Vater ist seit dem Tod meiner Mutter anders. Eltern sprechtag Hilfe?
Hey Leute,
Ich bin 17 und gehe in die 12 Klasse. Nun habe ich ein Problem; Morgen ist mein Eltern-Schüler-Lehrer Sprechtag. Mein Vater hat sich extra frei genommen und kommt mit mir.
Meine Mutter ist vor zwei Jahren verstorben, sonst ist sie immer mit gekommen. Und nach dem Tod meiner Mutter kam meine Tante immer mit (2x).
Nun kommt aber mein Vater mit. Er ist, naja wie soll man es sagen, sehr sehr „Agressiv“. Bei einer 3 meckert er rum. Bei einer 2 auch. Er besteht auf ein 1er Zeugnis. Wenn ich mehr 2 als 1 habe, dann nimmt er meistens mein Handy weg, ich habe Hausarrest für pro 2 ein Monat. Er ist wirklich sehr streng was sowas angeht.
Obwohl meine Mutter gestorben ist. meine Noten waren eigentlich sehr gut. Aber nach dem Tod ging meine Noten den Bach runter. Ich habe zwei 3 auf dem Zeugnis (Politik und Psychologie). Jetzt habe ich Angst. Mein Vater ist selbst Chirurg und besteht drauf, dass ich das auch werde. Ich will aber Pilotin werden. Ich Trau mich nicht mal das meinem Vater zu sagen.
Damals als meine Tante mit kam hat sie es iwie geschafft mein Vater zu beruhigen. Aber mein Vater sagt schon „du nimmst den Tod deiner Mutter immer als Ausrede“ und das hat mich getroffen. Wie wagt er es so etwas zu sagen? Ich würde niemals meine Mutter als Ausrede nehmen. Als meine Mutter da war, war alles besser. Er war besser.
Hat jemand von Euch Tipps wie ich mein Vater beruhige? Er wird mich neben meiner Lehrerin fertig machen. Und vor dem Gespräch kann ich nicht mit ihr sprechen, weil ich zwei Tage frei habe. Er hat auch damit gedroht, dass ich in den Ferien bei ihm im Kh ein Praktikum machen muss. in den Sommerferien und Osterferien. Nichts ist mehr wie es war. Ich habe langsam keine lust mehr auf ihn. Aber ausziehen mit 18 kommt gar nicht im frage . Er hat schon seine Frau verloren, nicht noch seine Tochter.
Glaubt ihr, dass ich ihn dazu überreden soll zum Psychologen zu gehen oder würde die Lage dann extrem eskalieren? Ich habe keine Ahnung was ich machen soll. Er ist einfach so anders.
Was würdest du an meiner Stelle machen?
Dankeschön im Voraus und tut mir leid für die ganzen Rechtschreibfehler.
Lg
Bella
11 Antworten
Das was du schreibst, macht mich sehr traurig.
Du bist in einer schweren Situation. Ich glaube aber, dass deine Lehrerin dich gut verstehen kann, wenn sie weiß, dass deine Mutter vor zwei Jahren gestorben ist. Sie wird auch ohne deine vorherige Information verstehen, dass dein Vater deswegen so aggressiv ist und auch, dass deine Noten schlechter geworden sind.
Bis morgen kannst du an der Situation natürlich nicht mehr viel ändern. Außer dass du dir selbst klar machst, dass dein Vater sehr leidet und deshalb so aggressiv auf dich reagiert. Glaub mir, er würde auch gern anders sein, kann es aber wahrscheinlich nicht. Mach dir bewusst, dass du dein Bestes gegeben hast und dass es in Ordnung ist, wenn die Noten nicht mehr so gut sind. Das würde in deiner Situation JEDEM so gehen. Es ist einfach normal...
Und wenn du das dann morgen überstanden hast (versuch es einfach nicht auf dich persönlich zu beziehen, denke einfach, dass die Trauer deinen Vater regelrecht krank macht), dann könntest du mit einer Vertrauensperson (deiner Tante?) und deinem Vater darüber reden, ob nicht eine psychologische Begleitung hilfreich für ihn wäre. Versuch ehrlich zu ihm zu sein und ihm zu sagen, wie gern du ihn eigentlich hast, aber dass du seine Strenge kaum erträgst...
Natürlich willst du ihn schützen vor einem weiteren Verlust. Aber denk bitte auch an dich. Wenn es dir so schlecht mit ihm geht, hast du nicht nur das Recht, sondern auch die Pflicht, gut für dich zu sorgen und evt. doch über einen Auszug nachzudenken.
Alles Gute für dich. Du schaffst das!
Ich würde für diese Fragen an deiner Stelle selbst eine Beratung in Anspruch nehmen. Du musst das nicht alles alleine mit dir ausmachen.
Ja, gute Idee, mach das. Sag den anderen deine Wahrnehmung und wie es dir damit geht. Ich hoffe und wünsche dir, dass deinem Vater bald geholfen werden kann (Selbsthilfegruppen sind auch nicht zu unterschätzen!). Lieben Gruß und alles Gute!
so ein grosser verlust ist nun mal nicht leicht. er hat die liebe seines lebens für immer verloren. das wird er nie ganz vergessen können.
vllt versuchst du es damit, ihm ein flyer in die hände zu drücken. es gibt ja sehr gute selbsthilfegruppen für leute, die angehörige durch tod verlieren. vllt. hilft ihm das weiter. eine therapie würde auch nicht schaden.
bzgl beruf: tu das, was du für richtig hältst. bitte höre nicht auf dein vater. nur weil ER will dass DU chirurgin wirst... du sollst das tun, was DU willst, denn wenn DU glücklich bist, dann ist es auch dein vater (auch wenn er gerade nicht den anschein macht. vllt erklärst du ihm das mal so)
Aber ausziehen mit 18 kommt gar nicht im frage . Er hat schon seine Frau verloren, nicht noch seine Tochter.
er verliert seine tochter ja nicht. es ist völlig legitim, wenn du mit 18 ausziehen willst. man kann einen auszug nicht mit dem tod eines menschen vergleichen.
du sollst schliesslich nicht den platz deiner mutter einnehmen. den genau das wird geschehen. du bleibst dann nur noch ihm zu liebe, eben weil deine mutter nicht da ist. das ist falsch. und das macht euch beide auf dauer unglücklich.
ich weiss, es ist gerade so "locker, flockig" dahergesagt. aber das leben geht weiter. halt nicht an, nur weil dein vater es noch nicht verkraftet...
Du solltest mal ganz in Ruhe das Gespräch mit Deinem Vater suchen. Klar, wenn er möchte, dass Du Medizin studierst, brauchst Du ein Einser-Zeugnis. Das versteht sich von selbst. Aber da Du das gar nicht werden willst, musst Du schauen, was für Anforderungen an eine Pilotin gestellt werden. Sage ihm, dass Du nicht in seine Fußstapfen treten möchtest. Das wird ihn vielleicht zu Beginn treffen, aber er wird auf Dauer stolz auf Dich sein, da bin ich mir sicher.
Sage ihm, dass Du Dir Sorgen machst, weil er sich seit dem Tod Deiner Mutter so negativ verändert hat. Sprich mit ihm darüber, dass Hausarrest, Handywegnahme und Ärger Deine Noten nicht verbessern. Stattdessen solltet ihr über Nachhilfe nachdenken, wenn die Noten wirklich so schlimm sind seiner Meinung nach.
Und sage ihm vor allem, dass es nicht fair und insbesondere verletzend ist, dass eine junge Frau wie Du beschuldigt wird, den Tod ihrer Mutter als Ausrede für vermeintlich schlechte Noten vorzuschlieben. Damit das klar ist: Du hast keine schlechten Noten und an einer 3 ist nichts Verwerfliches! (Ich habe wesentlich schlechtere Noten gehabt und keinen Ärger bekommen deswegen, obwohl es mir den Schnitt im Abi versaut hat. Ich war eben kein Überflieger in der Schule und das ist okej.)
Dass durch den Tod der Mutter die eigene Leistungsfähigkeit in der Schule sinkt, sollte doch wohl niemanden wundern.
So, Kopf hoch! Sprich mit Deinem Vater und das am besten noch heute. Alles Gute!
Ich spreche ja mit meinem Vater. Aber Gespräche mit ihm macht mich nur kaputt.
Er hat soviel Schmerz in sich und entschuldigt sich. „Er meint es doch nur gut für mich“. Aber er ändert nicht an seinem Verhalten.
Ich bekomme sogar machmal mit, wie er vor dem Karmin oder in seinem Zimmer weint, wenn er alleine ist. Und immer wenn ich dann zu ihm gehe und ihn umarme, dann weinen wir zusammen.
ich glaub ich sollte mich zum Familienpsychologen wenden.
Liebe Bella, Dein Schicksal hat mich berührt. Natürlich ist Dein Vater anders. Natürlich war es besser, als Deine Mutter noch ihre Energie in die Familie stecken konnte. Dein Vater bekommt jetzt auch kein Korrektiv mehr von seiner Partnerin. Daher ist er weniger umgänglich. Bitte habe Geduld mit ihm.
Die Diskussion um Deinen Beruf, - führe sie einfach nicht. Viele Menschen wissen erst mit Mitte 20, was ihnen liegt. Auch Du bist noch nie in einem Flugzeug gesessen und hast noch nie einen Skalpell in der Hand gehabt. Die Entscheidung ist zu früh, daher braucht Ihr Euch nicht daran aufreiben.
Dein Vater: Er wird Dich verlieren. Du bist erwachsen und wirst in wenigen Jahren eine eigene Familie gründen. Das ist der Lauf des Generationenwechsels.
Und Dein Vater wird früher oder später eine neue Partnerin finden.
Bis dahin: Ja, schlage Deinem Vater vor, zu einer Psychologin zu gehen. Tue es freundlich, verneige Dich vor seinem Schmerz. Mehr als nein kann er nicht sagen.
Und gehe zu Deiner Lehrerin: Erzähle ihr, dass der Druck für gute Noten Dich belastet und bitte sie, hier nicht mitzumachen. Sage ihr, Du würdest Dein Bestes geben, doch möchtest auch ein MENSCH sein. Der angenommen werden möchte, wie er ist. Ohne zuviel Druck.
Dankeschön. Deine Tipps werde ich umsetzen. Ich hoffe einfach, dass er wieder lachen kann. Aber so richtig lachen.
Wenn es ihn glücklich macht, dann werde ich sogar Medizin studieren und mich ins Zeug legen für ein Einser Zeugnis. Aber den Druck kann er etwas später machen. Meine Schmerzen sind auch noch frisch.
ich wende micj an eine Psychologin. Ich sagte meinem Vater, dass er es für mich tun soll.
Dankeschön nochmals für deine Nachricht
Alles Gute wünsche ich Dir!
Eine Bitte habe ich noch: Schultere Dir keine Last, die Dir weder gehört, noch, die gerecht wäre.
Du möchtest gerade Dein Leben hingeben für den Schmerz, den Dein Vater erleiden muss. Es ist SEIN Schmerz. Keiner kann ihn weg machen. So groß er ist, dieses Leid gehört ihm. Keiner will es haben, keiner wünscht dem anderen so etwas, es hat trotzdem genau ihn getroffen und sein Schicksal ist ihm zumutbar.
Dass Du jetzt einen möglicherweise falschen Beruf ergreifst, damit er weniger Kummer hat, - das ist ein falscher Weg. Auch ein jämmerlicher Trostpreis für ihn. Denn er kann nur wollen, dass Du Deine eigene Erfüllung findest. Den Beruf findest, der Dir gegeben wird.
Vielleicht ist Chirurg ja nicht so schlecht, denn uU wurde Dir das Talent dazu in die Wiege gelegt. Doch wenn nicht: Bleibe Dir selbst treu und verfolge Deinen Lebensweg. Ist es Pilotin, dann tue das.
Es gibt ganz große, tiefe Schicksalsfurchen, etwa für Beruf(ung!). Findest Du so eine in Deinem Leben, dann folge ihr. Dein Vater wird eine Generation früher sterben als Du. Es ist gut, dass Du Dein Leben in die Zukunft lebst.
Über den Tod meines Vaters möchte ich jetzt nicht nachdenken.
aber wie du schon sagtest, vllt möchte ich mit 21 doch einen anderen Beruf ausüben. Ich bin schließlich noch 17.
Ich habe noch 2 Ältere Brüder. Mein Vater wollte bei ihnen auch, dass sie Medizin studieren. Aber beide haben es abgelehnt.
Er sagte immer meiner Mutter, dass es sein Lebenswunsch sei, das eins seiner Kinder in seine Fußstapfen tritt.
Meine Brüder haben ihn nicht stolz gemacht aber ich möchte ihn stolz machen. Ich überlege mir das mit den Berufen nochmal.
zu meinen Brüdern haben wir keinen Kontakt mehr.
Vielen dank für deine Nachricht. Sie sind echt sehr hilfreich
Gern geschehen.
Alles Gute!
Dieses "stolz machen". Es ist auch Sache Deines Vaters auf jenes Stolz zu sein, das das Leben seinen Kindern schenkt. Hier Vorgaben zu machen ala "ich will", das ist selbst-bezogen.
Es könnte auch andersrum kommen: Du wirst Pilotin und findest später heraus, dass Chirurgin es wäre.
oder ganz anders. Da gibt es ein Buch von einem Herzchirurgen, der eine eigene Klinik hatte, so gut war er. Doch sein tiefer Wunsch war: Spediteur. Ausgerechnet! Er verkaufte die Klinit und sich selbst einen LKW. Seither fährt er durch die Lande und ist glücklich.
rede vor dem Gespräch mit deinem lehrer und erzähl ihm/ihr deine Probleme. Ich denke der Lehrer wird es verstehen und wenn ihr euch dann alle zsm setzt kann er auch gut auf deinen dad einwirken.
aber ich denke auch, dass wenn du dich ganz in Unruhe, vllt auch noch mit einer dritten Person (z.B. deinen Tante) zur Beruhigung, mit deinem dad hinsetzt und ihm sagst, dass du dein eigenes Leben hast und du Pilotin werden willst, wird er es hoffentlich verstehen.
sag ihm, dass es zu streng ist und dich das belastet. das wird :)
Dankeschön. Meine Tante möchte ich erstmal daraus halten. Sie hat selbst Kinder und ist schwanger. Ich möchte sie nicht nerven.
Samstag werde ich ihn mit meinen Ideen (und deinen Tipps) konfrontieren. Ich hoffe er nimmt das auf die leichte Schulter.
Mein Vater hat mir eben eine Nachricht geschickt und sagte mir, dass wir am Samstag ein Familien treffen haben.
Ich werde meine Familie konfrontieren und ihnen sagen, dass sie mein Vater zu einer Psychologischen Behandlung überreden.
Ich hoffe, dass alles wieder in die Gänge geht.
Dankeschön für deine Nachricht