Vollkommene Demokratie, eine Dystopie?

Das Ergebnis basiert auf 5 Abstimmungen

Weder noch, aber... 80%
Vollkommene Demokratie = Utopie 20%
Vollkommene Demokratie = Dystopie 0%

4 Antworten

Weder noch, aber...

Ob ein System gut oder schlecht ist, hängt nicht vom System ab sondern von denjenigen, die es mit Leben füllen. In erster Linie also eine Frage von Bildung und Gesundheit in der Breite.

Opololski 
Fragesteller
 08.01.2024, 18:14

Demokratie bedeuetet Volksherrschaft. Im extremen Sinne wäre also eine Vollkommene Demokratie die Herrschaft der breiten Masse und die breite Masse ist bekantlich nicht gerade der kluge Teil, oder? Bildung hin oder her aber wenn die Mehrheit regiert, was spielt das dann für eine Rolle?

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Dingodungo  08.01.2024, 18:19
@Opololski

Was ist denn das Ziel? Das jedes Individuum dem anderen intellektuell voraus ist? Oder das alle gleich klug sind ? Das funktioniert ja von Natur aus nicht. Eher wird es also immer einen noch klügeren Kopf neben dir geben. Das Ziel sollte es also sein, die Durchschnittsbevölkerung auf ein möglichst hohes geistiges Niveau zu bringen. Und dafür sind Bildung und Gesundheit die essentiellen gesellschaftlichen Grundbausteine.

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Vollkommene Demokratie = Utopie

Das haben doch 'die Piraten' versucht, dass da jeder mitreden darf - entsprechend gingen sie unter.

Weder noch, aber...

Zur Demokratie gehört immer auch der Schutz der Minderheiten. Auch für die gelten die Menschenrechte. Und das schränkt die Mehrheit ein. Zumal sich Mehrheiten ändern können.

Opololski 
Fragesteller
 08.01.2024, 18:22

Wenn aber die Mehrheit die Politik bestimmt, wie es bei einer Vollkommenen Demokratie wäre, dann wäre doch die dumme Masse in Mehrheitsentscheidungen immer am drücker oder nicht? Und schutzt von Minderheiten bedeutet nicht, dieser mehr Priviliegien zu gewähren, als die breite Masse hat, oder? Weil Gleichheit, ist doch auch ein wichtiges Prinzip der Demokratie oder? Jeder ist das Volk und das Volk ist jeder. Wieso sollte dann jemand mehr Rechte haben als der andere?

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Geraldianer  08.01.2024, 18:28
@Opololski

Es ist ja sinnvoll, dass die Mehrheit entscheidet. Ob das dann dumm oder klug ist, weiß man ja frühestens hinterher.

Aber die Mehrheit darf die Minderheit nicht unterdrücken. Es geht um die Grenzen der Mehrheitsentscheidung.

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Opololski 
Fragesteller
 08.01.2024, 18:32
@Geraldianer

Wer sagst, dass Minderheiten unterdrückt werden müssen? Heutzutage Beispielsweise werden wir von einer Minderheit von Menschen regiert oder? Also, was ich mit Vollkommene Demokratie meine, aber jeder gefühlt missverstanden hat, ist, dass wir das Volk, die breite Masse und die kleinlaute Minderheit gleichermaßen die Politik bestimmen. Verstehst du worauf ich hianus will und wieso ich gefragt habe, ob dies nicht eine Dystopie wäre?

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Geraldianer  08.01.2024, 19:21
@Opololski

Das wäre eine Art Direkte Demokratie. Die Leute stimmen über alles ab, auch über Dinge von denen sie keine Ahnung haben. Außerdem könnte es dazu führen, dass es nicht zu finanzieren ist.

Ich kann kostenlosen Nahverkehr fordern, aber ich muss eben auch sagen, wie das gezahlt werden kann. Wenn alle Wünsche der Mehrheit erfüllt würden, wären wir in kürzester Zeit pleite.

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Opololski 
Fragesteller
 08.01.2024, 19:51
@Geraldianer

Genau, also stimmst du mir zu? Eine Dystopie wäre das?

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Geraldianer  08.01.2024, 20:07
@Opololski

Wenn die Leute über nahezu alles abstimmen würde, dann wäre es eine Dystopie. Aber ich glaube auch nicht, dass die Bürger das wollen. Die Mehrheit sieht das realistischer.

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Weder noch, aber...

Demokratie bedeutet ja sowieso nicht, das jeder machen und tun darf was er/sie/es will, sondern das ein jeder lediglich eine Meinung hat und mitbestimmen darf, wie ein Zustand sein soll.

Hier zählt dann immer das Mehrheitsprinzip.

Will 60% nach links fahren, wird eben nach links gefahren, auch wenn vielleicht 30% nach rechts und 10% geradeaus wollen.

Das hat aber mit Dystopie nichts zu tun, sondern mit einer Mehrheitsentscheidung.

Opololski 
Fragesteller
 08.01.2024, 18:19

Wenn aber die 60% dieser die breite Masse darstellen? Was dann? Wie soll sich da eine Minderheit den behaupten, wenn doch bei einer Vollkommenen Demokratie das ganze Volk regiert unabhängig von Bildung?

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wolfman74  08.01.2024, 18:25
@Opololski

Gar nicht. Das widerstrebt auch der demokratischen Logik und Ordnung.

Es wäre genau andersherum.

Wenn jeder tun und lassen dürfte was er möchte, hätten wir Anarchie und das würde dann dystopische Ausmaße annehmen.

Es ist gut und richtig, das sich Minderheiten immer unterordnen müssen. Letztenendes zählt in jeder Gesellschaft nun mal immer das Gesetzt des stärkeren bzw. der Mehrheit. Das ist auch gut so.

Wer damit Probleme hat, muss eben auswandern, da er nicht in Einklang mit Artikel 20 unseren Grundgesetzes lebt.

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Opololski 
Fragesteller
 08.01.2024, 18:29
@wolfman74

Mindeheiten sollten genau soviel Rechte haben wie Mehrheiten, ohne bevorzugt zu werden, denn Gleichheit, ist ein wichtiges Prinzip der Demokratie. Worauf ich aber hinaus will, wenn eine Dumme Mehrheit der Bevölkerung bei Mehrheitsentscheidungen immer die Oberhand hat, allein durch ihre schiere Masse, wäre das die Herrschaft der Dummen. Wäre das für dich denn keine Dystopie?

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wolfman74  08.01.2024, 18:43
@Opololski

Nein, weil die Mehrheit immer die 'Norm' vorgeben, bzw. sagen was richtig oder falsch ist.

Nur ein Beispiel : Der Bundestag diskutiert darüber, ob Abtreibungen weiterhin in Deutschland legal bleiben soll.

Das Ergebnis wird in etwa sein, das 70% dafür und 30% dagegen sind.

Es gibt in dieser Fragestellung aber nur ein ja, oder ein nein. D.h die 30% haben hier kein Mitspracherecht und müssen es akzeptieren (oder nicht - das ist irrelevant), das weiterhin abgetrieben werden darf.

Und das ist bei fast allen Fragen rund um 'Regieren' und Entscheidungen treffen so.

Genaugenommen ist die Mehrheit eher schlau, da diese geeint für eine Meinung steht und die Minderheit ist eher 'doof', da sie ausbricht.

Aber hey... Damit muss auch ich als FDP Wähler seit Jahrzehnten leben. 😜

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Opololski 
Fragesteller
 08.01.2024, 18:46
@wolfman74

Die Abgeordneten des Bundestages sind nicht das Volk, vertreten dieses aber (eigentlich). Nur weil sich eine Mehrheit über etwas einiger ist, als die zerstrittene Minderheit, heißt es nicht automatisch, das sie schlauer ist.

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