Wann würdest du dein Kind aufklären?

7 Antworten

Aufklärung ist ein Prozess.

Das fängt damit an, dass das Kind lernt, seine Geschlechtsteile korrekt zu benennen und nicht mit irgendwelchen Fantasiewörtern.

Wenn ein Mädchen ankommt und sagt "XY hat mein Schmuckkästchen angefasst" - wie soll man da darauf kommen, dass sie von einem sexuellen Übergriff erzählt? Deshalb: Körperteile haben Namen und die sollten genannt werden.

In diesem Zusammenhang sollten auch schon kleine Kinder wissen, dass sie in Bezug auf ihren Körper das Recht haben, "nein" zu sagen. Auch wenn Oma jetzt aber wirklich gerne ihren Enkel küssen möchte - nur so als Beispiel.

Es geht weiter, wenn Fragen gestellt werden, zB "Mama, wieso hast du keinen Penis", "warum darf ich mit dir nicht ins Männerklo" oder, das hatten wir letztens "wie kommen eigentlich die Küken in das Ei und warum ist nicht in jedem Ei ein Küken drin".

Außerdem bin ich gerade schwanger und dazu kommen natürlich auch Fragen, in etwa "wieso wächst mein Geschwisterchen bei dir im Bauch und wie ist es da hineingekommen".

Jedes Kind hat da jeweils eine altersgerechte Antwort verdient und nicht sowas wie "dafür bist du noch zu klein". Letzteres heißt ja eigentlich nur "das Thema ist mir selbst peinlich und ich bin nicht in der Lage, eine korrekte Antwort zu formulieren".

Hallo Waldmaechen21,

mein Kind würde in einer Gesellschaft groß werden, in der sexuelle Erotk überall präsent wie alles andere ist.

Es würden sich auch dazu Fragen ergeben - und ich würde ihr oder ihm alles erklären.

Je nach Alter hatten auch wir das eine früher, das andere etwas später, verstanden. So mag es auch dann mit Sexualität selbst sein.

Wieder würden sich Fragen und Themen ergeben, und ich würde weiter alles erklären.

Es ist schwer, ein Alter anzugeben - doch habe iic schon beobachtet, dass sexuell erotische wie auch sexuelle Themen schon mit sechs Jahren begonnen hatten, Aufmerksamkeit zu erhaschen.

Den Begriff "Aufklärung" halte ich in dem Zusammenhang für anachronistisch, das dieses Thema einfach Teil unserer Gesellschaft und Umgebung ist.

Vielmehr mag ich an der Stelle bemerken, dass es in der Gesellschaft noch Aufklärungsbedarf gegen so manche Moralismen geben mag. Das wäre eine weiterführende Aufklärung im frühere historischen Sinne des Begriffs, wo es um Freiräume im ganzen Leben und im Denken ging.

Mit vielen lieben Grüßen
EarthCitizen

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – langjährige Lebenserfahrung und persönliche Anschauung

Aufklärung ist ein andauernder Prozess.

Im Kleinkinder lernen Kinder ihren Körper inklusive aller Körperteile kennen. Sie entwickeln ein Schamgefühl und sollten beigebracht bekommen, dass sie Grenzen setzen dürfen (z.B. nicht von dem Oma abknutschen lassen).

Wenn die Mama oder eine Bekannte schwanger ist, dann kann man in einfachen Worten erklären, warum das so ist.

Wenn ein Kind Fragen stellt, sollte man diese in kindgerechter Sprache möglichst wahrheitsgetreu beantworten. Tiefgehende Details sind meist nicht notwendig und werden auch nicht eingefordert.

Eine zusammenfassende Aufklärung halte ich Ende der Grundschulzeit für sinnvoll. Aber damit hört es nicht auf - irgendwann sollte man nochmal detailliert auf Verhütungsmittel eingehen.

Sobald Kinder Fragen stellen, kann man altersgerecht darauf antworten. Klassische Frage ist schon mit 3 Jahren: "Woher kommen die Kinder?" Als Erwachsener labert man manchmal zuviel.... also am besten die gute Frage loben und in ein paar Sätzen antworten. Dann fragen die Kinder auch weiter, wenn ihnen wieder was einfällt.

Wichtig ist auch dieses "mein Körper gehört mir". Alle Aufklärung bringt nichts, wenn Kinder sich selbst und ihre Grenzen nicht kennen. Also, wenn Kinder irgendein Gemüse nicht mögen: Nicht rein zwingen. Wenn sie jemanden nicht umarmen oder jemandem die Hand nicht geben wollen oder vor irgendwas Angst haben, sollte man das auch respektieren.

Ich wurde glaub ich mit ~7 aufgeklärt.

Bei uns ist die Aufklärung kein großes "Ding" - die Fragen kommen und wir antworten.

Der älteste wird jetzt bald 5. Er weiß den Unterschied zwischen Frau und Mann und wie Kinder gezeugt und geboren werden. Ich denke nicht, dass er sich darunter besonders viel vorstellen kann. Aber wenn er was wissen will, frägt er.

Die Mittlere ist 3, die weiß den Unterschied zwischen Scheide und Penis - schon mal ein Anfang :D

Und die Jüngste ist 1 1/2 die fängt an, sich auf den Popo zu zeigen, wenn sie aufs Klo muss... das dauert wohl noch :D

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Vater dreier Kleinkinder und glücklicher Ehemann :-)