Wäre dein Leben lebenswert, wenn du ab morgen der einzige Mensch auf der Welt wärst?
15 Antworten
Ich nenne zwei Romane, die solche Szenarien beschreiben
Marlen Haushofer, "Die Wand" (absolut lesenswert!)
Daniel Defoe "Robinson Crusoe"
Ja, ein Mensch kommt damit klar, auch wenn sich die meisten Menschen nach Zweisamkeit sehnen.
Die einsame Insel, nur mit meiner Frau und mir wäre für uns beide perfekt
Im ersten Moment klingt das nach einem wahren Traum. Doch ich glaube, mit der Zeit würde ich schon etwas einsam werden. Trotzdem, wenn ich die Wahl hätte würde ich mich dafür entscheiden.
Ja, ich würde wahrscheinlich genug Essen und Trinken finden und dürfte alles machen was ich will.
Wäre halt schade um die Menschheit.
Und dass die Lebewesen auf der Erde gefangen wären würde mich auch traurig machen, weil in zirka 1 Milliarde Jahre extrem große Mengen an Sauerstoff aus der Erdatmosphäre verschwinden werden, weil sich die Sonne in einen roten Riesenstern umwandelt. Intelligente Säugetiere können ab dann auf der Erde nicht mehr überleben.
Wäre halt niemand mehr da, der Lebewesen von der Erde woanders hin fortbringen und in Sicherheit bringen könnte.
Können aber nicht müssen. Ich glaube nicht daran. Ich habe mal eine Doku gesehen, dass der Mensch nur deshalb entstanden ist weil der Asteroid die Dinosaurier getötet hat.
Du vergisst, was für eine gigantisch lange Zeit 1 Milliarde Jahre sind. Der Asteroid, der die Dinosaurier auslöschte, ist nur 66 Millionen Jahre her.
Diese vergleichsweise kurze Zeit hat gereicht, um die ca. 9 Millionen Arten hervorzubringen, die heute auf der Erde leben.
In einer Milliarde Jahren werden hunderte Millionen Arten entstehen und wieder verschwinden. Und ganz sicher werden da auch intelligentere Arten dabei sein.
Vom heutigen Schimpansen besteht ja gar kein so großer Unterschied zum Menschen, wie man meint. Schimpansen können Gebärdensprache erlernen und mit uns kommunizieren. Es ist nicht auszuschließen, dass es in ein paar Millionen Jahren Affen geben wird, die genauso intelligent sind wie der Mensch. Auch andere Arten, z.B. Delfine und Oktopusse sind erstaunlich schlau.
Um klug zu werden, müssen ganz bestimmte Parameter in einander greifen. Angefangen hat alles mit dem Appetit unserer Vorfahren auf Muscheln. Das war vor etwa 5 bis 7 Millionen Jahren. Damals trugen sie noch ein Fell und waren Tiere unter Tieren, ohne eine an Laute gebundene Sprache. Sie haben sich an den Strand gesetzt und die Muscheln auf einen Stein gelegt. Mit einem anderen Stein haben sie drauf geschlagen um sie zu öffnen. Dabei gab es aber ein Problem. Schlägt man nicht stark genug, kommt man nicht an das Muschelfleisch heran. Schlägt man zu heftig drauf, dann zerschlägt man die Muschel zu Brei. Diesen Brei mit den vielen Splittern der Schalen kann man kaum noch essen.
Im südlichen Afrika gibt es ganze Berge von leeren Muschelschalen, die beweisen, wie beliebt Muscheln bei unseren Vorfahren waren. Innerhalb von vielen Tausend Jahren haben sie gelernt ihren Schlag zu dosieren. Sie konnten eine Muschel so aufschlagen, dass die Schale brach aber der Inhalt ganz blieb. Mit diesem gefühlvollen Schlag hat alles angefangen.
Auf diesem gefühlvollen Schlag baut sich unsere Intelligenz, die gesamte Zivilisation und auch unsere Sprache auf. Ohne die Kenntnis wie man eine Muschel sauber öffnet, hätte es keine Zivilisation gegeben. Wir wären niemals so klug geworden wie wir es sind. Es hätte keine Sprache, keine Moral und keine Intelligenz gegeben.
Ich will das mal deutlicher machen, denn es gibt noch ein paar weitere Punkte, die da eine Rolle spielen.
Wie zum Beispiel der aufrechte Gang, der war einer dieser Punkte. Ohne den aufrechten Gang hätten wir die Hände nicht frei gehabt und wären nie zu den geschickten Menschen geworden die wir heute sind. Nur mit freien Händen konnten wir uns an den Strand setzen und Muscheln öffnen.
Diese Muscheln enthielten aller bestes Eiweiß. Nur mit dieser Nahrung aus aller bestem Eiweiß konnte das Gehirn unserer Vorfahren weiter wachsen. Ohne die Muscheln wären wir dumm geblieben.
Mit dem gefühlvollen Schlag waren unsere Vorfahren nicht nur in der Lage Muscheln zu öffnen, sie konnten mit dieser Fähigkeit auch Feuersteine bearbeiten. Das ist sehr viel komplexer als eine Muschel oder eine Nuss zu öffnen. Bei der Herstellung eines Faustkeils muss man vorher wissen wie das Teil aussehen soll, welches man aus dem rohen Stein heraus schlagen will.
Wer das einmal versucht hat, der weiß genau was ich meine. Die Herstellung eines Faustkeils ist eine Kunst. Kein Tier ist dazu in der Lage. Für einen normalen Faustkeil braucht der Hersteller etwa 1000 Schläge und geht auch nur einer daneben, war alles umsonst. Nur wer sehr gefühlvoll und genau dosiert zuschlagen kann und obendrein auch noch genug Gehirnschmalz besitzt, um sich vorzustellen, wie das Teil am Ende aussehen soll, kann so ein Werkzeug herstellen.
Schimpansen benötigen für die Öffnung einer Nuss eine Lehrzeit von ca. 3 Jahren. Sie wissen, dass sie auf die Nuss drauf schlagen müssen um sie zu öffnen. Doch es dauert 3 Jahre, bis ihr Schlag so gefühlvoll ist, dass nur die Schale bricht, der Kern aber heil bleibt. Stellt man ein Kind vor die gleiche Aufgabe, benötigt es keine 3 Jahre, sondern nur 3 Schläge. Nach dem 3. Schlag weiß das Kind ganz genau wie stark es zuschlagen muss, so dass die Schale bricht, der Kern aber heil bleibt.
Ganz nebenbei haben unsere Vorfahren aus dem gefühlvollen Schlag den Wurf entwickelt. Das ist genau die gleiche Bewegung. Der Stein wird nur im richtigen Moment los gelassen. Auch dazu ist kein anderes Tier in der Lage. Selbst Affen können einen Stein nicht gezielt werfen. Sie werfen ihn nur irgendwo hin.
Menschen können einen Stein nicht nur gezielt werfen und auch tatsächlich treffen, sie können auch richtig viel Kraft in ihren Wurf legen. Sie können mit so viel Kraft werfen, dass sie ein Tier damit verletzen können. Mit dem Wurfstein hatten unsere Vorfahren ihre erste Distanzwaffe und konnten sich damit die wilden Tiere vom Leib halten. Damit standen sie nicht mehr ganz unten in der Nahrungskette. Vom Stein zum Speer war es kein weiter Weg und schon standen sie an der Spitze der Nahrungskette.
Bis dahin gab es keinen Plan. Es gab immer nur Punkte in unserer Entwicklung die auf die vorhergehenden Punkte aufbauten. Mit dem aufrechten Gang, den Muscheln und dem hervorragenden Eiweiß fing es an und Schritt für Schritt ging es weiter.
Der Umgang mit dem Feuer erforderte eine neue Sprache und jetzt wird es interessant. Denn die alte Sprache unserer Vorfahren funktionierte am Feuer nicht mehr. Schimpansen verständigen sich mit Zeichen, Körpersprache, Blicken aber auch mit einfachen Lauten. Diese Laute kann man aber nicht Sprache nennen. Ihre Gesten und ihre Körpersprache hingegen schon. Das ist eine richtige Sprache.
Forscher haben bisher etwa 80 Gesten und Handzeichen der Schimpansen entschlüsselt. Wahrscheinlich gibt es noch sehr viel mehr Gesten und Zeichen. Wenn man diese Zeichen kombiniert, ist das ein ganz ordentlicher Wortschatz.
Ganz ähnlich haben sich unsere Vorfahren verständigt. Am Feuer hat diese alte Sprache mit Gesten und Blicken aber nicht mehr funktioniert. In der Dunkelheit der Nacht und im Flackerlicht des Feuers war die alte Sprache einfach nicht mehr zu erkennen. Da konnte der Anführer noch so drohend schauen, in der Dunkelheit und im Flackerlicht war das einfach nicht zu sehen, dass er sauer war. Es kam zu Konflikten und Streit am Feuer. Deshalb musste etwas Neues her und das war unsere an Laute gebundene Sprache.
An jedem Punkt unserer Entwicklung baute ein Zufall auf den anderen Zufall auf. Ohne den aufrechten Gang hätten wir unsere Hände nicht frei gehabt. Ohne unsere Hände hätten wir keine Muscheln knacken können. Ohne dieses hervorragende Eiweiß wäre unser Gehirn nicht gewachsen. Ohne die dosierte Schlagbewegung hätte es den gezielten Wurf nicht gegeben. Ohne eine gewisse Hirnleistung hätten wir das Feuer nicht beherrschen können. Ohne das Feuer gäbe es unsere Sprache nicht und wir würden uns noch immer mit Gesten, Körpersprache und Blicken verständigen.
Das Feuer hatte genau wie die Muscheln einen riesigen Einfluss auf das Wachstum unseres Gehirns und natürlich auch auf die Entwicklung unserer Sprache. Hast du schon einmal versucht dich eine ganze Woche lang von Rohkost zu ernähren? Es dauert unglaublich lange, bis man alles durchgekaut hat, selbst wenn man sein Gemüse aus dem Supermarkt holt und es nicht in der Natur suchen muss. Man ist bei Rohkost den ganzen Tag mit Kauen beschäftigt. Für unsere Vorfahren kam die Suche nach der Nahrung noch dazu. Diese Nahrungssuche und das ständige Kauen war ein enormer Zeitfresser.
Mit dem Feuer änderte sich alles. Gegarte Nahrung kann man innerhalb weniger Minuten aufnehmen. Man kann sich damit richtig satt essen und nach dem Essen hat man frei und genau das ist der Punkt der unsere Vorfahren erst so richtig schlau gemacht hat. Denn was macht man wenn man frei hat? Man spielt und man probiert neue Dinge aus. Dabei strengt man sein Gehirn an und erfindet ständig neue Dinge.
Doch begonnen hat das alles mit dem gefühlvollen Schlag. Hätten wir nicht gelernt, wie man eine Muschel sauber öffnet, wären wir dumm geblieben. Ohne eine gewisse Menge an Gehirnschmalz hätten wir es niemals geschafft, uns über andere Tiere zu erheben. Wir wären Tiere unter Tieren geblieben, ohne unsere an Laute gebundene Sprache. Wenn also nicht alle Punkte ineinander greifen und auch nur einer fehlt, dann kann sich die Intelligenz nicht entwickeln.
Deshalb halte ich es für extrem unwahrscheinlich, dass sich in einer Milliarde Jahren eine weitere intelligente Art entwickeln könnte. Denn dem entgegen steht der Energieverbrauch des Gehirns. Das Gehirn verbraucht enorme Rescurcen und will ernährt werden. Auch in Zeiten der Not. Da ist jedes Tier gut bedient, wenn es nur so viel Gehirnschmalz besitzt, dass es zum Überleben ausreicht.
Nur beim Menschen hat es diese Fehlentwicklung gegeben, weil wir in der Lage waren unser Gehirn zu nutzen und immer mehr Nahrung zu finden. Ich glaube nicht, dass es noch einmal zu einer solchen Fehlentwicklung kommen kann. Da müsste zu viele Punkte in einander greifen. Aufrechter Gang, Daumen an der richtigen Stelle, Schlagbewegung, Muscheln über Hunderttausende Jahre, Feuer, Sprache und vieles mehr.
Ja, ich halte es auch nicht für besonders wahrscheinlich, dass die Erdevolution noch mal eine raumfahrende Spezies neben dem Menschen oder nach dem Menschen hervorbringt.
Genau das wollte ich damit sagen. Intelligenz, - Ja! Aber noch so eine zerstörische Zivilisation? Nein.
Ich habe mal ein bisschen herum gegoogelt, und es wird behauptet insgesamt hätten in der Erdgeschichte bereits zwischen 5 Milliarden und 50 Milliarden (die Schätzungen gehen weit auseinander) Spezies gelebt.
Aber nur der Mensch hat eine ausreichend hohe Intelligenz für Raumfahrt erreicht.
Zeigt wie selten Intelligenz auf menschen-niveau wirklich ist.
Solche Zahlen und Behauptungen findet man viele im Internet. Aber die Historiker sind sich da sehr einig. Etwas ähnliches wie den Menschen hat es zuvor nie gegeben. Ich denke, dass es so etwas auch nicht auf anderen Planeten gibt. Hoffentlich!
Davon träume ich schon sehr lange. Als Tierfilmer brauche ich andere Menschen nicht wirklich. Als einziger Mensch auf der Erde würde ich den Arten dabei zusehen, wie sie erneut explodieren und ihren vom Menschen geraubten Lebensraum wieder in Besitz nehmen. Überall würde es summen und brummen, überall gäbe es Tiere, die Flüsse wären voller Fische. Für mich wäre das herrlich.
Das wäre das Paradies
Menschen gibt es erst seit etwa 300.000 Jahren. 1 Milliarde Jahre (als Zahl: 1.000.000.000) sind mehr als genug Zeit, dass neue ähnlich intelligente Arten entstehen können.