Unterschied Pfingstler und Christen?

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„Pfingstler” ist eine Sammelbezeichnung für eine Richtung im Christentum, vergleichbar mit „evangelisch”.

So wie Lutheraner, Calvinisten, Methodisten, Baptisten etc. sich unterscheiden, aber alle evangelisch sind, so gibt es auch bei Pfingstlern Unterschiede. Und seit 60 Jahren gibt es eine „charismatische” Bewegung, die dazu beigetragen hat, dass der Unterschied zwischen Pfingstlern und Nicht-Pfingstlern fließend ist.

Allgemein legen Pfingstler viel Wert auf die Lehre über den Heiligen Geist, und haben dazu Lehren, die etwas anders sind als bei anderen Christen. So wird die „Geistestaufe” als eine eigene, besondere geistliche Erfahrung gesehen (die meisten Nicht-Pfingstler identifizieren sie mit der Bekehrung zu Jesus), auf die Geistesgaben wird großer Wert gelegt (insbesondere auch auf die „Zungenrede” - das andere Extrem sind v.a. fundamentalistische Christen, die meinen, dass diese Gabe seit über 1500 Jahren nicht mehr vorhanden ist). Bei Nicht-Pfingstlern gibt es dazu meist recht unterschiedliche Standpunkte (im schlimmsten Fall schlicht Unwissenheit).

Aber wie gesagt: Nicht alle Pfingstler sind gleich, und die Übergänge sind fließend.

Die wichtigsten pfingstlerischen Kirchen in D sind der Bund freikirchlicher Pfingstgemeinden (BfP) und die Gemeinde Gottes in Deutschland KdöR (es gibt auch noch andere „Gemeinden Gottes”), Gemeinde der Christen Ecclesia und andere im Forum Freikirchlicher Pfingstgemeinden zusammengeschlossene Kirchen.

Gleich noch mehr Hintergrund-Info …

helmutwk  29.12.2022, 17:50

Zur Vorgeschichte der Pfingstbewegung gehört, dass in der zweiten Hälfte des 19. Jh. sich viele Christen danach sehnten, dass das Christentum wieder so ideal wie am ersten Anfang (zu Pfingsten wie in der Apostelgeschichte) werden möge. Ab und zu geschah was, das von manchen als Erfüllung dieser Bitte gesehen wurde, einige Randgruppen sind so entstanden. 1905 geschah dann in Kalifornien die „Erweckung in der Azusa Straße” (Los Angeles), die die Pfingstbewegung auslöste. Besonders spektakulär war die Glossolalie („Zungenrede”), aber auch andere „Geistesgaben” wurden beobachtet. Nicht jeder war überzeugt, so dass sich bald Pfingstler und Nicht-Pfingstler darüber stritten, ob das nun wirklich eine von Gott geschenkte Erweckung war oder eher eine teuflische Nachahmung.

Pfingstler kamen aus verschiedenen Kirchen und bildeten denn auch verschiedene pfingstlerische Kirchen. Die haben sich alle irgendwie weiterentwickelt …

Vor ca. 60 Jahren begann dann (wie oben gesagt) die „charismatische“ Bewegung, die auch etwas pfingstlerisch war und eine Brücke zwischen Pfingstlern und Nicht-Pfingstlern bildete. Heute ist der Übergang zwischen Pfingsterlischen und Nicht-Pfingstlerischen Christen fließend, der Streit von vor über 100 Jahren für Viele auch nicht mehr relevant.

Genauso wie es Sekten unter den Nicht-Pfingstlern gibt, gibt es auch pfingstlerische Sekten. Eine gewisse sektiererische Haltung ist schon die Aussage, dass nur der wirklich den Heiligen Geist hat, der auch „in Zungen reden” kann. Eine andere Quelle für Sektierertum kommt von Propheten. Paulus hat ja gesagt:

1.Ts 5,19 Unterdrückt nicht das Wirken des Heiligen Geistes. 20 Verachtet nicht die Weisungen, die er euch gibt. 21 Prüft aber alles, und nehmt nur an, was gut ist.

Wenn eine Gemeinde das nicht beachtet, sondern alles, was ihre Propheten sagen, ungeprüft als direkte Weisung von Gott akzeptieren, dann kann ein Prophet falsche Lehren einführen. Aber wie angedeutet: Auch in einer überhaupt nicht pfingstlerischen Gemeinde kann ein Leiter, der sich jede Korrektur von „einfachen” Mitgliedern verbittet, diese Gemeinde zur Sekte entarten lassen. In größeren Gemeindeverbänden gibt es meist Mechanismen, die so was verhindern - je kleiner eine Kirche, desto eher kann es dazu kommen, dass ein falscher Prophet oder sonst ein machtverliebter „Bruder” eine ursprünglich gute Gemeinde zur Sekte entarten lässt.

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helmutwk  04.01.2023, 11:03

Danke für den Stern!

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In der Konfessionskunde unterscheidet man zwischen Kirchen, Freikirchen und Sekten bzw. Sondergemeinschaften.

Die Unterscheidung zwischen Christen und Pfingstlern ist nicht sinnvoll, da die Pfingstbewegung zum freikirchlichen Protestantismus gehört. Die Pfingstler sind zunächst genauso Freikirchler wie die Baptisten, Methodisten, usw. An den Rändern der Pfingstbewegung gibt es allerdings auch sektiererische Tendenzen.

KirraSophie 
Fragesteller
 30.12.2022, 20:18

Vielen Dank! Besonders der letzte Satz hat mir schonmal weitergeholfen!

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UW1969  31.12.2022, 08:05
@KirraSophie

Innerhalb der Pfingstbewegung gibt es große Unterschiede, von gemäßigt bis extrem. Man kann nur an den Rändern der Pfingstbewegung von Sektierertum sprechen, nämlich in Gemeinden, die Christen anderer Konfessionen und Traditionen für ungläubig ansehen und den verschiedenen Kirchen eine Daseinsberechtigung absprechen.

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Die Pfingster ist einfach einer der vielen Konfessionen oder Richtungen der Kirche.

Es gibt viele. Die Pfingster legen einen großen Wert auf die Zungenrede. Die Zugenrede wird in der Bibel erklärt, das ist auch richtig.

Aber eigentlich ist eine normale Freikirche, also normal. Besuche die Gottesdienste, die sind etwas anderes, lebhafter als bei anderen Konfessionen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Viele Jahre eine Christin

Das ist das Gleiche! :) Pfingstler gehören zum Bund Freikirchlicher Pfingstfemeinden. Sie praktizieren die Erwachsenentaufe und bitten Gott um die Erfüllung mit dem Heiligen Geist nach seinem Wort (so wie es in der Bibel steht). Sie glauben, dass Gott der Gemeinde auch heute noch Geistesgaben schenkt, wie damals den ersten Christen, damit Gott sein Reich unter ihnen bauen kann.

Sie glauben wie alle Christen das, was das Glaubensbekenntnis der evangelischen Kirche aussagt und daran dass die Bibel von Gott ist. Sie haben keine zusätzlichen Lektüren oder Sonderregeln die man glauben muss. Sie sind also keine Sekte oder Sonderform. Hier in Deutschland sind sie Körperschaft des öffentlichen Rechts.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – seit fast 40 Jahren mit Jesus unterwegs
krivor  06.01.2023, 11:35
Sie praktizieren die Erwachsenentaufe und bitten Gott um die Erfüllung mit dem Heiligen Geist nach seinem Wort (so wie es in der Bibel steht).

Unsauber gelesen!

Heiden bekommen zunächst den Geist und lassen sich danach taufen.

Die anderen Taufpraktiken stehen berichtet bei Juden bzw. bei Samaritern (Mischvolk aus Juden und Heiden).

Man muß in der Bibel immer ganz genau gucken, für wen eine Sache gilt.

(und man darf aus einem Ereignis auch keine Lehre ableiten, aber das trifft hier nicht zu, das sei nur der Vollständigkeit halber gesagt)

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krivor  06.01.2023, 11:36
Sie glauben wie alle Christen das, was das Glaubensbekenntnis der evangelischen Kirche aussagt

Das tun lange nicht alle Christen. Vor allem "glauben" nicht alle Christen "an die heilige christliche Kirche".

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LoveinChrist  06.01.2023, 11:39
@krivor

"die Heilige christliche Kirche" meint doch die Geneinde Jesu, seine Braut und nicht die Institution Kirche als solche, oder? So jedenfalls würde ich das sehen.

Ja, leider gibt's viele Menschen, die sich Christen nennen, aber keine persönliche Beziehung zu Jesus haben und nicht wiedergeboren sind.

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krivor  06.01.2023, 11:42
@LoveinChrist
"die Heilige christliche Kirche" meint doch die Geneinde Jesu, seine Braut und nicht die Institution Kirche als solche, oder?

Nein.Ich erinnere mich an meine Konfirmation. Dort sollten wir versprechen, dem Herrn Jesus treu zu bleiben.

10 Jahre später mußten sie in derselben Kirche versprechen, der Kirche treu zu bleiben.

Achte mal darauf.

"Kirche" ist immer die Institution. Und ide hat das Recht zu entscheiden, welche Stellen aus der BIbel von Menschen geschrieben und welche original von Gott sind.

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krivor  06.01.2023, 11:37
Sie glauben … daran dass die Bibel von Gott ist. 

Das glaubt gerade die evangelische Kirche nicht mehr. Habe 4 Jahre theologische Ausbildung dort gemacht und war geschockt. Bin in Konsequenz ausgetreten.

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krivor  06.01.2023, 11:38
Sie haben keine zusätzlichen Lektüren oder Sonderregeln die man glauben muss.

Doch, natürlich!

Wer nicht in Zungenreden kann, ist nicht richtig gläubig.

Der muß nochmal die Hand aufgelegt bekommen, damit er den Geist bekommt.

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LoveinChrist  06.01.2023, 12:16
@krivor

Nein, das stimmt nicht und wäre auch nicht biblisch. Habe mit einem Pfingstpastor darüber gesprochen. Vielleicht solltest du bisschen vorsichtiger sein, welche Informationen, du hier weiter gibst.

Das Gebet um die Erfüllung mit dem Heiligen Geist, nach der Wiedergeburt zum Empfang der Geistesgaben unter Handauflegung ist biblisch. Aber das heißt nicht, dass dabei die Zungenrede rauskommen muss, auch wenn manche das irrtümlicher Weise glauben.

Apg 19:2-6: "Er fragte diese:»Habt ihr den heiligen Geist empfangen, nachdem ihr gläubig geworden waret?«Sie antworteten ihm:»Nein, wir haben überhaupt noch nichts davon gehört, ob der heilige Geist da ist.«Darauf fragte er sie:»Worauf seid ihr denn getauft worden?«Sie antworteten:»Auf die Taufe des Johannes.«Da sagte Paulus:»Johannes hat eine Bußtaufe vollzogen und dabei dem Volke geboten, sie sollten an den glauben, der nach ihm kommen würde, nämlich an Jesus.«Als sie das hörten, ließen sie sich auf den Namen des Herrn Jesus taufen; und als Paulus ihnen dann die Hände auflegte, kam der heilige Geist auf sie, und sie redeten mit Zungen und sprachen prophetisch."

Apg 8:18-21: "Als nun Simon sah, daß durch die Handauflegung der Apostel der heilige Geist verliehen wurde, bot er ihnen Geld an und bat:»Verleiht doch auch mir diese Kraft, daß jeder, dem ich die Hände auflege, den heiligen Geist empfängt.«Petrus aber gab ihm zur Antwort:»Dein Geld fahre samt dir ins Verderben, weil du gemeint hast, die Gabe Gottes durch Geld erkaufen zu können! Du hast keinen Anteil und kein Anrecht an dieser Sache; denn dein Herz ist nicht aufrichtig vor Gott."

Apg 9:17: "Da machte sich Ananias auf den Weg, ging in das Haus und legte ihm die Hände auf mit den Worten:»Bruder Saul, der Herr hat mich gesandt, Jesus, der dir auf dem Wege hierher erschienen ist: du sollst wieder sehen können und mit heiligem Geist erfüllt werden.«"

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krivor  07.01.2023, 11:18
@LoveinChrist
Habe mit einem Pfingstpastor darüber gesprochen. Vielleicht solltest du bisschen vorsichtiger sein, welche Informationen, du hier weiter gibst.

Ich auch.

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krivor  07.01.2023, 11:21
@LoveinChrist
Apg 19:2-6: "Er fragte diese:»Habt ihr den heiligen Geist empfangen, nachdem ihr gläubig geworden waret?«Sie antworteten ihm:»Nein, wir haben überhaupt noch nichts davon gehört, ob der heilige Geist da ist.«Darauf fragte er sie:»Worauf seid ihr denn getauft worden?«Sie antworteten:»Auf die Taufe des Johannes.

Genau, was ich schrieb: Hier wurden Juden getauft zur Vergebung der Sünden. Danach erst der Heilige Geist.

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krivor  07.01.2023, 11:23
@LoveinChrist
Apg 8:18-21: "Als nun Simon sah, daß durch die Handauflegung der Apostel der heilige Geist verliehen wurde, bot er ihnen Geld an und bat:»Verleiht doch auch mir diese Kraft, daß jeder, dem ich die Hände auflege, den heiligen Geist empfängt.

Hier betrifft es die Bewohner Samarias. Mischvolk mit jüdischem Einschlag. Betrifft uns ebenfalls nicht.

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krivor  07.01.2023, 11:23
@LoveinChrist
Apg 9:17: "Da machte sich Ananias auf den Weg, ging in das Haus und legte ihm die Hände auf mit den Worten:»Bruder Saul, der Herr hat mich gesandt, Jesus, der dir auf dem Wege hierher erschienen ist: du sollst wieder sehen können und mit heiligem Geist erfüllt werden.«"

Saulus war mit der Taufe der Juden getauft worden und bekommt nachträglich den Geist. Betrifft uns ebenfalls nicht.

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Hauptsächlich besteht der Unterschied darin, dass Pfingstler in "Zungen" reden. Das heisst in nicht gelernten Spracen. Keiner versteht das, doch sie denken, es ist eine Gabe Gottes wie im 1.Jh. - Paulus erklärt jedoch, dass die Wunder die sie wirken konnten, aufhören werden, was mit dem Tod der letzten Apostel auch geschah.

KirraSophie 
Fragesteller
 29.12.2022, 12:45

Gibt es nicht auch einen Unterschied im Verständnis der Errettung? Ich meine das sie doch glauben dass sie um die Erlösung ringen müssen oder sowas… oder verwechsle ich da etwas?

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Nordlicht979  29.12.2022, 12:50
@KirraSophie

Einen Unterschied im Verständnis der Errettung ist mir nicht bekannt. Jedoch würde ich sehr skeptisch reagieren, wenn mir jemand erzählen würde, dass man nur errettet ist, wenn man z.B: in Zungen reden kann. Solche Aussagen sind unbiblisch und abzulehnen

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Patrickson  29.12.2022, 12:52
@KirraSophie

Da verwechselst du etwas, damit haben Pfingstgemeinden nichts zu tun, eher die ZJ...

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LoveinChrist  29.12.2022, 13:10
@KirraSophie

Ich war in zwei verschiedenen Pfingstfemeinden. Es gibt keinen Unterschied in der Lehre über die Errettung. In beiden spielte die Zungenrede auch nicht wie hier häufig befürchtet im Vordergrund und wurde biblisch korrekt ausgelebt. Also nicht im Gottesdienst vor Fremden und mit Übersetzung, wenn es denn mal vorkam. In der FeG wurde es auch schon praktiziert. Was genau passiert und was nicht, liegt immer an den Menschen vor Ort und ihrem Glauben.

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KirraSophie 
Fragesteller
 29.12.2022, 13:39
@LoveinChrist

Okay, danke! Dann verwechsle ich das wirklich :)

Aber das mit Zungenreden stimmt wirklich! Ich war in Bremen in einer Pfingstler Gemeinde und sie beten mit zungenreden. Das ist für sie einfach beten, genauso wie für uns… kann das Jetzt nicht beurteilen. Ob es schlecht ist oder nicht, soll Gott entscheiden. Darüber will ich nicht richten, am Ende kommt es auf das Innere eines Menschen an.

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annie80  29.12.2022, 13:19

Wo erklärt Paulus das? Und warum nimmst du an, dass es seit dem Tod der Apostel keine Wunder mehr gäbe?

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LoveinChrist  29.12.2022, 13:36

Das ist ein großes Missverständnis. Wann werden die Gaben aufhören? Wenn das Vollkommene da ist! Jesus ist aber noch nicht wiedergekommen und wir warten noch darauf. Deswegen muss der Geist Gottes seine Gemeinde weiterhin bauen. Und dafür brauchen wir die Gaben.

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helmutwk  29.12.2022, 18:38
@LoveinChrist

Manche Gruppen legen die Stelle anders aus. Das fängt schon damit an, dass bei Prophetie und Erkenntnis ein anderer Ausdruck steht als bei Sprachenrede.

Das Vollständige (so kann man auch übersetzen) wird mit der Bibel bzw. dem NT identifiziert, von dem z.B. die Paulusbriefe nur ein Stück sind. oder so ähnlich. Ist also nicht auf die ZJs beschränkt.

Jesus ist aber noch nicht wiedergekommen

Außer in der Lehre gewisser Gruppen, etwa der „Forscher”, auf die die ZJs zurückgehen. Nach denen ist Jesus 1874 schon unsichtbar wiedergekommen und wird 1914 für alle sichtbar erscheinen (das ist dann mehrmals upgedatet worden, z.B. auch 1925 …).

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LoveinChrist  29.12.2022, 18:55
@helmutwk
Das fängt schon damit an, dass bei Prophetie und Erkenntnis ein anderer Ausdruck steht als bei Sprachenrede.

Wie meinst du das?

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LoveinChrist  29.12.2022, 18:59
@helmutwk

Ja, leider ist es nicht auf die ZJ beschränkt. Ich persönlich sehe das tatsächlich anders, weil die Bibel ja auch deutlich darum bittet, daß Wirken des Geistes nicht zu verhindern und wir sind aufgefordert um die Gaben zu bitten. Wenn das nur für die ersten Christen relevant gewesen wäre, dann verstehe ich nicht, warum wir überhaupt davon wissen sollten und diese Texte Eingang in die Bibel gefunden haben und warum die Christen der kommenden Jahrhunderte nicht mehr davon profitieren sollten. Zumal sie schwer verfolgt wurden und der Missionsauftrag ja auch gilt, bis Jesus wiederkommt.

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helmutwk  29.12.2022, 19:06
@LoveinChrist

1.Kor 13,8 η αγαπη ουδεποτε εκπιπτει ειτε δε προφητειαι καταργηθησονται ειτε γλωσσαι παυσονται ειτε γνωσις καταργηθησεται

Fett hervorgehoben sind die Ausdrücke, die mit „aufhören” o.ä. übersetzt werden. Die Endung hat was mit Grammatik (Sg./Pl.) zu tun, und du kannst leicht sehen, dass das erste und drittes Wort die gleiche Vokabel sind, das zweite dagegen ein deutlich anderer Ausdruck.

Man kann das als stilistische Variation (um nicht dreimal das gleiche Wort zu nehmen) verstehen, aber manche sehen darin einen Unterschied: Demnach hören die Zungen(reden) eher auf als Prophetie und Erkenntnis.

1.Kor 13,8 (ELB) Die Liebe vergeht niemals; seien es aber Weissagungen, sie werden weggetan werden; seien es Sprachen, sie werden aufhören; sei es Erkenntnis, sie wird weggetan werden.

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helmutwk  29.12.2022, 19:11
@LoveinChrist

Das ganze ist schon ne komplizierte Geschichte. Was das Aufhören angeht, bin ich skeptisch - aber dass Viele nicht wissen, wozu die Sprachenrede da ist, trägt ja mit dazu bei, dass es unterschiedliche Meinungen gibt,

Die Sprachenrede ist ein Zeichen für Ungläubige (1.Kor 14,22) - schon mal überlegt, was das konkret bedeutet?

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LoveinChrist  29.12.2022, 19:33
@helmutwk

Nicht nur überlegt, sondern auch davon gehört. Es saß mal jmd bei meinen Eltern im Godi, der die Sprache verstanden hat und für den es gut war, weil Gott zu ihm gesprochen hat auf diese Weise.

Ansonsten ist es in der Mission sicher auch gut zu gebrauchen, in anderen Ländern, so wie es an Pfingsten gut war für die Juden, die zusammenkamen. Aber auch bei uns sind immer wieder Migranten.

Ansonsten dient es auch der eigenen Erbauung nach Paulus. Habe ich ebenfalls positive Erfahrungen mit gemacht. Manchmal ist es gut, wenn man nicht mehr weiß, wie man beten soll.

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helmutwk  29.12.2022, 19:58
@LoveinChrist
Es saß mal jmd bei meinen Eltern im Godi, der die Sprache verstanden hat und für den es gut war, weil Gott zu ihm gesprochen hat auf diese Weise.

Gut, das war offensichtlich keine rein seelisch bedingte „Spontansprache”, die oft für „Zungenrede” gehalten wird.

Andererseits sagt Paulus ja in 1.Kor 14,23, dass Sprachenrede auf Außenstehende eher abschreckend wird (sie werden euch für verrückt erklären).

Eine Erklärung die ich dazu gehört habe bezieht Apg 2 mit ein. Ein Zeichen steht für etwas anderes, „dies ist das”. Und was „ist” die Sprachenrede?

Apg 2,16 sondern dies ist es, was durch den Propheten Joel gesagt ist: 17 »Und es wird geschehen in den letzten Tagen, spricht Gott, dass ich von meinem Geist ausgießen werde auf alles Fleisch

Also die Sprachenrede ist ein Zeichen für die Juden, die nicht glauben wollen, dass auch Nichtjuden den Heiligen Geist bekommen können, das sind die Ungläubigen von 1.Kor 14,22, im Gegensatz zu den (heidnischen) Außenstehenden in 1.Kor 14,23.

Ansonsten dient es auch der eigenen Erbauung nach Paulus

Da hast du nicht genau hingeschaut. Paulus nennt die Sprachenrede ja die letzte Gabe (zusammen mit der Übersetzung), 1.Kor 12,28. In 1.Kor 14 schreibt er gegen die falsche Überschätzung dieser Gabe durch die Korinther, wobei er mehrfach eine rhetorische Figur anführt, wie wir sie auch in 1.Kor 6,12 sehen: eine Art „ja, aber …”. dazu gehört auch: „Wer in Sprachen redet, erbaut sich selbst, aber wer prophetisch redet, erbaut die Gemeinde”. Die Gemeinde erbaut sich aus den lebendigen Steinen, so wird daraus das Haus Gottes (=Tempel). Was heißt es, wenn ein einzelner Stein sich erbaut? Was für ein Gebäude kommt da heraus?

Wenn es übersetzt wird, so dass die Gemeinde was davon hat, ist das natürlich was Anderes. Aber wenn keiner übersetzen kann (sei es, weil er die Sprache kennt, oder eben als Gnadengabe), soll der Sprachenredner schweigen bzw. „zu Gott und zu sich selbst” reden, also so leise, dass außer Gott ihn niemand hört.

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gottesanbeterin  04.01.2023, 06:46
@LoveinChrist

Jesus hat jedenfalls niemals von diesen "Gaben" gesprochen, Paulus jedoch hatte einen epileptischen Anfall, und diesen als "Erleuchtungserlebnis" gedeutet/ausgegeben!

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helmutwk  04.01.2023, 12:43
@gottesanbeterin

Dir ist offenbar nicht bekannt, dass Paulus gegenüber den Korinthern die Gabe der Sprachenrede kleingeredet hat: Sie ist die geringste der Gnadengaben, wenn Paulus etwas Positives darüber in 1.Kor 14 sagt, folgt stets ein »aber«, so dass er am Schluss darauf hinweisen muss, man sie aber nicht verbieten soll. Und außerhalb von 1.Kor 12-14 erwähnt Paulus diese Gabe kein einziges Mal.

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xerdh  29.12.2022, 13:43

Das versteht wirklich keiner weil das richtig schwer zu verstehen ist und wir wahrscheinlich als verrückt gelten würden. Deswegen erzählen wir Leuten, die unsere Gemeinden besuchen, erstmal nichts davon.

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helmutwk  29.12.2022, 19:59
@xerdh

Was ist das „das”, was keiner versteht?

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helmutwk  30.12.2022, 14:50
@xerdh

Aha. Bleibt nich die Frage:

Kriegen die Besucher denn nicht mit, wenn da einer im GoDi in Sprachen betet und das übersetzt wird?

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xerdh  31.12.2022, 02:35
@helmutwk

Wenn einer nach einem Gebet der gesamten Kirche alleine laut weiterbetet, und dabei kleine Sätze auch in Sprachen redet, wurde er von Gott beauftragt, der Kirche eine Botschaft mitzuteilen. Es handelt sich um einen Propheten. Der Mann/Frau hat von Gott also die Gabe, prophetisch zu reden, bekommen. Die Nachricht wird größtenteils in unserer Sprache mitgeteilt und man versteht alles was man wissen muss, das Gott uns durch den Propheten sagen will. Also muss das in unbekannten Sprachen Geredete nicht übersetzt werden. Da es leider auch falsche Propheten gibt, die „von sich selbst aus prophetisch reden“, wird die Nachricht des jenigen glaub ich auch geprüft. Was die Gäste angeht, weiß ich leider nicht. Vielleicht wird es ihnen eh erklärt oder so, hab mich nicht wirklich gefragt was die sich denken. Tut mir leid.

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helmutwk  31.12.2022, 10:21
@xerdh
Wenn einer nach einem Gebet der gesamten Kirche alleine laut weiterbetet, und dabei kleine Sätze auch in Sprachen redet, wurde er von Gott beauftragt, der Kirche eine Botschaft mitzuteilen

Das kann ich nun wieder nicht in der Bibel finden. Sprachenrede ist Rede zu Gott, nicht zu Menschen (1.Kor 14,2). Ist ja auch so in Apg 2, wo die 120 Jünger die großen Taten Gottes preisen, oder in Apg 11,46.

Sprachgenrede als Prophetie ist eine Lehre die über die Bibel hinausgeht. Sprachenrede ist ein Gebet, in das wir mit Amen einstimmen können, wenn es übersetzt ist (1.Kor 14,16).

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xerdh  31.12.2022, 12:36
@helmutwk

Ja, die Rede in Sprachen während dem Gebet kommt vom heiligen Geist und ist für Gott. Aber die Rede in unserer Sprache, die der Prophet der Kirche mitteilt, ist von Gott an uns gerichtet. Ich werde in der Bibel nachschauen. Ich spreche grad aus eigener Erfahrung.

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xerdh  31.12.2022, 12:49
@helmutwk

Meine Erklärung vorher war schwach und ungenau, deswegen: Ja, wenn der Prophet während der weissagung auch in unbekannten Sprachen redet, ist es ja nicht nötig das Unbekannte übersetzen zu lassen, da es sowieso für Gott, und nicht für die Kirche bestimmt ist. Und das was für die Kirche ist, ist ja schon in unserer Sprache. Verzeih mir bitte meine Erklärungen vorhin, ich habe nur aus eigener Erfahrung gesprochen ohne zu lesen, was die Bibel darüber sagt. Gott segne dich

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helmutwk  01.01.2023, 10:16
@xerdh
Ja, wenn der Prophet während der weissagung auch in unbekannten Sprachen redet, ist es ja nicht nötig das Unbekannte übersetzen zu lassen

Das widerspricht dem, was in 1.Kor 14 steht!

Eine Prophetie in Sprachen, die nicht übersetzt werden soll, kommt in der Bibel nicht vor. Was nicht übersetzt wird, hilft der Gemeinde nicht und soll also unhörbar bleiben.

Gott segne dich

Auch dir Gottes Segen zum neuen Jahr.

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xerdh  01.01.2023, 13:26
@helmutwk

Erlaube mir wieder mich genauer auszudrücken: Ja, wenn der Prophet während der Weissagung auch in unbekannten sprechen redet, ist es ja nicht nötig das Unbekannte übersetzen zu lassen, da es nicht Teil der Weissagung ist, sondern Wörter die er persönlich an Gott richtet. Ich kann diesbezüglich gerne einen Propheten fragen. Da ich selbst keiner bin, interessiert mich das auch.

Verzeih mir bitte meine Ungenauigkeit

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helmutwk  01.01.2023, 14:24
@xerdh
Ja, wenn der Prophet während der Weissagung auch in unbekannten sprechen redet, ist es ja nicht nötig das Unbekannte übersetzen zu lassen

Wenn es nicht übersetzt wird sollte er schweigen (bzw. „zu Gott und zu sich selbst” reden, 1.Kor 14,28), damit niemand diese Sprachenrede hört.

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