Verspürt ihr oft Mitleid mit Mitmenschen/Fremden?
Wenn ja, wie geht ihr damit um, wenn ihr wisst, dass ihr nicht helfen könnt?
Ich kenne das selber so:
Teilweise höre ich im Internet von den Problemen/Geschichten fremder Menschen und ich kann da natürlich nicht helfen, da ich die Person nicht persönlich kenne. Es macht mich so traurig, nimmt mich mit und ich verspüre Mitleid und Mitgefühl. Daher weiß ich nicht, wie ich damit umgehen kann.
Auch bei Menschen, die mir nahestehen, fühle ich mich schlecht, wenn sie ein Problem haben und ich nicht helfen kann.
6 Antworten
Man kann schon helfen, wenn es z.B hier auf der Plattform ist und ich Probleme von Usern lese dann bemühe ich mich auf jeden Fall, mit Rat und Hilfe zur Seite zu stehen.
Mir geht es wie dir, Schicksale belasten mich sehr und ich denke, dass ich nicht tatenlos zusehen muss, ich kann ja versuchen zu helfen, soweit es in meiner Macht steht.
Von der Theorie, sich abzugrenzen, weil es mich nicht betrifft, halte ich nicht sehr viel, das klingt für mich sehr abgeklärt und unempathisch.
Du wirst auch einen Mittelweg finden, wie du anderen Menschen helfen kannst, ohne dass du dich verliere und nicht mehr bei dir bleiben kannst
Alles Gute für dich.
*"Weil ich es nicht ändern kann". Nicht weil es mich nicht betrifft. So war das nicht gemeint.
ich kann es nicht ändern, also bringt es mir nichts mich damit zu belasten."
Ich kann es bei mir nicht abstellen, dass es mich belastet, auch wenn ich es nicht ändern kann, das ist hald individuell bei jedem Menschen.
Am Leiden andererMenschen erkenne ich wie gut es uns geht, und das viele alltaegliche Gejammere auf hohem Niveau eigentlich niveaulos ist.
Ich war in einem der aermsten Laender der Welt. Es hat mich beeindruckt, wie froehlich die Menschen dennoch waren. Mein Mann hatte sich ein 6Pack Heineken Bier gekauft und wurde angestarrt wie ein Ausserirdischer. Da wurden 3 6Packs gekauft und man hat gemeinsam getrunken. Als ich dann die Verkaeuferin nach einer Stange Zigaretten fragte, kam sie total ins Schleudern.
In einem anderen Land haben wir erlebt, wie Familienvaeter mit einem Monatseinkommen von umgerechnet Eur 120 ihre Familien durchbringen.
Seit diesen Erlebnissen erachte ich es nicht fuer selbstverstaendlich, ein Dach ueberm Kopf und genug zum Essen zu haben. Von genuegend Trinkwasser, Elektrizitaet/Gas, Internet, und vorallem Zugang zu Bildung ganz zu schweigen. Dieses erachte ich vorallem nicht als selbstverstaendlich, wenn nicht selbst dafuer gesorgt zu haben.
Leute, die im Sozialstaat auf Kosten der arbeitenden Bevoelkerung "chillen" sollten mal ein Leben auf die Reihe bekommen ohne staatliche Leistungen. Dann wuerden sie wahrscheinlich jeden Cent zu ehren wissen.
Wo ich mit Spenden persoenliches materielles Leid lindern kann, tue ich dieses gerne. An Verbaende und/oder Hilfsorganisationen nur, wenn es sich um Naturkatastrophen in DE handelt.
Wenn Menschen, die ich kenne und die dieselben Moeglichkeiten haben ihre Probleme zu loesen, haelt sich meine Empathie ehrlich gesagt in Grenzen. Wenn z.B. ein Selbstaendiger in DE waehrend seineer aktiven Geschaeftsfaehigkeit den grossen Molli hat raushaengen lassen ohne fuers alter vorzusorgen, der tut mit beim Flaschensammeln nicht leid.
Ich fremdschäme mich oft für andere Personen (nicht oh haha wie peinlich) und würde dann am liebsten helfen sie aus der Situation zu befreien
Das psychologische Werkzeug um das zu lösen heißt "Abgrenzung".
Das heißt sich zu sagen "es ist nicht meine Verantwortung, ich kann es nicht ändern, also bringt es mir nichts mich damit zu belasten."
Das heißt natürlich nicht dass Freunde bspw. einem egal sein sollen. Überhaupt nicht! Aber was man nicht direkt beeinflussen kann sollte einen nicht so belasten.
Schreibe vllt etwas, das die Person aufmuntern oder Mut gibt. Dadurch hilfst du schon sehr. Bei Menschen, die du kennst: gib vllt einen Tipp (wenn das geht), mach Mut und nimm die person in dem arm. Danach geht es einem meistens besser.
"Von der Theorie, sich abzugrenzen, weil es mich nicht betrifft, halte ich nicht sehr viel, das klingt für mich sehr abgeklärt und unempathisch." Da gebe ich dir Recht. Wenn man schon nicht helfen kann, sollte man wenigstens seine Lehren drausziehen und schaetzen wie gut es einem selbst geht.