Vertrauen oder Anhänglichkeit? (Pferd)

6 Antworten

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Hier stellt sich nun die Frage wo vertrauen anfängt. bezeichne ich es als Vertrauen, wenn mein Pferd mitr hinterherläuft, wenn es mit mir nach Übung über eine Plane geht oder wenn es spontan in jeder Situation mit nicht all zu viel Überlegen mir folgt und dorthin geht, wo ich es hindirigiere.

Ich denke über Punkt 2 und 3 kann man sich streiten (ich vertrete eher Punkt 3 (falls es soetwas in Bezug auf das Vertrauen überhaupt gibt)). bei Punkt 1 sollte uns allerdings klar sein, dass das Pferd ein Herdentier und vorallem Fluchttier ist. Ein Pferd stellt sich NIE! freiwillig über einen menschen, sondern nimmt diese Position nur wiederwillig ein, wenn es merkt, das die eigentliche Führungsperson zum führen unfähig und nicht geeignet ist.

Das Pferd sucht also im Normalfall erstmal Schutz bei dir. Also eher egoistische Anhänglichkeit.

Dies wiederum führt uns zu der Frage, ob ein Pferd eigentlich wirklich vertrauen kann, oder ob es folgt, weil es dirigiert werden will.

Auch darüber kann man sich streiten und meine meinung wird erstmal unlogisch klingen, aber ich denke ein Pferd kann vertrauen, wie ein Pferd vertrauen kann, aber nicht so wie der mensch es kann, weil beim Pferd der Wunsch nach Schutz (also die Anhänglichkeit) immer im Vordergrund stehen wird.

Mit sogenannten Vertrauensübungen festigen wir also eigentlich nur unsere Führungsposition und den Wunsch des Pferdes nach Geborgenheit und Schutz. Das bewirkt dann auch das hinterherlaufen, wobei auch Punkt 3 dann ja eigentlich kein vetrauen mehr in unserem Sinne wäre, was wiederum heißt, dass es vertrauen im gefühlsrepoirtrou des Pferdes nicht gibt...

sehr schnöne Anmerkungen. DH

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@MaxundWilli

Danke. Ich war mir zuerstnicht sicher wie die Antwort ankommen würde und hätte mir eigentlich gedacht, dass sie auf mehr Wiederstoß kommen würde, aber scheinbar wird meine Meinung oder wenigstens mein Ansatz teilweise ja auch geteilt :)

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@Lumita

hmm.. also ich finde schon das du recht hast ;)

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Sehr richtig, Lumita. Sowas wie Vertrauen, wie wir es verspüren, haben Pferde nicht. Über bestimmte Abläufe checken sie einfach ab, wie fähig ihr Gegenüber als Leittier scheint und hängen sich dem dann nur an, weil sie wissen, dass dieser geschickter und intelligenter ist und somit am ehesten merken muss, wann Feinde nahen oder wo die nächste Wasserstelle ist.

Das ganze ist also reiner Überlebensinstinkt, die ganze Natural-Horsemanshipperei basiert einzig und allein darauf.

Noch als kleine Ergänzung an die Fragstellerin:

Dass dein Pferd hinterherläuft, muss noch nicht mal daher rühren, dass es dich als Leittier anerkennt. Wahrscheinlichliegt es einfach nur daran - so ist es schlicht bei den meisten Reiter-Pferde-Paaren - dass das Pferd ganz genau weiß, wann es wo von wem Futter kriegt. Da du die Person bist, die ihm immer den Kraftfutter-Eimer hinstellt oder für irgendein Verhalten ein Stück Möhre ins Maul schiebt, verbindet er in erster Linie Futter mit dir. Er läft dir hinterher, weil ja was abspringen könnte.

So hart das klingt, der reine Überlebensinstinkt ist meist er wahre Grund für das schnell mal erkannte "Vertrauen" der Pferde.

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Naja das gibt es öfter das Pferd kennt dich halt und hat zu dir Vertrauen oder es läuft jedem hinterher sowas gibts auch.

Also, ich kenne das Verhältnis zwischen Dir und Deinem Pferd natürlich nicht und weiß auch nicht wie du mit deinem Pferd arbeitest. Aber Vertrauen kommt nicht einfach nur durch Reiten und Leckerlis geben und zeigt sich auch nicht nur durch einfaches Hinterherlaufen.Vertrauen muss man sich durch intensive Arbeit und bestimmtes Training, mit dem Pferd, erarbeiten. Ich denke eher das dein Pferd immer darauf hofft, dass sich in Deiner Tasche vielleicht doch noch ein Leckerli versteckt hat und es verbindet Dich dadurch mit etwas Positivem (Essen) .

Aber wenn Dein Pferd schon gerne in Deiner Nähe ist und von Dir nichts negatives zu befürchten hat , ist das sicher eine gute Grundlage um mit weiterem Training am Verttrauen zu arbeiten :)

Ich hoffe ich konnte helfen ? :)

Hallo HexseEs,

ich kann leider die Situation nicht richtig einschätzen, weil ich nicht dabei war. Doch ich denke eher das es eine natürliche Verhaltensweise des Pferde ist. Das ganze hat etwas mit dem Join Up von Monty Roberts zu tun (Google mal ein bisschen) Wenn du mit deinem Pferd z.B. auf einem Offenstall/einer Weide... bist und du dein Pferd wegschickst, Rückwärtsrichtest und es ein bisschen von dir wegscheuchst (Vielleicht weil du gerade dort nicht gestört werden willst weil du z.B. ausmistest) klärst du unbewusst die Rangordnung. Du bist dadurch Ranghöher und dein Pferd akzeptiert das. Wenn du dich nun abwendest und deinem Pferd die Schulter zudrehst wird es angelaufen kommen und dir folgen, dadurch beweist es dir das es mit dir mitgehen will und Vertrauen zu dir hat. Das ist eine sehr schöne Übung zur Partnerschaft mit Pferd und Reiter. Probiers einfach mal auf der Wiese aus, nun wenn dir dein Pferd folgt kannst du auch stehen bleiben und das Pferd loben. Dann streichst du mit deiner Hand über den Rücken des Pferde, die Beine, den Bauch, die kruppe, hebst die Hufe an... Wenn das Pferd keinen Wiederstand zeigt Vertraut es dir.

Übungen: Bodenarbeit stärkt das Vertrauen von Pferd und Mensch... Longieren, Rückwärtsrichten und das was oben steht sind einige Übungen...

Es gibt aber auch Pferde die dir nachlaufen, die trotzdem den Hintergedanken an ein Leckerli haben... ;-D

GLG und viel Spaß deine LadyTwo

Wenn Du das nicht speziell trainiert hast, ist es Vertrauen - freu Dich darüber.

Meinen Pferden habe beigebracht, dass sie auf meinen Pfiff kommen.

Es gibt viel zu viele Pferde, hinter denen ihre Besitzer herlaufen :)))).

....liegt aber auch oft am dominanten Besuchern auf der Koppel... ;-)

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