht dumm, aus mehreren Gründen.
Es gab kulturelle/religiöse Aspekte. Der Pharao wurde als "Gott" angesehen. Außerdem glaubten die Ägypter an ein Leben nach dem Tod und dass es extrem wichtig für die Stabilität des ganzen Weltalls und vom ägyptischen Reich wäre, dass der Pharao gut ins Jenseits kommt. Die Pyramiden waren also eine Grabstätte, aber auch ein "Übergangsort" für den Pharao ins Jenseits und ein Ort, wo er aus dem Jenseits weiter Einfluss auf die Welt im Diesseits nehmen könnte.
Gab also nichts Wichtigeres, aus deren Sicht.
Aber es gab auch pragmatische Gründe. Während der Nilschwemme konnten die Bauern nicht auf den Feldern arbeiten. Solche Monumentalbauten waren also eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme und gaben den Menschen eine Aufgabe. Gleichzeitig fand eine Zentralisierung bei solchen Großprojekten statt, denn Ressourcen aus dem ganzen Land wurden zusammengeführt. Für die Logistik brauchte es Verwaltung, Kommunikation, Infrastruktur,...
Es hat zur Schaffung gemeinsamer Werte, Kultur und eines ganzen Staats beigetragen.
Da hast du absolut recht :)
Es ist aber tatsächlich belegt, dass viele Arbeiter (Bauern) während der Nilschwemme am Bau mitwirkten. Diese saisonalen Arbeiter unterstützen dabei allerdings nur feste Gruppen von hoch spezialisierten Fachkräften.
Es gibt auch Belege über verschiedene Teamstrukturen beim Bau der Pyramiden, mit klaren Hierarchien, meist Bau-Trupps von ca. 20 Mann, die in übergeordnet größeren Truppen von bis zu 200 Mann organisiert waren. Die Bautrupps hatten eigene Bezeichnungen.
https://www.spektrum.de/news/der-bautrupp-von-koenig-cheops/2043238
Außerdem haben Fachkräfte wie Steinmetze, Schreiner zusammen mit Ingenieuren und Architekten auch bestimmte Bauelemente vorproduziert, sodass die saisonalen Arbeiter nur zur Montage kamen.
Die ganze Organisation war wahrscheinlich sehr vergleichbar, mit modernen Baustellen aus unserer Zeit.
Danke für den interessanten Artikel. Der Fund solcher Schriftstücke ist immer ein Glücksfall, gerade, wenn es sich um Alltagsaufzeichnungen handelt. Die Organistation muss damals wirklich perfekt gewesen sein. Ja, damit ist mir die Integration der Hilfsarbeiter vorstellbar.
Dumm keinesfalls. Wir wissen bis heute nicht nur nicht, wie das geschafft wurde, sondern wir sind im 21. Jahrhundert bautechnisch selbst bei unbegrenzten Geldmitteln und Rohstoffressourcen und unter Einsatz aller uns zur Verfügung stehenden Hochtechnologien außerstande, eine der großen Pyramiden innerhalb desselben Zeitraumes nachzubauen.
Kommt auf deine Definition von "dumm" an.
Wenn du glaubst, es sei eine dumme Idee, einen Haufen Ressourcen für Prunk und Propaganda des Patriarchats zu verballern, dann ja: die Pyramiden von Gizeh waren eine saudumme Idee.
Arbeitsbeschaffung... Unsinn. Wer nicht so viel Steuern zahlt, braucht auch während der Flutzeit keinen Nebenjob.
Religion... Ja, schon, ist aber auf's engste mit der politischen Propaganda verknüpft. Mag sein, dass einige Menschen beim Pyramidenbaus glaubten, sie würden sich durch die Nähe zum göttlichen Herrscher selbst einen Premium-Platz im Jenseits verschaffen. Aber das es einen solchen Gottkönig braucht, um die Stabilität des Kosmos zu erhalten, ist letztlich auch patriarchale Propaganda.
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Gute Quelle zu den politischen Hintergründen des Pyramidenbaus:
Dr. Kara Cooney "The Good Kings"
Da gibt es ein Kapitel über Cheops und sein Pyramidenprojekt.
Und viel besser ist es in Ägypten noch nicht geworden. Aber ohne Pyramiden würde niemand wissen wo dieses Land liegt.
Sicher wären die Arbeiter und Ressourcen sinnvoller anzulegen gewesen (wofür?).
Aber es gehörte wohl zum Kult der gottgleichen Pharaonen, dass sie auch mit solchen Prunkbauten verehrt wurden. Und das vermutlich auch mit Einverständnis der Ägypter. Einen echten Nutzen hatten die Pyramiden sicher nicht.
Anders als z.B. beim Kölner Dom, der ja als Behausung der hochverehrten Heiligen drei Könige echten Wert hatte für die Erzdiozöse und Stadt dank zahlloser Pilger.
Nein. Das musste sein
Falls die Pyramiden wirklich Grabstätten waren, was nicht tatsächlich erwiesen ist, haben sie ihren Zweck wohl erfüllt: über sehr lange Zeit vom Ruhm des Erbauers zu künden. Wir würden uns nicht so viel mit den alten Ägyptern befassen, wenn es diese Pyramiden nicht gäbe.
was nicht tatsächlich erwiesen ist
Ist ja interessant ... hast du dazu eine Quelle?
Erstens ist es durchaus fraglich, dass die Pyramiden tatsächlich Grabstätten sind, und zweitens: es hat doch funktioniert!
Erstens ist es durchaus fraglich, dass die Pyramiden tatsächlich Grabstätten sind
Das ist nicht wirklich fraglich.
Es ist natürlich immer spannend, sich über mögliche Alternativen Gedanken zu machen. Aber es gilt als historisch erwiesen und evident, dass sie den Zweck als Grabstätte hatten.
- Begann der Bau von Pyramiden häufig mit der Geburt des jeweiligen Pharaos und der Bau wurde nachweislich auch durch einen Pharao beauftragt
- Es wurden Texte in Pyramiden gefunden, sowie "Arbeitergraffitis", oder Verwaltungstexte wie die vom Beamten Merer aus der 4. Dynastie, die alle darauf hinweisen.
- Es passt mit der religiösen Vorstellung der Ägypter, die damit sogar die Stabilität des gesamten Weltalls verbunden haben
- Pyramiden sind eine direkte Weiterentwicklung der "Mastabas", welche davor als Königsgräber genutzt wurden.
Die Indizien sind schon mehr als eindeutig, dass die Pyramiden keine Landestationen für UFOs waren und auch keine Stromgeneratoren für "Wireless Electricity"...... :D :D was nebenbei bemerkt noch der größte Schwachsinn ist, weil Stromquellen uns töten können, also würde man kein "Wireless" Strom in der Gegend rumschicken.... :D
Andere Zeiten, andere Gebräuche.
Damals wollte dem King so ein fetter Teil.
Die Pyramiden wurden in weiser Voraussicht errichtet. Denn die Pharaonen wußten damals schon, daß ein paar Jahrtausende später zuerst Forscher und dann scharenweise Touristen nach Ägyptenland kommen werden, um die Pyramiden zu bestaunen, vielen Eingeborenen lukrative Einnahmequellen verschaffen werden und den Ruhm der Pharaonen hinaus in alle Welt tragen werden. Auch die ägyptische Staatskasse profitiert von den Pyramiden.
Wenn die Pyramiden (auch) eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme während der Nilschwemme gewesen wären, dann wäre es ja noch viel unglaublicher, dass diese gebaut werden konnten. Denn das würde ja bedeuten, dass ein großer Teil der Arbeiter nur wenige Wochen im Jahr zur Verfügung stand. Und auch, dass diese nicht auf den Bau spezialisiert waren, sondern nur eingewiesen wurden.