Traumberuf Pilot? Wie Zukunftssicher?
Hallo zusammen.
Man hört ja immer wieder vom Beruf des Pilotens. Immer woanders hinreisen, dort in guten Hotels übernachten, die Welt sahen (zumindest auf Langstrecke) und viel Geld verdienen.
Hierbei stellt sich mir die Frage, ob das alles so stimmt und ob der Pilot wirklich ein Traumberuf ist.
Des Weiteren stellt sich mir die Frage, ob der Beruf wirklich so Zukunftssicher ist, denn durch die technische Entwicklung, werden ja viele Tätigkeiten den Piloten jetzt schon abgenommen und bestimmt auch in Zukunft.
Denkt ihr, wenn ich jetzt Pilot werden (bzw. In zwei Jahren), dass ich dann mich bis ich 60 bin, also noch 44 Jahre arbeiten kann und vor allem noch im gleichen Beruf? Oder denkt ihr, dass sich das Berufsbild wandeln wird und wenn ja, wie genau?
Danke :)
6 Antworten
Der Beruf des Piloten ist und bleibt für mich, sowie für viele andere, ein Traumberuf.
Ich denke auch dass es ein Traumjob mit Perspektive ist. Auch wenn sich die Luftfahrt über die nächsten Jahre massiv verändern könnte, wird es noch lange dauern bis Piloten komplett überflüssig sind.
Das manuelle fahren bei Autos ist ja mittlerweile schon möglich. Doch kennt ein Flugzeug nicht nur links, rechts, vorne und hinten, sondern auch noch oben und unten. Ein Gefährt horizontal zu bewegen und auf Kurs zu halten ist via Ai oder auch Computerprogrammen möglich. Doch nicht nur auf horizontaler sondern auch auf vertikaler ebene fließen viel mehr Daten mit ein. Dies bedeutet eine größere Anfälligkeit für Fehlern.
Um diese auszubügeln ist und bleibt der Mensch die Möglichkeit Nummer eins. Piloten wird es noch Lange brauchen. Auch wenn sich die Umgebung verändern wird in welcher sie arbeiten, werden sie lange nicht überflüssig sein.
Hier mal ein kleiner Vergleich. Oben das Cockpit einer Boeing 747-400 und unten das einer 787 Dreamliner.
Da ist auf jeden Fall ein massiver unterschied zu erkennen. Wie man sieht hat Anzahl an Knöpfen Schaltern und Anzeigen abgenommen. Viel, was damals die Piloten und der Techniker übernahmen, ist jetzt in die Hände der Technik gegangen.
Doch wird dadurch der Job als Pilot weniger anspruchsvoll? Ich denke nicht. Denn durch die Modernisierung der Luftfahrt, kommen immer mehr Probleme hinzu. So hat sie die Navigation über die Jahre deutlich verändert, und wurde immer mehr Automatisiert. Dadurch aber auch Fehleranfälliger was die Aufmerksamkeit der Piloten beansprucht.
Auch sollte der Klimawandel keine Vollbremsung für die Luftfahrt sein. Im Gegenteil, durch den Klimawandel werden neue Antriebstechniken erfunden welche eine CO² Einsparung von bis zu 80% ergeben. Auch werden die Flugzeuge deutlich Leichter. So werden durch den Karbonfaser verstärkten Rumpf einer Boeing 787 Dreamliner bis zu 400 Kilogramm Gewichtseinsparung bewirkt.
Um nochmal auf die Triebwerke zurück zu kommen. Schau dir mal die Triebwerke eines A321 an.
International Aero Engins IAE2530
Jetzt die eines A320neo
Pratt&Whitney PW1133G
Und jetzt die stärksten je gebauten, einer Boeing 777F
General Electrik GE90
Was fällt uns auf? Die Triebwerke wurden immer breiter. bzw, der Mantelstrom vergrößert um den WIrkungsrad eines Triebwerkes zu erhöhen. Man kann zwar nicht unendlich den Durchmesser erhöhen, doch man könnte die "heiße Luft" die einfach aus der Brennkammer nach draußen geschossen wird, wieder in das System einlassen. So erhöht sich der Wirkungsrad um weitere 10 bis 20%. International Aero Engins arbeitet bereits an solchen Projekten.
Als kleine Information am Rande. Das GE90 hat den selben Durchmesser, wie der Rumpf einer Boeing 737. Zwei solcher Triebwerke erzeugen den gleichen Schub wie ein Airbus A380 mit seinem vier Triebwerken. So wird ein massiver Unterschied erst klar.
Um nochmal auf den Wassertoff zurück zu kommen. So gibt es von Airbus bereits "Turboprop" (falls man diese überhaupt so nennen darf) welche rein mit Umweltfreundlichen Wasserstoff laufen.
Auch gibt es Prototypen und Entwürfe für einen Linienjet mit Turbofan Wasserstofftriebwerken.
Alles in allem denke ich das die Zukunft der Fliegerei durch innovative Ideen gesichert ist. Und somit auch das Fortbestehen des Pilotenjob in vielleicht leicht veränderten Version.
Ich hoffe ich konnte helfen!
LG
Ich fürchte genau wie beim Autofahren wird es irgendwann autonomes Fliegen geben. Wann das allerdings der Fall sein wird kann niemand sagen. Auch zu bedenken ist ja, ein Airliner wird meist um die 30 Jahre und länger im Linienverkehr eingesetzt, oft danach noch ein zweites Leben als Frachter. Die Maschinen die heute bestellt werden werden also aller Voraussicht nach auch in 30 Jahren noch fliegen. Zudem ist die autonome Technik ja noch gar nicht in Sicht bzgl. Serienreife. Und selbst wenn es ultraschnell ginge und in 10 Jahren das erste autonome Flugzeug käme dann werden die nächsten 9 Jahre noch nicht autonome Airliner bestellt - + 30 Jahre sind knapp 40 Jahre in denen sie noch im Einsatz wären... - natürlich werden es mit der Zeit dann immer weniger und im Gegenzug mehr autonome Flugzeuge aber es wird den Beruf des Piloten in der heutigen Form trotzdem solange weitergeben.
Und selbst wenn dann irgendwann autonomes Fliegen an der Tagesordnung steht wird auch dort ein Mensch an Bord sein müssen der im Notfall eingreifen kann. Wie gut das dann bezahlt ist und ob der dann, solange im Cockpit nichts zu tun ist, in der Kabine beim Bedienen der Gäste hilft - das kann heute alles keiner sagen.
Zudem kann alles auch viel länger dauern - ich gehe nicht davon aus, dass es in 10 Jahren schon autonome Airliner gibt, da gibt es ja noch nicht mal autonome Autos (und ich persönlich würde mir wünschen dass es diese auch nie gibt - aber das ist ein anderes Thema).
In jedem Fall hast Du, wenn Du heute eine MPL oder ATPL Ausbildung machst gute Chancen sehr lange - vermutlich auch bis zur Rente - Pilot sein zu können - so sehe ich das zumindest, denn wenn autonome Airliner kämen dann werden ja erst mal die alten Piloten behalten, es werden dann halt weniger neue eingestellt.
Wieviel Geld Du verdienst hängt sehr stark von der Airline ab, bei der Du beschäftigt bist und natürlich von Deinem Rang (COP oder CPT) und ob Du Kurz- oder Langstrecke fliegst.
Das stimmt schon. Jedoch können Flugzeuge ja schon einigermaßen autonom fliegen. Stichwort Autopilot. Der kann meines Wissen nach doch auch schon landen, oder irre ich mich? Ich habe gehört, dass das bei Nebel, wenn die Sicht zu schlecht ist, man aber landen muss, schon mal der Autopilot übernimmt.
Der Reiseflug wird auch heute (und schon sehr lange) weitestgehend vom Autopiloten übernommen. Gibt es aber z. B. eine Kursänderung muss diese ja auch in den Autopiloten eingepflegt werden. Zudem können Systeme ausfallen und es kann immer etwas unvorhergesehenes passieren sodass die Piloten eingreifen müssen.
Die Landung kann, sofern auch der Flughafen und die Landebahn dafür ausgelegt ist, automatisch erfolgen und bei bestimmten Wetterbedingungen wird das auch gemacht. Jedoch heißt automatische Landung nicht dass die Piloten nichts zu tun haben, sie müssen ebenfalls die Daten eingeben und überwachen - ich habe neulich mal gelesen dass die Piloten bei einer automatischen Landung mehr Stress haben wie bei einer manuell geflogenen.
Der Start erfolgt aktuell immer manuell - soweit ich weiß soll im A350 aber bald auch ein automatischer takeoff möglich sein - ob und wann der dann genutzt wird, bleibt abzuwarten.
Ich habe auch mal gelesen, dass viele sich weiterhin einen Piloten im Cockpit wünschen, dann fühlen die Passagiere sich sicherer. Denkst du denn, dass aktuell wieder Piloten gebaucht werden, denn nach Corona haben ja viele die Ausbildung abgebrochen, da Airlines gar keine mehr angenommen haben.
ja das ist ganz sicher so und wie eben geschrieben, auch sicherheitstechnisch wird es sicherlich Vorschrift sein, dass jemand der die Kiste fliegen kann für den Notfall an Bord ist. Die Frage ist natürlich wie er in Übung bleibt wenn er quasi nie zu Einsatz kommt - das geht dann nur über Simulatortrainings.
Ich denke mal so Lufthansa, KLM, British Airways auf der Langstrecke verdienen am besten, oder?
Du kannst davon ausgehen dass Du bei den Konzernmüttern am besten verdienst. Bei Lufthansa also mehr wie bei den Töchtern Eurowings etc. - der Unterschied kann auch sehr deutlich sein. Des Weiteren kannst Du davon ausgehen dass Du bei Billigfluggesellschaften wie z. B. Ryanair nicht halb soviel verdienst wie z. B. bei LH. Ich kann Dir das nicht genau sagen aber hab gelesen, dass ein COP bei LH 69 K p. a. startet, während es bei Ryanair meine ich mal gelesen zu haben nur ca. 27 K sind. Bei der LH Tochter Eurowings wurden 59 K genannt.
Pilot-Gehalt: Wie viel Gehalt zahlen Eurowings und Lufthansa? (handelsblatt.com)
Der Reiseflug wird auch heute (und schon sehr lange) weitestgehend vom Autopiloten übernommen. Gibt es aber z. B. eine Kursänderung muss diese ja auch in den Autopiloten eingepflegt werden. Zudem können Systeme ausfallen und es kann immer etwas unvorhergesehenes passieren sodass die Piloten eingreifen müssen.
👍🏻. Ich habe mal gehört, dass auch ein größerer Teil vor dem wirklichen Flug passiert. Sowas, wie Wetter checken, alles berechnen für Treibstoff, Route planen, Outsidecheck und so. Das müsste ja ich noch in 40 Jahren gemacht werden, denn ein System erkannt ja nicht jede kleine Make.
- ich habe neulich mal gelesen dass die Piloten bei einer automatischen Landung mehr Stress haben wie bei einer manuell geflogenen.
Das wäre natürlich vorerst ein Grund, noch normal zu landen.
Du davon ausgehen dass Du bei Billigfluggesellschaften wie z. B. Ryanair nicht halb soviel verdienst wie z. B. bei LH
Ich habe auch mal gehört, dass Piloten bei Ryanair oder Spirit Geld actor zahlen, nur um Pilot zu sein. Damit sie ihre drei Starts und Ladungen (glaube ich) in 90 Tagen voll bekommen
Dank 🫶🏻
Die fliegen nicht autonom die fliegen im Reiseflug per Autopilot das ist ein rießen Unterschied
Für diesen Beruf muss man schon besondere Voraussetzungen mitbringen. Wenn man diese hat, dann könnte es schon ein Traumberuf sein. Normalerweise werden diese Erfordernisse ja im Rahmen von Auswahltests und fliegerärztlichen Untersuchungen abgefragt/festgestellt. Hier in Deutschland hat der Fall des Piloten Andreas Lubitz, der eine Germanwings-Maschine samt Passagieren willentlich in den Crash geführt hat, gezeigt, was für Folgen es haben kann, wenn man diese Anforderungen nicht erfüllt. Dann ist es sicherlich kein Traumberuf mehr.
Für mich ist das absolut ein Traumjob, das muss aber auch jeder selbst wissen.
Ich denke es ist noch Zukunft sicher. Denn erstmal wird es dann ja so sein das nur einer im Cockpit sitzt und dann dauert es noch bis die Technik so ausgereift ist bis das Ding Automatisch fliegt.
Die flugzeuge werden ga auch recht alt also 30 vielleicht auch mal 40 Jahre.
Man muss dem Kunden (der vielleicht auch Flugangst hat) das erstmal als sicher verkaufen, wenn vorne keiner mehr eingreifen im Notfall.
Es dauert auch ewig lange bis ein neues Flugzeug entwickelt ist und am Fließband gebaut werden kann.
Wie lange möchtest du schon Pilot werden?
Weiß ich jetzt nicht genau aber seit einem Jahr so richtig und davor auch schon 2-3 Jahre.
Ich liebe es zu Fliegen, es gibt für mich bis jetzt kein besseres Gefühl. Ich will von der Welt viel sehen und (das wusste ich schon als kleines Kind) ich mag große Maschinen und diese Power. Piloten haben auch nicht immer dieselben Kollegen, heißt also wenn man sich nicht ganz so mag sieht man sich am nächsten tag eh nicht mehr.
Das Geld welches man verdienen kann ist auch sehr gut, wobei Geld wirklich nicht alles ist. Zudem muss man in der Ausbildung schon so mit 120.000€ rechnen.
Ich glaube du hast eine etwas naive Sicht auf den Beruf.
Als Senior Pilot bei der Lufthansa 200.000 Euro im Jahr verdienen und dann nach Rio fahren mit 3 Tage Aufenthalt, ja das gibt es.
Nur du hast expliziet nach der Zukuft des Fliegens gefragt. Die grösste Airline in Europa ist Ryan Air und als Pilot fliegt man da von Frankfurt-Hahn nach London Stansted und das ganze noch mal von vorne. Ausser dem Rollfeld hat man da NICHTS von der Welt gesehen.
Ausserdem du weißt ja selber das Fliegen sehr international ist. Also warum sollte eine Airline einen deutschen Piloten einstellen, wenn der Kollege aus Ungarn die selbe Arbeit für die hälfte des Lohnes machen will. DEm Passagier ist es wirklcih egal, ob da nun Michel oder Igor im Cockpitsitzt.
Die Zukunft des Fliegens ist auch "Pay to Fly". Europa ist eines der reichsten Gegenden der WElt und viele habne den TRaum vom Fliegen. Also wenn es dein Traum ist und du reiche Eltern hast kannst du dir den Traum auch selber erfüllen. Also DU zahlst Geld und dann darfst du ins Cockpit, ein Prinziep was schon Tom Sawyer kannte.
und nicht zuletzt eine Ausilbung als Pilot kostet 110.000 Euro PLUS persönliche Lebenshaltungskosten. Die zeiten wo Airlines das bezahlt haben sind längst vorbei.
Dankeschön für die ausführliche Antwort!
Stimmt daran habe ich noch nicht gedacht! Außerdem dauert es bestimmt noch, bis dann alle Flugzeuge ausgeliefert werden. Beim A380-800 hat es ja auch noch relativ lange gedauert, bis wirklich jede Airline, die einen haben wollte, auch welche bekommen hat.
Das ist gerade beruhigend!
Das stimmt schon. Jedoch können Flugzeuge ja schon einigermaßen autonom fliegen. Stichwort Autopilot. Der kann meines Wissen nach doch auch schon landen, oder irre ich mich? Ich habe gehört, dass das bei Nebel, wenn die Sicht zu schlecht ist, man aber landen muss, schon mal der Autopilot übernimmt.
Ich habe auch mal gelesen, dass viele sich weiterhin einen Piloten im Cockpit wünschen, dann fühlen die Passagiere sich sicherer. Denkst du denn, dass aktuell wieder Piloten gebaucht werden, denn nach Corona haben ja viele die Ausbildung abgebrochen, da Airlines gar keine mehr angenommen haben.
Ich denke mal so Lufthansa, KLM, British Airways auf der Langstrecke verdienen am besten, oder?