Tipps für eine 200km Fahrradtour?

8 Antworten

Im Voraus: Finde ich toll, dass ihr euch sowas vornehmt! Gibt viel mehr Lebenserfahrung, als sich zum Zocken zu verabreden ;)

  • Ob ein Tag ausreicht, könnt nur ihr wissen. Die Erfahrungswerte aus bisherigen Touren sollten da eigentlich ein sinnvoller Anhaltspunkt sein. Um das mal qualitativ einzupeilen: Für viele Menschen, die gerade erst mit dem Radfahren angefangen haben, sind 50km eine handfeste Tagesstrecke. Für andere, die seit Jahren im Training sind und die ihr "Wohlfühltempo" auf dem Rennrad bei 40km/h haben, sind 200km ein Nachmittag. Beachte, wenn ihr über eure bisherigen Erfahrungen nachdenkt, dass man zum Ende hin müde wird und langsamer voran kommt, und dass Gepäck einen gewaltig ausbremsen kann. Wenn man nicht wenigstens nen Durchschnitt von 20km/h schafft, kann auch einfach der Tag zu Ende gehen, bevor man am Ziel ist... ganz unabhängig von der verbliebenen Energie in den Beinen.
  • Dito bei der Wasser- und Nahrungsmenge, auch da braucht es Erfahrungswerte. Meine 3l imTrinkrucksack reichen mir je nach Tagesform, Streckenprofil und Tempo zwischen 40 und 160km weit. Grundsätzlich wird man 200km ohnehin nicht nonstop fahren, und ne Möglichkeit zum Nachfüllen wird sich finden (besser: Man weiß im Voraus, wann und wo man nachfüllt).
  • Auch die Pausen sind Erfahrungssache. Der eine kann 6h am Stück fahren, muss dann aber 1h die Füße hochlegen... der andere hält lieder einmal alle 30min für 2min an.

Dementsprechend:

Gibt es Tipps die wir beachten sollten?

Eure bisherigen Erfahrungen mit Touren von 130-160km nutzen. Wenn diese nicht vorhanden sind, macht sie erst und überlegt dann, ob und wie ihr 200 schafft. Ich habe festgestellt, dass der Unterschied zwischen 160km und 200km Tagesstrecke ziemlich krass sein kann... in meinen Augen ist es ziemlich naiv, sich 200km vorzunehmen, ohne überhaupt ne Ahnung zu haben, wie man längere Strecken überhaupt angeht.

Gerade, wenn man sowas noch nicht gemacht hat und die Strecke noch nicht bekannt ist, kann die Vorbereitung ähnlich lange dauern wie die Fahrt selbst. Plant vorher die Strecke, denn unterwegs an jeder Abzweigung anhalten und die Karte konsultieren zu müssen, frisst wahnsinnig viel Zeit und Energie! Im gleichen Atemzug solltet ihr auch überlegen: Wie navigiert ihr denn? Navi-App auf dem Handy ist schön und gut... aber willst du das wirklich am Lenker befestigen, sodass es im Sturzfall womöglich kaputt geht? Und weißt du denn, ob dein Akku 15h lang durchhält, wenn du das Display mit voller Helligkeit eingeschaltet hast? Papierkarten haben das Problem, dass man für längere Strecken meist mehrere davon braucht, und gerade die "junge Generation" oft keine Ahnung mehr vom Kartenlesen hat. Das sollte man schon routiniert können, bevor man die Tourplanung davon abhängig macht.

Wenn ihr die Strecke auf 2 oder 3 Tage aufteilt, kommen noch solche Fragen dazu: Wo will man übernachten? Was muss man dafür mitschleppen? Macht man die Übernachtungen vorher fest, oder sucht man sich spontan irgendwas?

Zum Rücktransport mit der Bahn: Im ICE nicht möglich, im IC musst du mindestens 4 Monate vorher den Fahrrad-Platz reservieren; Regionalbahn ist unkompliziert, kann aber ne Weile dauern.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Nikiss,

wennihr eine gute Tour machen wollt, dann gehe von 100 Km pro Tag aus. Viele Pausen macht man da nicht. Einmal Mittagessen und abends das Zelt aufschlagen und so richtig leckeres Essen mit einem Spirituskocher. (Standardmarke ist da "Trangia").

Mit dem kann man z.B. griechischen Reis kochen... (Wasser 2:1 mit Reis mischen, forher Zwiebel anbraten. Wasser mit Tomatenmark aufkochen und mit dem Reiß 20 Minuten, bis das Wasser verdampft ist kochen. Danach vom Feuer und ziehen lassen.

Währenddessen Fleisch... Kotlet oder Hähnchenschenkel in der Pfanne braten. Dazu Salat mit Tomate, Zwiebel, Dressing.

Gecampt haben wir damals bis auf einmal die Woche immer wild. Ein schönes abgelegenes Plätzchen aussuchen. Wichtig ist nur, seinen ganzen Müll wieder mit zu nehmen.

Ich habe 2 Touren gemacht... Deutschland 2 Monate, 4500 Km und Flensburg Spanien und zurück 5600 Km 2 Monate plus einen Monat Urlaub in Spanien.

Ach ja, seid nicht so blöd Euch etwas auf die Schulter .. Rucksack... zu packen. Für so etwas gibt es die Erfindung des Gepäckträgers am Fahrrad.

Was Wasser angeht... Wir hatten Jeweils 3 Flaschenhalter Fahrradrahmen a 0,75 Liter. Damit kann man den Reis, kochen. Morgens Eier kochen. Abwaschen und naturlich trinken.

Ich war einmal inc meinem kleinen Bruder, damals 9, zu Ostern 3 Tage in Dänemark unterwegs. Wir großen hatten einen Randonneur... Reiserad mit schmalen Reifen und 21 Gängen. Mein Kleiner eines mit nur 3 Gängen. Habe ihm netterweise hinten ein größeres Ritzel eingebaut, damit er auch jeden Berg hoch kommt.

Am letzten Tag morgens... Das ganze Wasser eingefrohren. Zum Glück hatten wir gute Schlafsäcke und nichts von der Kälte bemerkt.

Viel Spaß.

Mario

Ein Tag für 200km? Wenn ihr so fit seid, dann reicht ein Tag.

Da ihr offenbar gar keine Erfahrung damit hat, würde ich zwei Tage einplanen. Wasser würde ich pro Person einen Liter mitnehmen und dann wann immer möglich die Flasche auffüllen.

Kommt wie üblich drauf an. Wenn ihr toptrainiert seid, sind 200 km am Tag machbar. Dann müsstet ihr aber nicht fragen. Für ungeübte sind 70-100 km drin, vielleicht auch 120. In der Ebene, ohne Wind. Mit Anstiegen und Gegenwind freut man sich schon über 50 km.

Am besten Fahrt ihr vorher am Wochenende mal einige Touren von 30-50 km, dann könnt ihr das besser abschätzen.

Denkt an Regensachen. 3l Wasser am Tag, dazu Obst, Müsliriegel oder belegte Brote für ein Picknick unterwegs.

Viel Spass, wird bestimmt toll.