Ständig Meinungen haben - Gefahr für die Gesellschaft?
Hallo.
Mir ist aufgefallen, dass erstaunlich oft nach Meinungen gefragt wird. Nicht nur im Internet, sondern auch im realen Leben.
Es ist so gut wie unmöglich, sich zu enthalten, auch wenn man von Themen keine Ahnung hat.
Das führt zu unreflektierter Meinungsbildung. Fakten werden nicht recherchiert und abgeglichen, man bleibt an Aussagen und reißerischen Titeln hängen (siehe BILD) und ist nicht fähig, den gesamten Kontext zu erfassen.
Dadurch bilden sich fehlerhafte Urteile, die allerdings als "gut" gelten (hätte man keine Meinung gilt das als desinteressiert - man "will sich nicht mit den wichtigen Problemen befassen").
Resultiert die vor allem online aufkommende "Pflicht" zur Meinungsbildung also in einer unreflektierteren Gesellschaft bzw. einer schlechteren Streitkultur?
Viele Grüße!
4 Antworten
Das führt zu unreflektierter Meinungsbildung. Fakten werden nicht recherchiert und abgeglichen, man bleibt an Aussagen und reißerischen Titeln hängen (siehe BILD) und ist nicht fähig, den gesamten Kontext zu erfassen.
Wer ist denn "man"?
Ich lese die BILD gar nicht.
Ständig Meinungen haben - Gefahr für die Gesellschaft?
Was du wahrscheinlich meinst, ist, dass man von anderen genötigt wird Partei für eine Seite zu ergreifen, also sich bei zwei möglicherweise extremen Polen für einen Pol zu entscheiden und den anderen Pol als negativ darzustellen. Eine Wischiwaschi-Haltung irgendwo in der Mitte, oder eine komplette Enthaltung ist ungerne gesehen.
Bei komplexen Themen braucht es aber oft auch eine komplexe und differenzierte Antwort. Das ist mühsam, bindet Ressourcen und nimmt Zeit in Anspruch. Sich einfach oberflächlich für eine Seite zu entscheiden und simple Antworten zu geben, ist da zeit- und ressourcensparender. Die meisten Menschen haben Wichtigeres zu tun, als sich über komplexe Themen lange und umfangreich Gedanken zu machen und zu recherchieren. Darum verlässt man sich als vernünftiger Mensch dann auf Infos, Einschätzungen und Interpretationen von Experten und seriösen Medien. BILD ist kein seriöses Medium und Instagram auch nicht!
Ich denke TV-Nachrichten, Zeitungsartikel, Dokus, Reportagen und politische Diskussionsrunden sind sinnvoll um sich mit bestimmten Themen intensiver auseinander zu setzen und auch mehr über Hintergründe und Zusammenhänge zu erfahren. Ich merke aber selbst, dass mir das teilweise einfach zu anstrengend ist.
Es ist so gut wie unmöglich, sich zu enthalten, auch wenn man von Themen keine Ahnung hat
Junior ü30 sagt dazu, dann ist es halt so.
Und eine Meinung ist kein Schulbuch oder Halb/Fachwissen.
eine meiner Meinungen ist, ich brauche kein Handy/Smartphone.
Eine Fachfrage wäre welches ist das SM für....
Gefragt wird viel. Man muß ja nicht antworten. Es ist sehr wohl möglich Fragen zu ignorieren. Streitkultur ist meiner Meinung nach ein anderes Thema. Man läßt sich dabei auf eine Frage ein, Richtung eventuell unbekannt und Quellen sind gefragt.
Du schreibst selber, das nötige Hintergrundwissen ist oft nicht vorhanden, sprich Bildungsmangel. Eine Meinung hat jeder Mensch, egal zu welchem Thema, nur ist die oft wenig fundiert. Und das lädt natürlich zu Manipulation ein.
Was man dagegen tun kann, Fakten auf den Tisch, überall wo diskutiert wird. Googeln kann heute jeder selber, nur sind viele zu faul oder so von ihren falschen Ansichten eingenommen, daß sie die Wahrheit gar nicht interessiert. Das ist es was man beobachten kann, daß die Menschen heute mehr denn je in ihren eigenen Traumwelten leben möchten und nackte Fakten die was anderes besagen als Störfaktoren betrachten, die man ignorieren oder bekämpfen möchte.