Überbevölkerung?

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Es gibt Superreiche, die sich selbst "Freund der Menschen" nennen aber Berge an Geld anhäufen, weil sie eine Fähigkeit besitzen viel Geld generieren zu können. Würden diese Superreichen ihrer Moral nachkommen und für eine gerechte Verteilung sorgen gäbe es mit Sicherheit keine Hungertoten mehr.

Man baut ein gut funktionierendes Industrieland um, reißt Atomkraftwerke ab, was Milliarden an Unsummen verschlingt, während Kinder auf andere Kontinenten verdursten oder verhungern.

Hinterfrager1 
Fragesteller
 31.03.2024, 15:07

Stern hochverdient

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aamauro  01.04.2024, 09:23

So einfach. Inner die reichen sind schuld und wenn man denen Geld weg nimmt wird alles gut. Marx ist tot und er wär ohne seinen Kumpel den Kapitalisten Engels der ihn sponserte verhungert.

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SgtBrave  01.04.2024, 09:26
@aamauro

Jeh nach dem, wie sich der Reiche verhält kann er sich schnell schuldig machen. Denn viel Reichtum bedeutet auch viel Verantwortung.

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aamauro  01.04.2024, 10:38
@SgtBrave

Und der der alles Geld auf den Kopf haut und deshalb nicht reich wird hat weniger Verantwortung? Wenn alle gleich sind warum hat dann der eine .ehr Verantwortung als der andere? Es kommt doch darauf an was man in der jeweiligen Stellung bewegen und ändern kann und nicht darauf ob man reich ist ich kenne extrem viele Leute die sicher weniger verdienen als ich aber z.b. nur unterwegs mit Auto und Billigflieger in ihrer Freizeit sind als ich und sich viel uverntwortlicher verhalten

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Ja und nein, was du schreibst, ist nicht falsch, aber trotzdem ist das problem komplexer als es auf den ersten Blick scheint.

Wenn man von einer Überbevölkerung spricht, geht es schließlich nicht nur um die Ernährung dieser Bevölkerung, sondern um viele weitere Aspekte.

Es ist doch offensichtlich, dass ein endloses Wachstum nicht möglich ist, weder quantitativ noch qualitativ.

Das heißt zum einen, wir können nicht dauerhaft immer mehr Menschen werden, irgendwann muss Schluss sein.

Das heißt zum anderen, wir können nicht erwarten, dass unser Lebensstandard immer weiter ununterbrochen steigen wird.

Theoretisch wäre es sicherlich möglich, dass 12 Milliarden Menschen auf der Erde leben, die Frage ist, wie erstrebenswert das ist und welche Lebensqualität dann bleiben wird.

Wenn wir beispielsweise Deutschland zum aktuellen Zeitpunkt betrachten, leben hier so viele Menschen, dass es faktisch keine Naturflächen mehr gibt, in denen sich Tier- und Pflanzenwelt ungestört entfalten können.

Alles was hierzulande als Natur betrachtet wird, sind entweder landwirtschaftlich oder forstwirtschaftlich genutzte Gebiete, die mit echter Natur nichts mehr zu tun haben. Das allermeiste, was in Deutschland als Wald bezeichnet wird, ist kein Wald, sondern Forst, also eine wirtschaftlich genutzte Plantage, die nur zweitrangig als Lebensraum für Tiere dient.

Wenn wir betrachten, wie lebenswert große Städte zur Zeit sind, erhalten wir genauso ein schlechtes Ergebnis. Die Distanzen, die man jeden Tag zurücklegen muss, sind so groß, dass enorme Mengen an unnötigem Verkehr, besonders Autoverkehr entstehen, die massiven Schaden verursachen. Außerdem geht durch diese permanente Fahrerei jeden Tag Lebenszeit verloren, die man sinnvoller verbringen könnte.

Das Lebensmittelproblem, dass du auch angesprochen hast, kommt auch noch dazu. Theoretisch gibt es zwar genug, um alle Menschen zu ernähren, aber unter anderem heißt das, dass man enorme Landflächen landwirtschaftlich ausbeuten und damit als Naturraum zestören muss.

Wie das aussieht, kann man zum Beispiel in Andalusien sehen, wo eine zusammenhängende Fläche von 320 Quadratkilometern nur mit Gewächshäusern überbaut ist, zum Vergleich, das gesamte Stadtgebiet von Dresden ist ungefähr genauso groß. Hier (Nummer 1, Nummer 2) einfach mal zwei Beispielbilder, um diese Dimensionen zu verdeutlichen.

Das ist keine Hypothese sondern bekannte Realität.

Der Planet könnte sehr wohl 10 Mrd Menschen gut ernähren, übrigens hungern heute prozentual so wenige Menschen wie nie zuvor in der Geschichte. An Überernährungsfolgen sterben mehr als an Hunger.

Hunger ist in der Regel nicht eine Folge von zuvielen Menschen auf einem Gebiet, sondern die Folge von Politik. Korrupte oder Machbesessene Regime wie in Somalia, und anderen afrikanischen Staaten oder in Norkoreas, die die Ressourcen des Landes lieber für Waffen eintauschen oder privaten Luxus, als die Ernährung der Bevölkerung sicherzustellen.

Eine grosse Verschwendung ist auch der übermässige Fleischkonsum. Rinder benötigen ein vielfaches an landwirtschaftlicher Fläche für Futtermittel als planzliche Nahrungsmittel. Ungenutzt ist auch weitgehend die Verwendung von Insekten als Nahrungsmittel.

dass es sehr wohl möglich wäre, alle Menschen zu ernähren

Ist es.

Die Eat-Lancet-Kommis­sion, der Experten der gemeinnützigen Stiftung Eat und des Medizin-Fach­blatts The Lancet angehören, haben eine Ziel­vorgabe für eine gesunde Ernährung und nach­haltige Lebens­mittel­produktion erarbeitet.

Damit ist es möglich, 10 Milliarden Menschen bis zum Jahr 2050 gesund zu ernähren, ohne dass die Erde dadurch Schaden nimmt. Diese Zielvorgaben haben sie zusammengefasst als "Planetary Health Diet". Und diese "Planetary Health Diet" schlägt vor, dass sich der Verzehr von Obst, Gemüse, Hülsenfrüchten und Nüssen verdoppeln muss und der Konsum von rotem Fleisch und Zucker muss sich dagegen mehr als halbieren.

Hier eine Aufstellung der empfohlenen Ernährung (Mengenangaben gelten pro Tag, Werte in Klammern geben die Bandbreite an)

Grundlage

  • Vollkorngetreide: 232 g
  • Knollen und stärkehaltiges Gemüse: 50 g (0 - 100)
  • anderes Gemüse: 300 g (200 - 600)
  • Obst: 200 g (100 - 300)
  • Milch­produkte: 250 g (0 – 500)

Eiweiß

  • Rind, Lamm, Schwein: 14 g (0 - 28)
  • Huhn/Geflügel: 29 g (0 - 58)
  • Eier: 13 g (0 - 25)
  • Fisch: 28 g (0 - 100)
  • Hülsenfrüchte: 75 g (0 - 100)
  • Nüsse: 50 g (0 - 75)

zugesetze Fette

  • ungesättigte Fette: 40 g (20 - 80)
  • gesättigte Fette: 11,8 g (0 – 11,8)

zugesetze Zucker

  • Zucker: 31 (0 - 31)

Alex

Hinterfrager1 
Fragesteller
 30.03.2024, 11:34

Hervorragende Antwort.
„Riecht“ bereits jetzt schon nach „Hilfreich Stern“.

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Das ist eine Frage des Anspruchs.

Wollte jeder Mensch auf der Welt das haben, was für uns hier in Deutschland Standard ist, würde es hinten und vorne nicht reichen.

Es geht ja nicht nur um genug Nahrung, um nicht zu verhungern.

Hinterfrager1 
Fragesteller
 01.04.2024, 09:54
Das ist eine Frage des Anspruchs.

Das ist wohl wahr. Es ist allerdings die riesengroße Frage, was man unter „Anspruch“ versteht oder was die Bedürfnisse der Menschen wirklich sind. Ich jedenfalls beobachte, dass Menschen aus ärmeren Ländern wesentlich zufriedener und glücklicher sind als wir hier im übersättigten Deutschland.

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Interesierter  01.04.2024, 09:57
@Hinterfrager1

Diese Beobachtung kann ich nicht teilen.

Unzufriedenheit ist gerade hier in Deutschland oftmals ein Ausdruck von Neid auf die Menschen, die mehr haben.

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Hinterfrager1 
Fragesteller
 01.04.2024, 10:01
@Interesierter
Diese Beobachtung kann ich nicht teilen.

Dann vermute ich sehr stark, dass du noch nicht über den deutschen Tellerrand hinaus geblickt hast. Warst du denn schon mal in ärmeren Ländern?

Unzufriedenheit ist gerade hier in Deutschland oftmals ein Ausdruck von Neid auf die Menschen, die mehr haben.

Und diese Beobachtung kann ich nicht teilen. Ich kenne jedenfalls keinen Neid.

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