Steckdose erweitern. Möglich ohne eine Totalsanierung?
Hallo zusammen,
wir haben mittlerweile in unsere Wohnung ein großes Problem mit den unzureichenden Steckdosen in den jeweiligen Räumen. Wir behelfen uns mit Verlängerungskabeln und Steckdosenleisten. Das ist für uns keine schöne oder sichere Lösung.
Nun überlegen wir uns die Steckdosen zu erweitern. Zum Beispiel von eine Steckdose auf Doppelsteckdose und von einer Doppelsteckdose auf Dreifachsteckdose. Wir haben bereits den Elektriker gefragt, ob das möglich sit. Allerdings wies er darauf hin, dass bei einer Änderung des Bestands ein FI-Schalter bei der vorhandenen Sicherung nachgerüstet werden muss. Dies würde im Prinzip eine komplette Sanierung der Elektrik in der Wohnung erfordern, da die Elektrik aus den 60er Jahren stammt. Momentan laufen alle Räume, außer der Küche, über eine Sicherung.
Da die Maßnahme zu kostspielig ist und wir nicht das Budget haben, kommt das für uns nicht in Frage.
Daher wäre meine Frage, ob es denn keine andere Alternative gibt, die vorhanden Steckdosen zu erweitern?
5 Antworten
Das Problem hatte ich in der vorherigen Wohnung auch. Alles noch Bakelit, klassisch genullt usw.
Wirklich wenig Steckdosen.... 8 Stück in der gesamten Wohnung.
Hier meine Meinung/damalige Lösung:
Steckdosenleisten sind, wenn die Elektroinstallation nicht verändert werden kann, tatsächlich eure eigene Option.
Wirklich brandgefährlich werden sie nur, wenn es so 0815-Dinger von Brennstuhl, Unitec oder diese ganz modernen von irgendwelchen trendigen Designherstellern mit integrierten USB-Ladegeräten sind. Diese sehen robust aus, aber die Technik ist immer derselbe Mist. Und das ganze Überspannungsschutz-Zeugs ist auch komplett nutzlos bei solchen alten Anlagen.
Gelöst habe ich es, indem ich mir hochwertige(!) Steckdosenleisten aus dem Industriebedarf besorgt habe und die mitsamt Leitung fest an die Wand gebracht habe, wo Bedarf war. Ich habe darauf geachtet, dass die Steckdosen, die sie versorgt, neu sind und nicht ausgeleiert, mit Farbe vollgesaut usw.
Eine Hochwertige Steckdosenleiste sollte ca. 3500W vertragen - so viel, wie ein 16A-Stromkreis liefern kann. Von der Theorie her sollte es unmöglich sein, diese zu überlasten, ohne dass der versorgende Stromkreis es ebenfalls wäre, denn das, was in so einer Leiste ist, ist bei guter Fertigungsqualität nichts anderes als das, was in der Wand ist. Der Flaschenhals ist aber die Steckverbindung, über die die Leiste versorgt wird: Schukostecker verkraften langfristig nur 10A (=2300W) und neigen zum schmoren, wenn man das öfter überschreitet.
Das Limit von 2300W solltest du grundsätzlich niemals überschreiten, wenn Verlängerungen im Einsatz sind.
Ich hätte jetzt den Hersteller "Apsa" empfohlen, aber den scheint es inzwischen nicht mehr zu geben... :(
Nicht zum Nachmachen empfohlen:
In einem Fall musste ich tatsächlich böse tricksen, weil ich weit und breit nur eine einzige Steckdose zur Verfügung hatte und da wegen PC usw. die meisten brauchte: Ich habe mit einer (umgekehrt verwendeten) Aufputz-Herdanschlussdose + Schuko-Anschlussleitung einen Übergangspunkt von der "Verlängerungskabel-Welt" auf Festinstallation geschaffen habe, von wo aus ich Aufputz gelegt habe, was ich brauchte. Da hatte ich sogar nen FI-Schalter mit drin. Die Steckverbindung ist zwar nicht so geil, auch nicht ganz normgerecht so, aber: Das ist, strenggenommen nur eine "bessere" Steckdosenleiste, die mit der gebäudeseitigen Elektrik nichts zutun hat.
Nachdem ich das montiert hatte, wurde ein paar Monate später in der Wohnung routinemäßig ein E-Check vom Vermieter aus durchgeführt. Die Elektriker hatten das Konstrukt natürlich als erstes im Visier, Pfusch vermutet und wollten es am liebsten sofort stilllegen. Aber nach bisschen Messen das Ergebnis: Ist zwar nachträglich gelegt aber trotzem ok, weil nicht fest angeschlossen. Ein Sicherheitsrisiko haben sie am Ende auch nicht bemängelt. Die fanden die kreative Zweckentfremdung der Herddose interessant xD.
Nachdem ich ausgezogen war, wurde die Elektrik dann aber komplett erneuert vom Vermieter.
Vielen Dank für deine Erfahrungsbericht und Erklärungen. Ich werde mir das mal genauer anschauen
Ja, es gibt eine Alternative, die nennt sich Steckdosen FI:
Man setzt in eine vorhandene Dose ein Steckdosen FI und von dort aus auch weitere Steckdosen anschließen.
Z. B.
Steckdosenleisten sind sicher..du kannst sie zb an der wand befestigen? XD Vielleicht keine ausm tedi aber die von Brennenstuhl haben auch sogut wir alle nen Overload Schutz und kosten auch micht sooo viel
Ich würde mir in der Tat überlegen, doch mehr machen zu lassen. ins besondere wenn so wie so mehr geräte geplant sind, wären mehr Stromkreise schon besser. auch das nachrüsten von FI Schaltern, ich empfehle mindestens zweie, damit nicht alles aus geht, wenn mal was schief läuft.
Ohne FI ist die Anlage ohnehin sehr gefährlich.
Alleine aus Sicherheitsgründen solltet ihr nachrüsten. -Zur Not die Leitungen über Putz verlegen.