Todesstrafe für Kindervergewaltiger?

Das Ergebnis basiert auf 64 Abstimmungen

Nein, weil 83%
Ja, weil 17%

17 Antworten

Nein, weil

Die Todesstrafe ist nicht nur mit den Menschenrechten unvereinbar, sondern widerspricht auch den modernen (und übrigens sehr erfolgreichen) juristischen Konzepten und Leitgedanken).

Wichtig zu sagen ist: Niemand hat etwas von der Todesstrafe. Ausser wir als Gesellschaft, weil wir mehr Kosten tragen müssten und die Familien der Täter, die, ohne etwas getan zu haben, bestraft werden. Nicht einmal eine abschreckende Wirkung hat sie.

Und für mich ist es ein unglaublich wichtiger juristischer Grundsatz, dass jede Strafe bzw. Massnahme sofort abgebrochen werden kann und der Verurteilte wieder die gleichen Rechte hat wie vor der Verurteilung. Es wird wohl immer passieren, dass Unschuldige hingerichtet werden, wenn die Todesstrafe teil des Rechtes ist. Und ein einziger unschuldig Getöteter ist schon mehr als Argument genug gegen die Todesstrafe.

Nein, weil

Mal abgesehen davon, dass wir dann moralisch gesehen selber Mörder werden ist mein Hauptargument immer, dass Menschen hingerichtet werden könnten, die Unschuldig sind. Das ist für mich das schlimmste Szenario, dass jemand, der nichts getan hat, in meinem Namen (des deutschen Volkes) ermordet wird, weil er zur falschen Zeit am falschen Ort war.

Man kann Menschen ihre Menschenwürde nicht entziehen, egal was sie gemacht haben. Das verbietet unser Grundgesetz.

P.S.: Ich glaube für manche wäre es sogar eine Gnade, wenn man sie hinrichten würde. Wenn ich wüsste ich komme nie wieder frei wegen Sicherheitsverwahrung weiß ich nicht, ob ich nicht lieber sterben wollen würde. Es bringen sich ja auch einige im Gefängnis um.

verreisterNutzer  25.06.2023, 16:04

Der Täter hat einem unschuldigen Kind die Würde genommen.

Die Gesellschaft oder ,,ich" würde die Würde eines schuldigen Mannes nehmen, der die Würde eines unschuldigen Kindes nahm.

Das ist nicht dieselbe Stufe.

Man kann Menschen ihre Menschenwürde nicht entziehen, egal was sie gemacht haben. Das verbietet unser Grundgesetz.

Das Grundgesetz kann man nicht als objektiven moralischen Maßstab nehmen, da das Grundgesetz auch nur auf der Meinung von Menschen basiert. Das Grundgesetz kommt ja nicht von Gott.

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Panazee  25.06.2023, 16:09
@verreisterNutzer

Zu sagen "Das hat jemandem die Würde genommen" ist extrem subjektiv.

Wenn mich jemand in der Öffentlichkeit anspuckt nimmt er mir auch die Würde. Soll man dem auch seine Menschenwürde entziehen, weil er mir meine in dem Moment genommen hat und ihn konsequenterweise auch hinrichten, weil er mich angespuckt hat?

Mir ist schon klar, dass die Vergewaltigung eines Kindes deutlich gravierender ist, aber Würde ist Würde. Man kann nicht mit "Der hat mir meine Würde genommen" für die Todesstrafe votieren.

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verreisterNutzer  25.06.2023, 16:14
@Panazee
Wenn mich jemand in der Öffentlichkeit anspuckt nimmt er mir auch die Würde. Soll man dem auch seine Menschenwürde entziehen, weil er mir meine in dem Moment genommen hat und ihn konsequenterweise auch hinrichten, weil er mich angespuckt hat?

Anspucken mit Vergewaltigung zu vergleichen ist aber auch sehr dumm.

Mir ist schon klar, dass die Vergewaltigung eines Kindes deutlich gravierender ist, aber Würde ist Würde. Man kann nicht mit "Der hat mir meine Würde genommen" für die Todesstrafe votieren.

Wir reden von Menschenwürde.

Kein Mensch darf gefoltert oder getötet werden. Alle Menschen müssen mit Würde behandelt werden.

Steht da ,,anspucken" ?

1
Panazee  25.06.2023, 16:30
@verreisterNutzer

Es gibt Menschen, die finden es zumindest in diesem Moment schlimmer, wenn sie persönlich angespuckt werden, als wenn irgendwo ein ihnen unbekanntes Kind vergewaltigt wird.

Wie auch immer. Du denkst du hast das Recht zu bestimmen wem man die Menschenwürde nehmen darf und wem nicht. So etwas führt fast immer zu schlimmen Zeiten.

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Nein, weil

Heute wie zur Einführung der DNA-Probe gibt es Fehlurteile. Menschen, die zu Unrecht einer Tat beschuldigt werden. Nachzulesen im Buch:

Ohne Gnade

https://www.thalia.de/shop/home/artikeldetails/A1039559828

3-jährige Kinder, die Jahre in Isolationshaft verbringen müssen, willkürliche Verhaftungen und rassistische Vorurteile durch Polizei und Justiz sind Alltag in den USA. Der Anwalt Bryan Stevenson macht diese erschütternden Fälle aus Amerikas Gerichtssälen publik. Er vertritt Menschen, die keinen oder nur pro forma einen Rechtsbeistand erhalten. Wie ein Thriller lesen sich die Fälle, in denen er dafür kämpft, Unschuldige aus der Todeszelle herauszuholen. Ein notwendiges Buch, das den allgemeinen Rassismus und das Versagen des Strafsystems anprangert – und erschreckende Einblicke in die amerikanische Gesellschaft gibt.

Solche Fehlurteile gibt es auch heute noch - auch in Deutschland.

Jeder Vollzugsbeamte, der eine unschuldige Person wegen der Einführung der Todesstrafe für Kindervergewaltigung töten würde, würde damit zum Mörder. Willst Du das wirklich?

Nein, weil
weil diese Menschen ihre Menschenwürde durch solch eine Tat verlieren

Bild zum Beitrag

Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.
man sollte sie lieber beseitigen.

Das ist eine Menschenverachtende Aussage.

Todesstrafe für

Nein. Egal für was.

 - (Recht, Deutschland, Gesetz)
Nein, weil

Im Grunde halte ich es eher mit einer Bestrafung, die das gleiche Leid beim Täter auslöst, wie es beim Opfer aufgetreten ist, in der Hoffnung, dass dadurch ein Umdenken beim Täter eintritt.

Die Todesstrafe als solche halte ich für sinnvoll bei Menschen, die schon mehrfach unter Beweis gestellt haben, dass sie sich nicht ändern und mehrfach vorsätzlich morden. Warum soll die Gesellschaft das dann noch weiter aushalten und Gefahr laufen, selbst zum Opfer zu werden?

Eine Vergewaltigung ist ein übles Erlebnis, aber das Opfer lebt noch und hätte trotz des Vorfalls die Chance, auch mal schöne Zeiten zu erleben. Insofern wäre die Todesstrafe hier zu hoch gegriffen.