Subwoofer Fernbedienung?

1 Antwort

da ich unterschiedliche Musik höre klingt das eine Lied gut bei der eingestellten Frequenz und das andere nicht.

Sollte aber nicht sein. Dann ist die Anlage generell nicht korrekt eingestellt. Die Frequenz des LPF stellt man im Bezug zum Subwoofer und den Mitteltönern ein. Die Laufzeitenkorrektur (Phase) bezieht sich auf die räumliche Entfernung vom Subwoofer zum Hörplatz. Beides stellt man also ein mal richtig ein und muss es dann nie wieder anfassen.

Den Bass Boost jederzeit regeln zu können ist für eine korrekte Einstellung auch nicht nötig, das ist im Endeffekt nur eine Spielerei, die man anfangs vielleicht noch ganz lustig findet, irgendwann aber auch nicht mehr benutzt.

Woher ich das weiß:Hobby – Mehrere Jahre Erfahrung im Bereich Car-HiFi.

SharkzzzHD 
Beitragsersteller
 02.11.2024, 19:50

Achso, und wie Stelle ich das dann ein?

Also den gain, Frequenz und Bass boost ? Und was ist mit der Phase da kann ich nur 0 und 180° einstellen. Muss ich das dann auf ein Lied einstellen oder wie mache ich das ?

Danke trotzdem schonmal.

Shalidor  02.11.2024, 21:04
@SharkzzzHD
Achso, und wie Stelle ich das dann ein?

Na im Idealfall mit einem geeichten Messmikrofon und geeigneter Software an einem Laptop. Wenn du das nicht hast, bleibt dir nur dein Gehör.

  • Gain ist die Eingangsempfindlichkeit des Verstärkers. Je höher diese eingestellt ist, desto empfindlicher reagiert er auf das Signal, das über die Cinch-Eingänge kommt. Ist sie zu niedrig eingestellt, ist es zu leise und es kann sein, dass das Eingangssignal übersteuert, weil du am Radio zu hoch aufdrehen musst. Ist sie zu hoch eingestellt, ist es zu laut.
  • LPF bedeutet Low-Pass-Filter (=Tiefpassfilter) und bestimmt den Frequenzbereich, den die Endstufe verstärkt und ausgibt. Ist er beispielsweise auf 80Hz eingestellt, fängt ab 80Hz aufwärts das Signal an immer schwächer zu werden. Wie stark es schwächer wird, hängt von der Art des Filters und der damit verbundenen Flankensteilheit hab.
  • Bass Boost ist eine Anhebung eines bestimmten Frequenzbereichs, meist liegt dieser bei etwa 40Hz. Also hauptsächlich die sehr tiefen Frequenzen. Damit sollte man jedoch vorsichtig umgehen, um den Subwoofer nicht zu überlasten.
Und was ist mit der Phase da kann ich nur 0 und 180° einstellen.

Dann ist diese Einstellung komplett unnötig. Nur zwischen 0° und 180° umschalten zu können ist völlig sinnlos, weil du damit lediglich das Eingangssignal verpolst. Um die Laufzeit korrekt einstellen zu können, bräuchtest du einen Stufenlosen Phasenregler.

Grund hierfür ist, dass sich Schall mit einer festgelegten Geschwindigkeit von 343,2 m/s ausbreitet. Je weiter du also von einem Lautsprecher entfernt bist, desto später kommt der Schall bei dir an. Wenn es mehrere unterschiedlich weit voneinander entfernte Lautsprecher sind, so wie eben in einem Auto, hast du also zwischen den Klängen einen Zeitversatz. Dieser führt dazu, dass bestimmte Frequenzen untergehen und manche sich verstärken, wodurch das gesamte Klangbild in Mitleidenschaft gezogen wird. Oder auf gut Deutsch: Klingt scheiße. Sinn und Zweck der Laufzeitenkorrektur ist es, die Signale so zu verzögern, dass sie am Ende alle möglichst gleichzeitig bei dir ankommen. Und deshalb ist die Umschaltung zwischen 0° und 180° quasi nutzlos. Weil das niemals genau den Wert trifft, den du eigentlich bräuchtest. Du kannst nur durch Ausprobieren herausfinden, welche der beiden Stellungen das bessere Klangbild ergibt. Perfekt wird es damit aber unter Garantie nicht.

Muss ich das dann auf ein Lied einstellen oder wie mache ich das ?

Wenn du es richtig machst, also durch einmessen, wird das über Pink Noise gemacht. Das ist ein Rauschen, in dem sämtliche Frequenzen in einem bestimmten Frequenzverlauf gleichzeitig abgespielt werden. Das wiederum nimmt das Messmikrofon auf und zeigt es als Graph an. Sämtliche Peaks und Lows im Frequenzband werden dort dann angezeigt und können durch den Equalizer ausgeglichen werden.

Die Laufzeitenkorrektur hingegen wird über ein Klopfen ermittelt, das nacheinander einzeln über alle Lautsprecher abgespielt wird. Die Software ermittelt dann die Zeitverzögerung zwischen dem Abspielen der Audiodatei und der Aufnahme des Mikrofons und berechnet damit dann die Entfernung der Lautsprecher zum Messpunkt. Damit wiederum kann dann die korrekte Einstellung der Laufzeitenkorrektur ermittelt werden. Diese Messung funktioniert aber nur mit einem DSP (Digital Sound Processor).

Da du jedoch weder Laptop mit Software, noch ein Messmikrofon hast, kannst du das alles nur nach Gehör und subjektivem Empfinden einstellen. Das heißt du hörst ein Lied an, das du gut kennst und im Idealfall schon oft über gute Kopfhörer gehört hast, und stellst dann Stück für Stück die Endstufe ein, bis das Ergebnis so gut wie möglich ist.

SharkzzzHD 
Beitragsersteller
 02.11.2024, 21:08
@Shalidor

Alles klar, das probiere ich morgen Mal.

Hätte nicht gedacht das das so ,,komplex,, ist.

Aber gut ich mache das mach Gehör, danke vielmals für die Info.

Mit freundlichen Grüßen.

Shalidor  02.11.2024, 21:16
@SharkzzzHD

Klangtechnik ist extrem komplex. Das fängt ja schon damit an, dass du nicht einfach so jedes beliebige Lautsprecher-Chassis in ein x-beliebiges Gehäuse einsetzen kannst. Das muss alles berechnet werden. Volumen, Wandstärke, Gehäusematerial, innere Dämpfung, Resonanzfrequenz usw. Dann kommt noch dazu, dass Autos eine verdammt schlechte Raumakustik haben, weil es überall unterschiedlich stark reflektierende Oberflächen gibt und die Lautsprecher aufgrund der technischen Begebenheiten nie perfekt ausgerichtet sein können. Und dann eben noch die Schwierigkeit mit den Laufzeiten.

Die besten Chassis der welt klingen nicht gut, wenn die Raumakustik mies ist und die Anlage nicht richtig eingestellt wurde. Da man eine schlechte Raumakustik weitestgehend mit der Einstellung kompensieren kann, steht und fällt am Ende alles damit.