Traumberuf Pilot durch Kurzsichtigkeit zerstört?
Hallo Leute,
seit meiner Kindheit träum ich davon, einmal ein großes Flugzeug zu steuern, deshalb kam für mich auch kein andere Beruf als Pilot in Frage. Als ich beim Eignungstest fürs Bundesheer auch die höchste Stufe erreichte (was aber wahrscheinlich auch nicht sonderlich schwer ist), war ich mir sicher, dass ich zur Eignungsprüfung zum (Militär)-Piloten antreten werde.
Gestern dann hab ich mich ein bisschen eingelesen und da stand dass beim Astigmatismus/Kurzsichtigkeit der Grenzwert -2 Dioptrien beträgt. Ich habe auf meinem linken Auge jedoch -2 und auf dem rechten -1.5
Seit Mai 2017 hat sich auf beiden Augen der Wert um 0.5 Dioptrien erhöht, was vermutlich darauf hindeutet, dass sich meine Kurzsichtigkeit weiterhin verschlechtern wird.
Jetzt die eigentliche Frage: Zahlt es sich dann noch überhaupt aus, zur Prüfung anzutreten weil die Chance, genommen zu werden, so gut wie Null ist?
Gibt es sonst noch irgendwelche Möglichkeiten bzgl. Augen lasern lassen etc.?
Ich bin echt am Boden zerstört und weißt jetzt nicht einmal mehr was für Alternativen mir zur Verfügung stehen...
Hoffe ihr könnt mir helfen!
Mfg.
7 Antworten
Informier dich doch über das Lasern, ich glaub, bei den Dioptrien ist das wahrscheinlich kein Problem. Musst natürlich einige Voruntersuchungen machen. Und besser mal bei den Einstellungsregeln nachlesen, ob Laser-OPs Ausschluss-Kriterien sind.
Evtl. wäre Lasern eine Möglichkeit.
Kommt auf Dein Alter an.
Ob Lasern für einen Piloten akzeptiert wird, weiss ich aber nicht.
Die flugmedizinischen Vorschriften der EU/EASA (die ja auch für Österreich gelten) erlauben für Berufspiloten +5,0/-6,0 Dioptrien und 2,0 Dioptrien für die Hornhautverkrümmung.
"AMC1 MED.B.070 - Visual system
(d) Refractive error
(1) At initial examination an applicant may be assessed as fit with:
(i) hypermetropia not exceeding +5.0 dioptres;
ii) myopia not exceeding -6.0 dioptres;
iii) astigmatism not exceeding 2.0 dioptres;
iv) anisometropia not exceeding 2.0 dioptres
provided that optimal correction has been considered and no significant pathology is demonstrated."
Diese Werte dürfen also auch mit optimaler Korrektur keinesfalls überschritten werden.
Aber die Dioptrienzahl ist ja nur ein Punkt aus einer Liste von rund zwölf Items alleine für die Augenuntersuchung. Es gibt also mehr Möglichkeiten, es nicht zu schaffen als umgekehrt.
Und alle der drei möglichen Laser-OPs bergen Risiken. Es gibt keine Langzeitstudien mit genügend Testpersonen, deshalb haben die Fliegerärzte in meiner Firma davon abgeraten (ich wollte so eine OP einfach mal für mich selbst machen lassen).
Niemand weiß, ob nicht Langzeitschäden - bis hin zur Erblindung - auftreten können. Aber das musst Du sowieso mit dem Fliegerarzt des flugmedizinischen Zentrums besprechen. Insofern verstehe ich mal wieder nicht, wie man auf die Idee kommen kann, in einem Laienforum zu fragen.
Fragen nach Meinungen und Erfahrungen sind ok, aber Sachfragen, für die man Experten braucht? Fliegerärzte sind hier eher nicht vertreten und würden doch auch keine Ferndiagnose durchführen.
Hier eine sicher hilfreiche Info (wieder einmal, weil die Leute nie die GF-Datenbank checken):
Es gibt im Prinzip drei anerkannte OPs:
a) Lasek (Laser epithelial keratomileusis): Verbesserung der Sehschärfe, aber Einschränkung der Sehqualität (Dämmerungssehen, Lichtblendung)
b) Lasik (Laser in situ Keratomileusis ): Sehvermögen schneller wiederhergestellt, weniger schmerzhaft, höhere Komplikationsrate
c) PRK (Photorefractive Keratectomie): Pro Dioptrie 15 Mikrometer Hornhautabtrag. Risikoärmer, größere postoperative Schmerzen, längere Heildauer, aber: Erfüllt selbst die Anforderungen der Bundeswehr an Kampfpiloten.
Keine dieser OPs solltest Du aber ohne Rücksprache mit einem Flugmedizinischen Zentrum - und/oder der Airline Deines Vertrauens - durchführen lassen. Meistens muss ja die OP mindestens 6 Monate zurückliegen und auch eine Mindesthornhautdicke VOR der OP nachgewiesen werden.
Nur sog. Aero Medical Center dürfen die Erstuntersuchung für ein Medical der Klasse 1 für Berufspiloten durchführen. Eine Liste mit Standorten und Adressen findest Du beim Luftfahrt-Bundesamt bzw. in Österreich bei austrocontrol.at. Dort kannst Du Dich dann bei den richtigen Leuten erkundigen.
Und das Militär hat fast immer eigene - und strengere Vorgaben.
Hallo.-
Das darf von -6,oo bis+5.oo sein. Da hast du dich wohl verlesen. in der EU für Berufspiloten, für Hornhauverkrümmung.
Mit Gruß
Bley 1914
es gibt auch Piloten die eine Sehbrille tragen, erkundige was für dich in Frage käme
Hm, da spricht der "Keksperte" oder hast Du dafür Belege? Ich für das Gegenteil schon:
"Perfekte Augen sind ein Muss!
Stimmt nicht! Liebe Brillenträger und -trägerinnen, ihr könnt aufatmen: Brillen sind im Cockpit erlaubt.
Pilotinnen und Piloten der Bundeswehr werden dafür mit Fliegersonderbrillen ausgestattet. Allerdings gelten bei der Erstuntersuchung zur Wehrfliegerverwendungsfähigkeit bestimmte Grenzwerte:
Kurzsichtigkeit – 3,00 dpt (Dioptrien) und - 1,50 dpt für Jet-Piloten, Weitsichtigkeit + 3,00 dpt und + 2,00 dpt für Jet-Piloten, Hornhautverkrümmung 2,00 dpt und 0,50 dpt für Jet-Piloten."
(Quelle: Pilotenmythen auf dem Prüfstand. Info der Bw unter: https://www.bundeswehrentdecken.de/10-piloten-mythen )
Und schon in den Siebziger Jahren flogen bei uns im JG 71 "R" einige Kutscher mit Brille. Ich selbst durfte nicht Pilot werden, weil meine Augen schon damals, auch mit Brille, außerhalb der Toleranz lagen. Also habe ich wenigstens geschraubt.
Noch Fragen, Herr Pilot?
dass heisst Militärpiloten werden mit ca. 45 Jahren bereits entlassen, weil ihre Augen schlechter werden, geht es noch?
Nun in der Schweiz sind leichte Sehhilfen lediglich möglich, nicht aber generell zugelassen. Wird einzeln abgeklärt.
Militärpiloten dürfen keine Brillenträger sein, Linienpiloten schon.