Töten im Krieg sünde?

10 Antworten

Das Gebot lautet »nicht morden«: also nur ein ungesetzliches Töten ist verboten. Ein Soldat oder Henker darf also töten.

Denn die konsequente Übersetzung des hebräischen Originals lautet: «Morde nicht!»

https://www.juedische-allgemeine.de/religion/das-sechste-gebot/

Ein Mord ist ein illegales Töten. ZB eine biblische Steinigung ist Töten und nicht Morden.

Das Alte Testament kennt explizit den Unterschied zwischen Töten in einem Krieg und Mord:

The ancient Hebrew texts make a distinction between the moral and legal prohibition of shedding of innocent blood and killing in battle

https://en.wikipedia.org/wiki/Thou_shalt_not_kill#Justified_killing:_in_warfare

Es gab zwei Arten von Kriegen im damaligen Judentum: den erlaubten Krieg (milchemet reschut) und den Pflichtkrieg (milchemet mizwa).

Der erlaubte Krieg war ein Angriffskrieg mit einigen Beschränkungen: Der König benötigte die Zustimmung des Hohepriesters und der Sanhedrin (Hohe Rat). Und der Gegner musste die Gelegenheit haben, vor dem Angriff zu kapitulieren.

Friedliebender  26.10.2023, 19:18

Liebt eure Feinde, sagte Jesus. Zudem, haben die ersten Christen gekämpft, als sie verfolgt wurden? Haben sie sich an nationalen Konflikten beteiligt? Nein, sie waren neutral. Heute sind wahre Christen weltweit vereint und sie gibt es in allen Nationen. Würden diese sich an nationalen Konflikten beteiligen und in den Krieg ziehen, könnte es sein, dass sie ihre eigenen Glaubensbrüder töten würden und das geht gar nicht!

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Mayahuel  26.10.2023, 19:23
@Friedliebender
Liebt eure Feinde

So what? Christliche Nächstenliebe erlaubt Sklaverei. Und diese Freiheitsberaubung wird mit Gewalt durchgesetzt.

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Friedliebender  26.10.2023, 19:42
@Mayahuel

Du irrst. Das ist damit nicht gemeint. Warum verdrehst du meine Antwort immer so sehr??

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Die Frage, ob das Töten im Krieg eine Sünde ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab und kann in verschiedenen religiösen Traditionen unterschiedlich interpretiert werden. Ich werde versuchen, diese Frage aus einer christlichen und einer allgemeinen ethischen Perspektive zu beantworten, ich bin nämlich nicht christlich.

Christliche Perspektive: In der christlichen Ethik gibt es unterschiedliche Standpunkte zum Töten im Krieg. Der Katholizismus beispielsweise hat klare Regeln für gerechte Kriege entwickelt, die das Töten im Krieg unter bestimmten Bedingungen erlauben. Ein gerechter Krieg muss eine legitime Autorität haben, einen gerechten Grund haben, die richtige Absicht verfolgen und mit der Hoffnung auf einen besseren Frieden geführt werden.

Die evangelische Tradition hat eine ähnliche Sichtweise, die betont, dass das Töten im Krieg nur als letztes Mittel und im Einklang mit ethischen Grundsätzen akzeptabel ist. In vielen christlichen Denominationen ist die Frage des Tötens im Krieg daher komplex und hängt von den Umständen und dem Gewissen des Einzelnen ab.

Allgemeine ethische Perspektive: Von einer allgemeinen ethischen Perspektive aus wird das Töten in Kriegen oft als notwendiges Übel betrachtet. In vielen Ländern und internationalen Gesetzen gibt es Regeln und Bestimmungen, die den Einsatz von Gewalt im Krieg regeln und den Schutz von Zivilisten und Gefangenen sicherstellen. Leider wird oft nicht danach gehandelt. Das Töten in Kriegen ist oft mit schweren moralischen und psychologischen Belastungen verbundent. Viele Soldaten und Kriegsveteranen leiden unter den emotionalen Folgen des Tötens im Krieg. In jedem Fall ist die Frage des Tötens im Krieg komplex und kontrovers. In vielen Religionen und ethischen Systemen werden die Umstände und Absichten sorgfältig geprüft, bevor eine endgültige Bewertung vorgenommen wird. Die Frage der Gewalt und des Tötens im Krieg bleibt eine der herausforderndsten Fragen in der Ethik und Moral.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Autodidakt Islam seit 2010 und Online-Studiengang Tauhid

Die Israeliten haben seinerzeit bei der "Landnahme" in Kanaan sogar Massenmord begangen, der Bibel nach, und es wurde von ihrem Gott nicht beanstandet, sondern erlaubt. Daher kann man einem Soldaten der auf Befehl handelt, das auch nicht ankreiden.

Weil wir heute aber ethisch etwas weiterentwickelt sind als zur biblischen Zeit, gilt heute die Einschränkung, daß Soldaten nur andere Kombattanten (Soldaten, Guerillakämpfer, Terroristen etc.) töten dürfen, aber laut Genfer Konvention die Zivilbevölkerung so gut es möglich ist, in Ruhe lassen müssen. Kriminelle und Terroristen wie Putin oder Hamas scheren sich nicht um diese Regel, weshalb sie selber rechtmäßiges Freiwild sind.

Friedliebender  26.10.2023, 19:45

Du verwechselst die Nation Israel, das Volk Gottes, mit den Christen, die ein Volk aus allen Nationen bilden. Die Kanaaniter waren Götzendiener der schlimmsten Art und opferten selbst ihre eigenen Kinder ihren Götzen. Historiker wunderten sich darüber, dass Gott ihnen den Befehl diese Völker wegen ihrer Grausamkeit auszulöschen nicht schon früher gab.

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Töten im Krieg ist keine Sünde. Soldaten sündigen nicht, wenn sie im Zuge kriegerischer Handlungen töten. Das Gebot 'Du sollst nicht töten' ist von Luter (und anderen) etwas ungünstig übersetzt. Es wird in manchen Übersetzungen mit 'Du sollst nicht morden' (u. a. in der Übersetzung von Buber und Rosenzweig:'Morde nicht!').

Friedliebender  26.10.2023, 19:51

Du widersprichst Jesus.

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Peterwefer  27.10.2023, 09:26
@Friedliebender

Nun, Jesus wiederum hat manche Dinge aus dem Alten Testament berichtigt. Siehe hier insbesondere die Bergpredigt. Hier stellt Jesus der Redewendung: 'Ihr habt gehört, dass (zu den Alten) gesagt wurde' (Bezug auf das Alte Testament!) die Redewendung 'Ivch aber sage euch....' gegenüber. Siehe hier insbesondere Matth. 5, 38 - 42 und Matth. 5, 43 - 48.

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Friedliebender  27.10.2023, 16:45
@Peterwefer

Ich kenne diese Aussagen. Jesus hat die Pharisäer wegen ihrer vielen hinzu gefügten Regeln kritisiert. Das geht aus dem Kontext hervor.

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Peterwefer  27.10.2023, 18:24
@Friedliebender

Das allerdings auch. Aber er hat z. B. auch das 'Auge um Auge, Zahn um Zahn' berichtigt. Und er hat die Feindesliebe proklamiert - etwas völlig Fremdes für die Pharisäer und Schriftgelehrten, wie auch die Gnade und Barmherzigkeit.

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Peterwefer  28.10.2023, 12:13
@Friedliebender

Nun, ja, die Schriftgelehrten und Pharisäer waren im Grunde nicht fromm, sondern eher frömmelnd. Aber ich weiß jetzt nicht, was das mit dem eigentlichen Thema zu tun hat.

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Friedliebender  28.10.2023, 16:09
@Peterwefer

Dass Jesus eben erwähnt, wie die Verehrung von Menschen Gott und Jesus nicht wohlgefällig ist. Und Jesus, als Sohn Gottes hatte das Recht, etwas richtig zu stellen. Und durch Jesus wurde das Gesetz erfüllt.

Galater 6:2 Tragt einander weiter die Bürden. So erfüllt ihr das Gesetz des Christus.
1. Korinther 9:21 Für die, die ohne Gesetz sind, bin ich wie jemand ohne Gesetz geworden – obwohl ich nicht ohne Gesetz gegenüber Gott bin, sondern unter Gesetz gegenüber Christus –, um die zu gewinnen, die ohne Gesetz sind.
Johannes 15:10 Wenn ihr meine Gebote befolgt, werdet ihr in meiner Liebe bleiben, so wie ich die Gebote des Vaters befolgt habe und in seiner Liebe bleibe.
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Peterwefer  28.10.2023, 16:52
@Friedliebender

Ja, sicherlich. Aber der FS wollte wissen, wie es sich mit dem Töten im Krieg verhält. Von dem Thema sind wir Beide ziemlich weit abgekommen,

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Friedliebender  28.10.2023, 17:47
@Peterwefer

Stimmt, von diesem Thema sind wir abgewichen. Doch ich denke, die Frage wurde durch Bibelstellen schon beantwortet. Das, was Jesus in seiner Bergpredigt lehrte, ist bestimmt ein Beweis, dass Christen nicht in den Krieg ziehen dürfen.

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Peterwefer  28.10.2023, 17:54
@Friedliebender

Interessant ist und bleibt in diesem Zusammenhang Luk. 3, 14, wo Johannes keineswegs von den Soldaten fordert, sie hätten ihren Beruf aufzugeben.

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Friedliebender  28.10.2023, 18:12
@Peterwefer

Was hat das damit zu tun?? Denn das sagte nicht Jesus, sondern Johannes. Und diese Soldaten waren keine Christen. Doch es kann sein, dass einige später Christen wurden und ihren Dienst als Soldaten aufgaben.

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Peterwefer  29.10.2023, 09:36
@Friedliebender

Was sagte Jesus über Johannes dem Täufer? Er hat ihm nie widersprochen, sondern ihn als den Größten bezeichnet.

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Friedliebender  29.10.2023, 17:18
@Peterwefer

Dennoch war er nicht Jesus und hat nicht das gelehrt, was Jesus nach seinem (Johannes) Tod gelehrt hat. Und Johannes sagte, dass die Menschen (auch wir) auf Jesus hören sollten.

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Das 5. Gebot ist da eigentlich ganz klar: "Du sollst nicht töten!" Da steht jetzt nichts von Ausnahmefällen.

Friedliebender  26.10.2023, 19:50

Richtig übersetzt heißt es ,,du sollst nicht morden". Denn Tiere durften getötet werden, auch Mörder durften getötet werden.

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