V: Du sollst nicht töten - wie ist das Gebot gemeint?
Soll man keine Säugetiere töten, oder nur keine Plazentatiere (Eutheria), zu denen auch der Mensch zählt?
Oder etwa alle Tiere? Und was passiert mit bekennenden Christen, die Tiere trotzdem essen? Kommen die in die Hölle?
Wurde das 5. Gebot nicht zu töten, denn näher spezifiziert? Und wenn ja, wo steht das geschrieben, Quellen?
19 Antworten
Du sollst nicht töten
steht so nicht in der Bibel. Dort steht:
Einer der ärgerlichsten Fälle war für mich immer die Übersetzung des Sechsten Gebotes: »Du sollst nicht töten«. In dieser Form wird das Zitat in den Dienst der unterschiedlichsten Anliegen gestellt: des Pazifismus, der Tierrechte, des Kampfs gegen Todesstrafe oder Abtreibung.
Gewiß ist »töten« auf deutsch ein umfassendes Verb, das alle Arten, jemanden ums Leben zu bringen, beinhaltet und für alle Arten von Opfern gilt. Diese allgemeine Bedeutung wird im Hebräischen durch das Verb »harag« ausgedrückt. Das Verb jedoch, das in der Tora für das Gebot verwendet wird, ist ein ganz anderes, nämlich »ratsah«, das mit »morden« übersetzt werden sollte. Diese Wurzel bezieht sich nur auf verbrecherische Tötungshandlungen.
https://www.juedische-allgemeine.de/allgemein/du-sollst-nicht-morden/
- Sechsten Gebotes:
Schon hier geht das Wirrwarr los. In den meisten Texten ist das 5. Gebot!
man kann es auch so interpretieren dass die 10 Gebote nur von Gott an die befreiten Israeliten war und Jesus im neuen Testament die aktuelleren "Gebote" schrieb. Die Ganze Bibel ist eine Interpretationssache und extra nicht eindeutig.
man könnte anführen, dass es immer Mord ist, wenn man einen Menschen tötet (nicht im juristischen, sondern im moralischen Sinne)
Nicht nach der Bibel. Da gibt es zahlreiche Fälle wo die gewaltsame Tötung nicht als Mord gesehen wird (zB Todesstrafe).
Dieses Gebot aus 2. Mose 20:13 bezieht sich auf das Morden von Menschen:
„Wer das Blut von Menschen vergießt, dessen Blut wird durch Menschen vergossen werden.“ (1. Mose 9:6)
Jesus bekräftigte diese Aussage:
“Jesus sagte: „Steck dein Schwert wieder weg, denn alle, die zum Schwert greifen, werden durch das Schwert umkommen.“ (Mat. 26:52)
Trotzdem Jesus mit seinem Tod das mosaische Gesetz beendete (Römer 10:4) und etwas Neues schuf, übernahm er die Grundsätze des mosaischen Gesetzes:
“Liebe Jehova, deinen Gott, mit deinem ganzen Herzen, deiner ganzen Seele und deinem ganzen Denken.‘ Das ist das wichtigste und erste Gebot.
Das zweite ist ihm ähnlich und lautet: ‚Du sollst deinen Mitmenschen lieben wie dich selbst.‘
Diese zwei Gebote sind die Grundlage für das ganze Gesetz [mosaisches Gesetz] und die Propheten [Rest der Bibel].“ (Mat. 22:37-40)
Tiere wurden den Menschen nach der Sintflut von Gott als Nahrungsmittel erlaubt:
“Alle Tiere, die am Leben sind, können euch als Nahrung dienen. So wie ich euch die grünen Pflanzen gegeben habe, gebe ich euch auch sie. Nur Fleisch mit seinem Leben – seinem Blut – dürft ihr nicht essen.“ (1. Mose 9:3, 4)
Ist es gegen den Willen Gottes, wenn ich aus Liebe zu allen Geschöpfen darauf verzichte? Ist Verzicht um der Demut Willen nicht ein hohes Gut? Kann ich sagen, ich liebe alle Geschöpfe Gottes (tut er doch auch, oder nicht?) aber mich halt ein bisschen mehr. Ist das nicht Egoismus? Unterstützt durch das Recht, Tiere der Genusssucht wegen durch Gottes Genehmigung töten zu dürfen, nicht nur auf ein auf sich bezogenes Lebensrecht? Was ist Lebensrecht? Es ist Humbug, dass Gott Tiere nur dazu erschaffen hat, damit sie für sein anmaßendes Verhalten als Krone der Schöpfung seinen Herrschaftlichen Ansprüchen dient. Ein guter Herrscher ist einer, der für seine Untertanen Empathie empfindet. (Man sollte wissen, was das ist, und ob es nicht untrennbar mit Liebe verbunden ist. Empathie und Liebe sind verbunden!? )Christen glauben ja, dass ihr Gott in diesem Sinn ein guter Herrscher ist. Er nutzt sie ja ihrem Glauben nach nicht für seine feudalen Zwecke. Aber klar, Menschen sind halt in gewisser Weise noch Barbaren. Christen auch? Und wenn nicht, wieso beziehen sie das Recht zu töten ausgerechnet von einem Gott (bzw. Jesus), der Liebe für ALLES darstellt?
Was ist an dieser Darlegung falsch? Sie ist anders als die Bibel in gewissen Punkte aufweist, klar. Aber mit was wollen Christen meine Darlegung als verwerflich hinsichtlich des Gebotes, ein guter Mensch zu sein, widerlegen?
Auf gehts! Bin gespannt.
Es ist kein Vergehen gegen Gott, auf Tierfleisch zu verzichten. Vielleicht werden wir im von Gott verheißenen neuen System auf das Essen von Tieren verzichten. So war es ja auch bis zur Sintflut. Trotzdem hat selbst Gott in Eden Tiere getötet, als er für Adam u. Eva Fellkleider herstellte.
Und der Sohn Gottes — Jesus — aß Tiere (Passahlamm).
Du begibst Dich also auf dünnes Eis, wenn Du Gottes Genehmigung, Tiere zu Nahrungs- oder anderen Zwecken zu töten (nicht aus Sport oder Lust am Töten), in Frage stellst.
Ich habe nicht die Genehmigung Gottes in Frage gestellt. Ich habe nur hinterfragt, ob es nicht besser, gütiger ist, trotz Genehmigung darauf zu verzichten. Ist es gütiger? Dann ist es sogar noch besser, denn der Mensch verzichtet aus freien Stücken darauf, zu töten, in den Fälle, wo es scheinbar "erlaubt" ist.
Bitte seh mir nach, dass ich zur Erklärung etwas aushole. Ich möcht klipp und klar antworten!
Der Mensch neigt dazu, aus gewissen Gründen Übertretungen von Geboten mit irgendwelchen Ausflüchten zu entschuldigen. Entschuldigen heißt, die Schuld der Tat "selbstständig" heraus zu nehmen! Oder zu bitten, die Schuld wegzunehmen. Das wäre dann Nachsicht oder Güte von Gott. Besser ist jedoch allemal, nichts zu tun, was eine Entschuldig notwendig macht, oder nicht?
Zum anderen bin ich mir nicht sicher, ob du schon mal darüber nachgedacht hast, dass die Freiheit des Menschen, also die Genehmigung von Gott, sich für oder gegen ihn zu entscheiden auch eine Genehmigung ist, sich gegen ihn zu entscheiden; oder? Und eine Genehmigung heißt doch nicht, dass man es tun soll. Da bestehen die üblichen wenig durchdachten Interpretationen einer Aussage, die zu Missverständnissen führen.
Wenn es also genehm ist (genehm heißt erwünscht) dann legen wir es so aus, wie wir Menschen es wollen. Ich will Tiere zum Genuss von Fleisch töten, und wenn ich will, darf ich. So kann man die Genehmig verstehen, ja. Aber dieses Ich will ist etwas anderes, als aus Güte, Achtung, Liebe allem Leben gegenüber zu entscheiden: Ich will zwar, aber das Tier nicht. Ich bin ein höher entwickeltes Geschöpf, das diese Freiheit hat im Gegensatz zum Tier. Ein Raubtier hat die Erlaubnis (von Gott oder Genen, spielt keine Rolle), zu töten. Es hat keinen Geist, die andere Möglichkeit, darauf mit Einsicht zu verzichten. Bedenke aber, dass die Freiheit, so zu handeln wie ein Tier, keinen Beweis enthält, geistig "höher" entwickelt zu sein. Was ich meine: Gegebene Freiheit, ob von Gott, von der Evolution oder von Intelligenz und Einsicht wegen, ist nur dann etwas Gutes, wenn sie nicht gegen andere in ihrer Freiheit (leben zu wollen) vorgeht, zum Zwecke meines Vergnügens (Fleischlust ist ein Vergnügen!)
Ich sehe nur eine Tötung zum Zwecke des Überlebens in großer Not, d.h. ohne alternative Nahrung, als "genehmigt". Aber in heutiger Zeit in unserer Zivilisation ist das nicht mehr gegeben.
Und zuletzt: Sich freiwillig für etwas Besseres (gar nicht zu töten) zu entscheiden, obwohl das Zweitbeste (töten ohne Not, also obwohl genügend andere Nahrung vorhanden ist) genehmigt ist, bleibt trotzdem nur die zweitbeste Lösung: Eine zweitbeste Lösung um ein gütiger Mensch zu sein? Seltsam?
man soll keine anderen Menschen töten
Steht das so in der Bibel, dass das auf Menschen beschränkt ist, oder hast du das gerade erfunden?
Wenn das so in der Bibel steht, hast du eine Quelle dazu (Link)?
ich habe das Gebot immer so interpretiert und es ist mir nie in den Sinn gekommen es anders zu interpretieren
zumal die Menschen in der Bibel Fleisch, Fisch und Pflanzen verzehren
Nicht was zum Mund hineingeht, macht den Menschen unrein; sondern was aus dem Mund herauskommt, das macht den Menschen unrein
https://www.die-bibel.de/bibeln/online-bibeln/lesen/LU17/MAT.15/Matth%C3%A4us-15
also kann Fleischkonsum garkeine Sünde sein.
Ich hätte es mit "du sollst nicht morden" übersetzt.
Wann es Mord ist (und wann stattdessen gerechtfertigt) liest man im AT.
Wenn deine Mutter die Religion verläßt (und womöglich sogar noch andere überredet es ihr gleichzutun) dann soll man sie töten. Hier ist es gerechtfertigt und kein Mord.
Wenn dein Sohn ein Taugenichts und ein Säufer ist, der einfach nicht seinen Eltern gehorcht, soll man ihm vor dem versammelten Dorf außerhalb der Stadttore steinigen. Hier ist es ebenfalls gerechtfertigt und kein Mord.
Wäre hier wirklich jegliches Töten gemeint, würde Gott im AT an diesen und weiteren Stellen ja auffordern, gegen sein eigenes Gebot zu verstoßen.
Das Gebot könnte man auch folgendermaßen übersetzen: "Du sollst nicht morden." Dieses Gebot ist gegen den vorsätzlichen Mord eines anderen menschlichen Lebewesens.
Dieses Gebot richtet sich weder gegen Verteidigungskriege (Mose, Josua, David u.a. haben Kriege führen müssen, erst unter Salomo erlebte das Volk Israel eine längere Zeit des Friedens) noch gegen das Essen von Fleisch.
Dass die Bibel das Essen von Fleisch erlaubt, zeigen beispielsweise folgende Bibelstellen:
"Furcht und Schrecken vor euch soll über alle Tiere der Erde kommen und über alle Vögel des Himmels, über alles, was sich regt auf dem Erdboden, und über alle Fische im Meer; in eure Hand sind sie gegeben! Alles, was sich regt und lebt, soll euch zur Nahrung dienen; wie das grüne Kraut habe ich es euch alles gegeben" (1. Mose 9,2-3).
"Am folgenden Tag aber, als jene auf dem Weg waren und sich der Stadt näherten, stieg Petrus auf das Dach, um zu beten, etwa um die sechste Stunde. Da wurde er sehr hungrig und wollte essen. Während man aber etwas zubereitete, kam eine Verzückung2 über ihn. Und er sah den Himmel geöffnet und ein Gefäß zu ihm herabkommen, wie ein großes, leinenes Tuch, das an vier Enden gebunden war und auf die Erde niedergelassen wurde; darin waren all die vierfüßigen Tiere der Erde und die Raubtiere und die kriechenden Tiere und die Vögel des Himmels. Und eine Stimme sprach zu ihm: Steh auf, Petrus, schlachte und iss! Petrus aber sprach: Keineswegs, Herr! denn ich habe noch nie etwas Gemeines oder Unreines3 gegessen! Und eine Stimme sprach wiederum, zum zweitenmal, zu ihm: Was Gott gereinigt hat, das halte du nicht für gemein!" (Apostelgeschichte 10,9-15).
Jesus Christus hat selbst Fische und Lammfleisch (beispielsweise beim jährlichen Passahfest) gegessen.
Wenn ein Mensch kein Lebewesen töten will, ist das ein schwieriges Unterfangen. Wenn man beispielsweise Wasser erhitzt, werden viele Millionen Einzeller und andere Kleinstlebewesen dabei getötet. Viele solcher Beispiele könnte man aufführen. Man schaue sich nur mal die vielen Insekten an, die man beim Autofahren erwischt. Ich mag Insekten und habe mehrere Insektenhotels aufgehängt. Beim Autofahren ist es aber nicht möglich, keine Insekten zu töten. Darf man deshalb nicht mehr mit dem Auto (dazu natürlich auch Bus, Bahn, Flugzeug usw.) fahren?
Nach der Bibel ist es Christen freigestellt, ob sie Fleisch essen möchten oder nicht. Wenn ein Christ sich aus gesundheitlichen oder anderen Gründen vegetarisch ernähren möchte, ist das bestimmt eine gute Sache und völlig in Ordnung. Vegetarische Ernährung schont beispielsweise die natürlichen Ressourcen. Auf einer gleichgroßen Ackerfläche kann man mit vegetarischer Ernährung viel mehr Menschen ernähren als mit einer Ernährungsweise mit Fleischprodukten.
Ich denke es könnte das absichtliche. Töten gemeint sein. Beim Autofahren besteht ja zb auch die Möglichkeit neben Insekten auch Kinder unabsichtlich tot zu fahrem, wenn diese die Gefahr nicht von sich aus meiden.
das ist interpretierbar
man könnte anführen, dass es immer Mord ist, wenn man einen Menschen tötet (nicht im juristischen, sondern im moralischen Sinne)