Überleben Schwarmintelligenz-Tiere ohne Schwarm?
Als ich gestern im Auto saß, krabbelte dort eine einsame Waldameise herum, die wohl irgendwo bei den letzten Halten zugestiegen ist. Ich habe sie dann bei uns vorm Haus in die Wiese gesetzt.
Nun frage ich mich, ob solche Tiere mit Schwarmintelligenz, die stark untereinander kommunizieren, wie Ameisen, Bienen, usw. eigentlich ohne ihr Volk überleben können und wie sich Einzeltiere, die vom Schwarm getrennt werden, verhalten?
Suchen die ihr Leben lang orientierungslos den Weg zurück zum Schwarm oder lernen sie, alleine zu überleben?
Wäre interessant, wenn jemand es weiß.
4 Antworten
nein.Ameisen und Bienen können sich nicht selbst ernähren. Bienen sind sehr gut darin, zu ihrem Schwarm zurückzufinden, auch wenn man sie kilometerweit mitnimmt (bin Imker) aber Ameisen haben da gringere Chancen, sobald sie ihre Duftspur verlieren. Das hat aber wenig mit "Schwarmintelligenz", sondern mit ihrer Lebensweise zu tun. DIe allermeisten Tiere, die normalerweise in Gruppen leben, haben alleine große Probleme. Auch ein Mensch z.b wäre alleine und ohne Hilfsmittel sehr aufgeschmissen, mal ganz abgesehen von den psychologischen Folgen
das ist nicht ihr problem, sie wird schlicht verhungern. Ich finde es übrigens sehr schön, dass du dir so Gedanken machst :) viele scheinen bei Insekten eine "haudrauf"- Mentalität zu besitzen.
Also wenn wir imkern waren, sind immer ein paar im Auto oder noch an den Waben. Die setzten wir dann raus, dann fliegt sie hoch, orientiert sich und kehrt dann sehr verlässlich zurück. Das ist einfach für sie, aber wenn man einen Bienenstock ein paar Meter umstellt, haben sie große Probleme, den richtigen Eingang zu finden.
viele scheinen bei Insekten eine "haudrauf"- Mentalität zu besitzen.
Nein, Insekten mochte ich schon als Kind gerne. Und weil mich ein paar üble Klassenkameraden damals immer damit geärgert haben, dass sie vor meinen Augen Insekten umgebracht haben, bin ich als Erwachsener erst recht einer, der schaut, die Krabbler zu retten, wo es geht. Kein Pardon kenne ich aber bei Stechmücken und Motten. Die sind mir dann doch zu schlimme Quälgeister.
ich hab immer geweint wenn jemand ne Spinne getötet hat. Spinnen sind so faszinierend!
Ameisen folgen immer einer Duftspur, ohne diese sind sie völlig verloren.
Dadurch entstehen auch sogenannte Ameisenmühlen: Eine Ameise legt aus versehen eine Spur im Kreis, da geraten dann immer mehr rein, und sie laufen im Kreis bis sie sterben.
Bildquelle: https://www.tierwelt.ch/news/wildtiere/ameisen-im-teufelskreis
Also Ameisen können ohne Volk schon einige Zeit lang überleben. Ihnen fehlt dann halt sozusagen ihre „Bestimmung“
Hab mal zwei Wegeameisen beobachtet die ne tote Fliege entdeckten, die hatten offensichtlich die Verbindung zu ihrem Volk verloren, jedenfalls markierten sie ewig lang eine Spur ohne zu wissen wo lang, kehrten irgendwann zurück und machten an anderer Stelle weiter.
Ich denk die sind dann überfordert wenn sie ein Beutetier entdecken und dann ihre Schwestern rekrutieren wollen, aber von ihrem Volk entfernt sind.
Also überleben können se, aber sie sind net dafür gemacht.
Ich bin kein Profi auf diesem gebiet, doch ich glaube diese Ameise sie kommuniziert ja über ihre Fühler und wird einfach nur den weg zurück suchen (sie wird ohne den stamm nicht überleben).
Danke, dass Bienen kilometerweit zurück finden, ist faszinierend. Schade, dass die Ameise das wohl nicht schaffen wird. Die wird dann wohl einem anderen räuberischen Tier zum Opfer fallen...