Keine Kinder bekommen wegen Überbevölkerung?

16 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Die wenigsten Menschen rationalisieren ihre privaten Entscheidungen derart mit Blick auf die Gesamtbevölkerung. Oder andere übergreifende Themen.

Die meisten Menschen bekommen Kinder, weil sie sich lieben und sich eine Zukunft mit Kindern vorstellen können. Weil sie gerne Eltern werden wollen. Nicht, weil sie ihre Rente gesichert haben wollen oder ihre Gene (bewusst) weitergeben wollen oder ihre Fähigkeiten oder Intelligenz weitergeben wollen. Nur, weil sie sich eine private Zukunft als Eltern mit Kindern vorstellen können.

In Deutschland scheint es mir so zu sein, dass es besser für die Bevölkerung wäre, wenn viele Menschen Kinder bekommen, damit unsere persönliche Zukunft - Rente, Versorgung, also genug Menschen in allen wichtigen Berufen, wenn wir alt sind - gesichert wird. Trotzdem möchte keiner, dass seine Eltern sich DESWEGEN für das Elternsein entschieden haben, sondern man möchte von den Eltern geliebt und gut begleitet werden, weil sie eine einzigartige Persönlichkeit in einem sehen und einen lieben und fördern möchten. Nicht, weil sie einen als eine Art Altersversicherung sehen!

Ich bin eine Frau, 38 Jahre alt, glücklich verheiratet, beruflich auf sicheren Beinen, habe keine Erbkrankheiten und auch keine extremen Traumata durch eine ganz üble Kindheit. Und ich möchte einfach eine keine Kinder bekommen, weshalb ich das auch nicht machen werde!

Was ich dir damit sagen will: es ist völlig okay und auch absolut "normal", keine Kinder bekommen zu wollen. Man braucht dafür genau so wenig rationale Gründe wie für die Entscheidung für eigene Kinder. Man schuldet auch niemandem Kinder - nicht der Gesellschaft, nicht den eigenen Eltern, nicht dem Partner! Es ist somit völlig legitim, einfach für sich persönlich zu entscheiden, diesen Weg nicht gehen zu wollen.

Du musst somit nicht die Überbevölkerung als rationalen Grund anführen, wenn du einfach keinen Kinderwunsch verspürst. Ja, ein Planet mit einem kippenden Klima und 8 Milliarden Menschen ist rational gesehen wirklich keine Situation, wo es irgendwie vernünftig wird, noch weitere Menschen zu machen, sicher. Aber wie gesagt - es braucht keine Begründung, es genügt ein simples "Nein, möchte ich nicht"! :).

Ohne Nachwuchs würde eine Gesellschaft innerhalb kurzer Zeit vergreisen, es würde an Berufsnachwuchs z.B. bei Ärzten, Feuerwehren, Bäckern , Polizisten usw. fehlen, an Nachfolgern von Geschäften usw.

Deutschland z.B. wäre dann noch mehr auf den Zuzug von jungen Arbeitskräften und jungen Familien angewiesen.

Wo sollte man anfangen? Bei dir? Bei deiner Familie?.....Und es ist - gottlob - jedem selber überlassen, ob er Kinder in diese Welt setzen möchte oder nicht.

Man kann es sicher anders lösen, das Problem ist aber, dass die "Babyboomer" langsam in Rente sind und schon jüngere Generationen deren Rente zahlen müssen, obwohl wir - ohne Flüchtlinge - einen Bevölkerungsrückgang haben. Das Sozialsystem knickt langsam ein, drum "brauchen" wir also immer mehr Menschen um das auszugleichen.