Glaubt ihr an die Allversöhnung am Tag des jüngsten Gerichts?

Es gibt nur wenige, die daran glauben.

Ich möchte nur ein Beispiel nennen, weshalb ich daran glaube:

Am Tag des jüngsten Gerichts wird jedes Knie sich beugen und jede Zunge bezeugen: "Jesus ist König (und wirklich die Errettung)".

Da Gott immer freien Willen gewährt da es zu seiner Liebe gehört, kann ich mir nicht vorstellen dass Menschen sich dort nicht beugen und diese Worte nicht bezeugen würden, sonst wäre es erzwungen.

Da es aber jeder tun wird glaube ich persönlich daran, dass jeder ohne Ausnahme Jesus freiwillig lobpreisen wird für die Allversöhnung aller Seelen und dass so viele Menschen im Paradies sein werden wie Sandkörner auf der ganzen Welt.

Ich weiß, dass die meisten das anders sehen und diese Aussagen anders interpretieren. Viele gehen davon aus, dass die einen ins ewige Leben, die anderen in ewige "Schmach und Schande" nach der Auferstehung und dem jüngsten Gericht eingehen werden.

Jeder hat das Recht, seine Sichtweise zu vertreten. Trotzdem würde es mich interessieren, ob es hier User gibt welche an die Allversöhnung glauben und wie eure Sichtweise darauf ist. Gibt es für euch bestimmte Voraussetzungen, bevor es zu einer Allversöhnung kommen kann?

Für mich ist die Aussage, dass jeder Jesus als Messias anerkennen wird eine Verdeutlichung, dass man die Liebe und Bereitschaft zur Vergebung Gottes nicht unterschätzen sollte. Durch die Trennung der direkten Verbindung zwischen Gott und Mensch seit der Verbannung aus dem Paradies und der Tatsache, dass wir sterben würden wenn wir Gott seit dieser Trennung in seiner wahren Natur begegnen würden zeigt mir, dass seine wahre Liebe unsere Vorstellungskraft vollständig übersteigen muss.

Nur dadurch, dass Gott als Mensch auf die Welt kam wodurch die Menschen in seiner Umgebung einen sehr kleinen Bruchteil Gottes erleben konnten war schon für die meisten Menschen zu viel, dass sie Jesus an die Römer überliefert haben weil sie das Konzept, dass jemand völlig ohne Schuld und Sünde sein könnte, mental absolut überfordert war.

Das macht mir deutlich, wie wenig wir seit der Trennung von Gott in der Lage sind, unseren Schöpfer auch nur im Ansatz verstehen können. Ich möchte betonen, dass das nur meine persönliche Meinung bzw. Glaube ist. Wenn das Paradies so unvorstellbar für uns ist, dass Auge es gesehen noch jemals gehört hat, wie sieht dann unsere Welt und unsere Existenz im Vergleich zu dem des ewigen Paradieses aus?

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Meiner Meinung nach darf man als Christ hoffen und beten, dass alle Menschen gerettet werden. Das ist aber noch keine Allversöhnung, da ich es offen lasse, ob es einen sog. doppelten Ausgang oder eine Allversöhnung geben wird! Von Allversöhnung kann man erst dann sprechen, wenn man diese Lehre als zwingend ansieht.

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Bei deiner Frage geht es um das Theodizeeproblem. Der Begriff "Theodizee" geht auf den Philosophen Leibnitz zurück. Diskutiert wurde das Problem aber bereits in der antiken Philosophie, z. B. beim griechischen Philosoph Epikur. Es geht dabei um die Rechtfertigung des Leids, wenn es einen allmächtigen, allwissenden und liebenden Gott gibt.

Georg Büchner nannte das Leid den "Fels des Atheismus". Der gläubige Religionsphilosoph Richard Swinburne sagt, dass das Leid das einzige wirklich ernstzunehmende Argument gegen die Existenz Gottes ist.

Ich schließe mich als Christ der Aussage des katholischen Theologen Karl Rahner an: "Die Unbegreiflichkeit des Leids ist ein Stück der Unbegreiflichkeit Gottes."

Meiner Meinung nach ist das Theodizeeproblem logisch nicht auflösbar. Es muss von Christen und anderen Theisten ausgehalten werden. Als christliche Antwort auf das Theodizeeproblem können wir aber sagen, dass Gott einen neuen Himmel und einen neue Erde erschaffen wird (Offb 20), in der es kein Leid mehr geben wird.

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Zunächst müsste man die Frage beantworten, was man unter einem Beweis versteht. Im weiten Sinn ist jedes Argument ein Beweis. In engeren Sinn kann man nur etwas in der Mathematik und Logik beweisen, nämlich durch Deduktion.

Es gibt in der Religionsphilosophie viele Argumente sowohl für als auch gegen die Existenz Gottes.

Meine Position zur Gottesfrage:

Ich glaube an Gott (christlicher Theismus) aus subjektiven und objektive Gründen.

Subjektive Gründe:

  • Im Alter von 23 Jahren hatte ich eine Bekehrungserfahrung und kam dadurch zum Glauben an Jesus Christus. Christ wurde ich nicht durch religiöse Sozialisation, sondern durch Bekehrung. Diese Umkehr war der erste Schritt in der christlichen Grunderfahrung (Umkehr, Taufe, Geistempfang und Eingliederung in eine Gemeinde).
  • Zum Glauben an Jesus Christus kam ich auch durch das Gebet: "Herr Jesus Christus, wenn es dich tatsächlich gibt, dann offenbare du dich mir persönlich." Dieses Gebet wurde erhört. Durch persönliche Offenbarung kann man herausfinden, ob Jesus von Nazareth wirklich auferstanden ist.
  • Wir Menschen brauchen Vorbilder. Menschen, die den christlichen Glauben vorbildlich lebten, laden zur Nachfolge Jesu ein: Mutter Theresa, Martin Luther King, Edith Stein, Dietrich Bonhoeffer uvm.

Objektive Gründe: Für die Existenz Gottes gibt es gute Argumente und viele Indizien.

  • Der christliche Philosoph Alvin Plantinga nennt über zwei Dutzend Argumente für die Existenz Gottes.
  • Seit Immanuel Kant ist es zwar Konsens in der abendländischen Philosophie, dass die Existenz Gottes weder bewiesen noch widerlegt werden kann, aber seit den 1960er Jahren werden die "Gottesbeweise" in der angelsächsischen Religionsphilosophie neu formuliert. Man spricht hier allerdings nicht von Beweisen, sondern von Argumenten für die Existenz Gottes, z. B. interpretiert der britische Religionsphilosoph Richard Swinburne die "Gottesbeweise" als induktive Argumente. Die Unterscheidung von Beweis, Indiz und Argument ist wichtig, denn wirklich beweisen kann man eigentlich nur etwas in der Mathematik und Logik (durch Deduktion).
  • Es gibt im Universum viele Indizien, die auf Schöpfung hindeuten: z. B. Urknall, naturgesetzliche Grundordung, mathematisches Universum, Architektur der Naturgesetze, Feinabstimmung der Naturkonstanten, Verteilung der Energie im Universum, Funktionalität der Chemie des Lebens.
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Andere Antwort

Aus konfessionskundlicher Sicht ist die römisch-katholische Kirche eine Kirche und keine Sekte, geht man von der Einteilung Kirche-Freikirche-Sondergemeinschaft aus.

Es gibt aber sowohl unter Katholiken als auch unter freikirchlichen Christen extreme theologische Positionen. Es gibt tatsächlich konservative Katholiken, für die alle Protestanten in der Hölle landen (entgegen der Lehre ihrer Kirche im II. Vatikanischen Konzil) und extreme Freikirchlicher, die behaupten, dass die römisch-katholische Kirche eine Sekte ist (entgegen der Konfessionskunde).

Ich bin aus der röm.-kath. Kirche ausgetreten, um in eine evang.-luth. Landeskirche einzutreten, aber ich bin deswegen nicht antikatholisch. Die röm.-kath. Kirche hat, wie jede andere Konfession auch, ihre Stärken und Schwächen.

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Was dein Arbeitskollege braucht ist Heilung seines Gottesbildes, denn auch Christen können ein dämonisches Gottesbild verinnerlich haben:

Viele Christen verkündigen nach außen Gott als 'guten Hirten' und 'liebenden Vater', während sie ihn tief in ihrem Herzen als 'quälenden Leuteschinder', 'kleinlichen Buchhalter' oder 'unbarmherzigen Tyrannen und Richter' verinnerlicht haben. Solche Gottesbilder bedrängen und ängstigen, können bis an den Rand der Selbstvernichtung treiben (Susanne Güntzel, IGNIS-Werkstattblätter, Heilung der Gottesbeziehung. Befreiung von "dämonischen Gottesbilder", S. 6).

Wenn ein Christ behauptet, dass gegen Corona Geimpfte in die Hölle kommen, der sollte sich die Frage stellen, inwieweit er ein dämonisches Gottesbild veinnerlich hat!

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Zunächst muss eine starke Depression diagnostiziert werden, am besten durch einen Psychiater oder einem psychologischen Psychotherapeuten. Als ersten Ansprechpartner empfehle ich den Hausarzt, damit dieser den Überblich über alle Behandlung hat.

Bei einer starken Depression kann eine stationäre Behandlung (Psychiatrie) erforderlich sein.

Die zwei Säulen der Behandlung einer Depression sind Psychotherapie und Medikamente. Bei einer schweren Depression geht es nicht ohne Antidepressivum und falls erforderlich andere Medikamente, z. B. bei Schlafstörungen.

Aus theologisch-seelsorgerlicher Sicht gibt es noch eine dritte Veränderungsmöglichkeit: Da Eingreifen Gottes (direkt und indirekt).

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Ich habe es mir zur Gewohnheit gemacht, dass ich mir möglichst täglich und ungefähr zur selben Uhrzeit eine Stille Zeit nehme, meistens etwa eine halbe Stunde.

Die Stille Zeit beginne ich mit Lobpreis (Sprachengesang). Dann folgt eine Zeit des Bibellesens nach dem Bibelleseplan des Bibellesebundes mit der Zeitschrift "Orientierung". Mir ist zum Bibellesen eine Auslegung wichtig. Der Bibellesebund hat eine eigene Methode zum Bibellesen entwickelt: Beten, Lesen, Entdecken und Antworten. Am Ende der Stillen Zeit mache ich Fürbitte (jeden Tag für die Familie, Montag für Nachbarn, Verwandschaft, Freunde; Dienstag für die Gemeinde; Mittwoch für Stadt und Landkreis; Donnerstag für Deutschland, Freitag für Mission und verfolgte Christen, Samstag für Israel).

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Ja, ist möglich

Die Existenz eines Multiversums (es gibt verschiedene Modelle) würde nicht im Widerspruch zum Theismus stehen. Nachdenkenswert erscheinen mir die Worte des christlichen Philsophen Robin Collins, nachdem er eine Konferenz über Wissenschaft und Theologie besucht hatte (Collins hat sich auf Kosmologie spezialisiert):

"When these scientists talk about the multiverse, that’s actually their way of talking about theology! It’s their way of doing metaphysics without using the G-- word!”
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Ich bin davon überzeugt, dass die Bibel ganz Gottes Wort und ganz Menschenwort ist. Eine Analogie dazu ist die Zweinaturenlehre (Dyophysitismus): Jesus Christus ist wahrer Gott und wahrer Mensch in einer Person.

Nach meiner Erkenntnis geht es im Schöpfungsbericht nicht darum wie Gott die Welt erschaffen hat, sondern DASS er sie erschaffen hat. Die sechs Schöpfungstage (Hexaemeron) sind daher nicht wörtlich zu verstehen. Der Autor des Schöpfungsberichtes schreibt, dass am ersten Tag das Licht und am vierten Tag Sonne, Mond und Sterne erschaffen wurden. Das ist für mich ein Indiz, dass der Autor keine naturwissenschaftlichen Aussagen machen möchte

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Nein

Wer die Trinität als polytheistisch bezeichnet, hat diese mißverstanden, wie an diesem Beispiel ersichtlich wird:

Weil es gibt ja basically 3 "Gottheiten" die halt zusammen 1 Gottheit sind

Gott existiert ewiglich als drei Personen, Vater, Sohn und Heiliger Geist, und jede Person ist vollkommen Gott, und es gibt nur einen Gott.

Der Begriff Trinität ist in der Bibel nicht zu finden. Dieser ist wahrscheinlich erst im 2. Jhd. n. Chr. entstanden, aber die durch dieses Wort vorgestellte Sache ist in der Bibel an vielen Stellen zu finden. Die Lehre von der Trinität wird in der Heiligen Schrift progressiv offenbart, partiell im Alten Testament und vollständiger im Neuen Testament.

Die Dreieinigkeit ist aber in einem gewissen Sinn ein Mysterium, dass wir nie ganz verstehen können. Man kann aber etwas von seiner Wahrheit verstehen, wenn wir die biblische Lehre in drei Feststellungen zusammenfassen:

  1. Gott ist drei Personen
  2. Jede Person ist vollkommen Gott
  3. Es git einen Gott

Gott existiert ewiglich als drei Personen, Vater, Sohn und Heiliger Geist, und jede Person ist vollkommen Gott, und es gibt nur einen Gott.

Die Lehre von der Dreieinigkeit ist eines der wichtigsten Dogmen des Christentums, welches auf den beiden ersten ökumenischen Konzilien (325 in Nizäa; 381 in Konstantinopel) beschlossen wurde. Es ist Konsens in der Lehre der Kirchen und Freikirchen. "Nur" christliche Sondergemeinschaften, wie beispielsweise die Zeugen Jehovas, lehnen die Trinität ab. Ein Blick in die Theologiegeschichte zeigt, dass mit der Leugnen der Dreieinigkeit meist auch die Ablehnung der vollkommenen Gottheit des Sohnes einhergeht.

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Wichtig

Als Christ bin ich davon überzeugt, dass Jesus stellvertretend für alle Menschen gestorben ist. Durch seinen Opfertod sind Vergebung von Schuld und Befreiung von Sünde möglich. Die Christologie/Soteriologie ist die Mitte meines Glaubens.

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Das kann man pauschal so nicht sagen. Ich gehe als Christ bei der Entstehung von (psychischen) Erkrankungen vom biblischen Menschenbild aus, nämlich der Einheit aus Körper, Psyche und Geist. Dementsprechend können Krankheiten körperliche, psychische oder geistliche Ursachen haben.

Wenn sich Menschen auf okkulte Praktiken einlassen, z. B. Spiritismus, dann KANN dies tatsächlich eine sog. mediumistische Psychose zur Folge haben (Psychose ist ein Oberbegriff für verschiedene schwere psychische Störungen mit beispielsweise Realitätsverlust, z. B. der Schizophrenie). Die mediumistische Psychose geht mit Stimmenhören einher.

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Wenn du von "Exorzismus" und "lateinische Sprüche" sprichst, dann meinst du wohl den Befreiungsdienst in der römisch-katholischen Kirche. Voraussetzung hierfür ist die Priesterweihe. Der (große) Exorzismus muss von einem Bischof genehmigt werden.

Der Priester und Psychotherapeut Dr. Jörg Müller SAC gehört zu den wenigen deutschen Priestern, die sich dazu bekennen, dass sie Exorzismen durchführen. Er beschreibt folgendermaßen, wie er einen Exorzismus durchführt:

Der vermutet Besessene wird mit Weihwasser besprengt, ihm wird ein Kreuz vorgehalten. Dann wird gebetet und der Befehl erteilt: "Verschwinde, im Namen Gottes!" Das kann bis zu einer halben Stunden dauern. Doch noch bevor das alles passiert, wird erst einmal geklärt, ob nicht etwa eine psychische Erkrankung vorliegt. Erst wenn alle medizinischen Untersuchungen ergebnislos bleiben, es aber Symptome gibt, die auf eine Besessenheit schließen lassen, kommt ein Exorzismus überhaupt infrage. Dann überprüfe ich, ob an der Vorstellung der Besessenheit überhaupt etwas dran ist. Das passiert aber so still und heimlich, dass der Patient es gar nicht bemerkt.
Ich bete still, der Patient weiß davon nichts. Wenn er besessen ist, rührt sich jetzt etwas. Dann behaupte ich, ich bete, tue es aber nicht und warte ab, was geschieht. Ich behaupte, ich bespritze den Patienten mit Weihwasser, es ist aber kein Weihwasser. Ich teste also, ob der Patient sich selbst und uns belügt oder nicht. Zeigt er Reaktionen, wenn ich bluffe, braucht es keinen Exorzismus – und das ist in den meisten Fällen so.

Interessanterweise kommt Dr. Jörg Müller zu folgendem Ergebnis:

Die meisten Leute brauchen keinen Exorzismus, sondern eine Therapie.
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Doch, geh trotzdem

Nikolaus Ludwig Graf von Zinzendorf, der Gründer der Herrnhuter Brüdergemeine, hat zurecht gesagt:

Ich statuiere kein Christentum ohne Gemeinschaft

Diese Regel darf nur in Ausnahmesituationen aufgehoben werden, z. B. bei Christenverfolgung.

Einzelchristsein ohne Gemeinde nennt man im christlichen Bereich "Solipsismus" (lat. solus=allein; ipse=selbst). Nach dem Neuen Testament ist die Gemeinde aber ein Organismus, in welchem sich viele Glieder und Gaben gegenseitig zum gemeinsamen Nutzen ergänzen dürfen und sollen.

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Ich hab mir vorgenommen das so lange wie möglich durchzuhalten, wie lange glaubt ihr schaffe ich das?

Ich habe mittlerweile nun viele Fragen von dir gelesen. Ich denke, dass dein Grundproblem darin besteht, dass du dies zu sehr aus eigener Kraft versuchst und nicht wirklich aus der Kraft Gottes. Das geht nicht lange gut, das weiß ich aus eigener Erfahrung.

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