Traumauto mit hohem Kilometerstand kaufen?
Was meint ihr, ist ein Kilometerstand von 300.000 ein absolutes Ausschlusskriterium?
Es geht um einen BMW 730d
13 Antworten
Die Laufleistung ist nicht direkt maßgebend; meinen alten Mercedes, bei dem ich lange Jahre der zweite Besitzer war, habe ich vor einigen Wochen mit 287.000 Kilometern guten Gewissens verkaufen können, weil der technisch 100-prozentig in Ordnung war und optisch auch noch gut in Schuss.
Alte Siebener-BMWs sind jedoch unberechenbar und noch schlimmer als andere Luxusklassen, weil die typischen BMW-Krankheiten im Bereich Elektrik/Elektronik hinzu kommen. Da fallen übrigens selbst scheckheftgewartete, an sich gepflegte Fahrzeuge immer wieder auf - ich habe so was hinter mir und war einfach froh, als ich diesen Wagen vor einigen Jahren verkauft hatte; mir war der einfach zu unzuverlässig - und der hatte zum Schluss knapp 200.000 Kilometer hinter sich, war ein Benziner. Motor und Getriebe waren gut, das Blech auch, der Rest war problematisch und es war frustrierend, dass einige Werkstätten mit dem Auto überfordert waren. Traumauto hin oder her - so was sollte man stehen lassen, alte BMWs sind generell ziemlich fürchterlich, selbst "kleine" Dreier haben oft diese Elektroprobleme, wenn sie in die Jahre kommen.
Ich hatte einen Siebener, der schon nicht sehr zuverlässig war - aber danach einen Fünfer, durch den der Siebener fast schon wieder "gut" war. Der Fünfer war alles andere als eine alte Gurke, sondern das gepflegte Erste-Hand-Auto meiner 84-jährigen Großtante mit lückenlosem Scheckheft und 105.000 Kilometern - der war so schlecht, dass ich ihn am Ende verschenkt habe, weil ich es mit meinem Gewissen nicht vereinbaren konnte, für so eine anfällige Kiste ernsthaft auch noch Geld zu nehmen.
E28, E30, E32, E34 und E36 waren allerdings durchweg gut - da gab es nur Kleinärger und technisch waren die auch super. Ein 525eta (E28) von ca. 1987 hat 350.000 Kilometer gepackt und die ganzen 735er (E32), von denen wir mehrere hatten, wurden auch jeweils mit um die 300.000 ausgemustert. Der Letzte war ein 1989er - der flog 2006 raus und hatte 311.000 Kilometer auf der Uhr - viel war an dem nicht kaputt.
Ich fahre selbst schon ewig Mercedes, aktuell die E-Klasse, und bin sehr zufrieden sowohl mit der Technik als auch der Elektronik und der Zuverlässigkeit sowie den Werkstätten - bis auf dass sie teuer sind, bin ich zufrieden und muss nur selten in die Werkstatt. Es gab Jahre, in denen ich nur zur Inspektion und zum kostenlosen Lichttest im Oktober "zum Daimler" bin, 2022 war auch so ein Jahr.
Ich habe einen 318d mit 220000 km auf der Uhr und habe keine Elektroprobleme und der ist auch schon 13 Jahre.
Also ich habe mir vor zwei Tagen nach langer Suche tatsächlich auch ein Auto mit recht hoher Laufleistung gekauft. Allerdings nur, weil mich der Zustand überzeugt hat.
In meinem Fall war der Wagen (Baujahr 2012) nämlich stets in einer Vertragswerkstatt zur Wartung, hat nur einen Vorbesitzer und ist in einem Super Zustand. Nichtmal der Fahrersitz ist im Einstiegsbereich abgenutzt, genauso funktioniert alles noch wie am ersten Tag und das Auto bietet sehr vieles an Ausstattung.
Bei einer Oberklasselimousine mit 300.000 Kilometern würde ich das allerdings lieber lassen, wenn die Unterhaltskosten eine Rolle spielen sollten. In diesen Fahrzeugen steckt nämlich so viel Elektronik, dass du im schlimmsten Fall nur ein Groschengrab erwischst und nicht viel Freude daran haben wirst.
In diesen Fahrzeugen steckt nämlich so viel Elektronik, dass du im schlimmsten Fall nur ein Groschengrab erwischst und nicht viel Freude daran haben wirst.
Ich sage es mal so: Mercedes, Audi und Lexus oder auch die Phaetons von Volkswagen sind diesbezüglich auch im Alter meistens noch passabel - da kann mal was kommen und insbesondere Mercedes hat gelegentlich Probleme mit Assistenzsystemen, die beim Neuwagen aufpreispflichtig waren (ABC, COMAND, Distronic) oder bei der E-Klasse W211 (fahre ich) bis 2006 mit dem SBC - aber die BMWs haben durch die Bank üble elektronische Probleme, wenn sie erstmal 10-12 Jahre alt sind. Selbst ein kleiner 316i kann böse Überraschungen parat haben, die irre schwer zu lokalisieren und sehr teuer bis kaum zu beheben sind - und dazu kommt, dass viele Ersatzteile zu "BMW Classic" zu absurden Preisen wanderten, wenn es sie überhaupt noch gibt - vieles ist inzwischen gar nicht mehr lieferbar.
Mein "alter" Mercedes (W202 noch) war auch so einer, der ewig bei mir in zweiter Hand war, immer bei Mercedes gewartet und repariert wurde, innen super erhalten war mit straffen Sitzen, kein Rostproblem hatte und eigentlich nur verkauft wurde, weil ich ein unmoralisch hohes Angebot für den Export bekommen hatte.
Eigentlich wäre das Baujahr des 730d noch sehr interessant, da Elektronikprobleme ja besonders mit zunehmendem Alter häufiger auftreten.
Ansonsten stimme ich (mal wieder) vollkommen zu. Ich kenne übrigens auch noch die Probleme mit der „Aktivlenkung“ beim E60, weiß aber nicht ob der 7er auch betroffen war.
Die BMWs sind da alle gleich schlecht - egal ob das der E38 (hatte ich als 728i) ist oder ein Nachfolger oder ein Fünfer oder ein Dreier. Zuverlässig war eigentlich nur die Generation zuvor mit E30, E32, E34 und E36, da war die Elektronik noch nicht so stark vorhanden - aber auch da haben elektrische Zentralverriegelungen gesponnen und Bordcomputer, falls vorhanden, reihenweise Falschmeldungen ausgespuckt.
Hast du eigentlich den 211er gekauft?
Nein - es wurde spontan ein VW Golf GTI, irgendwie hat einfach alles gepasst, auch preislich. Ein echter spontankauf, aber auch meine Werkstatt hat den Zustand gelobt.
Schade, hab ich dir ja wärmstens empfohlen. Aber ich wünsche dir dennoch ganz viel Freude mit dem Golf
Ich denke es lag nicht am W211, der mir wirklich sehr gut gefallen hat. Eher hat mir der Golf in dem Fall einfach noch etwas mehr gefallen, was wohl auch zum Teil mit der deutlich besseren Ausstattung zusammenhängt
Es ist der Golf 6 GTI, 2012er Baujahr, Sondermodell Adidas mit sehr guter Ausstattung
Die Exemplare, die im Bremer Werk gebaut wurden, waren glaube ich gar nicht problematisch. Das Rostproblem betraf auf jeden Fall nicht jeden W202
Bin gerade zufällig noch einmal auf unseren Austausch hier gestoßen :D Mittlerweile habe ich den W211 tatsächlich gekauft und liebe das Auto!
Der geht jetzt innerhalb der Familie weiter. Ich weiß, dass ich jemandem damit eine sehr große Freude mache und hänge nicht so sehr daran
Ist kein absolutes Ausschlusskriterium. Problemlos wird so ein Auto aber eher selten sein. Kommt auf den Preis an, die Servicehistorie, den aktuellen Zustand und ob pber Händler, mit Gewährleistung oder Privat mit Risiko angeschafft wird.
Auch darauf kannst du dich nicht wirklich verlassen. Selbst dabei wird getrickst.
Klar, jeder miss entscheiden, wo für,ihn das Vertrauen beginnt und Misstrauen aufhört.
Fakt ist einfach, seit Einführung der Fahrzeugelektronik in dieser Größenordnung wurden auch immer mehr Betrugsmethoden damit geschaffen. Auch Händler sahen darin ein großes Potential ihren Schnitt zu machen. Sind ja schon genug damit auf die Nase gefallen. Nicht nur diese Kärtchen Händler, auch Vertragswerkstätten sind dabei aufgeflogen. Dumm halt wenn eine Vertragswerkstatt ausgerechnet bei einem Kripo Beamten eine Betrug begehen will. Schön blöd sag ich da.
Kommt drauf an ob der Wagen immer in Schuss gehalten wurde und ob es ein Langstrecken Fahrzeug war. Der Wagen kann durchaus noch ein Schnäppchen sein.
Bloß nicht!!!
Willkommen in der Bayerischen Motorenwerke Kostenfalle.
Solche alternden bayerischen Luxusschlitten sind eine hervorragende Methode, um sein sauer Erspartes auf möglichst effektive Weise zu verplempern.
BMW waren noch nie für die Ewigkeit gebaut, anfällige Elektronik, alternde Kunststoffe, hoher Fahrwerksverschleiß wenn sie sportlich bewegt werden, und das leidige Steuerkettenproblem betrifft alle Motoren mit hohen Laufleistungen
- die Ersatzteilversorgung ist zum Teil erstaunlich schlecht,, überhaupt kein Vergleich z.B. mit Mercedes.
- Ersatzteile für BMW Luxuskarossen sind teils unverschämt teuer
Absolute Zustimmung!
Die BMWs sind da alle gleich schlecht - egal ob das der E38 (hatte ich als 728i) ist oder ein Nachfolger oder ein Fünfer oder ein Dreier. Zuverlässig war eigentlich nur die Generation zuvor mit E30, E32, E34 und E36, da war die Elektronik noch nicht so stark vorhanden - aber auch da haben elektrische Zentralverriegelungen gesponnen und Bordcomputer, falls vorhanden, reihenweise Falschmeldungen ausgespuckt.
Du hast noch etwas vergessen.
Das Spielchen an der Tankstelle. Öl nach füllen und Sprit und Kühlmittelstand kontrollieren.😉
Das betrifft aber nicht speiell den 730 sondern viele alte Autos mit so hoher Kilometerleistung.
Also ich habe einen 318d und der hat jetzt 220000km, Elektroprobleme habe ich keine. Das einzigste war Kühlwasser aber das war Zahnriemenspanner und die Spannung. Was aber normal ist auch Wasserpumpen können kaputt gehen. Wenn ich da an meinen Mercedes A170CDI denke. Der hatte auch 220000km dann habe ich ihn aber verkauft weil im Motor alles verölt war, hätte nochmals 1500€ gekostet. Da war alles kaputt auch Gangschaltung das Kunstoff hat sich abgenutzt und Lenkrad. Scheibenwischermotor, Handbremse, Sitzverstellung, Querlenker, Düsen, im Prinzip alles was man sich denken kann.
Dagegen ist der BMW gold Wert. Kann aber sein, dass die anderen Mercedesse diese Probleme nicht haben.
Stimmt die Elektrik/Elektronik ist auch bei heutigen Bayrischen Mist Wagen noch nicht besser geworden. Die Markenwerkstätten von denen auch nicht. Für solch ein Unternehmen echt sehr sehr traurig. Aber wer seine Zulieferer immer mehr Knechtet, der bekommt halt seine Quittung dafür.
Ich mache jedenfalls um jedes Fahrzeug dieser Marke seit Jahren, nach einem großen Reinfall einen Riesigen Bogen.