Warum wählen die meisten nach ihrem Tod eine Erdbestattung und keine Feuerbestattung?

6 Antworten

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Hallo mulano,

ich muß hier ganz dringend mal einiges klar stellen:

Wo meinst Du wählen die meisten die Erdbestattung - in Bayern? Ja. In Berlin - nein. Auf dem Lande - eher. In Großstädten - eher nicht - außer Bayern.... Glaubensfragen, Traditionen etc. spielen hier eine maßgebliche Rolle (inzwischen auch die Kosten) und dazu wurde hier einiges Richtige geschrieben.

Auch zu den unterschiedlichen Ruhefristen, die teilweise (in anderen Ländern) übrigens unbegrenzt sind, steht hier schon verschiedenes.

ABER:

  1. Natürlich entsteht bei der Einäscherung zunächst mal hauptsächlich Asche. Größere, nicht vollständig verbrannte Knochen(teile) kommen in eine Knochenmühle und dann auch noch mit zur Asche - also gibt es auch Kochensplitter.
  2. Nach abgelaufener Ruhefrist, wenn auf der Stelle eine erneute Beisetzung stattfinden soll, WIRD KEIN KNOCHEN AUS DER ERDE GEHOLT - so es denn eine Erdbestattung gewesen ist - VERBRANNT UND IN EINER FRIEDHOFSECKE ANONYM BEIGESETZT - Horrormärchen!

       In Erdgräbern vor einer erneuten Beerdigung aufgefundene Knochen kommen in eine Gebeinkiste (so eine Art Minisarg) und werden in der gleichen Grabstelle tiefer wieder beigesetzt - Erde drüber und darauf kommt der neue Sarg.

Mit Resten von Urnen wird ähnlich verfahren.

3. Bestattungswünsche für einen selbst ins Testament zu schreiben, ist eine denkbar ungünstige Variante - wenn das nicht gefunden oder wegen Behördenlaufzeiten vielleicht erst nach Wochen eröffnet wird, ist die Bestattung meist schon erledigt.

Hat man Vorstellungen, wie die eigene Bestattung ablaufen soll, bespricht man die am besten mit einem Bestatter, es wird alles schriftlich fixiert, auch (ganz wichtig - weil sonst nicht garantiert) die finanzielle Absicherung bereits geklärt, die Angehörigen davon informiert, daß man soetwas gemacht hat - alle 4-5 Jahre mal mit dem Bestatter überarbeitet (Wünsche ändern sich, Preise ändern sich....) und dann wird man auch so bestattet, wie man selbst will.

Wie gesagt - Deine Frage - so arg allgemein gestellt, läßt sich nicht pauschal beantworten.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – 21 Jahre Berufserfahrung

Die Liegezeit beträgt glaube 25 Jahre und kann ja von den Nachkommen verlängert werden . 

So wie ich es kenne kann nach Glauben der katholischen Kirche die Seele nicht in den Himmel aufsteigen wenn der Körper  verbrannt wird. Ganz im Gegensatz zum Beispiel im Hinduistischen Glauben - hier ist es gerade so, dass die Seele nur aufsteigen kann wenn man offen verbrannt wird.

Du siehst, je nach Glauben wird verfahren .

Warum das so ist ich denke den Menschen ist es unheimlich verbrant zu werden -dabei bedenkt keiner wer so in der Erde in die er dann kommt so lebt, Würmer, Wühlmäuse etc.

Was nach Aufhebung der Grabstätte mit den Knochen genau passiert, weiß ich nicht .....

PaulPeter44  19.09.2017, 16:36

die Liegefristen oder Nutzungsdauer sind von Friedhof zu Friedhof unterschiedlich, weil das von der Bodenbeschaffenheit abhängt.

Ich kenne Friedhöfe, da beträgt die Liegefrist 10 Jahre und andere, da beträgt sie 30 Jahre....

Früher war die Feuerbestattung in der katholischen Kirche verboten, aber seid einigen Jahren hat man die Einstellung geändert, daher sind jetzt Feuerbestattungen auch für Katholiken erlaubt und kommen immer mehr.

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sinnentleert  12.02.2019, 11:41
@PaulPeter44

die katholische Kirche hat sich schon immer da angepasst, wo es dem Staat wichtig war.

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PaulPeter44  12.02.2019, 12:45
@sinnentleert

Wenn du meinst... ich weiß zwar nicht, was der Staat damit zu tun hat, aber bitte...

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sinnentleert  12.02.2019, 13:00
@PaulPeter44

ganz einfach: immer mehr Menschen sind auf staatliche Zuschüsse angewiesen und eine Feuerbestattung ist nun mal billiger als eine Erdbestattung, die bei Katholiken ja bekanntlich sehr wichtig ist. Gibt nun die Kirche den Segen zur Feuerbestattung spart der Staat Geld. Deshalb "kommen sie immer mehr".

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PaulPeter44  12.02.2019, 20:20
@sinnentleert

Also, hier im Dorf bezahlen die Verwandten die Beerdigungen selber und trotzdem kommen immer mehr Urnenbestattungen, auch wohlhabene Familien... dass hat hier nichts mit dem Staat zu tun, sondern damit, dass die Menschen keine Verwandten mehr haben, die die Gräber pflegen können/ wollen...

Die Kath. Kirche achtet inzwischen mehr auf die Leute und die Bedürfnisse der Familien, daher akzeptiert sie Feuerbestattungen. Für den Toten ist es egal, wie er begraben wird. Da hat die Kirche ihre Lehre mal öffentlich gemacht, denn eine Erdbestattung war nie von Nöten, und das wusste die kath. Kirche, haben aber etwas anderes erzählt.

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Dieser Trend scheint sich in Richtung Feuerbestattung / anonyme Bestattung zu wandeln.

Bei manchen mag die Erdbestattung einen religiösen Hintergrund zu haben.

Die Bibel schreibt keine Bestattungsart vor. Es ist in der Bibel auch von Feuerbestattungen die Rede.

Was mit den Knochen nach 25 Jahren passiert, weiss ich nicht.

Häufig verbleiben die alten Knochen auch in der Erde und ein neuer Sarg wird dort beigesetzt.

Abgesehen davon handelt es sich in einer Urne nicht um Asche, sondern um Knochensplitter.


PaulPeter44  19.09.2017, 16:37

aber wenn etwas verbrannt wird, bleiben doch keine Knochensplitter zurück sondern Asche

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michi57319  19.09.2017, 16:39
@PaulPeter44

Es verbrennt nicht vollständig. Die restlichen Knochen werden durch die Mühle gedreht und in die Urne gepackt.

Ansonsten wäre es nicht erklärbar, daß die Urne eines Mannes von 90 kg über 10 kg wiegt.

Die Urne meiner verstorbenen Schäferhündin wiegt 2,5 kg. Der Inhalt besteht aus Knochensplittern verschiedenster Größen.

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inzwischen ist es so, das die meisten Toten verbrannt werden und nur die Urne bestattet wird.

wenn ein Grab wirklich aufgelöst wird und es wird jemand neues begraben, werden die Knochen, die sich noch nicht zersetzt haben, in einer Ecke des Friedhofes anonym begraben