War Atatürk gut zu Minderheiten?

4 Antworten

Atatürks Politik gegenüber Minderheiten war geprägt von Widersprüchen. Während er einerseits eine moderne, gleichberechtigte Gesellschaft anstrebte, führte seine Politik andererseits zu Verfolgungen und der Unterdrückung von Minderheitenkulturen.

Insbesondere in den ersten Jahren der Republik kam es zu Verfolgungen und Vertreibungen von Minderheiten, wie den Armeniern, Griechen und Aleviten. Die Politik der Türkisierung und die Betonung türkischer Identität führten dazu, dass Minderheiten ihre eigene Kultur und Sprache oft unterdrücken mussten. 1938 kam es im Dersim-Kanton zu einem Massaker an Aleviten, das als eines der dunkelsten Kapitel der türkischen Geschichte gilt.

LG aus Tel Aviv

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Gaziantepli  04.10.2024, 15:35

Ja, zu gut. Zu Christlichen und Jüdischen Minderheiten (1%) war er zu gut aber zu Muslimischen Mehrheit (99%) war er ein Monster. Er hat z.B. Islamischen freien Wochentag Freitag (Gebetstag) abgeschafft und Jüdischen Samstag und Christlichen Sonntag als arbeitsfreie Wochentage eingeführt. Somit wurden die Moslems an Freitagsgebiet verhindert die Juden und Christen konnten dagegen an ihren Freien Wochentagen in Synagogen und Kirchen beten. Er hat den Türkischen Männer-Hut Fes verboten und jüdischen Hut Fötr (Zylinderhut) Pflicht zu tragen gemacht. Tausende Männer, die den jüdischen Hut nicht tragen wollten, wurden erhängt. Dieses Gesetzt existiert immer noch obwohl kaum einer mehr danach folgt. Praktisch könnte man jetzt alle Türkischen Männer ins Knast stecken. Keiner traut sich das Gesetz von Atatürk abzuschaffen. Die Kirchen und Synagogen wurden gepflegt aber Zehntausende Moscheen geschlossen und zu Lager, Kneipe, Tierstall etc. umgewandelt. Er hat muslimische Alphabet abgeschafft, Lateinische eingeführt. Er hat den Muslimischen Kalender abgeschafft, Christlichen Kalender eingeführt. Den Frauen wurden die Bedeckung verboten.

Mehdi48  17.10.2024, 15:47
@Gaziantepli

Was du da schreibst, ist nicht nur historisch völlig falsch, sondern grenzt an absurde Verleumdung. Lass mich dir ganz klar die Fakten nennen, bevor du solche haarsträubenden Behauptungen verbreitest.

1. Abschaffung des islamischen Freitags als arbeitsfreier Tag: Ja, Atatürk führte den Sonntag als arbeitsfreien Tag ein, weil sich die Türkei an den westlichen Standards orientieren wollte. Der Freitag wurde nicht aus Hass auf den Islam gestrichen, sondern um die wirtschaftliche Integration der Türkei in die moderne Welt zu ermöglichen. Und lass mich dir eines sagen: Niemand wurde daran gehindert, am Freitag das Freitagsgebet zu besuchen. Die Moscheen blieben offen, und Muslime konnten weiterhin ihrem Glauben nachgehen. Dass Muslime daran „verhindert“ wurden, ist einfach eine glatte Lüge.

2. Verbot des Fes und angeblicher Zylinderhut: Der Fes wurde als Symbol der osmanischen Rückständigkeit abgeschafft, und das hatte nichts mit irgendeinem „jüdischen Hut“ zu tun. Das Tragen eines Zylinderhuts wurde nie erzwungen, und es gab auch keine Massenhinrichtungen von Männern, die sich weigerten, einen Hut zu tragen. Diese Vorstellung ist einfach grotesk und basiert auf keinerlei Fakten. Wenn du behauptest, dass Tausende dafür „erhängt“ wurden, dann solltest du erst einmal Beweise bringen, anstatt solchen Unsinn zu verbreiten.

3. Schließung von Moscheen: Die Behauptung, dass Atatürk „Zehntausende Moscheen“ geschlossen hat, ist schlichtweg erfunden. Es gab Maßnahmen, veraltete oder nicht mehr genutzte Gebäude in funktionale Räume umzuwandeln, aber das betrifft eine winzige Anzahl von Moscheen und keinesfalls in dem Ausmaß, wie du es darstellst. Die meisten Moscheen blieben offen und wurden weiterhin von der muslimischen Bevölkerung genutzt.

4. Abschaffung des „muslimischen Alphabets“: Was du als „muslimisches Alphabet“ bezeichnest, ist das osmanische Alphabet, das auf Arabisch basierte und für die Mehrheit der Bevölkerung schwer verständlich war. Die Einführung des lateinischen Alphabets war ein Schritt, um die Bildung zu revolutionieren und die Analphabetenquote zu senken – und es war ein voller Erfolg. Das hatte nichts mit der Religion zu tun, sondern mit Fortschritt und Modernisierung.

5. Einführung des Gregorianischen Kalenders: Der Wechsel zum Gregorianischen Kalender war ein Schritt, um die Türkei an internationale Standards anzupassen. Das war kein „christlicher Kalender“, sondern der weltweit gebräuchlichste. Es ging darum, die Türkei in den globalen wirtschaftlichen und politischen Kontext zu integrieren – das hat nichts mit irgendeinem Angriff auf den Islam zu tun.

6. Verbot der Verschleierung: Ein Verbot der Verschleierung gab es nie. Atatürk führte Reformen ein, die Frauen mehr Freiheit gaben, und sie wurden ermutigt, sich modern zu kleiden, aber es gab kein generelles Verbot des Kopftuchs. Frauen hatten die Wahl – und das war das Entscheidende. Es ging darum, ihnen Möglichkeiten zu geben, nicht darum, ihnen Vorschriften zu machen.

Es ist wirklich schockierend, wie tief solche falschen Behauptungen reichen können. Atatürk war kein „Monster“, sondern jemand, der die Türkei aus der Rückständigkeit geführt hat. Und nein, er hat nicht die muslimische Mehrheit unterdrückt – er hat sie befähigt, in einer modernen, fortschrittlichen Welt mitzuhalten. Deine Behauptungen sind nichts weiter als eine groteske Verzerrung der Realität.

Das Land wurde aus jeder Seite von Hunden angegriffen. Die wurden verscheucht und zurück ins Meer gedrängt. Da haben Minderheiten erstmal keine Priorität, auch LGBT nicht. Verräter wurden natürlich auch gekickt

Er hat sie dennoch gut behandelt


Knovieh  03.10.2024, 12:13

Die Türkei wurde von Hunden aus dem Meer angegriffen? So quasi von Seehunden?

spanferkel14  07.10.2024, 23:20
@Knovieh

Ja, hier kann man wirklich Erstaunliches lesen. Aber die Seehunde wurden ja erfolgreich wieder ins Meer verscheucht.

LudwigXI 
Beitragsersteller
 03.10.2024, 12:13

Wahr er ein guter Mensch ?

Ultraturk  03.10.2024, 12:19
@LudwigXI

Kann man so sagen. Er hätte eine Diktur gründen können. Hat aber eine Demokratie aus dem Staat gemacht. Einer der wenigen Männer, die ihre ungebrenzte Macht nicht missbraucht haben, sondern für ihr Volk eingesetzt haben - ich kenne eig. Keinen anderen. Am Ende hat er sein Vermögen gespendet etc.

Seine Handlungen waren modern, visionär und zukunftsorientiert

Ja. Gut genug. Man muss ja nicht übertreiben. So müssen wir Minderheiten auch behandeln.

Atatürk wollte einen türkischen Staat, der viele Völker umfasste. Und das ist ihm teilweise gelungen.