Wann gab es in den Werkstätten für behinderte Menschen die ersten Sozialpädagogen?

1 Antwort

Als es in dem 60er und 70er mit dem Werkstätten für behinderte Menschen angefangen hat und die ersten Werkstätten eröffnet wurden.

Nö. Sagen dir die v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel etwas? Deren Werkstätten für behinderte Menschen gibt es schon seit 1888! Natürlich damals noch nicht in der Form, wie wir sie heute kennen, aber trotzdem gelten sie als die ältesten Werkstätten für Menschen mit Behinderung in Deutschland.

Es geht übrigens um die gebrauchten Briefmarken, die dort von Menschen mit Behinderungen aufbereitet & verkauft wurden. Diese Arbeitsbeschäftigung hat sich ja bis heute erhalten.

Hatten die Werkstätten für behinderte Menschen von Anfang an Sozialpädagogen oder kamen die Sozialpädagogen erst später in die Werkstätten?

Das kann ich dir nicht genau sagen. Was ich aber rausfinden konnte: In der Werkstättenverordnung tauchen begleitende Dienste auf, die die pädagogische, soziale, medizinische & psychologische Betreuung der behinderten Menschen sicherstellen. Dazu gehört auch ein*e Sozialpädagog*in bzw. Sozialarbeiter*in pro 120 behinderten Menschen (Minimum was eine WfbM an Plätzen haben soll).

Diese Werkstättenverordnung, die im Kern mit einigen Änderungen bis heute gilt, trat am 21. August 1980 in Kraft.
Dementsprechend müssen spätestens ab dann Sozialpädagog*innen oder Sozialarbeiter*innen dort arbeiten.

Falls es Anfangs noch keine Sozialpädagogen gab, was war passiert, wenn sich ein Mensch mit einer Behinderung daneben benommen hat? Wurden Menschen mit einer Behinderung anders und schlechter behandelt, wenn es noch keine Sozialpädagogen gab? Wenn ja, wieso?

Auch damals wird es schon Menschen gegeben haben, die sich um die behinderten Menschen gekümmert haben. Sie wurden ja auch 1888 nicht einfach sich selbst überlassen.

Aber natürlich gab es damals ganz generell andere Strafen, auch welche, die heutzutage verpönt sind.

Beispielszenario, wenn sich ein Mensch mit einer Behinderung daneben benommen hat:
WfbM mit Sozialpädaggen:
Gespräche
Abmahnung
Kündigung
etc.
WfbM ohne Sozialpädagogen:
Demütigung
Mobbing
Diskriminierung
von anderen Mitarbeitern ausbuhen lassen
mit dem Gesicht zur Wand setzen.

Sind die Szenarien deiner Fantasie entsprungen oder gibt es dazu eine Quelle?

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Heilerziehungspflegerin/ Ally der Behindertencommunity
Timo3681 
Fragesteller
 02.08.2023, 20:27

Selkiade

Wieso Fantasie?

Also wenn es Sozialpädagogen gibt und ein Mensch mit einer Behinderung hat sich daneben benommen, kann es Gespräche, Abmahnung oder eine Kündigung geben.

Wie sieht es aus, wenn eine WfbM keinen Sozialpädagogen hat und es benimmt sich dort ein Mensch mit einer Behinderung daneben z.B. beschmutzen, Sachbeschädigung, klauen, schlagen usw.?

0
Selkiade  02.08.2023, 20:51
@Timo3681

DU hast das Beispielszenario gegeben. Also hast du dir das Szenario entweder ausgedacht oder du hast dafür eine Quelle. Andernfalls hättest du gar kein Beispielszenario geben können!

In der zu den v. Bodelschwinghsche Stiftungen Bethel gehörenden Diakonie Freistatt ist die Heimerziehung mittels erzieherischem Missbrauch und Misshandlung betrieben worden.
[...]
1960 beanstandete die zuständige Aufsichtsbehörde, das Landesjugendamt Hannover, „die Verwendung von Forkenstielen, Torflatten, Pantoffeln und Besenstielen als Züchtigungsmittel“, während sie in den 1950er Jahren über die gesetzlichen Grenzen hinausgehende körperliche Züchtigungen noch stillschweigend geduldet hatte.

Quelle: Wikipedia

Hier wird zwar über Zustände in den Wohngruppen geschrieben, aber wenn es dort schon so zuging, kann ich mir nicht vorstellen, dass es in den Werkstätten viel anders ablief...

1