Stand wirklich "Du sollst mir kein Haus bauen" in den biblischen Schriften?

10 Antworten

Hallo eddiepoole,

es gibt mehrere Texte, die berichten, dass Gott dem David nicht gestattete, den Tempel zu bauen. Diese Aufgabe durfte dann Salomo übernehmen.

Der Text aus Apostelgeschichte 7 (HFA) zeigt, dass niemand unter den damaligen Christen daran dachte "auszusieben".

Apg 7,44 

Während ihrer ganzen Wanderung durch die Wüste trugen unsere Vorfahren ein Zelt mit sich, das ihnen als Tempel diente. Gott selbst hatte ihnen befohlen, ein solches Zelt zu bauen, und zwar genau so, wie er es Mose gezeigt hatte.

 

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Die folgende Generation übernahm das Zelt. Und als Josua später das Land eroberte, aus dem die heidnischen Völker von Gott vertrieben wurden, nahmen die Israeliten das Zelt mit in ihre neue Heimat. Dort blieb es noch bis zur Zeit des Königs David.

 

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Diesem König wandte sich Gott immer wieder in Liebe zu. 

David war es auch, der den Gott Israels bat, ihm einen Tempel bauen zu dürfen. 47 Doch erst Salomo verwirklichte diesen Plan. 

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Aber der höchste Gott wohnt ohnehin nicht in Häusern, die ihm Menschen bauen. So sagt schon der Prophet Jesaja:

 

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'Der Himmel ist mein Thron und die Erde mein Fußschemel. Und da wollt ihr mir, dem Herrn, ein Haus bauen? An welchem Ort soll ich mich denn niederlassen?

 

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Ich habe doch Himmel und Erde geschaffen!'"

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1 Chr 17 (HFA)

Nachdem David in seinen Palast gezogen war, sagte er zu dem Propheten Nathan: "Während ich hier in meinem Palast aus kostbarem Zedernholz wohne, steht die Bundeslade des Herrn immer noch in einem dürftigen Zelt. So kann es nicht weitergehen!"

 

Nathan ermutigte den König: "Was immer du vorhast - tu es! Gott wird dir dabei helfen."

 

Doch in der folgenden Nacht sprach Gott zu Nathan:

 

4 "Geh zu David, meinem Diener, und sag ihm: So spricht der Herr: Du sollst noch kein Haus für mich bauen! 

Bis heute habe ich noch nie in einem Tempel gewohnt. Seit ich Israel in dieses Land geführt habe, wohnte ich immer nur in einem Zelt und zog von einem Ort zum anderen.

 

Während dieser ganzen Zeit habe ich von den führenden Männern Israels nur eines verlangt: Sie sollten mein Volk weiden wie ein Hirte seine Herde. Nie habe ich einem von ihnen vorgeworfen: Warum habt ihr mir noch keinen Tempel aus Zedernholz gebaut?

 

Darum sollst du meinem Diener David diese Botschaft weitergeben: Der Herr, der allmächtige Gott, lässt dir sagen: Ich war es, der dich von deiner Schafherde weggeholt hat, um dich zum König über mein Volk Israel zu machen.

 

Was du auch unternommen hast - ich habe dir immer geholfen. Ich habe alle deine Feinde ausgerottet und dich berühmt gemacht. Du bist in aller Welt bekannt.

 

Auch habe ich meinem Volk Israel eine Heimat gegeben, ein Land, in dem es bleiben und sich niederlassen kann. Keine fremden und gottlosen Völker dürfen euch mehr so unterdrücken wie zu der Zeit,

 

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als ich Richter über euch eingesetzt hatte. Alle deine Feinde habe ich zum Schweigen gebracht. 

Ich, der Herr, sage dir: Nicht du, David, sollst mir ein Haus bauen, sondern ich werde dir ein Haus bauen! 11 Wenn du alt geworden und gestorben bist, will ich einen deiner Söhne als deinen Nachfolger einsetzen und seine Herrschaft festigen. 12 Er wird mir einen Tempel bauen, und ich werde seinem Königtum Bestand geben für alle Zeiten. 

13 

Ich will sein Vater sein, und er wird mein Sohn sein. Nie werde ich meine Güte von ihm abwenden, wie ich es bei Saul geta

n habe.

 

14 

Dein Sohn und seine Nachkommen werden für alle Zeiten Könige über mein Volk sein. Niemand wird sie je vom Thron stoßen."

1Chr 28

Und David versammelte nach Jerusalem alle Oberen Israels, nämlich die Obersten der Stämme, die Obersten über die Abteilungen, die dem König dienten, die Obersten über Tausend und über Hundert, die Obersten über alle Güter und Herden des Königs und seiner Söhne sowie die Kämmerer, die Kriegsleute und alle tüchtigen Männer.

2 Und der König David stand auf und sprach: Hört mir zu, meine Brüder und mein Volk! Ich hatte mir vorgenommen, ein Haus zu bauen als Ruhestätte für die Lade des Bundes des HERRN und für den Schemel der Füße unseres Gottes, und hatte mich angeschickt, es zu bauen. 3 Aber Gott ließ mir sagen: Du sollst meinem Namen kein Haus bauen; denn du bist ein Kriegsmann und hast Blut vergossen.

Nun hat der HERR, der Gott Israels, mich erwählt aus meines Vaters ganzem Hause, dass ich König über Israel sein sollte ewiglich. Denn er hat Juda erwählt zum Fürsten und im Hause Juda meines Vaters Haus. Und unter meines Vaters Söhnen hat er an mir Gefallen gehabt, dass er mich zum König machte über ganz Israel.

5 Und von allen meinen Söhnen – denn der HERR hat mir viele Söhne gegeben – hat er meinen Sohn Salomo erwählt, dass er sitzen soll auf dem Thron des Königtums des HERRN über Israel,6 und er hat zu mir gesagt: Dein Sohn Salomo soll mein Haus und meine Vorhöfe bauen; denn ich habe ihn mir erwählt zum Sohn, und ich will sein Vater sein7 und will sein Königtum bestätigen ewiglich, wenn er daran festhält, zu tun nach meinen Geboten und Rechten, wie es heute geschieht. Grüße, kdd

ich hab nochmal nachgefragt. es soll auch jesus so etwas gesagt haben. und das fehlt wohl in der heutigen fassung der bibel.

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@eddiepoole

Eine Äußerung Jesu dahingehend, man solle / dürfe Gott kein Haus / Tempel / "Kirche" bauen - ist in der Bibel nicht zu finden. 

Im Gegenteil, Jesus zeigte großes Interesse für das Haus seines Vaters gemäß Joh 2, 15-16:


15...Er fegte das Geld der Wechsler zu Boden und warf ihre Tische um. 16 Den Taubenverkäufern befahl er: »Schafft das hier weg! Macht aus dem Haus meines Vaters keine Markthalle!« 


Du meinst:


damit wird ja praktisch allen institutionen ans bein gepisst. das musste wohl raus aus der bibel. aber aus dem historischen fokus ist das sicher nicht komplett raus. da hätte ich gerne quellen dazu. wenn es die nicht geben sollte, kann ich das thema allerdings vergessen.


Die von Dir erkannte Konsequenz empfehle ich auch. Widme Dich doch ergiebigeren Themen.





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Dass Gott ein Haus für die Anbetung gebaut haben wollte, ist ja schon hinreichend erklärt. Der gebaute Tempel damals war ein Prunkbau.

Interessant, dass Gott selbst zuließ, dass der Tempel im Jahr 70 u. Z. von den Römern zerstört wurde. Das war die Strafe, weil die Juden immer wieder gravierend von der wahren Anbetung abwichen, so dass Gott schließlich das jüdische Religionssystem (mosaisches Gesetz) beendete und durch seinen Sohn Jesus etwas neues gründete: das Christentum.

Ab da beteten Christen ihren Gott nicht mehr in Prunkbauten an — ähnlich, wie auch die ersten Menschen und auch Noah keine Prunkbauten zur Anbetung benötigten.

Der weise König Salomo fragte einmal: „Wird Gott aber wirklich bei den Menschen auf der Erde wohnen?“, und stellte ganz richtig fest: „Die Himmel selbst, ja die Himmel der Himmel, können dich nicht fassen“ (2. Chronika 6:18). 

Die Israeliten hatten natürlich die Stiftshütte und später den Tempel (2. Mose 23:14-17). 

Doch zu Gott beten konnten sie jederzeit — beim Schafehüten, bei der Feldarbeit, als Familie oder in Momenten, wo sie allein waren (Psalm 65:2; Matthäus 6:6).

Auch wir können immer und überall zu Gott beten. Unser Vorbild, Jesus Christus, zog sich zum Beten oft an ruhige, einsame Orte zurück (Markus 1:35). Einmal „ging er hinaus auf den Berg, um zu beten, und er verbrachte die ganze Nacht im Gebet zu Gott“ (Lukas 6:12).

Für Jesus standen nicht Bauwerke im Vordergrund, sondern entscheidend war, dass sich die Anbetung auf die Wahrheit gründete und aus einem aufrichtigen Herzen kam. 

Die sakralen Bauten — Kathedralen — kamen erst auf, nachdem das wahre Christentum durch falsche Religion verseucht war (Mittelalter).

Die reichsten Bischofsstädte waren die beliebtesten Stätten für den Bau monumentaler Kathedralen. Weil derlei Mammutbauprojekte nur dort florieren konnten, wo die Gelder konstant nachflossen.

In The Horizon Book of Great Cathedrals wird der Schluß gezogen, daß die „Größe und der Prunk [der Kathedralen] eine Reihe ziemlich weltlicher Gründe verrät“, beispielsweise „den arroganten Stolz des Bischofs oder Abts, unter dessen Schirmherrschaft der Bau des Gebäudes stand“.

Wie die französische Zeitung Le Monde schrieb, haben viele Leute das Gefühl, Kathedralen seien ein Zeichen für „falsche Prioritätensetzung“ und die Kirchen sollten „mehr in Menschen und in die Evangelisierung investieren als in Steine und Verzierungen“.

Die Erbauer hatten bestimmt „Eifer für Gott“, aber „nicht gemäß genauer Erkenntnis“ (Römer 10:2). 

Jesus hat nie angedeutet, daß seine Nachfolger kunstvolle Gotteshäuser bauen sollen. Er forderte wahre Anbeter auf, Gott „mit Geist und Wahrheit“ anzubeten (Johannes 4:21-24). 

Trotz ihrer Schönheit stehen die eindrucksvollen Kathedralen der Christenheit im Gegensatz zu diesem Grundsatz. 

Sie sind möglicherweise Monumente für die Menschen, die sie errichtet haben, aber sie verherrlichen nicht Gott.

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Vielleicht ist in diesem Sinn Deine Frage beantwortet?

Die Texte finden sich hauptsächlich 1. Chronika und dem Alten Testament.

Du denkst an aber 2. Samuel 7:12, 13. Die Juden glauben ja bis heute, Gottes Königreich wäre dann in Jerusalem ein richtiger Tempel. Die Prophezeiung bezog sich aber auf den Neuen Bund, den Jesus gründete, ein Königreich im Himmel zu gründen.

Der Engel Gabriel erklärte Maria den Sinn dieser Worte bereits in Lukas 1: 31 und 33. Den mit Jesus Geburt, seinem dreieinhalb Dienstjahren und seinem Loskaufsopfer sowie der Gründung der Christenversammlung und der Erfüllung von Jesaja 43:10, heute wurde und wird dieser Tempel gebaut.

Aus der Bibel wurde das allerdings nicht entfernt.

Diese Stelle - in der es darum geht, dass nicht David, sondern sein Sohn Salomo den Tempel in Jerusalem bauen soll - wurde nicht aus der Bibel herausgestrichen, sondern findet sich in mehreren Versen:

 "Du weißt, dass mein Vater David dem Namen des Herrn, seines Gottes, kein Haus bauen konnte wegen der Kriege, in die seine Feinde ihn verwickelten, bis der Herr sie unter seine Fußsohlen legte" (1. Könige 5,17).

"Aber das Wort des Herrn erging an mich, und er sprach: Du hast viel Blut vergossen und große Kriege geführt; du sollst meinem Namen kein Haus bauen, weil du so viel Blut vor mir auf die Erde vergossen hast!" (1. Chronik 22,8).

"Aber Gott sprach zu mir: Du sollst meinem Namen kein Haus bauen; denn du bist ein Kriegsmann und hast Blut vergossen!" (1. Chronik 28,3). 

ich hab nochmal nachgefragt. es soll auch jesus so etwas gesagt haben. und das fehlt wohl in der heutigen fassung der bibel.

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